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Elberfelder Bibel
1 Und als Rahel sah, dass sie dem Jakob nicht gebar, da war Rahel auf ihre Schwester eifersüchtig und sagte zu Jakob: Gib mir Kinder! Und wenn nicht, dann sterbe ich.
2 Da entbrannte Jakobs Zorn gegen Rahel, und er sagte: Bin ich an Gottes Stelle, der dir Leibesfrucht vorenthalten hat?
3 Sie sagte: Siehe, {da ist} meine Magd Bilha. Geh zu ihr ein, dass sie auf meinen Knien[4]o. auf meine Knie; o. mir zugut; d. h. , dass das Kind als Kind der Rahel gilt gebiert und auch ich aus ihr erbaut werde!
4 Und sie gab ihm ihre Magd Bilha zur Frau; und Jakob ging zu ihr ein.
5 Da wurde Bilha schwanger und gebar Jakob einen Sohn.
6 Rahel aber sagte: Gott hat mir Recht verschafft und auch auf meine Stimme gehört und mir einen Sohn gegeben. Darum gab sie ihm den Namen Dan[5]d. h. er hat gerichtet, er hat Recht verschafft.
7 Und Rahels Magd Bilha wurde noch einmal schwanger und gebar dem Jakob einen zweiten Sohn.
8 Da sprach Rahel: Kämpfe Gottes habe ich mit meiner Schwester gekämpft, ich habe auch gesiegt. Und sie gab ihm den Namen Naftali[6]Der Name klingt an hebr. naftulim an: Kämpfe.
9 Und als Lea sah, dass sie aufhörte zu gebären, da nahm sie ihre Magd Silpa und gab sie Jakob zur Frau.
10 Und Silpa, die Magd Leas, gebar dem Jakob einen Sohn.
11 Da sagte Lea: Zum Glück[7]mit der Leseform des Mas. T. : Glück ist gekommen! Und sie gab ihm den Namen Gad[8]d. h. Glück.
12 Und Silpa, die Magd Leas, gebar dem Jakob einen zweiten Sohn.
13 Da sprach Lea: Zu meinem Glück! Denn glücklich preisen mich die Töchter. Und sie gab ihm den Namen Asser[9]Der Name Asser klingt an das hebr. oscher an: Glück.
14 Und Ruben ging aus in den Tagen der Weizenernte und fand Dudaim[10]Das sind die Früchte der Alraune, die als Liebesäpfel galten. auf dem Feld; und er brachte sie seiner Mutter Lea. Da sagte Rahel zu Lea: Gib mir doch von den Dudaim[10]Das sind die Früchte der Alraune, die als Liebesäpfel galten. deines Sohnes!
15 Sie aber sagte zu ihr: Ist es dir zu wenig, meinen Mann zu nehmen, dass du auch die Dudaim[10]Das sind die Früchte der Alraune, die als Liebesäpfel galten. meines Sohnes nehmen willst? Da sagte Rahel: So mag er denn diese Nacht bei dir liegen {als Entgelt} für die Dudaim[10]Das sind die Früchte der Alraune, die als Liebesäpfel galten. deines Sohnes.
16 Und als Jakob am Abend vom Feld kam, da ging Lea hinaus, ihm entgegen, und sagte: Zu mir sollst du eingehen, denn gekauft habe ich dich, gekauft mit den Dudaim[10]Das sind die Früchte der Alraune, die als Liebesäpfel galten. meines Sohnes. Da lag er in dieser Nacht bei ihr.
17 Und Gott hörte auf Lea, sodass sie schwanger wurde und dem Jakob einen fünften Sohn gebar.
18 Da sagte Lea: Gott hat {mir} meinen Lohn gegeben dafür, dass ich meinem Mann meine Magd gegeben habe. Und sie gab ihm den Namen Issaschar[11]Issaschar wird hier von »Lohn« abgeleitet: Es gibt Lohn, o. Mann des Lohnes.
19 Und Lea wurde noch einmal schwanger und gebar dem Jakob einen sechsten Sohn.
20 Da sagte Lea: Mir hat Gott ein schönes Geschenk geschenkt; diesmal wird mein Mann mich erheben[12]d. h. zur vollgültigen Ehefrau machen; andere Üs. : bei mir wohnen, o. mich ertragen, denn ich habe ihm sechs Söhne geboren. Und sie gab ihm den Namen Sebulon[1]vom hebr. sabal abgeleitet: zur rechtmäßigen Ehefrau erheben.
21 Und danach gebar sie eine Tochter und gab ihr den Namen Dina.
22 Und Gott dachte an Rahel, und Gott hörte auf sie und öffnete ihren Mutterleib.
23 Und sie wurde schwanger und gebar einen Sohn. Da sagte sie: Gott hat meine Schmach weggenommen.
24 Und sie gab ihm den Namen Josef[2]Josef bedeutet: Er füge hinzu und sagte: Der Herr füge mir einen anderen Sohn hinzu!
Jakobs listiger Vermögenserwerb
25 Und es geschah, als Rahel den Josef geboren hatte, da sagte Jakob zu Laban: Entlass mich, dass ich an meinen Ort und in mein Land ziehe!
26 Gib mir meine Frauen und meine Kinder, für die ich dir gedient habe, damit ich {weg} ziehe! Du selbst kennst ja meinen Dienst, mit dem ich dir gedient habe.
27 Laban aber sagte zu ihm: Wenn ich doch Gunst gefunden habe in deinen Augen – ich habe durch Wahrsagung erfahren, dass der Herr mich deinetwegen gesegnet hat[3]o. ich habe unter einem {bösen} Zeichen gestanden, aber der Herr hat mich deinetwegen gesegnet.
28 Und er sagte: Bestimme mir deinen Lohn, so will ich ihn {dir} geben!
29 Da sagte er zu ihm: Du weißt[4]o. erkennst ja selbst, wie ich dir gedient habe und was aus deinem Vieh bei mir geworden ist.
30 Denn wenig war, was du vor mir hattest, und es hat sich zu einer Menge ausgebreitet, und der Herr hat dich gesegnet, wohin mein Fuß trat[5]w. für meinen Fuß. Nun aber, wann soll ich auch für mein Haus schaffen?
31 Da sagte er: Was soll ich dir geben? Und Jakob sagte: Du sollst mir gar nichts geben; wenn du mir diese {eine} Sache zugestehst, dann will ich wieder deine Schafe weiden {und} hüten.
32 Ich will heute durch deine ganze Herde gehen und daraus aussondern jedes gesprenkelte und gefleckte Tier und jedes dunkelfarbige Tier[6]o. (Tier) von unbestimmter Farbe unter den Schafen und das Gefleckte und Gesprenkelte unter den Ziegen: Das sei mein Lohn!
33 Und meine Gerechtigkeit soll an einem künftigen Tag[7]w. an einem Tag, {nämlich} morgen für mich zeugen, wenn du herkommst wegen meines Lohnes vor dir: Alles, was nicht gesprenkelt und gefleckt ist unter den Ziegen und dunkelfarbig[6]o. (Tier) von unbestimmter Farbe unter den Schafen, das gelte als gestohlen bei mir.
34 Da sagte Laban: Siehe, es geschehe nach deinem Wort!
35 So sonderte er an jenem Tag die gestreiften und gefleckten Böcke aus und alle gesprenkelten und gefleckten Ziegen, alles, woran {etwas} Weißes war, und alles Dunkelfarbige[6]o. (Tier) von unbestimmter Farbe unter den Schafen, und gab sie in die Hand seiner Söhne.
36 Und er legte einen Weg von drei Tagereisen zwischen sich und Jakob; und Jakob weidete die übrige Herde Labans.
37 Und Jakob nahm sich frische Stäbe von Storaxbaum[8]o. Weißpappel, Mandelbaum und Platane und schälte an ihnen weiße Streifen heraus, indem er das Weiße, das an den Stäben war, bloßlegte.
38 Und er legte die Stäbe, die er geschält hatte, in die Tränkrinnen, in die Wassertränken, wohin die Tiere zum Trinken kamen, vor die Tiere hin; und sie waren brünstig, wenn sie zum Trinken kamen.
39 So waren die Tiere vor den Stäben brünstig, und die Tiere warfen gestreifte, gesprenkelte und gefleckte {Lämmer}.
40 Und Jakob sonderte die Lämmer aus, und er richtete das Gesicht der Tiere auf das Gestreifte und alles Dunkelfarbige[9]o. von unbestimmter Farbe unter den Tieren Labans; und so legte er eigene Herden an für sich besonders und tat sie nicht zu den Tieren Labans.
41 Und es geschah, sooft die kräftigen Tiere brünstig waren, legte Jakob die Stäbe vor die Augen der Tiere in die Tränkrinnen, damit sie bei den Stäben brünstig wurden;
42 wenn aber die Tiere schwächlich waren, legte er sie nicht hin. So wurden die schwächlichen dem Laban {zuteil} und die kräftigen dem Jakob.
43 Und der Mann breitete sich mehr {und} mehr aus, und er bekam viele Tiere, Mägde und Knechte, Kamele und Esel.
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen