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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

Das kommende Schwert: 21,1–37

1 Das Wort des HERRN erging an mich:

2 Menschensohn, richte dein Gesicht nach Süden, weissage gegen das Südland, tritt als Prophet auf gegen das Waldgebiet des Südlands

3 und sag zum Wald des Südlands: Höre das Wort des HERRN: So spricht GOTT, der Herr: Siehe, ich will Feuer an dich legen, jeden grünen Baum und jeden dürren Baum in dir wird es verzehren. Seine lodernde Flamme wird nicht erlöschen. Alle Gesichter sollen von ihr versengt werden, vom Süden bis zum Norden.

4 Dann wird alles Fleisch sehen, dass ich, der HERR, es entfacht habe. Es wird nicht erlöschen.

5 Da sagte ich: Ach, Herr und GOTT, sie sagen über mich: Redet er nicht immer nur in Gleichnissen?

6 Das Wort des HERRN erging an mich:

7 Menschensohn, richte dein Gesicht gegen Jerusalem, weissage gegen heilige Orte, tritt als Prophet auf gegen den Ackerboden Israels

8 und sag zum Ackerboden Israels: So spricht der HERR: Siehe, ich gehe gegen dich vor. Ich ziehe mein Schwert aus seiner Scheide und merze bei dir den Gerechten wie den Schuldigen aus.

9 Weil ich bei dir den Gerechten und den Schuldigen ausmerze, deshalb wird mein Schwert aus seiner Scheide fahren, gegen alles Fleisch vom Südland bis zum Norden.

10 Dann wird alles Fleisch erkennen, dass ich, der HERR, mein Schwert aus seiner Scheide gezogen habe. Es wird nicht mehr dahin zurückkehren.

11 Du aber, Menschensohn, stöhne: Mit gebrochenen Hüften und in Bitterkeit stöhne vor ihren Augen.

12 Wenn sie dann zu dir sagen: Warum stöhnst du?, antworte: Weil eine Nachricht kommt, bei der jedes Herz verzagt, alle Hände kraftlos heruntersinken, bei der jeder Atem stockt und an allen Knien das Wasser herabläuft. Seht, es kommt und geschieht - Spruch GOTTES, des Herrn.

13 Das Wort des HERRN erging an mich:

14 Menschensohn, tritt als Prophet auf und sag: So spricht Gott: Sag: Ein Schwert, ein Schwert, / geschärft ist es und auch poliert.

15 Zum großen Schlachten ist es geschärft; / um zu einem Blitz zu werden, ist es poliert. Oder sollen wir uns freuen? / Das Zepter meines Sohnes verachtet jedes andere Holz!

16 Man gab es zum Polieren, / zum Packen mit der Faust. Ein Schwert, es ist geschärft und es ist poliert, / um es in des Henkers Hand zu geben.

17 Schrei und heule, Menschensohn! / Denn es hat sich gegen mein Volk gerichtet, gegen alle Fürsten Israels. / Dem Schwert sind sie verfallen mit meinem Volk. Darum schlag auf die Hüfte! /

18 Denn die Probe ist gemacht. Was aber, wenn selbst das Zepter nicht mehr ist, / das verachtet hat? - Spruch GOTTES, des Herrn.

19 Du, Menschensohn, tritt als Prophet auf / und schlag die Hände zusammen! Verdoppelt wird das Schwert, ja verdreifacht. / Ein Schwert für Erschlagene ist es, ein Schwert für einen Erschlagenen, / für den Größten. Es geht im Kreis,

20 damit das Herz verzage / und die Strauchelnden zahlreich werden. An all ihre Tore / habe ich das Schwert der Plünderung gebracht. Ach, zum Blitzen ist es gemacht, / zum Schlachten poliert.

21 Sammle dich nach rechts, / richte dich nach links, / wohin deine Schneide gelenkt wird!

22 Auch ich, ich schlage meine Hände zusammen; / meinen Zorn will ich stillen. - / Ich, der HERR, habe gesprochen.

23 Das Wort des HERRN erging an mich:

24 Du, Menschensohn, mach dir zwei Wege, damit das Schwert des Königs von Babel kommt! Sie sollen beide von einem Land ausgehen. Dann stelle einen Wegweiser auf! Am Anfang des Weges zur Stadt stell ihn auf!

25 Einen Weg mache, damit das Schwert kommen kann: nach Rabba zu den Ammonitern und nach Juda, das sich in Jerusalem verschanzt!

26 Denn der König von Babel steht an der Wegscheide, am Anfang der zwei Wege, um das Orakel zu befragen: Er schüttelt die Pfeile, befragt die Terafim und beschaut die Leber.

27 In seiner rechten Hand war das Orakel für Jerusalem - damit er Sturmböcke aufstellt, den Befehl gibt niederzureißen, in Geschrei ausbricht, die Sturmböcke gegen die Tore aufstellt, einen Damm aufschüttet und Belagerungstürme baut.

28 Doch für sie, in ihren Augen, ist es wie ein Lügenorakel. Für sie gelten beschworene Eide. Das aber bringt Schuld in Erinnerung, sie zu packen.

29 Darum - so spricht GOTT, der Herr: Weil ihr selbst eure Schuld in Erinnerung bringt - eure Vergehen liegen offen zutage, eure Sünden sind samt all euren Untaten ans Licht gekommen -, weil man sich eurer erinnerte, werdet ihr mit der Faust gepackt.

30 Und du, erschlagener Frevler, Fürst von Israel, dessen Tag gekommen ist, die Zeit der endgültigen Abrechnung!

31 So spricht GOTT, der Herr: Weg mit dem Turban, / herunter mit der Krone! Nichts soll bleiben, wie es ist. / Hoch das Niedrige, nieder das Hohe!

32 Umsturz, Umsturz, Umsturz ist es, was ich wirke. Doch dies geschieht nicht, bis der kommt, dem der Richtspruch zusteht und dem ich ihn geben werde.

33 Du aber, Menschensohn, sprich als Prophet und sag: So spricht GOTT, der Herr, über die Söhne Ammons und ihr Gespött. Du sollst sagen: Schwert, Schwert, gezückt zum Schlachten, poliert aufs Äußerste, um wie ein Blitz einzuschlagen,

34 um dich den todgeweihten Frevlern an den Hals zu legen, während sie für dich nichtige Visionen haben und dir falsche Orakel verkünden. Jetzt ist ihr Tag gekommen, die Zeit der endgültigen Abrechnung.

35 Steck es in seine Scheide! / An dem Ort, wo du erschaffen wurdest, im Land deiner Herkunft will ich dich richten.

36 Ich gieße meinen Groll über dich aus, das Feuer meines Zorns will ich gegen dich entfachen. Ich gebe dich in die Hand grausamer Menschen, Meister des Verderbens.

37 Dem Feuer sollst du zum Fraß werden. Mitten im Land soll dein Blut fließen. An dich wird sich niemand erinnern. Denn ich, der HERR, habe gesprochen.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Feuer und Schwert über Jerusalem

1 Das Wort des Herrn erging an mich, er sagte:

2 »Du Mensch, blicke drohend auf den Wald im Süden und kündige ihm mein Strafgericht an!

3 Sag zu ihm: ›So spricht der Herr, der mächtige Gott: Ich werde ein Feuer in dir anzünden, das alle deine Bäume verzehrt, die grünen so gut wie die dürren. Niemand kann es löschen und alle, die in dem Wald leben, vom Süden bis zum Norden, werden von den Flammen versengt.

4 Alle Welt soll erkennen, dass ich, der mächtige Gott, diesen Brand gelegt habe. Er wird nicht erlöschen, bis alles niedergebrannt ist. ‹«

5 Ich erwiderte: »Ach Herr, mein Gott, sie werden mir vorhalten, dass ich wieder einmal in Rätseln rede!«

6 Da erging an mich das Wort des Herrn:

7 »Du Mensch, blicke drohend in Richtung Jerusalem und kündige dem Tempel und dem ganzen Land mein Strafgericht an!

8-9 Sag zum Land Israel: ›So spricht der Herr: Ich sehe nicht länger zu! Ich ziehe mein Schwert und vernichte alle deine Bewohner, die Guten genauso wie die Bösen, vom Süden bis zum Norden.

10 Alle Welt soll erkennen, dass ich, der Herr, mein Schwert gezogen habe. Es wird nicht in seine Scheide zurückkehren, bis alle Bewohner des Landes vernichtet sind. ‹

11 Du, Mensch, aber stöhne! Du sollst vor aller Augen zusammenbrechen und vor Schmerz unaufhörlich stöhnen.

12 Und wenn sie dich fragen: ›Was stöhnst du so?‹, dann antworte: ›Weil ich das Unheil kommen sehe! Alle werden entsetzt und verzagt sein; wie gelähmt lassen sie die Hände sinken und können das Wasser nicht mehr halten. Der Herr, der mächtige Gott, hat gesagt: Es wird mit Sicherheit eintreffen!‹«

Ein Lied vom strafenden Schwert

13 Das Wort des Herrn erging an mich, er sagte:

14 »Du Mensch, kündige den Leuten von Israel mein Strafgericht an! Sag zu ihnen: ›So spricht der Herr: Das Schwert kommt über euch, das Schwert, es ist bereit, die Klinge blitzt!

15-16 Zum Schlachten hat man es gewetzt, es funkelt hell, es glänzt und blitzt. Der Waffenschmied hat es geschärft, dem Schlächter gebt es in die Hand! Sagt nicht: Wir haben Grund, uns zu freuen; denn unser König verlacht alle anderen Herrscher!

17-18 Ich habe ihn geprüft: Dieser König wird keinen anderen mehr verlachen!‹ Du Mensch, schreie und heule laut! Schlag dir auf die Hüften! Denn das Schwert richtet sich gegen mein Volk und alle seine Führer. Alle ohne Ausnahme fallen ihm zum Opfer.

19-20 Schlag zornig die Hände zusammen, du Mensch, und kündige mein Strafgericht an: ›Das Schwert verdoppelt seine Wucht, es wirbelt, kreist, die Schläge prasseln; in allen Städten wütet es. Die Leichen türmen sich empor, den Tapfersten entfällt der Mut. Der Herr hat dieses Schwert geschickt; er hielt es lange wohlverwahrt, für diesen Tag ist es bereit, nun soll es treffen wie der Blitz.

21 Auf, Schwert, schlag drein, nach links, nach rechts! Gehorche, wie die Hand dich führt!

22 Auch ich werde die Hände zusammenschlagen und meinem Zorn freien Lauf lassen. Das sage ich, der Herr. ‹«

Das Los fiel auf Jerusalem

23 Das Wort des Herrn erging an mich, er sagte:

24 »Du Mensch, zeichne die beiden Wege auf, die das Heer des Königs von Babylonien einschlagen kann. Sie gehen beide vom selben Punkt aus. An der Gabelung sollst du zwei Wegweiser aufstellen,

25 einen nach Rabba, der Hauptstadt der Ammoniter, den anderen nach Juda mit der als uneinnehmbar geltenden Stadt Jerusalem.

26 Schon steht der babylonische König an der Wegscheide und befragt das Orakel. Er schüttelt die Pfeile, die ihm als Lose dienen, und beschaut die Leber der Opfertiere.

27 Jetzt hat er das Los ›Jerusalem‹ gezogen, mit der rechten Hand hält er es hoch. Er ist entschlossen, mit seinem Heer gegen die Stadt zu ziehen. Er wird das Kriegsgeschrei gegen sie anstimmen, einen Wall um sie aufschütten, Angriffsrampen gegen ihre Mauern vortreiben und die Tore mit Rammböcken berennen.

28 Die Leute von Juda bilden sich ein, es sei ein Lügenorakel, das ihm fälschlich Erfolg verheißt. Denn man hat ihnen heilige Eide geschworen, dass dies nicht geschehen werde. Aber das Orakel spricht die Wahrheit; es hat ihre Vergehen an den Tag gebracht, damit sie endlich bestraft werden.

29 Darum sage ich, der Herr, der mächtige Gott, zu den Leuten von Juda: ›Ihr seid überführt: Eure Schuld ist aufgedeckt, euer Ungehorsam und eure Auflehnung liegen offen zutage. Jetzt werdet ihr mit harter Hand gepackt!‹

30-31 Zu dir aber, dem Herrscher Israels, dem eidbrüchigen Schurken, sagt der Herr, der mächtige Gott: ›Der Tag der Abrechnung ist da! Herunter mit Turban und Kronreif! Deine Herrschaft hat ein Ende! Der Mächtige wird gestürzt, der Machtlose erhöht!

32 In Trümmer lege ich Jerusalem, in Trümmer, in Trümmer! Nie zuvor hat man so etwas erlebt. Der Mann ist schon unterwegs, der in meinem Auftrag das Strafgericht vollzieht. ‹«

33 Weiter befahl mir der Herr: »Du Mensch, kündige den Ammonitern mein Strafgericht an; denn mich, den mächtigen Gott, haben sie verhöhnt! Sag ihnen in meinem Auftrag: ›Das Schwert kommt über euch, das Schwert, es funkelt hell, es glänzt und blitzt, zum Schlachten ist es ausgesandt!‹

34 Während eure Lügenorakel euch noch Rettung verheißen, ist das Schwert schon an eure Hälse gesetzt, ihr schändlichen Verbrecher! Der Tag der Abrechnung ist gekommen!

35 Doch dann zurück in deine Scheide, Schwert! Auch mit dir, meinem Strafwerkzeug, will ich abrechnen, im Land deiner Herkunft, an dem Ort, an dem ich dich geschaffen habe.

36 Ihr sollt meinen ganzen Zorn zu spüren bekommen, wie ein verzehrendes Feuer wird er euch treffen. Ich gebe euch in die Hand roher Männer, die sich aufs Morden verstehen.

37 Das Feuer soll euch verzehren; euer eigenes Land soll euer Blut trinken. Euer Andenken soll völlig ausgelöscht werden. Ich habe es gesagt, ich, der Herr. «

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