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Elberfelder Bibel
Die Zehn Gebote
1 Und Mose rief ganz Israel herbei und sprach zu ihnen: Höre, Israel, die Ordnungen und die Rechtsbestimmungen, die ich heute vor euren Ohren rede! Lernt sie und achtet darauf, sie zu tun!
2 Der Herr, unser Gott, hat am Horeb einen Bund mit uns geschlossen.
3 Nicht mit unsern Vätern hat der Herr diesen Bund geschlossen, sondern mit uns, die wir heute hier alle am Leben sind.
4 Von Angesicht zu Angesicht hat der Herr auf dem Berg mitten aus dem Feuer mit euch geredet –
5 ich stand zwischen dem Herrn und euch zu jener Zeit, um euch das Wort des Herrn zu verkünden; denn ihr fürchtetet euch vor dem Feuer und stieget nicht auf den Berg –, indem er sprach:
6 Ich bin der Herr, dein Gott, der ich dich aus dem Land Ägypten, aus dem Sklavenhaus, herausgeführt habe.
7 Du sollst keine anderen Götter haben neben mir[5]s. die Anmerkungen zu 2Mo20,3. –
8 Du sollst dir kein Götterbild[6]d. i. ein aus Stein gehauenes o. aus Holz geschnitztes Bild machen, irgendein Abbild dessen, was oben im Himmel oder was unten auf der Erde oder was im Wasser unter der Erde ist.
9 Du sollst dich vor ihnen nicht niederwerfen und ihnen nicht dienen. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott, der die Schuld der Väter heimsucht an den Kindern und an der dritten und vierten {Generation} von denen, die mich hassen,
10 der aber Gnade erweist Tausenden[7]o. Tausenden {von Generationen}, denen, die mich lieben und meine Gebote halten. –
11 Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht zu Nichtigem[8]o. zu Falschem; o. zu Lügenhaftem aussprechen. Denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen zu Nichtigem[8]o. zu Falschem; o. zu Lügenhaftem ausspricht. –
12 Beachte den Sabbattag, um ihn heilig zu halten, so wie der Herr, dein Gott, es dir geboten hat!
13 Sechs Tage sollst du arbeiten und all deine Arbeit tun;
14 aber der siebte Tag ist Sabbat für den Herrn, deinen Gott. Du sollst {an ihm} keinerlei Arbeit tun, du und dein Sohn und deine Tochter und dein Sklave und deine Sklavin und dein Rind und dein Esel und all dein Vieh und der Fremde bei dir, der innerhalb deiner Tore {wohnt} , damit dein Sklave und deine Sklavin ruhen wie du.
15 Und denke daran, dass du Sklave warst im Land Ägypten und dass der Herr, dein Gott, dich mit starker Hand und mit ausgestrecktem Arm von dort herausgeführt hat! Darum hat der Herr, dein Gott, dir geboten, den Sabbattag zu feiern. –
16 Ehre deinen Vater und deine Mutter, wie der Herr, dein Gott, {es} dir geboten hat, damit deine Tage lange währen und damit es dir gut geht in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt! –
17 Du sollst nicht töten. –
18 Und du sollst nicht ehebrechen. –
19 Und du sollst nicht stehlen. –
20 Und du sollst gegen deinen Nächsten nicht als falscher Zeuge aussagen. –
21 Und du sollst die Frau deines Nächsten nicht begehren. Und du sollst dich nicht gelüsten lassen nach dem Haus deines Nächsten {noch} nach seinem Feld noch nach seinem Knecht noch nach seiner Magd {noch} nach seinem Rind noch nach seinem Esel noch nach irgendetwas, das deinem Nächsten {gehört}.
22 Diese Worte redete der Herr auf dem Berg zu eurer ganzen Versammlung mitten aus dem Feuer, dem Gewölk und dem Dunkel mit gewaltiger Stimme und fügte nichts hinzu. Und er schrieb sie auf zwei steinerne Tafeln und gab sie mir.
Mose als Mittler zwischen Gott und Israel
23 Und es geschah, als ihr die Stimme mitten aus der Finsternis hörtet, während der Berg im Feuer brannte, da tratet ihr zu mir heran, alle Oberhäupter eurer Stämme und eure Ältesten,
24 und sagtet: Siehe, der Herr, unser Gott, hat uns seine Herrlichkeit und seine Größe sehen lassen, und wir haben seine Stimme mitten aus dem Feuer gehört. An diesem Tag haben wir gesehen, dass Gott mit dem Menschen reden kann und der am Leben bleibt.
25 Und nun, wozu sollen wir sterben? Denn dieses große Feuer wird uns verzehren. Wenn wir die Stimme des Herrn, unseres Gottes, noch weiter hören, dann werden wir sterben.
26 Denn wer ist unter allen Sterblichen[1]w. wer {ist unter} allem Fleisch, der die Stimme des lebendigen Gottes mitten aus dem Feuer hätte reden hören wie wir und wäre am Leben geblieben?
27 Tritt du hinzu und höre alles, was der Herr, unser Gott, sagen wird. Und du, du sollst alles zu uns reden, was der Herr, unser Gott, zu dir reden wird, und wir wollen es hören und tun.
28 Und der Herr hörte die Stimme eurer Worte, als ihr zu mir redetet. Da sprach der Herr zu mir: Ich habe die Stimme der Worte dieses Volkes gehört, die sie zu dir geredet haben. Sie haben recht geredet mit allem, was sie gesagt haben.
29 Möge doch diese ihre Gesinnung bleiben[2]o. Möge doch dieses ihr Herz sein, mich allezeit zu fürchten und alle meine Gebote zu halten, damit es ihnen und ihren Kindern ewig gut geht!
30 Geh, sage zu ihnen: Kehrt in eure Zelte zurück!
31 Du aber bleibe hier bei mir stehen! Und ich will all die Gebote und die Ordnungen und die Rechtsbestimmungen zu dir reden, die du sie lehren sollst, damit sie sie tun in dem Land, das ich ihnen gebe, es in Besitz zu nehmen. –
32 Achtet nun darauf, zu tun, wie der Herr, euer Gott, {es} euch geboten hat! Weicht nicht {davon} ab zur Rechten noch zur Linken!
33 Auf dem ganzen Weg, den der Herr, euer Gott, euch geboten hat, sollt ihr gehen, damit ihr lebt und es euch gut geht und ihr eure Tage verlängert in dem Land, das ihr in Besitz nehmen werdet.
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen