Elberfelder Bibel online lesen
Elberfelder Bibel
1 Wenn du dich hinsetzt, um mit einem Herrscher zu speisen, so achte ja auf das, was[7]o. beachte wohl, wen du vor dir hast!
2 Und setze ein Messer an deine Kehle, wenn du heißhungrig bist!
3 Sei nicht begierig auf seine Leckerbissen, denn das ist eine trügerische Speise!
4 Mühe dich nicht ab, es zu Reichtum zu bringen, da verzichte auf deine Klugheit[8]o. Einsicht. – Andere üs. : Mühe dich nicht ab, reich zu werden, {sondern} sei erfolgreich mit deiner Klugheit!
5 Wenn du deine Augen darauf[9]d. h. auf den Reichtum richtest[10]w. fliegen lässt, ist er nicht {mehr} da. Denn plötzlich macht er sich Flügel wie ein Adler und fliegt zum Himmel.
6 Iss nicht das Brot des Missgünstigen[11]o. des Neidischen; o. des Geizigen; w. das Brot der Bosheit des Auges und sei nicht begierig auf seine Leckerbissen!
7 Denn wie ein Haar in seiner Kehle, so ist es[12]LXX: ein Haar; andere üs. mit Textänderung: wie Sturm in der Kehle, so ist es; Mas. T. viell. : Denn wie einer, der in seiner Seele berechnet, so ist er, d. h. der Missgünstige. Iss und trink! sagt er zu dir, aber sein Herz ist nicht mit dir.
8 Deinen Bissen, den du gegessen hast, den musst du ausspeien, und vergeudet hast du deine freundlichen Worte.
9 Zu den Ohren eines Toren rede nicht, denn er wird deine klugen Worte verachten!
10 Verrücke nicht die uralte Grenze, und in die Felder der Waisen dringe nicht ein!
11 Denn ihr Erlöser ist stark; er selbst wird ihren Rechtsstreit gegen dich führen.
12 Bring her zur Zucht dein Herz, und deine Ohren zu den Worten der Erkenntnis!
13 Entziehe dem Knaben die Züchtigung nicht! Wenn du ihn mit der Rute schlägst, wird er nicht sterben.
14 Du schlägst ihn mit der Rute, aber rettest sein Leben[13]o. seine Seele vom Scheol.
15 Mein Sohn, wenn dein Herz weise ist, freut sich auch mein Herz;
16 und meine Nieren jubeln, wenn deine Lippen Aufrichtiges reden.
17 Dein Herz eifere nicht gegen die Sünder, sondern um die Furcht des Herrn jeden Tag!
18 Denn wahrlich, es gibt {noch} ein Ende[14]o. eine Zukunft. – Andere üs. in Anlehnung an LXX: Denn wenn du sie bewahrst, gibt es Zukunft, und dann wird deine Hoffnung nicht zerstört.
19 Höre du, mein Sohn, und werde weise und leite dein Herz den {geraden} Weg!
20 Sei nicht unter Weinsäufern, {noch} unter denen, die Fleisch verprassen!
21 Denn ein Säufer und Schlemmer verarmt, und Schläfrigkeit kleidet in Lumpen.
22 Höre auf deinen Vater, der dich gezeugt hat, und verachte deine Mutter nicht, wenn sie alt geworden ist!
23 Kaufe Wahrheit und verkaufe sie nicht, {dazu} Weisheit und Zucht und Verstand[1]o. Einsicht; V.23 fehlt in LXX!
24 Triumphierend jubelt der Vater eines Gerechten, {und} wer einen Weisen gezeugt hat, der kann sich über ihn freuen.
25 Es freue sich dein Vater und deine Mutter, und es juble, die dich geboren hat!
26 Gib mir, mein Sohn, dein Herz, und deine Augen lass an meinen Wegen Gefallen haben[2]so mit der Schreibform des Mas. T. ; mit der Leseform: und lass deine Augen meine Wege bewahren!
27 Denn eine tiefe Grube ist die Hure, und ein enger Brunnen die fremde {Frau}[3]o. die Ausländerin;
28 ja, sie lauert wie ein Räuber, und sie vermehrt die Treulosen[4]Andere üs. mit Textänderung: die Betrogenen unter den Menschen.
29 Wer hat Ach, wer hat Weh, wer Zänkereien, wer Klage, wer Wunden ohne Ursache, wer trübe[5]o. funkelnde; die Bedeutung des Wortes ist unsicher Augen?
30 Die spät beim Wein noch sitzen, die einkehren, um den Mischkrug zu erforschen[6]Andere üs. : um den Mischtrank zu kosten.
31 Sieh den Wein nicht an, wenn er so rötlich schimmert, wenn er im Becher funkelt[7]w. im Becher sein Auge gibt {und} leicht hinuntergleitet.
32 Zuletzt beißt er wie eine Schlange und speit {Gift} wie eine Otter.
33 Deine Augen sehen Seltsames, und dein Herz redet Verworrenes,
34 und du bist wie einer, der im Herzen des Meeres liegt, und wie einer, der da liegt im Ausguck am Mast[8]o. oben auf der Takelage. – LXX: wie ein Matrose im gewaltigen Sturm.
35 »Man hat mich geschlagen, es schmerzte mich nicht; man hat mich geprügelt, ich merkte es nicht. Wann werde ich aufwachen? Ich will ihn[9]d. h. den Wein noch einmal aufsuchen. «
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen