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Elberfelder Bibel

Hiobs Schlussrede: Beteuerung seiner Unschuld – Vergängliches Glück der Gottlosen

1 Und Hiob fuhr fort, seinen Spruch zu erheben, und sagte:

2 So wahr Gott lebt, der mir mein Recht entzogen, und der Allmächtige, der meine Seele bitter gemacht hat –

3 ja, solange noch irgendetwas von meinem Atem in mir ist[1]o. denn mein Atem ist noch ganz in mir und Gottes Hauch in meiner Nase –:

4 Wenn meine Lippen Unrecht reden und wenn meine Zunge Trug ausspricht![2]Der Satz ist eine hebr. Schwurformel, deren zweite Hälfte nicht ausgesprochen wurde.

5 Fern sei es von mir, euch recht zu geben.[3]w. {Etwas} Entweihtes {sei es} mir! Wenn ich euch recht gebe {, dann …!} ; s. vorige Anm. Bis ich verscheide, lasse ich meine Rechtschaffenheit[4]o. Unschuld; o. Lauterkeit nicht von mir weichen.

6 An meiner Gerechtigkeit halte ich fest und werde sie nicht fahren lassen; mein Herz schmäht nicht einen von meinen Tagen.

7 Meinem Feind ergehe es wie dem Gottlosen und {dem} , der gegen mich auftritt, wie dem Übeltäter.

8 Denn was ist des Ruchlosen Hoffnung, wenn sein Leben ein Ende findet[5]w. {Gott den Lebensfaden} abschneidet, wenn Gott seine Seele nimmt[6]o. herauszieht?

9 Wird Gott sein Hilfegeschrei[7]o. Klagegeschrei hören, wenn die Not über ihn kommt?

10 Oder wird er an dem Allmächtigen seine Lust haben, Gott anrufen zu jeder Zeit?

11 Ich will euch belehren über Gottes Tun[8]o. Gottes Macht; w. Gottes Hand, was der Allmächtige im Sinn hat[9]w. was bei dem Allmächtigen ist, nicht verhehlen.

12 Siehe, ihr selbst habt es alle geschaut, warum denn schwatzt ihr so nichtiges Zeug?

13 Dies ist das Los des gottlosen Menschen bei Gott und das Erbe der Gewalttätigen, das sie vom Allmächtigen empfangen:

14 Wenn seine Söhne zahlreich werden, dann für das Schwert, und seine Sprösslinge können sich nicht satt essen an Brot.

15 Seine Übriggebliebenen werden vom Tod begraben[10]d. h. von niemandem, und seine Witwen weinen nicht[11]d. h. halten keine Totenklage.

16 Wenn er {auch} Silber aufschüttet wie Staub und Kleider aufstapelt wie Lehm –

17 er stapelt sie {zwar} auf, aber der Gerechte bekleidet sich {damit} , und das Silber teilt der Schuldlose auf.

18 Er hat sein Haus gebaut wie die Motte[12]LXX und die syr. Üs. : wie die Spinne und der Laubhütte gleich, die ein Wächter {sich} macht.

19 Reich legt er sich hin, und nichts ist ihm genommen[13]w. und nicht wird {ihm etwas} weggenommen. – Andere üs. mit LXX und der syr. Üs. : und er tut es nicht wieder. Er schlägt die Augen auf, da ist es nicht mehr.

20 Wie Wasser erreichen ihn jähe Schrecken, des Nachts entführt ihn ein Sturmwind.

21 Der Ostwind hebt ihn empor, dass er dahinfährt, und reißt ihn weg von seiner Stätte.

22 Er stürzt sich auf ihn[14]w. schleudert {Steine} auf ihn ohne Schonung; vor seiner Gewalt will er flüchtend entfliehen.

23 Man klatscht über ihn in die Hände[15]T. ; Mas. T. : in ihre Hände und pfeift seinetwegen von seiner Stätte aus.

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