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Elberfelder Bibel
Erste Rede des Elihu: Bisherige Zurückhaltung und Unparteilichkeit – Aufforderung an Hiob zur Stellungnahme
1 Und jene drei Männer hörten auf, dem Hiob zu antworten, weil er in seinen Augen gerecht war.
2 Da entbrannte der Zorn Elihus, des Sohnes Barachels, des Busiters, von der Sippe Ram. Gegen Hiob entbrannte sein Zorn, weil er sich Gott gegenüber im Recht betrachtete.
3 Und gegen seine drei Freunde entbrannte sein Zorn, weil sie keine Antwort gefunden und Hiob {doch} für schuldig erklärt hatten[12]o. keine Antwort gefunden hatten, Hiob schuldig zu erklären. – Die alten Abschreiber merken hier an, dass sie den Text geändert haben. Der Text lautete ursprünglich: und {so} Gott für schuldig erklärt hatten.
4 Elihu aber hatte sich Hiob gegenüber zurückgehalten mit Reden[13]w. hatte gewartet … mit Worten. – Andere üs. mit Textänderung: hatte gewartet, während jene mit Hiob redeten, weil jene die Älteren an Jahren[13]w. an Tagen waren als er.
5 Und als Elihu sah, dass keine Antwort {mehr} in dem Mund der drei Männer war, da entbrannte sein Zorn.
6 Und Elihu, der Sohn des Barachel, der Busiter, hob an und sagte: Ich bin der Jüngste an Jahren[14]w. an Tagen, und ihr seid Greise. Darum hatte ich Angst und fürchtete mich, euch mein Wissen zu verkünden.
7 Ich sagte {mir} : Mag {erst} das Alter[15]w. Mögen {erst} die Tage reden, soll die Menge der Jahre Weisheit erkennen lassen!
8 Jedoch – es ist der Geist im Menschen und der Atem des Allmächtigen, der sie verständig werden lässt.
9 Nicht {nur} die Betagten[16]w. die Großen {an Tagen} sind die Weisen, noch verstehen {stets} die Alten, was recht ist.
10 Darum sage ich: Hört[1]so mit 2 hebr. Handschr. , LXX, Vulg. und der syr. Üs. ; Mas. T. : Höre mir zu! Auch ich will mein Wissen verkünden.
11 Siehe, ich wartete auf eure Worte, horchte auf eure einsichtigen {Reden} , bis ihr {die rechten} Worte ausfindig gemacht hättet[2]o. während ihr {den rechten} Worten nachspürtet.
12 Und ich wandte euch meine Aufmerksamkeit zu, doch siehe, keiner war da, der Hiob widerlegt hätte[3]o. zurechtgewiesen hätte, {keiner} von euch, der seine Worte erwidert hätte.
13 Dass ihr {aber ja} nicht sagt: Wir haben Weisheit gefunden; Gott kann ihn aus dem Felde schlagen[4]w. kann ihn verwehen {wie der Wind die Spreu}, nicht ein Mensch!
14 Er hat ja nicht an mich {seine} Worte gerichtet, und mit euren Worten werde ich ihm nicht erwidern. –
15 Sie sind bestürzt, sie antworten nicht mehr, die Worte lassen sie im Stich.
16 Soll ich da warten, weil sie nicht reden, weil sie dastehen {und} nicht mehr antworten?
17 Auch ich will meinerseits mein Teil erwidern[5]T. ; Mas. T. : So will ich meinerseits mich an mein Teil kehren, auch ich will mein Wissen verkünden.
18 Denn erfüllt bin ich mit Worten; der Geist in meinem Innern bedrängt mich.
19 Siehe, mein Inneres ist wie {junger} Wein, der nicht geöffnet ist; gleich neu {gefüllten} Schläuchen will es bersten.
20 Ich muss reden, damit ich Luft bekomme, ich will meine Lippen auftun und antworten.
21 Für keinen werde ich Partei ergreifen, und keinem Menschen werde ich schmeicheln![6]w. Niemals will ich jemandes Gesicht erheben, und einem Menschen werde ich keinen Ehrennamen geben.
22 Denn ich verstehe mich nicht aufs Schmeicheln[7]o. ich kenne es nicht zu schmeicheln; sonst würde mein Schöpfer mich {wohl} bald dahinraffen.
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen