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Elberfelder Bibel

Das kommende Weltgericht

1 Siehe, der Herr entleert die Erde und verheert sie und kehrt ihre Oberfläche um und zerstreut ihre Bewohner.

2 Und wie dem Volk, so ergeht es dem Priester; wie dem Knecht, so seinem Herrn; wie der Magd, so ihrer Gebieterin; wie dem Käufer, so dem Verkäufer; wie dem Verleiher, so dem Borger; wie dem Schuldner, so seinem Gläubiger.

3 Völlig ausgeleert wird die Erde und geplündert, denn der Herr hat dieses Wort geredet.

4 Es vertrocknet, es welkt das Land, es schmachtet, es welkt der Erdkreis, es schmachten die Hohen des Volkes[1]Ein hebr. Wortspiel, das etwa so nachgeahmt werden könnte: Bekümmert verkümmert die Erde; in Kummer kümmert hin das Festland. In Kummer sind die Hohen des Volkes im Land.

5 Und die Erde ist entweiht worden unter ihren Bewohnern. Denn sie haben die Gesetze übertreten, die Ordnungen überschritten, den ewigen Bund ungültig gemacht!

6 Darum hat der Fluch die Erde verzehrt, und es büßen, die auf ihr wohnen. Darum sind die Bewohner der Erde dahingeschwunden[2]o. verbrannt, und wenig Menschen bleiben übrig.

7 Es vertrocknet der Most, es welkt der Weinstock, es seufzen alle, die frohen Herzens waren.

8 Ins Stocken geraten ist die Freude der Tamburine, der Lärm der Ausgelassenen hat aufgehört, es stockt die Freude der Zither.

9 Man trinkt keinen Wein mehr mit Gesang, bitter schmeckt der Rauschtrank denen, die ihn trinken.

10 Zertrümmert ist die öde Stadt, verschlossen jedes Haus, sodass niemand hineinkommt.

11 Klagegeschrei um den Wein {hallt} auf den Straßen; untergegangen ist alle Festfreude, verschwunden die Freude der Erde.

12 In der Stadt ist {nur} Verwüstung übrig geblieben, und das Tor wurde zu Trümmern zerschlagen.

13 Denn so wird es geschehen mitten auf der Erde, mitten unter den Völkern: wie beim Abschlagen der Oliven, wie bei der Nachlese, wenn die Weinernte zu Ende ist.

14 Jene[3]d. h. die Entkommenen aus der Zerstreuung Israels werden ihre Stimme erheben, werden jubeln. Über die Hoheit des Herrn jauchzen sie vom Meer her:

15 Darum gebt dem Herrn Ehre im Osten[4]w. in den Lichtgegenden, auf den Inseln des Meeres[5]o. an den Küsten des Meeres; d. i. im Westen dem Namen des Herrn, des Gottes Israels!

16 Vom Ende der Erde her hören wir Gesänge: Herrlichkeit dem Gerechten! – Da sagte ich: Ich vergehe, ich vergehe, wehe mir! Räuber rauben, und räuberisch raubend rauben sie.

17 Grauen und Grube und Garn über dich, Bewohner der Erde!

18 Und es geschieht, wer vor der Stimme des Grauens flieht, fällt in die Grube; und wer aus der Grube heraufsteigt, wird im Garn gefangen. Denn die Fenster in der Höhe tun sich auf, und es erbeben die Grundfesten der Erde.

19 Berstend zerbirst die Erde, brechend zerbricht die Erde, wankend wankt die Erde,

20 taumelnd taumelt die Erde wie ein Betrunkener und schwankt hin und her wie eine Nachthütte[1]für den Feldhüter, z. B. im Gurkenfeld, vgl. Jes1,8. Und schwer lastet auf ihr ihr {Treue} bruch; sie fällt und steht nicht wieder auf.

21 Und an jenem Tag wird es geschehen, da wird der Herr das Heer der Höhe heimsuchen in der Höhe und die Könige der Erde auf der Erde.

22 Sie werden eingesperrt, wie man Gefangene in die Grube einsperrt, ja, sie werden in den Kerker eingeschlossen und nach vielen Tagen heimgesucht[2]Das hebr. Wort für »heimsuchen« kann bedeuten: zur Gnade oder zum Gericht heimsuchen. werden.

23 Da wird der Mond schamrot werden und die Sonne sich schämen. Denn der Herr der Heerscharen herrscht als König auf dem Berg Zion und in Jerusalem, und vor seinen Ältesten ist Herrlichkeit.

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