Elberfelder Bibel online lesen

Elberfelder Bibel

1 Und David ging von dort weg und entkam in die Höhle Adullam. Und als seine Brüder und das ganze Haus seines Vaters das hörten, kamen sie zu ihm dorthin herab.

2 Und es sammelten sich um ihn lauter Bedrängte[11]w. jeder Mann der Bedrängnis und solche, die verschuldet waren[12]w. jeder, der einen Gläubiger hatte, und andere mit erbittertem Gemüt[13]o. mit grimmigem Gemüt; w. jeder Mann mit bitterer Seele. Und er wurde ihr Anführer. Und es waren bei ihm etwa vierhundert Mann.

3 Und David ging von da nach Mizpe in Moab und sagte zum König von Moab: Lass doch meinen Vater und meine Mutter bei euch wohnen[14]so mit syr. und lat. Üs. ; Mas. T. : mit euch ausziehen; o. hinausziehen {und} bei euch {bleiben}, bis ich erkannt habe, was Gott mit mir tun wird!

4 Und er brachte sie vor den König von Moab, und sie wohnten bei ihm, solange[15]w. alle Tage, die David in der Burg war.

5 Und der Prophet Gad sagte zu David: Bleib nicht in der Burg! Geh hin und begib dich in das Land Juda! Und David ging weg und kam nach Jaar-Heret[16]d. h. in den Wald Heret.

Sauls Rache an den Priestern von Nob

6 Und Saul hörte, dass David und die Männer, die bei ihm waren, entdeckt[1]w. erkannt worden seien. Saul aber saß in Gibea unter der Tamariske[2]d. i. ein hoher, weit sichtbarer Baum auf der Höhe, seinen Speer in der Hand, und alle seine Knechte standen bei ihm.

7 Da sagte Saul zu seinen Knechten, die um ihn standen: Hört doch, ihr Benjaminiter! Wird der Sohn Isais euch allen auch Felder und Weinberge geben, euch alle zu Anführern über Tausend und zu Anführern über Hundert machen,

8 dass ihr euch alle gegen mich verschworen habt? Und da ist keiner, der es meinem Ohr eröffnet, dass mein Sohn einen Bund mit dem Sohn Isais geschlossen hat, und keiner ist unter euch, der sich um mich grämt und es meinem Ohr eröffnet hätte, dass mein Sohn meinen Knecht als Verräter[3]w. als einen, der im Hinterhalt lauert gegen mich aufgewiegelt hat, wie es heute {offenkundig} ist!

9 Da antwortete der Edomiter Doëg, der bei den Knechten Sauls stand, und sagte: Ich sah den Sohn Isais, wie er nach Nob kam zu Ahimelech, dem Sohn Ahitubs.

10 Der befragte den Herrn für ihn und gab ihm Verpflegung, und das Schwert des Philisters Goliat gab er ihm auch.

11 Da sandte der König hin und ließ den Priester Ahimelech, den Sohn Ahitubs, rufen sowie das ganze Haus seines Vaters, {alle} Priester in Nob. Und sie kamen alle zum König.

12 Und Saul sagte: Höre doch, Sohn Ahitubs! Er antwortete: Hier bin ich, mein Herr!

13 Und Saul sagte zu ihm: Warum habt ihr euch gegen mich verschworen, du und der Sohn Isais, dass du ihm Brot und ein Schwert gegeben und Gott für ihn befragt hast, damit er als Verräter an mir auftreten kann, wie es heute {offenkundig} ist?

14 Ahimelech antwortete dem König und sagte: Wer unter all deinen Knechten ist wie David: treu, Schwiegersohn des Königs, dazu Anführer[4]so mit LXX; Mas. T. : und er hat Zutritt zu, o. kehrt ein bei deiner Leibwache und geehrt in deinem Haus?

15 Habe ich erst heute angefangen, Gott für ihn zu befragen? Das sei fern von mir[5]w. {Das sei} mir {etwas} Entweihtes! Der König lege solches seinem Knecht nicht zur Last, {auch nicht} dem ganzen Haus meines Vaters! Denn dein Knecht hat von alldem nichts gewusst, weder Kleines noch Großes.

16 Aber der König sagte: Sterben musst du, Ahimelech, du und das ganze Haus deines Vaters!

17 Und der König sagte zu den Leibwächtern[6]w. zu den Läufern, die um ihn standen: Tretet her[7]o. Stellt euch um sie herum und tötet die Priester des Herrn, weil auch ihre Hand mit David ist und weil sie wussten[8]o. erkannt hatten, dass er auf der Flucht war und es mir nicht zu Ohren gebracht haben. Aber die Knechte des Königs wollten ihre Hand nicht an die Priester des Herrn legen, um sie niederzumachen[9]w. um über sie herzufallen.

18 Da sprach der König zu Doëg: Tritt du heran und mache die Priester nieder[10]w. und fall über die Priester her! Und Doëg, der Edomiter, trat heran, und er machte die Priester nieder, und er tötete an diesem Tag 85 Mann, die das leinene Efod[11]d. i. ein Priesterschurz trugen.

19 Und Nob, die Stadt der Priester, schlug er mit der Schärfe des Schwertes, Mann und Frau, Kind und Säugling, Rind und Esel und Schafe, mit der Schärfe des Schwertes.

20 Und es entkam ein Sohn Ahimelechs, des Sohnes Ahitubs, mit Namen Abjatar, und floh zu David[12]w. David hinterher.

21 Abjatar berichtete David, dass Saul die Priester des Herrn umgebracht habe.

22 Da sagte David zu Abjatar: Ich wusste {schon} an jenem Tag, weil der Edomiter Doëg dort war, dass er es Saul sicher berichten würde. Ich bin schuldig am Tod aller aus dem Haus[13]w. an allen Seelen des Hauses deines Vaters.

23 Bleibe bei mir, fürchte dich nicht! Denn wer nach meinem Leben[1]o. nach meiner Seele trachtet, trachtet auch nach deinem. Bei mir bist du in Sicherheit.

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