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Elberfelder Bibel
Gottes großes Angebot zu einem Neubeginn im Exil
1 Und das Wort des Herrn geschah zu mir so:
2 Was habt ihr, dass ihr dieses Sprichwort im Land Israel gebraucht und sprecht: Die Väter essen unreife Trauben, und die Zähne der Söhne werden stumpf?
3 So wahr ich lebe, spricht der Herr, Herr[4]w. ist der Ausspruch des Herrn, Herrn, wenn ihr diesen Spruch in Israel noch gebraucht[5]s. Anm. zu Kap.17,19!
4 Siehe, alle Seelen gehören mir; wie die Seele des Vaters, so auch die Seele des Sohnes. Sie gehören mir. Die Seele, die sündigt, sie {allein} soll sterben.
5 Und wenn jemand gerecht ist und Recht und Gerechtigkeit übt,
6 auf den Bergen nicht isst und seine Augen nicht erhebt zu den Götzen des Hauses Israel und die Frau seines Nächsten nicht unrein macht und einer Frau {zur Zeit ihrer} Absonderung[6]o. Ausscheidung; d. i. die Monatsregel nicht naht
7 und niemanden unterdrückt, das Pfand des Schuldners[7]so üs. LXX; Mas. T. : »sein Pfand, die Schuld«, das könnte meinen: das Pfand für seine Schuldforderung zurückgibt, keinen Raub begeht[8]w. {wer} Raub nicht raubt, sein Brot dem Hungernden gibt und den Nackten mit Kleidung bedeckt,
8 auf Zins nicht gibt und Aufschlag nicht nimmt, seine Hand vom Unrecht zurückhält, rechtes Gericht übt[9]w. zuverlässigen Rechtsspruch fällt zwischen Mann und Mann,
9 in meinen Ordnungen lebt[10]w. geht und meine Rechtsbestimmungen hält, um {sie} getreu zu befolgen: Gerecht ist er. Leben soll er, spricht der Herr, Herr[4]w. ist der Ausspruch des Herrn, Herrn. –
10 Zeugt er aber einen gewalttätigen[11]w. räuberischen Sohn, der Blut vergießt und eines von diesen {Dingen} tut[12]T. ; Mas. T. : und – wehe! – {etwas} von einem von diesen {Dingen} tut –
11 er selbst aber hat alles das nicht getan –, wenn {der} sogar auf den Bergen isst und die Frau seines Nächsten unrein macht,
12 den Elenden und den Armen unterdrückt, Raub an sich reißt, das Pfand nicht zurückgibt und seine Augen zu den Götzen erhebt, Gräuel verübt,
13 auf Zins gibt und Aufschlag nimmt: Sollte er leben? Er soll nicht leben! All diese Gräuel hat er verübt: Er muss getötet werden, sein Blut wird auf ihm sein.
14 Und siehe, der zeugt einen Sohn, und dieser sieht alle Sünden seines Vaters, die der tut; er sieht {sie} und tut nicht desgleichen:
15 Er isst nicht auf den Bergen und erhebt seine Augen nicht zu den Götzen des Hauses Israel, er macht nicht die Frau seines Nächsten unrein,
16 und er unterdrückt niemanden, pfändet kein Pfand und begeht[1]w. raubt keinen Raub, er gibt dem Hungernden sein Brot und bedeckt den Nackten mit Kleidung,
17 er hält seine Hand vom Unrecht[2]so liest LXX entsprechend V.8; Mas. T. : vom Elenden zurück, nimmt weder Zins noch Aufschlag, er befolgt meine Rechtsbestimmungen, lebt[3]w. geht in meinen Ordnungen: Der wird nicht wegen der Schuld seines Vaters sterben. Leben soll er!
18 Sein Vater, weil er Erpressung[4]o. Gewalttat verübt, am Bruder Raub begangen[5]w. {vom} Bruder … geraubt hat und das, was nicht gut war, inmitten seines Volkes getan hat: siehe, er {allein} soll um seiner Schuld willen sterben.
19 Ihr aber sagt: Warum trägt der Sohn nicht an der Schuld des Vaters {mit} ? Dabei hat der Sohn {doch} Recht und Gerechtigkeit geübt, hat alle meine Ordnungen bewahrt und sie getan: Leben soll er!
20 Die Seele, die sündigt, sie soll sterben. Ein Sohn soll nicht an der Schuld des Vaters {mit} tragen, und ein Vater soll nicht an der Schuld des Sohnes {mit} tragen. Die Gerechtigkeit des Gerechten soll auf ihm sein, und die Gottlosigkeit des Gottlosen[6]o. die Ungerechtigkeit des Ungerechten soll auf ihm sein.
21 Wenn aber der Gottlose[7]o. der Ungerechte umkehrt von all seinen Sünden, die er getan hat, und alle meine Ordnungen bewahrt und Recht und Gerechtigkeit übt: Leben soll er {und} nicht sterben.
22 All seine Vergehen, die er begangen hat, sollen ihm nicht angerechnet werden; um seiner Gerechtigkeit willen, die er geübt hat, soll er leben.
23 Sollte ich wirklich Gefallen haben am Tod des Gottlosen[8]o. des Ungerechten, spricht der Herr, Herr[9]w. ist der Ausspruch des Herrn, Herrn, nicht {vielmehr} daran, dass er von seinen Wegen umkehrt und lebt?
24 Wenn aber ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit umkehrt und Unrecht tut nach all den Gräueln, die der Gottlose[7]o. der Ungerechte verübt hat – tut er es, sollte er leben? –: An all seine gerechten Taten[10]w. Gerechtigkeiten, die er getan hat, soll nicht gedacht werden. Wegen seiner Untreue, die er begangen, und wegen seiner Sünde, die er getan hat, ihretwegen soll er sterben.
25 Aber ihr sagt: »Der Weg des Herrn ist nicht recht. « Hört doch, Haus Israel: Ist mein Weg nicht recht? Sind nicht {vielmehr} eure Wege nicht recht?
26 Wenn ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit umkehrt und Unrecht tut und um dieser {Sünden} willen stirbt, so stirbt er wegen seines Unrechts, das er getan hat.
27 Wenn aber ein Gottloser von seiner Gottlosigkeit[11]o. Wenn aber der Ungerechte von seiner Ungerechtigkeit, die er begangen hat, umkehrt und Recht und Gerechtigkeit übt: Er wird seine Seele am Leben erhalten.
28 Sieht er es ein und kehrt er um von all seinen Vergehen, die er begangen hat: leben soll er {und} nicht sterben. –
29 Aber das Haus Israel sagt: »Der Weg des Herrn ist nicht recht. « Sind meine Wege nicht recht, Haus Israel? Sind nicht {vielmehr} eure Wege nicht recht?
30 Darum werde ich euch richten, Haus Israel, jeden nach seinen Wegen, spricht der Herr, Herr[1]w. ist der Ausspruch des Herrn, Herrn. Kehrt um und wendet euch ab von allen euren Vergehen, dass es euch nicht ein Anstoß zur Schuld wird!
31 Werft von euch alle eure Vergehen, mit denen ihr euch vergangen habt, und schafft euch ein neues Herz und einen neuen Geist! Ja, wozu wollt ihr sterben, Haus Israel?
32 Denn ich habe kein Gefallen am Tod dessen, der sterben muss[2]w. des Sterbenden, spricht der Herr, Herr[1]w. ist der Ausspruch des Herrn, Herrn. So kehrt um[3]so mit der aram. Üs. ; Mas. T. : wendet euch ab, damit ihr lebt!
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen