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Elberfelder Bibel
Ankündigung des endgültigen Gerichts mit seinen Schrecken
1 Und das Wort des Herrn geschah zu mir so:
2 Und du, Menschensohn {, sage} : So spricht der Herr, Herr, zum Land Israel: Ein Ende kommt, {es kommt} das Ende über die vier Ecken des Landes[6]o. über die vier Zipfel der Erde.
3 Jetzt {kommt} das Ende über dich, und ich lasse meinen Zorn gegen dich los und richte dich nach deinen Wegen; und alle deine Gräuel bringe ich über dich.
4 Ich werde deinetwegen nicht betrübt sein[7]w. Und mein Auge wird über dich nicht fließen (d. h. weinen) und werde kein Mitleid haben; sondern deine Wege will ich über dich bringen, und deine Gräuel sollen sich in deiner Mitte auswirken. Und ihr werdet erkennen, dass ich der Herr bin.
5 So spricht der Herr, Herr: Unheil über Unheil, siehe, es kommt!
6 Ein Ende kommt; es kommt das Ende, es erwacht gegen dich; siehe, es kommt!
7 Es kommt die Wende über dich[8]o. Jetzt kommt die Reihe an dich, Bewohner des Landes. Es kommt die Zeit, nahe ist der Tag: Bestürzung und nicht Jauchzen auf den Bergen[1]w. Jauchzen der Berge; das Wort meint den Jubelruf der Kelterer in den Weinbergen; vgl. Jes16,10; Jer25,30. Das Wort »Jauchzen« wurde durch Hinzufügung zweier Buchstaben gewonnen; das im Mas. T. stehende Wort konnte bisher nicht gedeutet werden.!
8 Jetzt werde ich bald meinen Grimm über dich ausgießen und vollende meinen Zorn an dir und richte dich nach deinen Wegen; und alle deine Gräuel bringe ich über dich.
9 Und ich werde {deinetwegen} nicht betrübt sein[2]w. mein Auge wird nicht fließen (d. h. weinen) und werde kein Mitleid haben. Nach deinen Wegen werde ich es über dich bringen, und deine Gräuel sollen sich in deiner Mitte auswirken. Und ihr werdet erkennen, dass ich, der Herr, einer bin, der schlägt.
10 Siehe, der Tag! Siehe, er kommt! Die Wende kommt hervor. Es blüht die Rute[3]d. h. die Zuchtrute; w. der Stab; bei anderer Vokalisierung: Beugung {des Rechts}, es sprosst der Übermut;
11 die Gewalttat erhebt sich zur Rute[4]o. zum {Herrscher} stab der Gottlosigkeit. Nichts von ihnen {wird bleiben} , nichts von ihrem Prunk und nichts von ihrem Lärmen und nichts Herrliches an ihnen.
12 Die Zeit kommt, der Tag trifft ein. Der Käufer freue sich nicht, und der Verkäufer sei nicht traurig! Denn Zornglut {kommt} über seinen[5]Gemeint ist Israel. ganzen Prunk.
13 Denn der Verkäufer wird nicht zum Verkauften[6]o. zum Verkaufen; LXX: der Käufer wird nicht zum Verkäufer zurückkehren zurückkehren, auch wenn er noch am Leben ist[7]w. auch wenn ihr Leben noch unter den Lebenden ist; denn die Zornglut[8]T. ; Mas. T. : die Vision gegen all ihren Prunk wird sich nicht wenden. Und wegen seiner Schuld wird niemand sein Leben festhalten können[9]T. ; Mas. T. : Und ein Mensch, in seiner Schuld ist sein Leben, sie werden nicht erstarken.
14 Man stößt ins Horn und macht alles bereit, aber niemand zieht in den Kampf; denn meine Zornglut {kommt} über seinen[5]Gemeint ist Israel. ganzen Prunk.
15 Das Schwert ist draußen und die Pest und der Hunger drinnen. Wer auf dem Feld ist, wird durchs Schwert sterben; und wer in der Stadt ist, den werden Hunger und Pest fressen.
16 Und wenn Entkommene von ihnen entkommen, [10]Manche nehmen an, der Text habe ursprünglich gelautet: und wenn sie – girrenden Tauben gleich – auf den Bergen sind, so sollen sie {doch} alle sterbendann werden sie auf den Bergen sein wie Tauben der Täler; sie alle stöhnen[10]Manche nehmen an, der Text habe ursprünglich gelautet: und wenn sie – girrenden Tauben gleich – auf den Bergen sind, so sollen sie {doch} alle sterben, jeder wegen seiner Schuld.
17 Alle Hände werden erschlaffen, und alle Knie werden von Wasser triefen.
18 Und sie werden sich Sacktuch umgürten, und Schauder wird sie bedecken; auf allen Gesichtern wird Beschämung sein und auf all ihren Häuptern Kahlheit.
19 Ihr Silber werden sie auf die Gassen werfen, und ihr Gold wird als Unflat[11]o. Befleckung gelten; ihr Silber und ihr Gold wird sie nicht retten können am Tag des Grimms des Herrn. Ihre Gier[12]o. Seele werden sie {damit} nicht sättigen und ihren Bauch {davon} nicht füllen. Denn es ist ein Anstoß zu ihrer Schuld geworden.
20 Und die Zierde seines Schmuckes[13]d. h. des Silbers, zum Hochmut hat man sie gebraucht, und ihre Gräuelbilder, ihre Scheusale, haben sie daraus verfertigt; darum habe ich es ihnen zum Unflat gemacht.
21 Und ich gebe es in die Hand der Fremden zur Plünderung hin und den Gottlosen der Erde zur Beute, dass sie es entweihen.
22 Und ich werde mein Angesicht von ihnen abwenden, dass sie mein Kleinod[14]w. mein Verborgenes; d. i. das Heiligtum entweihen; und Räuber werden in es eindringen und es entweihen.
23 Verfertige die Kette! Denn[1]Andere nehmen einen Schreibfehler im Mas. T. an und üs. : Sie veranstalten ein Gemetzel; ja, das Land ist voller Blutschuld und die Stadt voller Gewalttat.
24 Und ich lasse die schlimmsten der Nationen kommen, dass sie ihre Häuser in Besitz nehmen. Und ich mache dem Hochmut ihrer Stärke[2]so mit mehreren alten Üs. ; Mas. T. : dem Hochmut der Starken ein Ende, dass ihre Heiligtümer entweiht werden.
25 Schrecken kommt; und sie suchen Frieden, doch da ist keiner.
26 Unheil über Unheil kommt, und Nachricht über Nachricht trifft ein. Und man sucht vom Propheten Visionen; aber Weisung[3]o. Gesetz geht dem Priester verloren und Rat den Ältesten.
27 Der König wird trauern, und der Fürst wird sich in Entsetzen kleiden, und die Hände des Volkes des Landes werden zittern. Nach ihren Wegen will ich mit ihnen handeln, und mit ihren {eigenen} Rechtsbestimmungen will ich sie richten, und sie werden erkennen, dass ich der Herr bin.
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen