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Elberfelder Bibel
Erste Rede des Zofar: Widerspruch gegen Hiob – Mahnung zur rechten Schau und zur Demütigung vor dem allwissenden Gott
1 Und Zofar von Naama antwortete und sagte:
2 Soll der Wortschwall nicht beantwortet werden[6]w. Soll die Menge der Worte nicht beantwortet werden. – Andere üs. in Anlehnung an LXX, Vulg. und die aram. Üs. : Sollte dem Wortgewaltigen nicht geantwortet werden, oder soll ein Schwätzer[7]w. ein Mann der Lippen recht behalten?
3 Soll dein Gerede Männer zum Schweigen bringen[8]o. in Anlehnung an die syr. Üs. : Vor dir allein sollen wohl Männer schweigen, dass du spotten kannst und niemand {dich} beschämt?
4 Und du sagtest: Meine Lehre ist lauter, und ich war rein in deinen Augen!
5 Aber – möge Gott doch reden und seine Lippen gegen dich auftun
6 und dir die Geheimnisse der Weisheit mitteilen, dass sie wie Wunder sind für {menschliche} Klugheit[9]so mit anderer Vokalisierung; Mas. T. : dass {sie} das Doppelte ist für Umsicht! Und erkenne {doch} , dass Gott dir {viel} von deiner Schuld übersieht[10]w. dass Gott dir Vergessen gewährt von deiner Schuld!
7 Kannst du die Tiefen Gottes erreichen oder die Vollkommenheit des Allmächtigen ergründen[11]o. bis zur äußersten Grenze des Allmächtigen gelangen?
8 Himmelhoch {sind sie} – was kannst du tun? – tiefer als der Scheol – was kannst du erkennen?
9 Länger als die Erde ist ihr Maß und breiter als das Meer.
10 Wenn er vorüberzieht und festnimmt und {zum Gericht} versammelt, wer will ihm dann wehren?
11 Denn er erkennt die nichtswürdigen Männer, und er sieht Böses, ohne dass er {darauf} achten muss.[12]o. er sieht Böses, und er sollte es nicht beachten?
12 Kann ein Hohlkopf Verstand gewinnen und ein Eselhengst[13]o. ein Zebrahengst als Mensch geboren werden?
13 Wenn du dein Herz fest ausrichtest und deine Hände zu ihm ausbreitest –
14 wenn Böses in deiner Hand ist, so entferne es und lass in deinen Zelten kein Unrecht wohnen! –
15 ja, dann wirst du dein Gesicht erheben ohne Makel und wirst unerschütterlich[1]w. festgegossen sein und dich nicht fürchten.
16 Denn du wirst die Mühsal vergessen, wirst {an sie} denken wie an vorbeigeflossenes Wasser[2]w. wie Wasser vorbeifloss, wirst du gedenken,
17 und heller als der Mittag wird {dein} Leben aufgehen; mag es finster sein – wie der Morgen wird es werden.
18 Und du wirst Vertrauen fassen, weil es Hoffnung gibt; und du wirst Ausschau halten, in Sicherheit dich niederlegen.
19 Und du liegst da, und niemand wird dich aufschrecken, und viele werden deine Gunst suchen[3]w. dein Gesicht umschmeicheln.
20 Aber die Augen der Gottlosen werden versagen. Und {jede} Zuflucht geht ihnen verloren, und ihre Hoffnung ist, die Seele auszuhauchen.
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen