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Elberfelder Bibel

Das Gericht über Sodom und Gomorra – Rettung Lots

1 Und die beiden Engel kamen am Abend nach Sodom, als Lot {gerade} im Tor von Sodom saß. Und als Lot sie sah, stand er auf, {ging} ihnen entgegen und verneigte sich mit dem Gesicht zur Erde;

2 und er sprach: Ach, siehe, meine Herren! Kehrt doch ein in das Haus eures Knechtes, und übernachtet, und wascht eure Füße; morgen früh mögt ihr {dann} eures Weges ziehen! Aber sie sagten: Nein, sondern wir wollen auf dem Platz[1]d. i. der Marktplatz am Stadttor übernachten.

3 Als er jedoch sehr in sie drang, kehrten sie bei ihm ein und kamen in sein Haus. Und er machte ihnen ein Mahl, backte ungesäuertes Brot, und sie aßen.

4 Noch hatten sie sich nicht niedergelegt, da umringten die Männer der Stadt, die Männer von Sodom, das Haus, vom Knaben bis zum Greis, das ganze Volk von allen Enden[2]w. vom äußersten Ende {der Stadt}.

5 Und sie riefen nach Lot und sagten zu ihm: Wo sind die Männer, die diese Nacht zu dir gekommen sind? Führe sie zu uns heraus, dass wir sie erkennen!

6 Da trat Lot zu ihnen hinaus an den Eingang und schloss die Tür hinter sich zu;

7 und er sagte: Tut doch nichts Böses, meine Brüder!

8 Seht doch, ich habe zwei Töchter, die keinen Mann erkannt haben; die will ich zu euch herausbringen. Tut ihnen, wie es gut ist in euren Augen! Nur diesen Männern tut nichts, da sie nun einmal unter den Schatten meines Daches[3]w. Gebälks gekommen sind!

9 Aber sie sagten: Zurück da! Und sie sagten: Da ist einer allein gekommen, sich als Fremder {hier} aufzuhalten, und will sich {schon} als Richter aufspielen[4]w. will richten, {ja} richten! Nun, wir wollen dir Schlimmeres antun als jenen. Und sie drangen hart ein auf den Mann, auf Lot, und machten sich daran, die Tür aufzubrechen.

10 Da streckten die Männer ihre Hand aus und brachten Lot zu sich herein ins Haus; und die Tür verschlossen sie.

11 Die Männer aber, die am Eingang des Hauses waren, schlugen sie mit Blindheit, vom kleinsten bis zum größten, sodass sie sich vergeblich mühten[5]w. dass sie müde wurden, den Eingang zu finden.

12 Und die Männer sagten zu Lot: Hast du hier noch jemanden? Einen Schwiegersohn und deine Söhne und deine Töchter oder einen, der sonst {noch} in der Stadt zu dir gehört? Führe {sie} hinaus[6]o. Wen du hier noch hast – einen Schwiegersohn und Söhne und Töchter von dir und wer sonst in der Stadt zu dir gehören mag –, führe {ihn} hinaus aus diesem Ort!

13 Denn wir werden diesen Ort vernichten, weil das Geschrei über sie[7]d. i. über die Einwohner groß geworden ist vor dem Herrn; und der Herr hat uns gesandt, die Stadt[8]w. sie zu vernichten.

14 Da ging Lot hinaus und redete zu seinen Schwiegersöhnen, die seine Töchter nehmen sollten, und sagte: Macht euch auf, geht aus diesem Ort! Denn der Herr wird die Stadt vernichten. Aber er war in den Augen seiner Schwiegersöhne wie einer, der Scherz treibt.

15 Und sobald die Morgenröte aufging, drängten die Engel Lot zur Eile und sagten: Mache dich auf, nimm deine Frau und deine beiden Töchter, die hier sind[9]w. die gefunden werden, damit du nicht weggerafft wirst durch die Schuld[10]o. in der Bestrafung der Stadt!

16 Als er aber zögerte, ergriffen die Männer seine Hand und die Hand seiner Frau und die Hand seiner beiden Töchter, weil der Herr ihn verschonen wollte, und führten ihn hinaus und ließen ihn außerhalb der Stadt.

17 Und es geschah, als sie sie ins Freie hinausgeführt hatten, da sprach er: Rette dich {, es geht} um dein Leben! Sieh nicht hinter dich, und bleib nicht stehen in der ganzen Ebene[11]w. in der ganzen Umgebung, o. in dem ganzen Umkreis {des Jordan} ; rette dich auf das Gebirge, damit du nicht weggerafft wirst!

18 Da sagte Lot zu ihnen: Ach, nein, Herr!

19 Siehe doch, dein Knecht hat Gunst gefunden in deinen Augen, und du hast deine Gnade, die du an mir erwiesen hast, groß gemacht, meine Seele am Leben zu erhalten. Aber ich kann mich nicht auf das Gebirge retten, es könnte das Unheil mich ereilen[1]w. sich an mich heften, dass ich sterbe.

20 Siehe doch, diese Stadt da ist nahe, dahin zu fliehen, sie ist ja {nur} klein[2]w. gering {an Einwohnerzahl}; ich könnte mich doch dahin retten – ist sie nicht klein[2]w. gering {an Einwohnerzahl}? –, damit meine Seele am Leben bleibt.

21 Da sprach er zu ihm: Siehe, auch darin habe ich Rücksicht auf dich genommen[3]w. auch in dieser Sache habe ich dein Gesicht erhoben, dass ich die Stadt nicht umkehre, von der du geredet hast.

22 Schnell, rette dich dorthin! Denn ich kann nichts tun, bis du dorthin gekommen bist. Daher nennt man die Stadt Zoar[4]d. h. gering, klein sein.

23 Die Sonne ging über der Erde auf, als Lot nach Zoar kam.

24 Da ließ der Herr auf Sodom und auf Gomorra Schwefel und Feuer regnen von dem Herrn aus dem Himmel

25 und kehrte diese Städte um und die ganze Ebene[5]w. die ganze Umgebung, o. den ganzen Umkreis {des Jordan} und alle Bewohner der Städte und das Gewächs des Erdbodens.

26 Aber seine Frau sah sich hinter ihm um; da wurde sie zu einer Salzsäule.

27 Und Abraham machte sich früh am Morgen auf an den Ort, wo er vor dem Herrn gestanden hatte.

28 Und er blickte hinab auf die Fläche von Sodom und Gomorra und auf die ganze Fläche des Landes {in} der Ebene[6]w. in der ganzen Umgebung, o. in dem ganzen Umkreis {des Jordan} , und er sah: Und siehe, Rauch stieg vom Land auf, wie der Rauch eines Schmelzofens.

29 Und es geschah, als Gott die Städte der Ebene[7]w. Umgebung, o. des Umkreises {des Jordan} vernichtete, da dachte Gott an Abraham und geleitete Lot mitten aus der Umkehrung, als er die Städte umkehrte, in denen Lot gewohnt hatte.

Lot und seine Töchter

30 Lot aber zog von Zoar hinauf und wohnte im Gebirge, {er} und seine beiden Töchter mit ihm; denn er fürchtete sich in Zoar zu wohnen. Und er wohnte in einer Höhle, er und seine beiden Töchter.

31 Und die Erstgeborene sprach zu der Jüngeren: Unser Vater ist alt, und es gibt keinen Mann im Land, der zu uns eingehen könnte nach der Weise aller Welt.

32 Komm, lass uns unserem Vater Wein zu trinken geben und bei ihm liegen, damit wir von unserem Vater Nachkommenschaft am Leben erhalten[8]o. ins Leben rufen!

33 Und sie gaben ihrem Vater in jener Nacht Wein zu trinken, und die Erstgeborene ging hinein und legte sich zu ihrem Vater; er aber merkte[9]o. erkannte weder {etwas} von ihrem Niederlegen noch von ihrem Aufstehen.

34 Und es geschah am Morgen, da sprach die Erstgeborene zu der Jüngeren: Siehe, ich habe mich gestern Abend zu meinem Vater gelegt. Lass uns ihm auch diese Nacht Wein zu trinken geben, dann geh hinein, liege bei ihm, damit wir von unserem Vater Nachkommenschaft am Leben erhalten[8]o. ins Leben rufen!

35 Da gaben sie auch in dieser Nacht ihrem Vater Wein zu trinken, und die Jüngere stand auf und lag bei ihm; und er merkte[9]o. erkannte weder {etwas} von ihrem Niederlegen noch von ihrem Aufstehen.

36 Und die beiden Töchter Lots wurden von ihrem Vater schwanger.

37 Und die Erstgeborene gebar einen Sohn, und sie gab ihm den Namen Moab[10]Moab klingt an hebr. mi-ab an; d. h. vom Vater; der ist der Vater der Moabiter[11]w. Vater Moabs bis auf diesen Tag.

38 Und die Jüngere, auch sie gebar einen Sohn, und sie gab ihm den Namen Ben-Ammi[12]d. h. Sohn meines Blutsverwandten. Der ist der Vater der Söhne Ammon bis auf diesen Tag.

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