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Elberfelder Bibel
Rückkehr von der dritten Missionsreise – Weissagungen über Paulus
1 Als wir aber abfuhren, nachdem wir uns von ihnen losgerissen hatten, kamen wir geraden Laufs nach Kos, am folgenden Tag aber nach Rhodos und von da nach Patara.
2 Und wir fanden ein Schiff, das nach Phönizien übersetzte, stiegen ein und fuhren ab.
3 Als wir aber Zypern gesichtet und es links hatten liegen lassen, segelten wir nach Syrien und legten zu Tyrus an, denn dort hatte das Schiff die Ladung abzuliefern.
4 Nachdem wir die Jünger gefunden hatten, blieben wir sieben Tage dort. Diese sagten dem Paulus durch den Geist, er möge nicht nach Jerusalem hinaufgehen.
5 Als wir aber die Tage vollendet hatten, zogen wir fort und reisten weiter; und sie alle geleiteten uns mit Frauen und Kindern bis außerhalb der Stadt, und wir knieten am Ufer nieder und beteten.
6 Und nachdem wir voneinander Abschied genommen hatten, stiegen wir in das Schiff, jene aber kehrten heim.
7 Als wir nun die Fahrt beendet hatten, gelangten wir von Tyrus nach Ptolemaïs; und wir begrüßten die Brüder und blieben einen Tag bei ihnen.
8 Am folgenden Tag aber zogen wir aus und kamen nach Cäsarea; und wir gingen in das Haus des Philippus, des Evangelisten, der {einer} von den Sieben war, und blieben bei ihm.
9 Dieser aber hatte vier Töchter, Jungfrauen, die weissagten.
10 Als wir nun mehrere Tage blieben, kam ein Prophet mit Namen Agabus von Judäa herab.
11 Und er kam zu uns und nahm den Gürtel des Paulus und band sich die Füße und die Hände und sprach: Dies sagt der Heilige Geist: Den Mann, dem dieser Gürtel gehört, werden die Juden in Jerusalem so binden und in die Hände der Nationen überliefern.
12 Als wir aber dies hörten, baten sowohl wir als auch die Einheimischen ihn, nicht nach Jerusalem hinaufzugehen.
13 Paulus aber antwortete: Was macht ihr, dass ihr weint und mir das Herz brecht? Denn ich bin bereit, nicht allein gebunden zu werden, sondern auch in Jerusalem für den Namen des Herrn Jesus zu sterben.
14 Als er sich aber nicht überreden ließ, gaben wir Ruhe und sprachen: Der Wille des Herrn geschehe!
15 Nach diesen Tagen aber machten wir uns bereit und gingen hinauf nach Jerusalem.
16 Es gingen auch {einige} der Jünger aus Cäsarea mit uns und brachten uns zu einem gewissen Mnason, einem Zyprer, einem alten Jünger, bei dem wir herbergen sollten.
17 Als wir aber in Jerusalem angekommen waren, nahmen uns die Brüder freudig auf.
Paulus in Jerusalem
18 Am folgenden Tag aber ging Paulus mit uns zu Jakobus, und alle Ältesten kamen dahin.
19 Und als er sie begrüßt hatte, erzählte er eines nach dem anderen, was Gott unter den Nationen durch seinen Dienst getan hatte.
20 Sie aber, als sie es gehört hatten, verherrlichten Gott und sprachen zu ihm: Du siehst, Bruder, wie viele Tausende[1]w. Zehntausende; griech. Myriaden der Juden es gibt, die gläubig geworden sind, und alle sind Eiferer für das Gesetz.
21 Es ist ihnen aber über dich berichtet worden, dass du alle Juden, die unter den Nationen sind, Abfall von Mose lehrst und sagst, sie sollen weder die Kinder beschneiden noch nach den Gebräuchen wandeln.
22 Was nun? Jedenfalls werden sie hören, dass du gekommen bist.
23 Tu nun dies, was wir dir sagen: Wir haben vier Männer, die ein Gelübde[2]den folgenden Angaben nach offensichtlich ein Nasiräer-Gelübde; vgl. 4Mo6,1ff auf sich {genommen} haben.
24 Diese nimm zu dir und reinige dich mit ihnen und trage die Kosten für sie, damit sie das Haupt scheren lassen! Und alle werden erkennen, dass nichts an dem ist, was ihnen über dich berichtet worden ist, sondern dass du selbst auch zum Gesetz stehst und es befolgst[3]o. beachtest, einhältst.
25 Was aber die Gläubigen {aus den} Nationen betrifft, so haben wir geschrieben und verfügt, dass sie sich sowohl vor dem Götzenopfer als auch vor Blut und Ersticktem und Unzucht[4]o. Hurerei hüten sollen.
26 Dann nahm Paulus die Männer zu sich, und nachdem er sich am folgenden Tag gereinigt hatte, ging er mit ihnen in den Tempel und kündigte die Erfüllung der Tage der Reinigung an, bis für einen jeden von ihnen das Opfer dargebracht war.
Tumult der Juden und Gefangennahme des Paulus
27 Als aber die sieben Tage beinahe vollendet waren, sahen ihn die Juden aus Asien[5]d. i. die röm. Provinz Asien; vgl. auch Anm. zu Kap.16,6 im Tempel und brachten die ganze Volksmenge in Aufregung und legten die Hände an ihn
28 und schrien: Männer von Israel[6]w. Männer, Israeliten, helft! Dies ist der Mensch, der alle überall lehrt gegen das Volk und das Gesetz und diese Stätte; und dazu hat er auch Griechen in den Tempel geführt und diese heilige Stätte verunreinigt.
29 Denn sie hatten vorher den Trophimus, den Epheser, mit ihm in der Stadt gesehen, von dem sie meinten, dass Paulus ihn in den Tempel geführt habe.
30 Und die ganze Stadt kam in Bewegung, und es entstand ein Zusammenlauf des Volkes; und sie ergriffen Paulus und schleppten ihn aus dem Tempel, und sogleich wurden die Türen geschlossen.
31 Während sie ihn aber zu töten suchten, kam an den Obersten[7]griech. Chiliarch; d. h. Tausendschaftsführer; der Militärtribun bei den Römern, Befehlshaber einer Kohorte der Schar[8]Gemeint ist »Kohorte«, eine militärische Einheit der Römer von etwa 600 Mann. die Anzeige, dass ganz Jerusalem in Aufregung sei;
32 der nahm sofort Soldaten und Hauptleute mit und lief zu ihnen hinab. Als sie aber den Obersten und die Soldaten sahen, hörten sie auf, den Paulus zu schlagen.
33 Dann näherte sich der Oberste, ergriff ihn und befahl, ihn mit zwei Ketten zu fesseln, und erkundigte sich, wer er denn sei und was er getan habe.
34 Die einen aber riefen dies, die anderen jenes in der Volksmenge. Da er aber wegen des Tumultes nichts Gewisses erfahren konnte, befahl er, ihn in das Lager[1]d. h. in das Standlager der römischen Garnison in Jerusalem zu führen.
35 Als er aber an die Stufen[2]Das römische Lager befand sich auf der Burg Antonia, die mit dem Tempelbezirk durch eine Treppe verbunden war. kam, geschah es, dass er wegen der Gewalt der Volksmenge von den Soldaten getragen wurde;
36 denn die Menge des Volkes folgte und schrie: Weg mit ihm!
37 Und als Paulus eben in das Lager hineingebracht werden sollte, spricht er zu dem Obersten: Ist es mir erlaubt, dir etwas zu sagen? Er aber sprach: Verstehst du Griechisch?
38 Du bist also nicht der Ägypter, der vor diesen Tagen eine Empörung gemacht und die viertausend Mann Sikarier[3]d. h. Dolchmänner; fanatische römerfeindliche Partei, die auch vor politischem Mord nicht zurückschreckte in die Wüste hinausgeführt hat?
39 Paulus aber sprach: Ich bin ein jüdischer Mann aus Tarsus, Bürger einer nicht unberühmten Stadt in Zilizien. Ich bitte dich aber, erlaube mir, zu dem Volk zu reden!
40 Als er es aber erlaubt hatte, winkte Paulus, auf den Stufen stehend, dem Volk mit der Hand; nachdem aber eine große Stille eingetreten war, redete er sie in hebräischer Mundart an und sprach:
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