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DAS JÄHRLICHE HAUPTFEST UND DIE HAUPTREGEL FÜR DAS OPFER (Kapitel 16–17)

Bestimmungen für den Versöhnungstag

1-2 Nachdem die beiden Söhne Aarons gestorben waren, weil sie sich dem Herrn auf eigenmächtige Weise genähert hatten, sagte der Herr zu Mose: »Sag deinem Bruder Aaron, dass er nur zu bestimmten Zeiten durch den Vorhang in das innerste Heiligtum, das Allerheiligste, gehen darf. Sonst muss er sterben. Denn dort zeige ich mich in einer Wolke über der goldenen Deckplatte, die auf der Bundeslade liegt.

3 Er darf auf keinen Fall hineingehen, bevor er einen Stier als Sühneopfer und einen Schafbock als Brandopfer dargebracht hat.

4 Zuerst soll er sich waschen und besondere Kleider anziehen: ein Priesterhemd und Kniehosen, Turban und Gürtel, alles aus einfachem Leinen.

5 Dann lässt er sich von der Gemeinde Israel zwei Ziegenböcke als Sühneopfer und einen Schafbock als Brandopfer geben.

6 Er selbst hält als Sühneopfer für die eigene Schuld und die Schuld seiner Familie den Stier bereit.

7 Die beiden Böcke bringt er zu mir an den Eingang des Heiligen Zeltes.

8 Das Los soll entscheiden, welcher Bock mir und welcher Asasel gehört.

9 Der Bock, den das Los für mich bestimmt, wird mir von Aaron als Opfer für die Schuld des Volkes dargebracht;

10 der andere soll lebend vor mich gestellt und mit der Schuld des Volkes beladen zu Asasel in die Wüste getrieben werden.

11 Zuvor aber muss Aaron den Stier opfern, damit seine Schuld und die seiner Familie weggeschafft wird. Nachdem er das Tier geschlachtet hat,

12 nimmt er eine Pfanne voll glühender Kohlen vom Altar vor dem Heiligen Zelt und dazu zwei Handvoll zerstoßenen Weihrauch und geht damit durch den Vorhang in das Allerheiligste.

13 Dort streut er den Weihrauch über die Glut, damit der aufsteigende Rauch die Deckplatte über der Lade mit dem Bundesgesetz verhüllt und er nicht sterben muss.

14 Dann holt er etwas von dem Blut des geschlachteten Stieres und sprengt es mit dem Finger einmal gegen die Vorderseite der Deckplatte und siebenmal vor ihr auf die Erde.

15 Darauf schlachtet er den Ziegenbock, der als Sühneopfer für die Schuld des Volkes bestimmt ist, bringt sein Blut hinter den Vorhang und sprengt davon auf die Deckplatte der Lade und vor ihr auf die Erde, genau wie er es mit dem Blut des Stieres gemacht hat.

16 Auf diese Weise reinigt er das Allerheiligste, das durch die Sünden der Israeliten befleckt worden ist, und anschließend reinigt er das ganze Heilige Zelt, das mitten im Lager der Israeliten steht und durch ihre Verfehlungen unrein wird.

17 Niemand darf im Heiligen Zelt anwesend sein, während Aaron in das Allerheiligste geht und für sich, seine Familie und ganz Israel diese Sühnehandlung vollzieht.

18 Anschließend geht Aaron zum Altar, der vor dem Heiligen Zelt steht, und reinigt auch ihn. Er bestreicht die Hörner des Altars mit dem Blut der beiden Opfertiere

19 und sprengt mit dem Finger siebenmal Blut an den Altar. Auf diese Weise reinigt er ihn von der Befleckung durch die Sünden des Volkes. «

Der Sündenbock

20 »Wenn Aaron das Allerheiligste, das Zelt und den Altar gereinigt hat, bringt er den zweiten Ziegenbock herbei.

21 Er legt seine beiden Hände auf den Kopf des Bockes und spricht über ihm alle Verfehlungen aus, durch die sich die Leute von Israel schuldig gemacht haben. So legt er alle Sünden des Volkes dem Bock auf den Kopf und lässt dann das Tier durch einen dazu bestellten Mann in die Wüste jagen.

22 Der Bock trägt alle diese Sünden weg und bringt sie in eine unbewohnte Gegend.

23 Dann geht Aaron in das Heilige Zelt und legt die leinenen Kleider ab, die er für diese Sühnehandlung angezogen hat. Sie werden im Zelt aufbewahrt.

24 Er wäscht sich im Bereich des Heiligtums, legt seine Priesterkleider an und bringt für sich und für das Volk die beiden Schafböcke als Brandopfer dar. Auch damit schafft er Sühne für sich selbst und für das Volk.

25 Die Fettstücke der Sühneopfer verbrennt er ebenfalls auf dem Altar.

26 Der Mann, der den Bock zu Asasel in die Wüste gejagt hat, muss seine Kleider und sich selbst mit Wasser abspülen, bevor er ins Lager zurückkehrt.

27 Die Reste des Stieres und des anderen Ziegenbocks, mit deren Blut das Heiligtum gereinigt worden ist, bringt man vor das Lager hinaus und verbrennt dort alles, Fell, Fleisch und Eingeweide.

28 Der Mann, der es verbrennt, darf ebenfalls erst ins Lager zurückkehren, wenn er sich und seine Kleider mit Wasser abgespült hat. «

Weitere Vorschriften für den Versöhnungstag

29 »Am 10. Tag des 7. Monats sollt ihr diesen Feiertag begehen. Die Bestimmungen dafür gelten für alle Zukunft. Ihr müsst euch Bußübungen auferlegen und dürft an diesem Tag keine Arbeit verrichten. Das gilt auch für die Fremden, die bei euch leben.

30 An diesem Tag wird für eure Sünden Sühne geleistet und eure Unreinheit wird von euch genommen; ihr werdet wieder rein vor dem Herrn.

31 Darum ist dieser Tag für euch ein strenger Ruhetag, an dem ihr euch Bußübungen auferlegt. Diese Anordnung gilt für alle Zukunft.

32 Der Priester, der als Nachfolger Aarons gesalbt und in dessen Priesteramt eingesetzt wird, hat die vorgeschriebenen Handlungen zu vollziehen. In den leinenen Kleidern, die eigens dafür bestimmt sind,

33 soll er das Allerheiligste, das ganze Heilige Zelt und den Altar von aller Befleckung reinigen und die übrigen Priester und das ganze Volk von ihrer Schuld befreien.

34 Einmal im Jahr müssen auf diese Weise alle Verfehlungen der Leute von Israel gesühnt werden. So sollt ihr es halten für alle Zukunft. « Aaron führte alles so aus, wie der Herr es Mose befohlen hatte.

Videos zu 3. Mose 16,1-22 (GNB)