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Elberfelder Bibel

Zweite Rede des Elihu: Gegen Hiobs Reden über die Ungerechtigkeit Gottes – Keine Rechtsbeugung durch den Allmächtigen

1 Und Elihu erhob {seine Stimme} und sagte:

2 Hört, ihr Weisen, meine Worte und ihr Kundigen, gebt mir Gehör!

3 Denn das Ohr prüft die Worte, und der Gaumen kostet die Speise.

4 Lasst uns nun prüfen, was recht ist, lasst uns untereinander erkennen, was gut ist!

5 Denn Hiob hat gesagt: Ich bin gerecht, und Gott hat mir mein Recht entzogen.

6 Obwohl ich im Recht bin[12]w. Gegen mein Recht, soll ich ein Lügner sein. Mein Geschick[13]o. Mein Pfeil; das hieße dann: die mir vom Pfeil Gottes verursachte Wunde ist unheilbar, ohne dass ich irgendetwas verbrochen hätte[14]w. ohne Verbrechen.  –

7 Wer ist ein Mann wie Hiob, der Spott {worte} wie Wasser trinkt

8 und in Gemeinschaft mit denen unterwegs ist, die Unrecht tun, und mit gottlosen Menschen umgeht?

9 Denn er hat {selbst} gesagt: Keinen Nutzen hat ein Mann davon, dass er sich mit Gott befreundet!

10 Darum, ihr Männer mit Verstand, hört mir zu! Fern sei es von Gott, gottlos zu handeln, und vom Allmächtigen, Unrecht zu tun[1]T. ; Mas. T. : Fern sei es von Gott (w. {Etwas} Entweihtes {sei es} für Gott) , weg von Schuld, und der Allmächtige {sei fern} von Unrecht!

11 Sondern des Menschen Tun vergilt er ihm, und nach eines jeden Weg lässt er es ihn finden.

12 Ja, wahrlich, Gott handelt nicht gottlos, und der Allmächtige beugt das Recht nicht.

13 Wer hat ihm die Erde[2]Eine hebr. Handschr. überliefert, den Sinn verdeutlichend: seine Erde anvertraut? Und wer hat den ganzen Erdkreis hingestellt?

14 Wenn er sein Herz {nur} auf sich selbst richtete, seinen Geist und seinen Atem zu sich zurückzöge,

15 so würde alles Fleisch insgesamt verscheiden, und der Mensch zum Staub zurückkehren.

16 Und wenn du einsichtig bist[3]so mit LXX, Vulg. , der syr. und aram. Üs. ; Mas. T. : wenn Einsicht {da ist}, höre dies, schenke der Stimme meiner Worte Gehör!

17 Kann denn einer, der das Recht hasst, die Zügel führen? Oder willst du den Gerechten, den Gewaltigen für schuldig erklären, ihn,

18 der zu einem König sagt[4]so mit LXX, Vulg. , der syr. Üs. und einer hebr. Handschr. ; Mas. T. : etwa, um zum König zu sagen »du Ruchloser«, und »du Gottloser« zu den Edlen?

19 Der für die Obersten nicht Partei ergreift[5]w. Der die Gesichter der Obersten nicht erhebt und den Vornehmen nicht vor dem Geringen berücksichtigt[6]w. genau betrachtet? Denn das Werk seiner Hände sind sie alle.

20 In einem Augenblick sterben sie und mitten in der Nacht. Ein Volk wird in Aufruhr versetzt, und sie vergehen. Und er beseitigt[7]so mit einer hebr. Handschr. ; Mas. T. : sie beseitigen den Gewalthaber ohne menschliches Zutun[8]w. und nicht durch eine Hand.

21 Denn seine Augen {wachen} über den Wegen des Menschen, und all seine Schritte sieht er.

22 Da ist keine Dunkelheit und keine Finsternis, worin sich die Übeltäter verbergen könnten.

23 Denn er setzt dem Menschen keine Frist fest[9]T. ; Mas. T. : er richtet auf den Menschen nicht lange {sein Herz}, zu Gott vor Gericht zu kommen.

24 Er zerschmettert Gewaltige ohne Untersuchung und setzt andere an ihre Stelle.

25 Daher achtet er auf ihre Taten und stürzt sie um[10]so mit der syr. Üs. ; Mas. T. : er stürzt um über Nacht, dass sie zermalmt daliegen.

26 Wie Gottlose schlägt er sie da, wo alle es sehen[11]w. An Stelle von Gottlosen schlägt er sie an der Stätte der Sehenden,

27 deshalb, weil sie[12]w. sie, die darüber hinaus von seiner Nachfolge[13]w. von hinter ihm her abgewichen sind und all seine Wege nicht bedacht haben,

28 sodass sie das Hilfegeschrei des Geringen zu ihm hinaufdringen ließen und er das Hilfegeschrei der Elenden hörte.

29 Verhält er sich ruhig[14]o. Schafft er Ruhe, wer darf ihn für schuldig erklären? Verbirgt er das Angesicht, wer kann ihn wahrnehmen? Sowohl über einer {ganzen} Nation als auch zugleich über dem Einzelnen[15]o. Sowohl über einer {einzelnen} Nation als auch über der Menschheit insgesamt {wacht er} ,

30 damit nicht ruchlose Menschen Könige sind, dem Volk zu Fallstricken.

31 Soll Gott dir etwa sagen: Ich habe mich geirrt, {doch}[16]T. ; Mas. T. : Denn zu Gott – hat er {etwa} gesagt: Ich habe es getragen; d. h. vielleicht: Ich habe gebüßt ich will nicht {mehr} böse handeln;

32 was ich nicht sehe, lehre du mich; wenn ich Unrecht verübt habe, will ich es nicht wieder tun? –

33 Soll nach deinem Sinn er es vergelten, da du {sein Urteil} ja verwirfst? So musst du ja wählen, und nicht ich. Was du erkannt hast, sprich aus!

34 Männer mit Verstand werden zu mir sagen und ein weiser Mann, der mir zuhört:

35 Hiob redet nicht mit Erkenntnis, und seine Worte sind ohne Einsicht.

36 Ach, dass Hiob doch fort und fort geprüft würde wegen seiner Einwände nach {der Art von} Männern des Unheils!

37 Denn er fügt seiner Sünde {Treue} bruch[1]o. Verbrechen hinzu, in unserer Gegenwart klatscht er {sich Beifall}[2]o. erhebt er unter uns Zweifel und macht seine Worte gegen Gott zahlreich.

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