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Elberfelder Bibel
Balaks Auftrag an Bileam
1 Und die Söhne Israel brachen auf und lagerten sich in den Steppen[7]o. Ebenen Moabs, jenseits des Jordan bei Jericho.
2 Und Balak, der Sohn Zippors, sah alles, was Israel den Amoritern angetan hatte.
3 Und Moab fürchtete sich sehr vor dem Volk, weil es {so} groß war, und es graute Moab[8]o. Moab ekelte sich vor den Söhnen Israel.
4 Und Moab sagte zu den Ältesten von Midian: Jetzt wird dieser Haufe unser ganzes {Land} ringsum abfressen, wie das Rind das Grüne des Feldes abfrisst. Balak aber, der Sohn Zippors, war zu jener Zeit König von Moab.
5 Und er sandte Boten zu Bileam, dem Sohn Beors, nach Petor, das am Strom[9]d. i. der Euphrat {liegt} , in das Land der Söhne von Ammo[10]o. der Söhne seines Volkes. – 14 hebr. Handschr. und SamPent lesen: der Söhne Ammon, um ihn zu rufen. Und er ließ ihm sagen: Siehe, ein Volk ist aus Ägypten ausgezogen; siehe, es bedeckt die Fläche des Landes, und es liegt mir gegenüber.
6 Und nun komm doch, verfluche mir dieses Volk! Denn es ist stärker als ich. Vielleicht gelingt es mir, dass wir es schlagen und ich es aus dem Land vertreibe. Denn ich habe erkannt: Wen du segnest, der ist gesegnet, und wen du verfluchst, der ist verflucht.
7 Und die Ältesten von Moab und die Ältesten von Midian zogen hin mit dem Wahrsagerlohn in ihrer Hand. Und sie kamen zu Bileam und sagten ihm die Worte Balaks.
8 Und er sagte zu ihnen: Übernachtet hier diese Nacht! Und ich werde euch Antwort bringen, wie der Herr zu mir reden wird. Und die Obersten von Moab blieben bei Bileam.
9 Und Gott kam zu Bileam und sprach: Wer sind diese Männer bei dir?
10 Und Bileam sagte zu Gott: Balak, der Sohn Zippors, der König von Moab, hat {sie} zu mir gesandt:
11 »Siehe, das Volk, das aus Ägypten ausgezogen ist, bedeckt die Fläche des Landes. Komm jetzt, verfluche es mir! Vielleicht bin ich {dann} imstande, gegen es zu kämpfen und es zu vertreiben. «
12 Und Gott sprach zu Bileam: Du sollst nicht mit ihnen gehen; du sollst das Volk nicht verfluchen! Denn es ist gesegnet.
13 Und Bileam stand am {nächsten} Morgen auf und sagte zu den Obersten von Balak: Geht {wieder} in euer Land! Denn der Herr hat sich geweigert, mir zu gestatten, mit euch zu gehen.
14 Und die Obersten von Moab machten sich auf und kamen zu Balak und sagten: Bileam hat sich geweigert, mit uns zu gehen.
15 Da sandte Balak noch einmal Oberste, mehr und angesehenere als jene.
16 Und sie kamen zu Bileam und sagten zu ihm: So spricht Balak, der Sohn Zippors: Lass dich doch nicht abhalten, zu mir zu kommen!
17 Denn sehr hoch will ich dich belohnen[1]w. ehren, und alles, was du mir sagen wirst, will ich tun. So komm doch, verfluche mir dieses Volk!
18 Und Bileam antwortete und sagte zu den Knechten Balaks: Wenn Balak mir sein Haus voller Silber und Gold gäbe, könnte ich nicht den Befehl des Herrn, meines Gottes, übertreten, um {etwas} Kleines oder Großes zu tun.
19 Und nun bleibt doch auch ihr hier diese Nacht, und ich werde erkennen, was der Herr weiter mit mir reden wird.
20 Da kam Gott nachts zu Bileam und sprach zu ihm: Wenn die Männer gekommen sind, um dich zu rufen, mache dich auf, geh mit ihnen! Aber nur das, was ich dir sagen werde, darfst du tun!
Bileams Weg zu Balak
21 Und Bileam machte sich am Morgen auf und sattelte seine Eselin und ging mit den Obersten von Moab.
22 Da entbrannte der Zorn Gottes, dass er ging. Und der Engel des Herrn stellte sich in den Weg, um ihm entgegenzutreten[2]w. als sein Widersacher o. Gegner. Er aber ritt auf seiner Eselin, und seine beiden Diener waren bei ihm.
23 Und die Eselin sah den Engel des Herrn mit seinem gezückten Schwert in seiner Hand auf dem Weg stehen, und die Eselin wich vom Weg ab und ging auf dem Feld {weiter} ; und Bileam schlug die Eselin, um sie wieder auf den Weg zu lenken.
24 Da trat der Engel des Herrn in einen Hohlweg zwischen den Weinbergen; eine Mauer war auf der einen und eine Mauer auf der andern Seite.
25 Und die Eselin sah den Engel des Herrn und drückte sich an die Wand und drückte den Fuß Bileams an die Wand; und er schlug sie noch einmal.
26 Da ging der Engel des Herrn noch einmal weiter und trat an eine enge Stelle, wo kein Weg war, um auszuweichen, weder zur Rechten noch zur Linken.
27 Und als die Eselin den Engel des Herrn sah, legte sie sich hin unter Bileam. Da entbrannte der Zorn Bileams, und er schlug die Eselin mit dem Stock.
28 Da öffnete der Herr den Mund der Eselin, und sie sagte zu Bileam: Was habe ich dir getan, dass du mich nun {schon} dreimal geschlagen hast?
29 Bileam sagte zu der Eselin: Weil du Mutwillen mit mir getrieben hast. Hätte ich doch ein Schwert in meiner Hand! Gewiss hätte ich dich jetzt erschlagen!
30 Und die Eselin sagte zu Bileam: Bin ich nicht deine Eselin, auf der du geritten bist von jeher[1]w. seitdem du bist bis zum heutigen Tag? War es je meine Gewohnheit, dir so etwas zu tun? Und er sagte: Nein.
31 Da enthüllte der Herr die Augen Bileams, und er sah den Engel des Herrn mit seinem gezückten Schwert in seiner Hand auf dem Weg stehen; und er neigte sich und fiel nieder auf sein Angesicht.
32 Und der Engel des Herrn sprach zu ihm: Warum hast du deine Eselin nun {schon} dreimal geschlagen? Siehe, ich selbst bin ausgegangen, um {dir} entgegenzutreten[2]w. ich selbst bin als Widersacher ausgegangen, denn der Weg stürzt {dich ins Verderben} vor mir.
33 Und die Eselin sah mich und wich vor mir aus, nun {schon} dreimal. Wenn sie nicht vor mir ausgewichen wäre, dann hätte ich dich jetzt auch erschlagen, sie aber am Leben gelassen.
34 Und Bileam sagte zu dem Engel des Herrn: Ich habe gesündigt, denn ich habe nicht erkannt, dass du mir auf dem Weg entgegentratest; und nun, wenn es böse ist in deinen Augen, dann will ich umkehren.
35 Und der Engel des Herrn sprach zu Bileam: Geh mit den Männern! Aber nur das, was ich dir sagen werde, sollst du reden! Und Bileam zog mit den Obersten des Balak.
36 Und als Balak hörte, dass Bileam gekommen sei, ging er aus, ihm entgegen, nach der Stadt Moabs[3]hebr. Ir-Moab; dasselbe wie Ar oder Ar-Moab, an der Grenze des Arnon, der an der äußersten Grenze {fließt}.
37 Und Balak sagte zu Bileam: Habe ich nicht dringend zu dir gesandt, um dich zu rufen? Warum bist du nicht zu mir gekommen? Fürwahr, kann ich dich nicht belohnen[4]o. ehren?
38 Und Bileam sagte zu Balak: Siehe, ich bin zu dir gekommen. Ob ich {aber} jetzt wirklich irgendetwas reden kann? Das Wort, das Gott mir in den Mund legt, das werde ich reden.
39 Und Bileam ging mit Balak; und sie kamen nach Kirjat-Huzot.
40 Und Balak opferte[5]o. schlachtete Rinder und Schafe und schickte {davon} an Bileam und an die Obersten, die bei ihm waren.
41 Und es geschah am {nächsten} Morgen, da nahm Balak den Bileam und führte ihn hinauf auf die Höhen des Baal, und er sah von dort aus den äußersten {Teil} des Volkes {Israel}.
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