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Elberfelder Bibel
Zeichenforderung der Pharisäer und Sadduzäer – Warnung vor ihnen
1 Und die Pharisäer[3]religiöse Partei, die auf genaue Einhaltung des Gesetzes Wert legte; s. auch Anm. zu Kap.3,7 und Sadduzäer[4]religiöse Partei, der u. a. die vornehmen Priesterfamilien angehörten; s. auch Anm. zu Kap.3,7 kamen herbei; und um ihn zu versuchen, baten sie ihn, er möge ihnen ein Zeichen aus dem Himmel zeigen.
2 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Wenn es Abend geworden ist, so sagt ihr: Heiteres Wetter, denn der Himmel ist feuerrot;
3 und frühmorgens: Heute stürmisches Wetter, denn der Himmel ist feuerrot {und} trübe. Das Aussehen des Himmels wisst ihr zwar zu beurteilen[1]o. zu unterscheiden, aber die Zeichen der Zeiten könnt ihr nicht {beurteilen}.
4 Ein böses und ehebrecherisches Geschlecht verlangt nach einem Zeichen; und kein Zeichen wird ihm gegeben werden, als nur das Zeichen Jonas. Und er verließ sie und ging weg.
5 Und als seine Jünger an das jenseitige Ufer gekommen waren, hatten sie vergessen, Brote mitzunehmen.
6 Jesus aber sprach zu ihnen: Seht zu und hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer!
7 Sie aber überlegten bei sich selbst und sagten: {Das sagt er, } weil wir keine Brote mitgenommen haben.
8 Als aber Jesus es erkannte, sprach er: Was überlegt ihr bei euch selbst, Kleingläubige, weil ihr keine Brote habt?
9 Versteht ihr noch nicht, erinnert ihr euch auch nicht an die fünf Brote der Fünftausend, und wie viele Handkörbe ihr aufhobt?
10 Auch nicht an die sieben Brote der Viertausend, und wie viele Körbe ihr aufhobt?
11 Wie, versteht ihr nicht, dass ich nicht von Broten zu euch sprach? Hütet euch aber vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer!
12 Da verstanden sie, dass er nicht gesagt hatte, sich zu hüten vor dem Sauerteig der Brote, sondern vor der Lehre der Pharisäer und Sadduzäer.
Das Bekenntnis des Petrus
13 Als aber Jesus in die Gegenden von Cäsarea Philippi gekommen war, fragte er seine Jünger und sprach: Was sagen die Menschen, wer der Sohn des Menschen ist?
14 Sie aber sagten: Einige: Johannes der Täufer; andere aber: Elia; und andere wieder: Jeremia oder einer der Propheten.
15 Er spricht zu ihnen: Ihr aber, was sagt ihr, wer ich bin?
16 Simon Petrus aber antwortete und sprach: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.
17 Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Glückselig bist du, Simon, Bar Jona[2]d. h. Sohn Jonas; denn Fleisch und Blut haben es dir nicht offenbart, sondern mein Vater, der in den Himmeln ist.
18 Aber auch ich sage dir: Du bist Petrus[3]d. h. Fels o. Stein (aram. Kephas), und auf diesem Felsen werde ich meine Gemeinde[4]o. Versammlung bauen, und des Hades[5]d. i. das Totenreich Pforten werden sie nicht überwältigen.
19 Ich werde dir die Schlüssel des Reiches[6]o. der Königsherrschaft der Himmel geben; und was immer du auf der Erde binden wirst, wird in den Himmeln gebunden sein, und was immer du auf der Erde lösen wirst, wird in den Himmeln gelöst sein.
20 Dann gebot er den Jüngern, dass sie niemand sagten, dass er der Christus sei.
Erste Leidensankündigung – Bedingungen der Nachfolge
21 Von da an begann Jesus seinen Jüngern zu zeigen, dass er nach Jerusalem hingehen müsse und von den Ältesten und Hohen Priestern[7]Nicht nur der amtierende Hohe Priester, sondern alle männlichen Mitglieder der hohepriesterlichen Familien wurden zu den »Hohen Priestern« gerechnet. und Schriftgelehrten vieles leiden und getötet und am dritten Tag auferweckt werden müsse.
22 Und Petrus nahm ihn beiseite und fing an, ihn zu tadeln, indem er sagte: {Gott} behüte dich, Herr! Dies wird dir keinesfalls widerfahren.
23 Er aber wandte sich um und sprach zu Petrus: Geh hinter mich, Satan! Du bist mir ein Anstoß[8]o. Fallstrick, denn du sinnst nicht auf das, was Gottes, sondern auf das, was der Menschen ist.
24 Dann sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn jemand mir nachkommen will, verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf und folge mir nach!
25 Denn wer sein Leben[1]o. seine Seele retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben[1]o. seine Seele verliert um meinetwillen, wird es finden.
26 Denn was wird es einem Menschen nützen, wenn er die ganze Welt gewönne, aber sein Leben[1]o. seine Seele einbüßte? Oder was wird ein Mensch als Lösegeld geben für sein Leben[1]o. seine Seele?
27 Denn der Sohn des Menschen wird kommen in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln, und dann wird er einem jeden vergelten nach seinem Tun.
28 Wahrlich, ich sage euch: Es sind einige von denen, die hier stehen, die werden den Tod keinesfalls schmecken, bis sie den Sohn des Menschen haben kommen sehen in seinem Reich[2]o. seiner Königsherrschaft.
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen