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Elberfelder Bibel
Nichtigkeit des Vergnügens und der Arbeit
1 Ich sprach in meinem Herzen: Auf denn, versuch es mit der Freude[10]w. ich will dich prüfen durch Freude und genieße das Gute[11]w. sieh auf das Gute! Aber siehe, auch das ist Nichtigkeit.
2 Zum Lachen sprach ich: Unsinnig ist es! – und zur Freude: Was schafft die?
3 Ich beschloss in meinem Herzen[12]w. Ich spähte in meinem Herzen danach aus, meinen Leib durch Wein zu laben, während mein Herz sich mit Weisheit beschäftigte[1]o. während mein Herz in Weisheit die Führung {über mich} behalten sollte, und die Torheit zu ergreifen, bis ich sähe, was den Menschenkindern zu tun gut wäre unter dem Himmel, die Zahl ihrer Lebenstage.
4 Ich unternahm große Werke: Ich baute mir Häuser, ich pflanzte mir Weinberge.
5 Ich machte mir Gärten und Parks[2]o. Lustgärten; o. Paradiese und pflanzte darin die unterschiedlichsten Fruchtbäume[3]w. Bäume von jeder Frucht.
6 Ich machte mir Wasserteiche, um daraus den aufsprießenden Wald von Bäumen zu bewässern.
7 Ich kaufte Knechte und Mägde und hatte im Haus geborene {Sklaven}[4]w. Söhne des Hauses. Auch hatte ich größeren Besitz an Rindern und Schafen als alle, die vor mir in Jerusalem waren.
8 Ich sammelte mir auch Silber und Gold und Schätze[5]w. Eigentum von Königen und Ländern. Ich beschaffte mir Sänger und Sängerinnen und die Vergnügungen der Menschenkinder: Frau und Frauen[6]d. i. viell. der Harem; die Wortbedeutung ist unsicher; LXX: Weinschenk und Weinschenken.
9 Und ich wurde größer und reicher als alle[7]w. ich wurde groß und vermehrte {mein Gut} vor allen, die vor mir in Jerusalem waren. Dazu verblieb mir meine Weisheit.
10 Und alles, was meine Augen begehrten, entzog ich ihnen nicht. Ich versagte meinem Herzen keine Freude, denn mein Herz hatte Freude von all meiner Mühe, und das war mein Teil von all meiner Mühe.
11 Und ich wandte mich hin zu all meinen Werken, die meine Hände gemacht, und zu der Mühe, mit der ich mich abgemüht hatte[8]w. die zu tun ich mich abgemüht hatte. Und siehe, das alles war Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind. Also gibt es keinen Gewinn unter der Sonne.
Das Bemühen um Weisheit ist nichtig, ebenso wie das um Torheit
12 Und ich wandte mich, um Weisheit und Tollheit und Torheit zu betrachten. Denn was {wird} der Mensch {tun} , der nach dem König kommen wird? Das, was man schon längst getan hat.
13 Und ich sah, dass die Weisheit {den gleichen} Vorzug vor der Torheit hat wie das Licht vor der Finsternis[9]w. gleich dem Vorzug des Lichts vor der Finsternis.
14 Der Weise hat seine Augen in seinem Kopf, der Tor aber geht in der Finsternis. Doch erkannte ich auch, dass ein {und dasselbe} Geschick sie alle trifft.
15 Und ich sprach in meinem Herzen: Gleich dem Geschick des Toren wird es auch mich treffen. Wozu bin ich dann so überaus weise gewesen? Und ich sprach in meinem Herzen, dass auch das Nichtigkeit ist.
16 Denn es gibt keine bleibende Erinnerung[10]w. keine Erinnerung in Ewigkeit an den Weisen, so wenig wie an den Toren, weil in den kommenden Tagen alles längst vergessen sein wird. Und wie stirbt der Weise gleich dem Toren hin!
17 Da hasste ich das Leben, denn das Tun, das unter der Sonne getan wird, war mir zuwider[11]w. übel {lag} auf mir das Tun, das unter der Sonne getan wird. Denn alles ist Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind. –
18 Und ich hasste all mein Mühen, mit dem ich mich abmühte unter der Sonne. Ich muss es {ja} doch dem Menschen hinterlassen, der nach mir sein wird.
19 Und wer weiß, ob der weise oder töricht sein wird? Und doch wird er Macht haben über all mein Mühen, mit dem ich mich abgemüht habe und worin ich weise gewesen bin unter der Sonne. Auch das ist Nichtigkeit.
20 Da wandte ich mich, mein Herz der Verzweiflung zu überlassen, wegen all dem Mühen, mit dem ich mich abgemüht hatte unter der Sonne.
21 Denn da ist ein Mensch, dessen Mühen in Weisheit und in Erkenntnis und in Tüchtigkeit {geschieht} ; und doch muss er sie einem Menschen als sein Teil abgeben, der sich nicht darum gemüht hat. Auch das ist Nichtigkeit und ein großes Übel.
22 Denn was bleibt dem Menschen von all seinem Mühen und vom Streben seines Herzens, womit er sich abmüht unter der Sonne?
23 Denn all seine Tage sind Leiden[1]o. Schmerzen; o. Kummer, und Verdruss ist sein Geschäft[2]o. durch all seine Tage hin sind Leiden und Verdruss sein Geschäft; selbst nachts findet sein Herz keine Ruhe[3]w. sein Herz legt sich nicht {schlafen}. Auch das ist Nichtigkeit.
24 Es gibt nichts Besseres für den Menschen, als dass er isst und trinkt[4]so mit LXX und der syr. Üs. ; Mas. T. : Es gibt nichts Gutes bei dem Menschen, der isst und trinkt und seine Seele Gutes sehen lässt bei seinem Mühen. Auch das sah ich, dass dies alles aus der Hand Gottes {kommt}.
25 Denn: »Wer kann essen und wer kann fröhlich sein[5]o. sich sorgen ohne mich[6]w. außerhalb von mir; d. h. ohne Gott; einige hebr. Handschr. , LXX und die syr. Üs. : ohne ihn?«
26 Denn dem Menschen, der vor ihm wohlgefällig ist, gibt er Weisheit und Erkenntnis und Freude. Dem Sünder aber gibt er das Geschäft einzusammeln und aufzuhäufen, um es dem abzugeben, der vor Gott wohlgefällig ist. Auch das ist Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind.
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen