Elberfelder Bibel online lesen
Elberfelder Bibel
Hiobs Antwort: Anerkenntnis der Größe Gottes und bußfertiger Widerruf seiner Anklagen
1 Und Hiob antwortete dem Herrn und sagte:
2 Ich habe erkannt, dass du alles vermagst und kein Plan für dich unausführbar ist[6]o. kein Gedanke unmöglich ist.
3 »Wer ist es, der den Ratschluss verhüllt ohne Erkenntnis?« [7]o. So sprach ich denn, ohne zu begreifen – unfassbar ist es mir, ich versteh es nicht {mehr} –: »Höre doch, ich will reden, will dich fragen, und du sollst es mich wissen lassen!«So habe ich denn {meine Meinung} mitgeteilt und verstand {doch} nichts, Dinge, die zu wunderbar für mich sind und die ich nicht kannte.
4 Höre doch, und ich will reden! Ich will dich fragen, und du sollst es mich wissen lassen![7]o. So sprach ich denn, ohne zu begreifen – unfassbar ist es mir, ich versteh es nicht {mehr} –: »Höre doch, ich will reden, will dich fragen, und du sollst es mich wissen lassen!«
5 Vom Hörensagen[8]w. Von der Nachricht für das Ohr hatte ich von dir gehört, jetzt aber hat mein Auge dich gesehen.
6 Darum verwerfe ich {mein Geschwätz} und bereue in Staub und Asche.
Verurteilung und Begnadigung der Freunde Hiobs – Hiobs Rechtfertigung
7 Und es geschah, nachdem der Herr jene Worte zu Hiob geredet hatte, da sprach der Herr zu Elifas von Teman: Mein Zorn ist entbrannt gegen dich und gegen deine beiden Freunde: Denn ihr habt über mich nicht Wahres[9]o. Zuverlässiges; w. etwas, das feststeht und Bestand hat geredet wie mein Knecht Hiob.
8 Und nun nehmt euch sieben Stiere und sieben Widder und geht zu meinem Knecht Hiob und opfert ein Brandopfer für euch! Und Hiob, mein Knecht, soll für euch Fürbitte tun. Nur ihn will ich annehmen[10]w. Nur sein Gesicht will ich erheben, damit ich euch nicht Schimpfliches antue. Denn ihr habt über mich nicht Wahres[9]o. Zuverlässiges; w. etwas, das feststeht und Bestand hat geredet, wie mein Knecht Hiob.
9 Da gingen Elifas von Teman und Bildad von Schuach {und} Zofar von Naama hin und taten es, wie der Herr zu ihnen geredet hatte. Und der Herr nahm Hiob an[11]w. erhob Hiobs Gesicht.
Gottes Segen über Hiob
10 Und der Herr wendete das Geschick Hiobs, als der für seine Freunde Fürbitte tat. Und der Herr vermehrte alles, was Hiob gehabt hatte, auf das Doppelte.
11 Da kamen zu ihm all seine Brüder und all seine Schwestern und alle, die ihn früher gekannt hatten. Und sie aßen mit ihm Brot in seinem Haus, und sie bekundeten ihm ihre Teilnahme und trösteten ihn wegen all des Unglücks, das der Herr über ihn gebracht hatte. Und sie gaben ihm jeder eine Kesita[1]d. i. eine Gewichtseinheit; z. B. bei Gold als Zahlungsmittel und jeder einen goldenen Ring.
12 Und der Herr segnete das Ende Hiobs mehr als seinen Anfang. Und er bekam vierzehntausend Schafe und sechstausend Kamele und tausend Gespanne Rinder und tausend Eselinnen.
13 Und es wurden ihm sieben[2]Im Hebr. steht eine Mischform aus »sieben« und »zwei mal sieben«. Söhne und drei Töchter {geboren}.
14 Und er gab der ersten den Namen Jemima und der zweiten den Namen Kezia und der dritten den Namen Keren-Happuch[3]Die Namen bedeuten: Turteltaube, Zimtblüte, Schminkhorn..
15 Und so schöne Frauen wie die Töchter Hiobs fand man im ganzen Land nicht. Und ihr Vater gab ihnen ein Erbteil mitten unter ihren Brüdern.
16 Und Hiob lebte nach diesen {Ereignissen noch} 140 Jahre. Und er sah seine Kinder und seine Kindeskinder, vier Generationen.
17 Und Hiob starb, alt und der Tage satt.
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen