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Elberfelder Bibel
Väterliche Unterweisung zum Streben nach Weisheit und zum Befolgen ihrer Lehre
1 Hört, ihr Söhne, auf die Zucht des Vaters und merkt auf, um Einsicht zu kennen!
2 Denn gute Lehre gebe ich euch. Meine Weisung sollt ihr nicht verlassen!
3 Als ich {noch} ein Sohn war {bei} meinem Vater, zart und einzig war vor[14]d. h. auch: unter der Obhut von meiner Mutter,
4 da unterwies er mich und sprach zu mir: Dein Herz halte meine Worte fest! Beachte meine Gebote und lebe!
5 Erwirb dir Weisheit, erwirb Verstand, vergiss {sie} nicht! Und weiche nicht von den Reden meines Mundes!
6 Verlass sie nicht, so wird sie dich behüten; liebe sie, so wird sie dich bewahren!
7 Der Weisheit Anfang ist: Erwirb dir Weisheit![1]o. Das Beste ist Weisheit. {Darum} erwirb Weisheit! Und mit allem, was du erworben hast, erwirb {dir} Verstand!
8 Halte sie hoch, so wird sie dich erhöhen! Sie bringt dich zu Ehren, wenn du sie umarmst.
9 Sie verleiht deinem Haupt einen anmutigen Kranz, eine prächtige Krone reicht sie dir dar.
10 Höre, mein Sohn, und nimm meine Worte an, dann werden dir zahlreich die Lebensjahre!
11 Im Weg der Weisheit unterweise ich dich, lasse dich gehen auf geraden Bahnen.
12 Wenn du gehst, wird dein Schreiten nicht beengt sein, und wenn du läufst, wirst du nicht stürzen.
13 Halte fest an der Zucht, lass nicht ab! Wahre sie, denn sie ist dein Leben! –
14 Den Pfad der Gottlosen betritt nicht, beschreite nicht den Weg der Bösen!
15 Lass ihn liegen, geh nicht darauf, weiche von ihm und geh vorbei!
16 Denn sie schlafen nicht, wenn sie nichts Böses getan, und ihr Schlaf wird ihnen geraubt, wenn sie nicht {irgendeinen} zu Fall gebracht haben.
17 Denn sie essen Brot der Gottlosigkeit, und Wein von Gewalttaten trinken sie.[2]d. h. Brot, das sie sich in ihrer Gottlosigkeit, und Wein, den sie sich durch Gewalttaten angeeignet haben
18 Aber der Pfad der Gerechten ist wie das glänzende Morgenlicht, heller und heller erstrahlt es bis zur Tageshöhe.
19 Der Weg der Gottlosen ist wie das Dunkel; sie erkennen nicht, worüber sie stürzen.
20 Mein Sohn, auf meine Worte achte, meinen Reden neige dein Ohr zu!
21 Lass sie nicht aus deinen Augen weichen, bewahre sie im Innern deines Herzens!
22 Denn Leben sind sie denen, die sie finden, und Heilung für ihr ganzes Fleisch. –
23 Mehr als alles, was man {sonst} bewahrt, behüte dein Herz! Denn in ihm {entspringt} die Quelle[3]w. aus ihm sind die Ausflüsse des Lebens. –
24 Lass weichen von dir die Falschheit des Mundes und die Verdrehtheit der Lippen entferne von dir! –
25 Lass deine Augen geradeaus blicken und deine Blicke gerade vor dich gehen! –
26 Gib acht auf die Bahn deines Fußes, und alle deine Wege seien geordnet!
27 Bieg nicht ab zur Rechten noch zur Linken, lass weichen deinen Fuß vom Bösen!
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen