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Elberfelder Bibel
Die Gabe der armen Witwe
1 Er blickte aber auf und sah die Reichen ihre Gaben in den Schatzkasten legen.
2 Er sah aber auch eine arme Witwe zwei Scherflein[6]w. Lepta; s. Tabelle »Münzen und Geldeinheiten« dort einlegen.
3 Und er sprach: In Wahrheit sage ich euch, dass diese arme Witwe mehr eingelegt hat als alle.
4 Denn alle diese haben von ihrem Überfluss eingelegt zu den Gaben; diese aber hat aus ihrem Mangel heraus den ganzen Lebensunterhalt, den sie hatte, eingelegt.
Endzeitrede: Tempelzerstörung und Bedrängnis der Endzeit – Ankunft des Menschensohnes
5 Und als einige von dem Tempel sagten, dass er mit schönen Steinen und Weihgeschenken geschmückt sei, sprach er:
6 Diese Dinge, die ihr seht: Tage werden kommen, in denen nicht ein Stein auf dem anderen[7]w. Stein auf Stein gelassen wird, der nicht abgebrochen werden wird.
7 Sie fragten ihn aber und sagten: Lehrer, wann wird denn dies sein, und was ist das Zeichen, wann dies geschehen soll?
8 Er aber sprach: Seht zu, dass ihr nicht verführt werdet! Denn viele werden unter meinem Namen kommen und sagen: Ich bin’s, und die Zeit ist nahe gekommen! Geht ihnen nicht nach!
9 Wenn ihr aber von Kriegen und Empörungen hören werdet, so erschreckt nicht! Denn dies muss vorher geschehen, aber das Ende ist nicht sogleich da.
10 Dann sprach er zu ihnen: Es wird sich Nation gegen Nation erheben und Königreich gegen Königreich;
11 und es werden große Erdbeben sein und an verschiedenen Orten Hungersnöte und Seuchen; auch Schrecknisse und große Zeichen vom Himmel wird es geben.
12 Vor diesem allem aber werden sie ihre Hände an euch legen und {euch} verfolgen, indem sie euch an die Synagogen und Gefängnisse überliefern, um euch vor Könige und Statthalter zu führen um meines Namens willen.
13 Es wird euch {aber} zu einem Zeugnis ausschlagen.
14 Setzt es nun fest in euren Herzen, nicht vorher darauf zu sinnen, wie ihr euch verantworten sollt!
15 Denn ich werde euch Mund und Weisheit geben, der alle eure Widersacher nicht werden widerstehen oder widersprechen können.
16 Ihr werdet aber sogar von Eltern und Brüdern und Verwandten und Freunden überliefert werden, und sie werden einige von euch töten;
17 und ihr werdet von allen gehasst werden um meines Namens willen.
18 Und nicht ein Haar von eurem Haupt wird verloren gehen.
19 Gewinnt eure Seelen[1]o. euer Leben durch euer Ausharren!
20 Wenn ihr aber Jerusalem von Heerscharen umzingelt seht, dann erkennt, dass seine Verwüstung nahe gekommen ist!
21 Dann sollen die in Judäa auf die Berge fliehen, und die, die in seiner Mitte[2]d. h. in Jerusalem sind, daraus fortgehen, und die, die auf dem Land sind, nicht dort hineingehen.
22 Denn dies sind Tage der Rache, dass alles erfüllt wird, was geschrieben steht.
23 Wehe aber den Schwangeren und den Stillenden in jenen Tagen! Denn große Not wird auf der Erde[3]o. auf dem Land sein und Zorn gegen dieses Volk.
24 Und sie werden fallen durch die Schärfe des Schwertes und gefangen weggeführt werden unter alle Nationen; und Jerusalem wird zertreten werden von den Nationen, bis die Zeiten der Nationen erfüllt sein werden.
25 Und es werden Zeichen sein an Sonne und Mond und Sternen und auf der Erde Angst der Nationen in Ratlosigkeit bei brausendem und wogendem Meer[4]w. in Ratlosigkeit des Brausens des Meeres und Gewoges,
26 während die Menschen verschmachten vor Furcht und Erwartung der Dinge, die über den Erdkreis kommen, denn die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden.
27 Und dann werden sie den Sohn des Menschen kommen sehen in einer Wolke mit Macht und großer Herrlichkeit.
28 Wenn aber diese Dinge anfangen zu geschehen, so blickt auf und hebt eure Häupter empor, weil eure Erlösung naht.
Endzeitrede: Ermahnung zur Wachsamkeit
29 Und er sprach ein Gleichnis zu ihnen: Seht den Feigenbaum und alle Bäume!
30 Wenn sie schon ausschlagen, so erkennt ihr von selbst, da ihr es seht, dass der Sommer schon nahe ist.
31 So erkennt auch ihr, wenn ihr dies geschehen seht, dass das Reich[5]o. die Königsherrschaft Gottes nahe ist.
32 Wahrlich, ich sage euch, dass dieses Geschlecht nicht vergehen wird, bis alles geschehen ist.
33 Der Himmel und die Erde werden vergehen, meine Worte aber werden nicht vergehen.
34 Hütet euch aber, dass eure Herzen nicht etwa beschwert werden durch Völlerei[1]o. Rausch und Trunkenheit und Lebenssorgen und jener Tag plötzlich über euch hereinbricht
35 wie ein Fallstrick! Denn er wird über alle kommen, die auf dem ganzen Erdboden ansässig sind.
36 Wacht nun und betet zu aller Zeit, dass ihr imstande seid, diesem allem, was geschehen soll, zu entfliehen und vor dem Sohn des Menschen zu stehen!
Anschlag der Hohen Priester und Verrat des Judas
37 Er lehrte aber des Tages in dem Tempel, und des Nachts ging er hinaus und übernachtete auf dem Berg, der Ölberg genannt wird.
38 Und das ganze Volk kam frühmorgens im Tempel zu ihm, ihn zu hören.
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen