Elberfelder Bibel online lesen

Elberfelder Bibel

1 Du aber, Hiob, höre doch meine Reden, und all meine Worte nimm zu Ohren!

2 Sieh doch, ich habe meinen Mund geöffnet, meine Zunge redet in meinem Gaumen.

3 Geradheit meines Herzens – {das} sind meine Worte, und lauter künden meine Lippen Erkenntnis.

4 Der Geist Gottes hat mich gemacht, und der Atem des Allmächtigen belebt mich.

5 Wenn du kannst, gib mir Antwort, bring {sie} vor, stelle dich vor mich hin!

6 Siehe, ich bin vor Gott so viel wie du[8]o. ich stehe zu Gott so gut wie du, vom Lehm {nur} abgekniffen bin auch ich.

7 Siehe, Angst vor mir[9]Manche lesen mit anderer Vokalisierung: Siehe, mein Arm braucht dich nicht zu erschrecken, und mein Drängen[10]o. meine Hand wird nicht schwer auf dir lasten.

Abwehr der Anklagen Hiobs gegen Gott – Gottes Zucht zum Heil der Seele – Aufforderung zur Stellungnahme oder zum Zuhören

8 Du sagtest doch vor meinen Ohren – und den Laut {deiner} Worte höre ich {noch}  –:

9 Lauter bin ich, ohne ein Vergehen[11]o. ohne {Treue} bruch. Rein bin ich und habe keine Schuld.

10 Siehe, er erfindet Anlässe zum Widerstand gegen mich, er hält mich für seinen Feind.

11 Er legt meine Füße in den Block, überwacht alle meine Pfade.  –

12 Siehe, darin bist du nicht im Recht[12]o. bist du nicht gerecht, antworte ich dir; denn Gott ist größer als ein Mensch.

13 Warum rechtest du mit ihm, weil er auf all seine Worte[13]d. h. auf die Worte des Menschen; andere üs. mit Textänderung: auf deine Worte keine Antwort gibt?

14 Doch auf eine Weise redet Gott und auf eine zweite[14]o. Einmal redet Gott und ein zweites Mal, und man wird es nicht gewahr.

15 Im Traum, in der nächtlichen Vision, wenn tiefer Schlaf auf die Menschen fällt, im Schlummer auf dem Lager,

16 dann öffnet er das Ohr der Menschen und bestätigt[1]w. versiegelt die Warnung für sie[2]Andere üs. mit Textänderung: und schreckt sie durch Warnung auf,

17 um den Menschen von {seinem} Tun abzuwenden und den Hochmut vom Mann abzuhauen[3]T. ; Mas. T. : um den Hochmut vor dem Mann zu bedecken,

18 um seine Seele zurückzuhalten von der Grube und sein Leben davon, in den Spieß zu rennen.

19 Auch wird er gezüchtigt durch Schmerzen auf seinem Lager, und ununterbrochen {währt} der Streit in seinen Gebeinen.

20 Und sein Leben verabscheut das Brot und seine Seele die Lieblingsspeise.

21 Sein Fleisch vergeht, ist unansehnlich, und fleischlos sind seine Knochen, die {sonst} nicht zu sehen waren.

22 Und seine Seele nähert sich der Grube und sein Leben den Todesboten[4]w. den Tötenden.

23 Wenn er da einen Engel bei sich hat, einen Mittler[5]o. Fürsprecher, einen von den Tausend, der dem Menschen seine Pflicht mitteilen soll[6]o. einen von den Tausend, die dem Menschen das für ihn Rechte mitteilen sollen,

24 so wird der sich über ihn erbarmen und sprechen: Befreie ihn, damit er nicht in die Grube hinabfährt! Ich habe Lösegeld {für ihn} gefunden.

25 Sein Fleisch wird frischer sein als in der Jugendkraft[7]Die Üs. ist unsicher; deshalb lesen andere: Sein Fleisch wird fett sein vor Jugend; er wird zurückkehren zu den Tagen seiner Jugend.

26 Er wird zu Gott flehen, und der wird ihn gnädig annehmen[8]o. wird an ihm Gefallen haben, und er darf sein Angesicht schauen mit Jubel; und Gott[9]w. er wird dem Menschen seine Gerechtigkeit zurückgeben.

27 Er wird vor den Menschen singen und sagen: Ich hatte gesündigt und das Rechte verkehrt, und er hat mir nicht vergolten[10]T. ; Mas. T. : und es genügte mir nicht.

28 Er hat meine Seele erlöst vor dem Abstieg in die Grube, und mein Leben darf das Licht schauen.

29 Siehe, das alles tut Gott zweimal, dreimal mit dem Mann,

30 um seine Seele von der Grube zurückzuholen, damit er vom Licht des Lebens erleuchtet wird.

31 Merke auf, Hiob, höre mir zu! Schweige, und ich will reden!

32 Wenn du Worte hast, erwidere mir {etwas} ! Rede nur, denn ich wollte dir gern recht geben[11]o. es gefiel mir, dich für gerecht zu erklären!

33 Wenn {aber} nicht, höre du mir zu! Schweige, und ich werde dich Weisheit lehren!

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