Elberfelder Bibel online lesen

Elberfelder Bibel

1 In jener Zeit, spricht der Herr[5]w. ist der Ausspruch des Herrn, wird man die Gebeine der Könige von Juda und die Gebeine seiner Obersten und die Gebeine der Priester und die Gebeine der Propheten und die Gebeine der Bewohner von Jerusalem aus ihren Gräbern herausholen.

2 Und man wird sie ausbreiten vor der Sonne und vor dem Mond und vor dem ganzen Heer des Himmels[8]d. h. vor den Sternen, die sie geliebt und denen sie gedient haben und denen sie nachgelaufen sind, die sie gesucht[9]o. befragt und vor denen sie sich niedergeworfen haben. Sie werden nicht {wieder} eingesammelt noch begraben werden, zu Dünger auf der Fläche des Erdbodens sollen sie werden.

3 Und der Tod wird dem Leben vorgezogen von dem ganzen Rest, der von diesem bösen Geschlecht übrig bleibt an allen Orten, wohin ich die Übriggebliebenen verstoße, spricht der Herr[1]w. ist der Ausspruch des Herrn der Heerscharen.

Judas Weigerung zur Umkehr: Es gibt keinen Frieden

4 Und sage zu ihnen: So spricht der Herr: Fällt man denn und steht nicht {gleich} wieder auf? Oder wendet man sich ab und kehrt nicht {gern} wieder zurück?

5 Warum kehrt sich dieses Volk Jerusalems ab in immerwährender Abkehr? Sie halten fest am Trug, sie weigern sich umzukehren.

6 Ich habe achtgegeben und gehört: Sie reden, was nicht recht ist. Da ist keiner, der seine Bosheit bereut und sagt: Was habe ich getan! Alle wenden sie sich {weiter ab} in ihrem Lauf wie ein in den Kampf stürmendes Pferd.

7 Selbst der Storch am Himmel kennt seine bestimmten Zeiten, und Turteltaube, Schwalbe und Drossel[2]o. Taube; o. Mauersegler; o. Kranich halten die Zeit ihres Kommens ein; aber mein Volk kennt das Recht des Herrn nicht.

8 Wie könnt ihr sagen: Wir sind weise, und das Gesetz des Herrn ist bei uns? In der Tat! Siehe, zur Lüge hat es[3]d. h. das Gesetz der Lügengriffel der Schriftgelehrten[4]w. Schreiber; das Wort wurde auch als Titel für hohe Hofbeamte gebraucht gemacht.

9 Die Weisen werden beschämt, sie sind schreckerfüllt und werden gefangen. Siehe, das Wort des Herrn haben sie verworfen. Und was für eine Weisheit haben sie {nun} ? –

10 Darum werde ich ihre Frauen anderen geben, ihre Felder anderen Besitzern[5]w. ihre Felder solchen, die in Besitz nehmen. Denn vom Kleinsten bis zum Größten machen sie alle unrechten Gewinn, vom Propheten bis zum Priester üben sie alle Falschheit[6]o. Lüge.

11 Und den Bruch der Tochter meines Volkes heilen sie oberflächlich, indem sie sagen: Friede, Friede! – und da ist doch kein Friede.

12 Sie werden zuschanden, weil sie Gräuel verübt haben. Doch sie schämen sich keineswegs, ja, Scham[7]w. das Sich-Schämen kennen sie nicht. Darum werden sie fallen, wenn alles fällt[8]w. fallen unter den Fallenden. Zur Zeit ihrer Heimsuchung werden sie stürzen, spricht der Herr.

13 Wegnehmen, wegraffen werde ich sie, spricht der Herr[1]w. ist der Ausspruch des Herrn. Keine Trauben sind am Weinstock und keine Feigen am Feigenbaum, und das Blatt ist verwelkt: so will ich ihnen {Menschen} bestellen, die sie verheeren werden[9]w. so setze ich für sie {solche} , die sie {feindlich} überziehen werden.

14 Wozu bleiben wir sitzen? Sammelt euch, und lasst uns in die befestigten Städte ziehen und dort umkommen[10]w. bewegungslos (o. still) sein! Denn der Herr, unser Gott, lässt uns umkommen und hat uns mit giftigem Wasser getränkt, weil wir gegen den Herrn gesündigt haben.

15 Man hofft auf Frieden[11]o. Heil; o. Wohlergehen, und da ist nichts Gutes, auf eine Zeit der Heilung, und siehe da: Schrecken.  –

16 Von Dan her hört man das Schnauben seiner Pferde; vom lauten Wiehern[12]w. von der Stimme seines Wieherns seiner starken {Pferde} erzittert das ganze Land. Und sie kommen und fressen das Land, die Städte und ihre Bewohner.

17 Denn siehe, ich sende unter euch Schlangen, Ottern, gegen die es keine Beschwörung gibt; und sie werden euch beißen, spricht der Herr[1]w. ist der Ausspruch des Herrn.

Jeremias Trauer über sein Volk – Gottes Trauer um sein Volk und erneute Gerichtsankündigung

18 Unheilbar steigt Kummer in mir auf![13]so ein Übersetzungsversuch mit LXX und der alten lat. Üs. ; Mas. T. : Ist meine Erheiterung auf mir mein Kummer? Mein Herz ist krank in mir.

19 Da, horch! Geschrei der Tochter meines Volkes {kommt} aus einem fernen Land[1]o. weit und breit im Land: »Ist der Herr nicht in Zion, oder ist sein König nicht darin?« – Warum haben sie mich gereizt durch ihre geschnitzten Bilder, durch Nichtigkeiten[2]d. i. eine Bezeichnung für Götzen {aus} der Fremde[3]d. h. durch die leeren Kulte der fremden Völker? –

20 »Vorüber ist die Ernte, die Obstlese ist zu Ende, und wir sind nicht gerettet!«

21 Über dem Zusammenbruch der Tochter meines Volkes bin ich zerbrochen; ich trauere, Entsetzen hat mich ergriffen.

22 Ist {denn} kein Balsam in Gilead oder kein Arzt dort? Ja, warum ist die Genesung der Tochter meines Volkes ausgeblieben[4]w. Ja, warum ist nicht heraufgestiegen (o. neu gewachsen) die Fleischschicht {über die Wunde} der Tochter meines Volkes?

23 Dass doch mein Haupt Wasser wäre und mein Auge eine Tränenquelle, dann wollte ich Tag und Nacht die Erschlagenen der Tochter meines Volkes beweinen!

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