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Elberfelder Bibel
Josef im Haus des Potifar
1 Und Josef war nach Ägypten hinabgeführt worden. Und Potifar, ein Kämmerer des Pharao, der Oberste der Leibwächter, ein Ägypter, kaufte ihn aus der Hand der Ismaeliter, die ihn dorthin hinabgeführt hatten.
2 Der Herr aber war mit Josef, und er war ein Mann, dem alles gelang[4]w. ein Mann des Gelingens; und er blieb im Haus seines ägyptischen Herrn.
3 Als nun sein Herr sah, dass der Herr mit ihm war und dass der Herr alles, was er tat, in seiner Hand gelingen ließ,
4 da fand Josef Gunst in seinen Augen, und er bediente ihn {persönlich}. Und er bestellte ihn über sein Haus, und alles, was er besaß, gab er in seine Hand.
5 Und es geschah, seitdem er ihn über sein Haus bestellt hatte und über alles, was er besaß, da segnete der Herr das Haus des Ägypters um Josefs willen; und der Segen des Herrn war auf allem, was er hatte, im Haus und auf dem Feld.
6 Und er überließ alles, was er hatte, der Hand Josefs und kümmerte sich bei ihm um gar nichts, außer um das Brot[5]o. und kannte bei ihm gar nichts außer dem Brot, das er aß. Josef aber war schön von Gestalt und schön von Aussehen.
7 Und es geschah nach diesen Dingen, da warf die Frau seines Herrn ihre Augen auf Josef und sagte: Liege bei mir!
8 Er aber weigerte sich und sagte zu der Frau seines Herrn: Siehe, mein Herr kümmert sich um[6]o. kennt nichts bei mir im Haus; und alles, was er besitzt, hat er in meine Hand gegeben.
9 Er {selbst} ist in diesem Haus nicht größer als ich, und er hat mir gar nichts vorenthalten als nur dich, weil du seine Frau bist. Wie sollte ich dieses große Unrecht tun und gegen Gott sündigen?
10 Und es geschah, obwohl sie Tag für Tag auf Josef einredete, hörte er nicht auf sie, bei ihr zu liegen, mit ihr {zusammen} zu sein.
11 Da geschah es an einem solchen Tag[7]o. um diese Zeit, dass er ins Haus kam, um sein Geschäft zu besorgen, als {gerade} kein Mensch von den Leuten des Hauses dort im Haus war,
12 da ergriff sie ihn bei seinem Gewand und sagte: Liege bei mir! Er aber ließ sein Gewand in ihrer Hand, floh und lief hinaus.
13 Und es geschah, als sie sah, dass er sein Gewand in ihrer Hand gelassen hatte und hinausgeflohen war,
14 da rief sie die Leute ihres Hauses und sagte zu ihnen: Seht, er hat uns einen hebräischen Mann hergebracht, Mutwillen[8]w. Scherz mit uns zu treiben. Er ist zu mir gekommen, um bei mir zu liegen, aber ich habe mit lauter Stimme gerufen.
15 Und es geschah, als er hörte, dass ich meine Stimme erhob und rief, da ließ er sein Gewand neben mir und floh und lief hinaus.
16 Und sie ließ sein Gewand neben sich liegen, bis sein Herr nach Hause kam.
17 Da redete sie zu ihm mit[1]w. nach denselben Worten: Der hebräische Sklave, den du uns hergebracht hast, ist zu mir gekommen, um Mutwillen[2]w. Scherz mit mir zu treiben;
18 und es geschah, als ich meine Stimme erhob und rief, da ließ er sein Gewand neben mir und floh hinaus.
Josef im Gefängnis – Träume der beiden Kämmerer
19 Und es geschah, als sein Herr die Worte seiner Frau hörte, die sie zu ihm redete, indem sie sagte: Nach diesen Worten hat mir dein Sklave getan; da entbrannte sein Zorn.
20 Und Josefs Herr nahm ihn und legte ihn ins Gefängnis, an den Ort, wo die Gefangenen des Königs gefangen lagen; und er war dort im Gefängnis.
21 Der Herr aber war mit Josef und wandte sich ihm {in} Treue zu[3]mit geringfügiger Änderung: wandte ihm Treue (o. Huld) zu und gab ihm Gunst in den Augen des Obersten des Gefängnisses.
22 Und der Oberste des Gefängnisses übergab alle Gefangenen, die im Gefängnis waren, der Hand Josefs; und alles, was man dort tat, das veranlasste er[4]w. und alles, was sie dort taten, er war es, der {es} tat.
23 Der Oberste des Gefängnisses sah nicht nach dem Geringsten, das unter seiner Hand war, weil der Herr mit ihm war; und was er tat, ließ der Herr gelingen.
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen