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Elberfelder Bibel
Gottes Urteil über Abtrünnige und Getreue
1 Ich war zu erfragen[1]o. zu suchen für die, die nicht {nach mir} fragten; ich war zu finden für die, die mich nicht suchten. Ich sprach: Hier bin ich, hier bin ich!, zu einer Nation, die meinen Namen nicht anrief[2]so mit LXX und Vulg. ; Mas. T. : über der nicht mein Name ausgerufen war.
2 Ich habe den ganzen Tag meine Hände ausgebreitet zu einem widerspenstigen Volk, {zu solchen, } die auf dem Weg, der nicht gut ist, ihren eigenen Gedanken nachlaufen.
3 Die Leute, die mich beständig ins Angesicht reizen, in den Gärten opfern und auf Ziegelsteinen Rauchopfer darbringen,
4 die in den Gräbern sitzen und in verborgenen Orten übernachten, die Schweinefleisch essen und Gräuelbrühe[3]w. Brühe von unreinem Opferfleisch; vgl. 3Mo7,18; 19,7 in ihren Gefäßen haben,
5 die da sagen: Bleib für dich und komm mir nicht nahe, denn ich bin heilig für dich! – diese sind Rauch in meiner Nase, Feuer, das den ganzen Tag brennt.
6 Siehe, aufgeschrieben ist es vor mir. Ich werde nicht schweigen, es sei denn, ich habe vergolten. In ihren Schoß[4]o. Gewandbausch vergelte ich
7 ihre Sünden und die Sünden ihrer Väter[5]so mit mehreren alten Üs. ; Mas. T. : eure Sünden … eurer Väter miteinander, spricht der Herr, {denen, } die auf den Bergen Rauchopfer dargebracht und mich auf den Hügeln verhöhnt haben. Ich werde {ihnen} den Lohn für ihr früheres Tun[6]w. ihren früheren Lohn; o. ihre frühere Arbeit in ihren Schoß[4]o. Gewandbausch zumessen.
8 So spricht der Herr: Wie sich Saft in der Traube findet, und man sagt: Vernichte sie nicht, denn ein Segen ist in ihr! – so will ich tun um meiner Knechte willen, dass ich nicht das Ganze vernichte.
9 Ich werde aus Jakob Nachkommenschaft hervorgehen lassen und aus Juda einen Besitzer[7]o. Erben meiner Berge. Und meine Auserwählten sollen es besitzen, und meine Knechte sollen dort wohnen.
10 Und Scharon wird zum Weideplatz der Schafe und das Tal Achor zum Lagerplatz der Rinder werden für mein Volk, das mich gesucht hat[8]o. nach mir gefragt hat.
11 Ihr aber, die ihr den Herrn verlasst, die ihr meinen heiligen Berg vergesst, die ihr dem Gad einen Tisch zurichtet und der Meni[9]Gad (d. i. der Planet Jupiter) wurde als Glücksgott verehrt, Meni (d. i. der Planet Venus) als Schicksals- oder Bestimmungsgöttin. den Mischkrug füllt:
12 Ich habe euch für das Schwert bestimmt[10]Im Hebr. ein Wortspiel mit dem Namen der Schicksalsgöttin Meni., und ihr alle werdet zur Abschlachtung in die Knie brechen, weil ich gerufen habe, ihr aber nicht geantwortet habt, {weil} ich geredet habe, ihr aber nicht gehört, sondern getan habt, was böse ist in meinen Augen, und das erwählt habt, woran ich kein Gefallen habe.
13 Darum, so spricht der Herr, Herr: Siehe, meine Knechte werden essen, ihr aber werdet hungern. Siehe, meine Knechte werden trinken, ihr aber werdet dürsten. Siehe, meine Knechte werden sich freuen, ihr aber werdet beschämt sein.
14 Siehe, meine Knechte werden jubeln von Herzenslust, ihr aber werdet schreien vor Herzeleid und heulen vor Verzweiflung[1]w. vor Zerbruch des Geistes.
15 Und ihr werdet euren Namen meinen Auserwählten zum Fluchwort hinterlassen: »Der Herr, Herr, wird dich töten. « Meine[2]so mit einigen LXX-Handschr. ; Mas. T. : Seine Knechte aber wird man mit einem andern Namen nennen.
16 Daher, wer sich im Land segnet, wird sich bei dem Gott der Treue[3]o. der Wahrheit; w. des Amen segnen, und wer im Land schwört, wird bei dem Gott der Treue schwören. Denn die früheren Nöte sind vergessen und vor meinen Augen verborgen.
Der neue Himmel und die neue Erde
17 Denn siehe, ich schaffe[4]Hier steht dasselbe Wort wie in 1Mo1,1. einen neuen Himmel und eine neue Erde. Und an das Frühere wird man nicht mehr denken, und es wird nicht mehr in den Sinn kommen.
18 Vielmehr freut euch und jauchzt allezeit über das, was ich schaffe[4]Hier steht dasselbe Wort wie in 1Mo1,1.! Denn siehe, ich schaffe Jerusalem zum Jauchzen und sein Volk zur Freude.
19 Und ich werde über Jerusalem jubeln und über mein Volk mich freuen. Und die Stimme des Weinens und die Stimme des Wehgeschreis wird darin nicht mehr gehört werden.
20 Und es wird dort keinen Säugling mehr geben[5]w. von dort wird nicht mehr ein Säugling entstehen{, der nur wenige} Tage {alt wird, } und keinen Greis, der seine Tage nicht erfüllte. Denn der Jüngste wird im Alter von hundert Jahren[6]w. der Junge wird als Sohn von hundert Jahren sterben, und wer das Alter von hundert Jahren nicht erreicht[7]w. wer den Sohn von hundert Jahren verfehlt, wird als verflucht gelten[8]o. der Sündigende (der Verfehlende) wird (erst) als Sohn von hundert Jahren verflucht werden.
21 Sie werden Häuser bauen und bewohnen, und Weinberge pflanzen und ihre Frucht essen.
22 Sie werden nicht bauen und ein anderer bewohnt, sie werden nicht pflanzen, und ein anderer isst. Denn wie die Lebenszeit des Baumes wird die Lebenszeit[9]w. wie die Tage des Baumes werden die Tage meines Volkes sein, und meine Auserwählten werden das Werk ihrer Hände genießen.
23 Nicht vergeblich werden sie sich mühen, und nicht zum jähen Tod werden sie zeugen[10]o. gebären. Denn sie sind die Nachkommen der Gesegneten des Herrn, und ihre Sprösslinge werden bei ihnen sein.
24 Und es wird geschehen: Ehe sie rufen, werde ich antworten; während sie noch reden, werde ich hören.
25 Wolf und Lamm werden zusammen weiden; und der Löwe wird Stroh fressen wie das Rind; und die Schlange: Staub wird ihre Nahrung sein. Man wird nichts Böses und nichts Schlechtes tun auf meinem ganzen heiligen Berg, spricht der Herr.
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen