Elberfelder Bibel online lesen
Elberfelder Bibel
1 Und er ging wieder in die Synagoge; und es war dort ein Mensch, der eine verdorrte Hand hatte.
2 Und sie lauerten auf ihn, ob er ihn am Sabbat heilen würde, damit sie ihn anklagen konnten.
3 Und er spricht zu dem Menschen, der die verdorrte Hand hatte: Steh auf {und tritt} in die Mitte!
4 Und er spricht zu ihnen: Ist es erlaubt, am Sabbat Gutes zu tun oder Böses zu tun, das Leben zu retten oder zu töten? Sie aber schwiegen.
5 Und er blickte auf sie umher mit Zorn, betrübt über die Verhärtung ihres Herzens, und spricht zu dem Menschen: Strecke die Hand aus! Und er streckte sie aus, und seine Hand wurde wiederhergestellt.
6 Und die Pharisäer[1]religiöse Partei im Judentum, die auf genaue Einhaltung des Gesetzes Wert legte; s. a. Anm. zu Mt3,7 gingen hinaus und hielten mit den Herodianern[2]Anhänger des Herodes Antipas; vgl. Anm. zu Mt14,1 sofort Rat gegen ihn, wie sie ihn umbringen könnten.
Krankenheilungen am See Genezareth
7 Und Jesus ging mit seinen Jüngern weg an den See; und es folgte eine große Menge von Galiläa und von Judäa
8 und von Jerusalem und von Idumäa und {von} jenseits des Jordan und {von der Gegend} rings um Tyrus und Sidon, eine große Menge; da sie hörten, wie viel er tat, kamen sie zu ihm.
9 Und er sagte seinen Jüngern, dass ihm wegen der Volksmenge ein Boot bereitgehalten werden sollte, damit sie ihn nicht drängten.
10 Denn er heilte viele, sodass alle, die Leiden hatten, sich auf ihn stürzten, um ihn anzurühren.
11 Und wenn die unreinen Geister ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder und schrien und sprachen: Du bist der Sohn Gottes.
12 Und er bedrohte sie sehr, dass sie ihn nicht offenbar machten.
Berufung der zwölf Apostel
13 Und er steigt auf den Berg und ruft zu sich, die er wollte. Und sie kamen zu ihm;
14 und er berief[3]w. machte zwölf[4]Andere Handschr. fügen hinzu: die er auch Apostel nannte, damit sie bei ihm waren und damit er sie aussandte, zu predigen
15 und Vollmacht zu haben, die Dämonen auszutreiben.
16 Und er berief[3]w. machte die Zwölf, und er gab dem Simon den Beinamen Petrus,
17 und Jakobus, den {Sohn} des Zebedäus, und Johannes, den Bruder des Jakobus, und er gab ihnen den Beinamen Boanerges, das ist Söhne des Donners,
18 und Andreas und Philippus und Bartholomäus und Matthäus und Thomas und Jakobus, den {Sohn} des Alphäus, und Thaddäus und Simon, den Kananäer[5]wahrscheinlich von hebr. kana (d. h. eifern),
19 und Judas Iskariot[6]Der Beiname bedeutete wahrscheinlich »Mann aus Kariot« und diente viell. zur Unterscheidung von dem anderen Jünger namens Judas (vgl. Joh14,22)., der ihn auch überlieferte.
Lästerung des Geistes – Die wahren Verwandten Jesu
20 Und er kommt in ein Haus. Und wieder kommt die Volksmenge zusammen, sodass sie nicht einmal Brot essen konnten.
21 Und als seine Angehörigen es hörten, gingen sie los, um ihn zu greifen; denn sie sagten: Er ist von Sinnen.
22 Und die Schriftgelehrten, die von Jerusalem herabgekommen waren, sagten: Er hat den Beelzebul[7]Das ist im Judentum der Name für den Obersten der Dämonen; die Bedeutung des Namens ist umstritten., und: Durch den Obersten der Dämonen treibt er die Dämonen aus.
23 Und er rief sie zu sich und sprach in Gleichnissen zu ihnen: Wie kann {der} Satan {den} Satan austreiben?
24 Und wenn ein Reich mit sich selbst entzweit ist, kann dieses Reich[1]o. diese Königsherrschaft nicht bestehen.
25 Und wenn ein Haus mit sich selbst entzweit ist, wird dieses Haus nicht bestehen können.
26 Und wenn der Satan gegen sich selbst aufgestanden und {mit sich} entzweit ist, kann er nicht bestehen, sondern er hat ein Ende.
27 Niemand aber kann in das Haus des Starken eindringen und seinen Hausrat rauben, wenn er nicht vorher den Starken gebunden hat, und dann wird er sein Haus berauben.
28 Wahrlich, ich sage euch: Alle Sünden werden den Söhnen der Menschen vergeben werden und die Lästerungen, mit denen sie auch lästern mögen;
29 wer aber gegen den Heiligen Geist lästern wird, hat keine Vergebung in Ewigkeit[2]griech. Äon, sondern ist ewiger Sünde schuldig –
30 weil sie sagten: Er hat einen unreinen Geist.
31 Und es kommen seine Mutter und seine Brüder; und sie standen draußen, sandten zu ihm und riefen ihn.
32 Und eine Volksmenge saß um ihn her; sie sagten aber zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder [3]in anderen Handschr. nicht enthaltenund deine Schwestern[3]in anderen Handschr. nicht enthalten draußen suchen dich.
33 Und er antwortete ihnen und spricht: Wer sind meine Mutter und meine Brüder?
34 Und er blickte umher auf die um ihn im Kreise Sitzenden und spricht: Siehe, meine Mutter und meine Brüder!
35 Wer den Willen Gottes tut, der ist mein Bruder und {meine} Schwester und {meine} Mutter.
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen