Elberfelder Bibel online lesen
Elberfelder Bibel
Hiobs Antwort: Einsichtige Zurücknahme der Anklagen gegen Gott
1 Und der Herr antwortete dem Hiob und sprach:
2 Mit dem Allmächtigen will der Tadler rechten? Der da Gott zurechtweist, er antworte darauf[3]o. der muss es verantworten!
3 Da antwortete Hiob dem Herrn und sagte:
4 Siehe, zu gering bin ich! Was kann ich dir erwidern? Ich lege meine Hand auf meinen Mund.
5 Einmal habe ich geredet, und ich will nicht {mehr} antworten[4]o. und will nicht {mehr meine Stimme} erheben; und zweimal, und ich will es nicht wieder tun.
Zweite Rede Gottes: Beweis der Macht Gottes durch Bestrafung der Hochmütigen – Seine Gewalt über den Behemot und den Leviatan
6 Und der Herr antwortete Hiob aus dem Sturm und sprach:
7 Gürte doch wie ein Mann deine Lenden! Ich will dich fragen, und du sollst mich belehren[5]o. und du lass es mich wissen!
8 Willst du etwa mein Recht zerbrechen[6]o. Willst du wirklich mein Urteil anfechten, mich für schuldig erklären, damit du gerecht dastehst?
9 Oder hast du einen Arm wie Gott, und donnerst du mit einer Stimme wie er?
10 Schmücke dich doch mit Erhabenheit und Hoheit, in Majestät und Pracht kleide dich!
11 Streue die Ausbrüche deines Zornes umher und schau alles Hochmütige an und erniedrige es!
12 Schau alles Hochmütige an, beuge es und tritt die Gottlosen nieder auf ihrer Stelle!
13 Verbirg sie allesamt im Staub, banne sie selbst an einen verborgenen Ort[7]w. binde ihre Gesichter im Verborgenen!
14 Dann werde auch ich dich preisen, weil deine Rechte dir zur Hilfe kommt[8]o. dich rettet.
15 Sieh doch den Behemot[9]d. i. wahrscheinlich das Nilpferd; nach anderen: das Krokodil; w. gewaltiges Tier, den ich mit dir gemacht habe! Gras frisst er wie das Rind.
16 Sieh doch seine Kraft in seinen Lenden und seine Stärke in den Muskeln seines Bauches!
17 Er lässt seinen Schwanz gleich einer Zeder hängen[10]die alten Üs. : Er hält seinen Schwanz steif gleich einer Zeder, die Sehnen seiner Schenkel sind {dicht} geflochten.
18 Röhren aus Bronze sind seine Knochen und seine Gebeine wie Stangen aus Eisen.
19 Er ist der Anfang[11]o. der Erste der Wege Gottes. Der ihn gemacht, hat {ihm} sein Schwert beschafft[12]Andere üs. mit Textänderung in Anlehnung an LXX: Er ist gemacht zum Gewalthaber seiner Gefährten.
20 Denn die Berge bringen ihm Tribut, und alle Tiere des Feldes, die dort spielen.
21 Unter Lotosbüschen[13]o. Unter Zweigen lagert er im Versteck von Rohr und Sumpf.
22 Die Lotosbüsche, sein Schatten, bedecken ihn; es umgeben ihn die Bachpappeln.
23 Siehe, der Strom schwillt mächtig an – er hastet nicht davon. Er fühlt sich sicher, {selbst} wenn ein Jordan[1]Andere üs. mit Textänderung: wenn die Flut gegen sein Maul hervorbricht.
24 {Wer} kann ihm in seine Augen greifen, ihm in der Falle[2]o. mit dem Stellholz die Nase durchbohren?
25 Ziehst du den Leviatan[3]d. i. ein Meeresungeheuer; nach anderen das Krokodil mit der Angel herbei, und hältst du mit dem Seil seine Zunge nieder?
26 Kannst du einen Binsenstrick durch seine Nase ziehen und mit einem Dorn seine Kinnlade durchbohren?
27 Wird er dich lange anflehen oder dir schmeichelnde Worte geben?
28 Wird er einen Bund mit dir schließen, dass du ihn zum Knecht nimmst für ewig?
29 Willst du mit ihm spielen wie mit einem Vogel und ihn für deine Mädchen anbinden?
30 Werden die Handelsgenossen um ihn feilschen[4]o. ein Festmahl über ihm veranstalten, ihn verteilen unter die Kaufleute?
31 Kannst du seine Haut mit Spießen spicken[5]w. voll machen und seinen Kopf mit der Fischharpune?
32 Lege nur deine Hand an ihn! Denk an den Kampf! Du wirst es nicht noch einmal tun!
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen