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Elberfelder Bibel
Hiskias Hilferuf an Jesaja, sein Gebet und die Rettung Jerusalems
1 Und es geschah, als der König Hiskia es hörte, zerriss er seine Kleider, hüllte sich in Sacktuch und ging in das Haus des Herrn.
2 Dann sandte er Eljakim, den Palastvorsteher[4]w. den, der über das Haus war, den Schreiber Schebna und die Ältesten der Priester, in Sacktuch gehüllt, zum Propheten Jesaja, dem Sohn des Amoz.
3 Und sie sagten zu ihm: So spricht Hiskia: Ein Tag der Bedrängnis und der Züchtigung und der Schmähung ist dieser Tag. Denn die Kinder sind bis an den Muttermund gekommen, aber da ist keine Kraft zu gebären.
4 Vielleicht hört der Herr, dein Gott, die Worte des Rabschake, den sein Herr, der König von Assur, gesandt hat, um den lebendigen Gott zu verhöhnen, und bestraft {ihn} wegen der Worte, die der Herr, dein Gott, gehört hat. Erhebe doch ein Gebet für den Rest, der sich {noch} findet!
5 So kamen die Knechte des Königs Hiskia zu Jesaja.
6 Und Jesaja sagte zu ihnen: So sollt ihr zu eurem Herrn sagen: So spricht der Herr: Fürchte dich nicht vor den Worten, die du gehört hast, mit denen die Diener des Königs von Assur mich gelästert haben!
7 Siehe, ich will ihm einen Geist eingeben, dass er ein Gerücht hören und in sein Land zurückkehren wird. Dann will ich ihn in seinem Land durchs Schwert fällen.
8 Und der Rabschake kehrte zurück und fand den König von Assur im Kampf gegen Libna, denn er hatte gehört, dass er von Lachisch aufgebrochen sei.
9 Der {König} hatte nämlich über Tirhaka, den König von Kusch, sagen hören: Er ist ausgezogen, um gegen dich zu kämpfen. Und als er es hörte, sandte er Boten zu Hiskia und ließ {ihm} sagen:
10 So sollt ihr zu Hiskia, dem König von Juda, sagen: Dein Gott täusche dich nicht, auf den du vertraust, indem du sagst: Jerusalem wird nicht in die Hand des Königs von Assur gegeben werden!
11 Siehe, du hast gehört, was die Könige von Assur mit allen Ländern getan haben, indem sie an ihnen den Bann vollstreckten. Und du solltest gerettet werden?
12 Haben die Götter der Nationen, die meine Väter vernichtet haben, sie gerettet: Gosan, Haran und Rezef und die Söhne Edens, die in Telassar waren?
13 Wo ist der König von Hamat und der König von Arpad und der König der Stadt Sefarwajim, {von} Hena und Awa?
14 Da nahm Hiskia den Brief[1]w. die Briefe aus der Hand der Boten und las ihn. Dann ging er hinauf ins Haus des Herrn, und Hiskia breitete ihn vor dem Herrn aus.
15 Und Hiskia betete zum Herrn:
16 Herr der Heerscharen, Gott Israels, der du über den Cherubim thronst, du bist es, der da Gott ist, du allein, für alle Königreiche der Erde. Du hast den Himmel und die Erde gemacht.
17 Neige, Herr, dein Ohr und höre! Tue, Herr, deine Augen auf und sieh! Ja, höre all die Worte Sanheribs, der {hierher} gesandt hat, um den lebendigen Gott zu verhöhnen!
18 Es ist wahr, Herr, die Könige von Assur haben alle Nationen[2]so mit vielen hebr. Handschr. ; Mas. T. : Länder und ihr Land in Trümmer gelegt.
19 Und ihre Götter haben sie ins Feuer geworfen, denn sie waren ja keine Götter, sondern ein Werk von Menschenhänden, Holz und Stein, und so konnte man sie vernichten.
20 Nun aber, Herr, unser Gott, rette uns aus seiner Hand, damit alle Königreiche der Erde erkennen, dass du allein der Herr bist!
21 Da sandte Jesaja, der Sohn des Amoz, zu Hiskia und ließ {ihm} sagen: So spricht der Herr, der Gott Israels: Was du zu mir gebetet hast wegen Sanheribs, des Königs von Assur {, habe ich gehört}.
22 Dies ist das Wort, das der Herr über ihn geredet hat: Es verachtet dich, es verspottet dich die Jungfrau, die Tochter Zion; die Tochter Jerusalem schüttelt das Haupt hinter dir her.
23 Wen hast du verhöhnt und gelästert und gegen wen die Stimme erhoben? Gegen den Heiligen Israels hast du deine Augen emporgerichtet!
24 Durch deine Knechte hast du den Herrn verhöhnt und hast gesagt: Mit der Menge meiner Wagen habe ich die Höhe der Berge erstiegen, das äußerste Ende des Libanon. Ich haue den Hochwald seiner Zedern um, die Auslese seiner Wacholderbäume, ich komme auf seine äußerste Höhe, in das Dickicht seines Baumbestandes.
25 Ich habe gegraben und Wasser getrunken, und mit der Sohle meiner Füße trockne ich alle Ströme[3]Stehende Bezeichnung für die Arme und Kanäle des Nil. Mazors aus.
26 Hast du nicht gehört, dass ich lange vorher[4]o. von fern her es gewirkt und von den Tagen der Vorzeit her es gebildet habe[5]o. es geplant habe? Nun habe ich es kommen lassen, dass du befestigte Städte verwüstest zu öden Steinhaufen.
27 Und ihre Bewohner waren machtlos[6]w. ihre Bewohner hatten eine {zu} kurze Hand, sie wurden schreckerfüllt und zuschanden. Sie waren {wie} Kraut des Feldes und grünes Gras, {wie} Gras auf den Dächern, das vor dem Ostwind verdorrt[7]so mit Qu. ; Mas. T. : Gras auf den Dächern und {wie} Weinpflanzungen vor dem Getreide. – Gemeint ist Getreide, das auf dem Halm steht..
28 Dein Sitzen und dein Aus- und Eingehen kenne ich, ja, dein Toben gegen mich.
29 Wegen deines Tobens gegen mich, und weil dein Übermut in meine Ohren heraufgekommen ist, werde ich meinen Ring in deine Nase legen und meinen Zaum an deine Lippen und werde dich zurückführen auf dem Weg, auf dem du gekommen bist. –
30 Und dies soll dir[8]d. h. Hiskia das Zeichen sein: Man wird in diesem Jahr den Nachwuchs {der Ernte} essen und im zweiten Jahr den Wildwuchs. Aber im dritten Jahr sollt ihr säen und ernten, Weinberge pflanzen und ihre Frucht essen.
31 Und was vom Haus Juda entkommen, was übrig geblieben ist, wird wieder wurzeln nach unten und Frucht tragen nach oben.
32 Denn von Jerusalem wird ein Rest ausgehen und das Entkommene vom Berg Zion. Der Eifer des Herrn der Heerscharen wird das tun.
33 Darum, so spricht der Herr über den König von Assur: Er wird nicht in diese Stadt kommen. Und er wird keinen Pfeil hineinschießen und ihr nicht mit dem Schild entgegentreten, und er wird keinen Wall gegen sie aufschütten.
34 Auf dem Weg, den er gekommen ist, auf ihm wird er zurückkehren und wird nicht in diese Stadt kommen, spricht der Herr[1]w. ist der Ausspruch des Herrn.
35 Denn ich will diese Stadt beschirmen, um sie zu retten, um meinetwegen und meines Knechtes David wegen.
36 Da zog der Engel des Herrn aus und schlug im Lager von Assur 185000 {Mann}. Und als man früh am Morgen aufstand, siehe, da {fand man} sie alle tot, {lauter} Leichen.
37 Und Sanherib, der König von Assur, brach auf, zog fort und kehrte zurück; und er blieb in Ninive.
38 Und es geschah, als er sich niederwarf im Haus seines Gottes Nisroch, da erschlugen ihn seine Söhne Adrammelech und Sarezer mit dem Schwert; und sie entkamen in das Land Ararat. Und sein Sohn Asarhaddon wurde an seiner Stelle König.
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen