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Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

1 Nun gab es unter den Männern Gileads einen besonders tapferen Krieger namens Jiftach. Er war der Sohn einer Prostituierten; sein Vater hieß Gilead.

2 Dieser Gilead hatte von seiner Ehefrau noch weitere Söhne, und als die heranwuchsen, jagten sie Jiftach fort und sagten: »Du bekommst nichts vom Erbe unseres Vaters, denn du stammst von einer anderen Frau. «

3 So musste Jiftach vor seinen Brüdern fliehen. Er ging ins Land Tob, und dort sammelte sich um ihn eine Schar von Männern, die nichts zu verlieren hatten. Mit ihnen unternahm er seine Streifzüge.

4 Einige Zeit danach fingen die Ammoniter mit Israel Krieg an.

5 Da gingen die Ältesten von Gilead ins Land Tob, um Jiftach zu Hilfe zu rufen.

6 Sie sagten zu ihm: »Komm und sei unser Anführer gegen die Ammoniter!«

7 Aber Jiftach erwiderte: »Denkt ihr nicht mehr daran, wie ihr mich verachtet und vom Erbe meines Vaters vertrieben habt? Und jetzt kommt ihr, wo ihr in Not seid?«

8 Sie antworteten: »Ja, wir wenden uns an dich, damit du mit uns in den Kampf gegen die Ammoniter ziehst. Du sollst auch Herrscher über alle Bewohner von Gilead werden. «

9 »Ihr wollt also sagen«, erwiderte Jiftach, »wenn der Herr mir den Sieg über die Ammoniter gibt, soll ich euer Herrscher werden?«

10 Die Ältesten erklärten: »Der Herr ist unser Zeuge: Genauso soll es geschehen. «

11 Daraufhin kam Jiftach mit und das Volk setzte ihn zu seinem Herrscher und Anführer ein. Jiftach ließ sich das alles am Heiligtum des Herrn in Mizpa bestätigen.

Jiftach verhandelt vergeblich mit den Ammonitern

12 Jiftach schickte Boten zum König der Ammoniter und ließ ihm sagen: »Warum bist du in mein Land eingefallen? Haben wir Grund, miteinander Krieg zu führen?«

13 Der Ammoniterkönig gab den Boten die Antwort mit: »Die Israeliten haben mir mein Land weggenommen, als sie aus Ägypten hierher gekommen sind, das ganze Gebiet zwischen Arnon und Jabbok und im Westen bis an den Jordan. Gib mir das alles jetzt freiwillig zurück!«

14 Jiftach schickte die Boten noch einmal zum König der Ammoniter

15 und ließ ihm sagen: »So spricht Jiftach: Die Israeliten haben das Land der Moabiter und Ammoniter nicht weggenommen.

16 Nachdem sie aus Ägypten gezogen waren, wanderten sie durch die Wüste bis zum Schilfmeer und kamen nach Kadesch.

17 Von dort schickten sie Boten zum König von Edom und baten: ›Lass uns durch dein Land ziehen!‹ Aber er erlaubte es ihnen nicht. Genauso erging es ihnen mit dem König von Moab. Deshalb blieben die Israeliten in Kadesch.

18 Später umgingen sie das Gebiet der Edomiter und Moabiter auf dem Weg durch die Wüste. Sie kamen in das Gebiet östlich von Moab und lagerten jenseits des Arnonflusses, der die Grenze Moabs bildet; sie überschritten ihn nicht und betraten kein moabitisches Gebiet.

19 Von dort aus schickten sie Boten zum Amoriterkönig Sihon nach Heschbon und baten: ›Lass uns durch dein Land in unser Land ziehen!‹

20 Aber Sihon glaubte ihnen nicht, dass sie nur durchziehen wollten, sondern bot seine ganzen Kriegsleute gegen Israel auf. Er sammelte seine Truppen bei Jahaz und griff von dort aus die Israeliten an.

21-22 Der Herr aber, der Gott Israels, gab Sihon und alle seine Kriegsleute in die Hand der Israeliten. Sie besiegten die Amoriter und nahmen ihr Land in Besitz, das ganze Gebiet vom Arnon bis zum Jabbok und von der Wüste bis zum Jordan. Denn dort wohnten damals die Amoriter.

23 So hat sie nun also der Herr, der Gott Israels, vor seinem Volk aus ihrem Land vertrieben, und nun willst du uns dieses Land streitig machen?

24 Wenn dein Gott Kemosch jemand vor dir vertreibt, hältst du es für dein gutes Recht, sein Land in Besitz zu nehmen; und genauso beanspruchen wir das Land derer, die der Herr, unser Gott, vor uns ausgetrieben hat.

25 Nimm dir ein Beispiel am Moabiterkönig Balak, dem Sohn Zippors. Oder meinst du, du seist so viel bedeutender als er? Hat er jemals Krieg mit uns angefangen, um uns unser Gebiet streitig zu machen?

26 Seit 300 Jahren wohnen die Israeliten jetzt in Heschbon und Aroër und den zugehörigen Ortschaften und in den Städten am Arnonfluss. Warum habt ihr uns denn das Land während dieser langen Zeit nicht weggenommen?

27 Was meine Person angeht: Ich habe dir kein Unrecht getan; aber du begehst ein Unrecht an mir, wenn du ohne Ursache Krieg anfängst. Der Herr selbst ist Richter, er soll heute den Streit zwischen den Israeliten und den Ammonitern entscheiden!«

Jiftachs Gelübde und sein Sieg

28 Der Ammoniterkönig ließ sich durch die Vorhaltungen Jiftachs nicht von seinen Kriegsplänen abbringen.

29 Da nahm der Geist des Herrn Besitz von Jiftach, und Jiftach durchzog das ganze Gebiet von Gilead und Manasse. Dann kehrte er nach Mizpa in Gilead zurück, um von dort in den Kampf gegen die Ammoniter zu ziehen.

30 Vorher legte er ein Gelübde ab und versprach dem Herrn: »Wenn du die Ammoniter in meine Hand gibst

31 und ich wohlbehalten nach Hause zurückkehre, soll das, was mir als Erstes aus der Tür meines Hauses entgegenkommt, dir gehören. Ich will es dir als Opfer auf deinem Altar verbrennen. «

32 Dann zog Jiftach in den Kampf gegen die Ammoniter und der Herr gab sie in seine Hand.

33 Jiftach brachte ihnen eine schwere Niederlage bei und nahm ihnen das Gebiet von Aroër bis nach Minnit und Abel-Keramim ab, insgesamt 20 Städte. So zwang der Herr die Ammoniter vor den Israeliten in die Knie.

34 Als nun Jiftach zu seinem Haus nach Mizpa zurückkehrte, wer kam da aus der Tür? Seine Tochter, seine Einzige! Er hatte außer ihr keine Kinder. Sie trat aus dem Haus und kam ihm entgegen, dabei tanzte sie und schlug das Tamburin.

35 Als er sie sah, zerriss er sein Gewand und rief: »Ach, meine Tochter, du stürzt mich in tiefstes Leid! Dass du es sein musst! Was für einen Schmerz fügst du mir zu! Ich habe dem Herrn mein Wort gegeben und kann es nicht zurücknehmen. «

36 Sie aber sagte: »Mein Vater, wenn es so ist, dann tu an mir, was du nun einmal ausgesprochen hast. Der Herr hat dir ja auch den Sieg über deine Feinde, die Ammoniter, geschenkt. «

37 Dann fügte sie hinzu: »Gewähre mir nur eine Bitte! Lass mich noch zwei Monate leben. Ich möchte auf die Hügel dort unten gehen und mit meinen Freundinnen darüber weinen, dass ich unverheiratet sterben muss. «

38 »Geh nur«, sagte ihr Vater und gab ihr zwei Monate Zeit. So ging sie mit ihren Freundinnen auf die Hügel, um zu weinen.

39 Als die Frist verstrichen war, kehrte sie zu ihrem Vater zurück, und er tat an ihr, was er dem Herrn versprochen hatte. Sie war noch eine unberührte Jungfrau, als sie starb. Daraus entstand der Brauch in Israel,

40 dass die jungen Frauen einmal in jedem Jahr hinausgehen und vier Tage lang die Tochter Jiftachs aus Gilead beweinen.

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

1 Jeftah, der Gileaditer, war ein streitbarer Mann. Er war der Sohn einer Hure. Gilead hatte Jeftah gezeugt.

2 Als aber die Frau Gileads ihm Söhne gebar und die Söhne der Frau groß wurden, stießen sie Jeftah aus und sprachen zu ihm: Du sollst nicht erben im Haus unseres Vaters, denn du bist der Sohn einer andern.

3 Da floh er vor seinen Brüdern und wohnte im Lande Tob. Und es sammelten sich bei Jeftah lose Leute und zogen mit ihm aus.

4 Und einige Zeit danach kämpften die Ammoniter mit Israel.

5 Als nun die Ammoniter mit Israel kämpften, gingen die Ältesten von Gilead hin, um Jeftah aus dem Lande Tob zu holen,

6 und sprachen zu Jeftah: Komm und sei unser Hauptmann, dass wir gegen die Ammoniter kämpfen.

7 Aber Jeftah sprach zu den Ältesten von Gilead: Seid ihr es nicht, die mich hassen und aus meines Vaters Haus ausgestoßen haben? Und nun kommt ihr zu mir, weil ihr in Bedrängnis seid?

8 Die Ältesten von Gilead sprachen zu Jeftah: Darum kommen wir nun wieder zu dir, damit du mit uns ziehst und uns hilfst, gegen die Ammoniter zu kämpfen, und unser Haupt seist über alle, die in Gilead wohnen.

9 Jeftah sprach zu den Ältesten von Gilead: Wenn ihr mich wieder holt, um gegen die Ammoniter zu kämpfen, und der Herr sie vor mir dahingibt, werde ich dann euer Haupt sein?

10 Die Ältesten von Gilead sprachen zu Jeftah: Der Herr sei unser Zeuge, wenn wir nicht tun, wie du gesagt hast.

11 So ging Jeftah mit den Ältesten von Gilead, und das Volk setzte ihn zum Haupt und Obersten über sich. Und Jeftah brachte alle seine Anliegen vor den Herrn in Mizpa.

12 Dann sandte Jeftah Boten zum König der Ammoniter und ließ ihm sagen: Was hast du mit mir zu schaffen, dass du zu mir kommst, um gegen mein Land zu kämpfen?

13 Der König der Ammoniter antwortete den Boten Jeftahs: Weil Israel mein Land genommen hat, als sie aus Ägypten zogen, vom Arnon an bis an den Jabbok und bis an den Jordan, so gib mir’s nun in Frieden zurück.

14 Jeftah aber sandte abermals Boten zum König der Ammoniter;

15 die sprachen zu ihm: So spricht Jeftah: Israel hat kein Land weggenommen, weder den Moabitern noch den Ammonitern.

16 Denn als sie aus Ägypten heraufkamen, zog Israel durch die Wüste bis ans Schilfmeer und kam nach Kadesch.

17 Da sandte Israel Boten zum König von Edom und sprach: Lass mich durch dein Land ziehen. Aber der König von Edom hörte nicht auf sie. Auch sandten sie zum König von Moab; der wollte auch nicht. So blieb Israel in Kadesch

18 und zog in der Wüste umher und umging das Land Edom und das Land Moab und kam von Sonnenaufgang her an das Land Moab. Und sie lagerten sich jenseits des Arnon und kamen nicht ins Gebiet von Moab; denn der Arnon ist die Grenze von Moab.

19 Und Israel sandte Boten zu Sihon, dem König der Amoriter, dem König zu Heschbon, und ließ ihm sagen: Lass uns durch dein Land ziehen bis an unsern Ort.

20 Aber Sihon traute Israel nicht und ließ es nicht durch sein Gebiet ziehen, sondern versammelte sein ganzes Kriegsvolk und lagerte sich bei Jahaz und kämpfte mit Israel.

21 Der Herr aber, der Gott Israels, gab Sihon mit seinem ganzen Kriegsvolk in die Hand Israels, und sie erschlugen sie. So nahm Israel das ganze Land der Amoriter ein, die in jenem Land wohnten.

22 Sie nahmen das ganze Gebiet der Amoriter ein vom Arnon bis an den Jabbok und von der Wüste bis an den Jordan.

23 So hat nun der Herr, der Gott Israels, die Amoriter vertrieben vor seinem Volk Israel, und du willst ihr Land einnehmen?

24 Du solltest das Land derer einnehmen, die dein Gott Kemosch vertreibt, uns dagegen das Land derer einnehmen lassen, die der Herr, unser Gott, vor uns vertrieben hat.

25 Meinst du, dass du ein besseres Recht hättest als Balak, der Sohn Zippors, der König von Moab? Hat dieser auch je mit Israel gerechtet oder gekämpft,

26 obwohl Israel dreihundert Jahre gewohnt hat in Heschbon und in Aroër und ihren Ortschaften und in allen Städten, die zu beiden Seiten des Arnon liegen? Warum habt ihr sie nicht mit Gewalt genommen in dieser Zeit?

27 Ich habe mich nicht an dir versündigt, du aber tust so Böses an mir, dass du mit mir kämpfst. Der Herr, der da Richter ist, richte heute zwischen den Israeliten und den Ammonitern.

28 Aber der König der Ammoniter hörte nicht auf die Worte Jeftahs, die er ihm sagen ließ.

29 Da kam der Geist des Herrn auf Jeftah, und er zog durch Gilead und Manasse und nach Mizpe in Gilead, und von Mizpe in Gilead gegen die Ammoniter.

30 Und Jeftah gelobte dem Herrn ein Gelübde und sprach: Gibst du die Ammoniter in meine Hand,

31 so soll, was mir aus meiner Haustür entgegengeht, wenn ich von den Ammonitern heil zurückkomme, dem Herrn gehören, und ich will’s als Brandopfer darbringen.

32 So zog Jeftah gegen die Ammoniter in den Kampf. Und der Herr gab sie in seine Hand.

33 Und er schlug sie mit gewaltigen Schlägen von Aroër an bis hin nach Minnit, zwanzig Städte, und bis nach Abel-Keramim. So wurden die Ammoniter gedemütigt vor den Israeliten.

34 Als nun Jeftah nach Mizpa zu seinem Hause kam, siehe, da geht seine Tochter heraus ihm entgegen mit Pauken im Reigen. Sie war sein einziges Kind, und er hatte sonst keinen Sohn und keine Tochter.

35 Und als er sie sah, zerriss er seine Kleider und sprach: Ach, meine Tochter, wie beugst du mich und betrübst mich! Denn ich habe meinen Mund aufgetan vor dem Herrn und kann’s nicht widerrufen.

36 Sie aber sprach: Mein Vater, hast du deinen Mund aufgetan vor dem Herrn, so tu mit mir, wie dein Mund geredet hat, nachdem der Herr dich gerächt hat an deinen Feinden, den Ammonitern.

37 Und sie sprach zu ihrem Vater: Du wollest mir das gewähren: Lass mir zwei Monate, dass ich hingehe auf die Berge und meine Jungfrauschaft beweine mit meinen Gespielinnen.

38 Er sprach: Geh hin!, und ließ sie zwei Monate gehen. Da ging sie hin mit ihren Gespielinnen und beweinte ihre Jungfrauschaft auf den Bergen.

39 Und nach zwei Monaten kam sie zurück zu ihrem Vater. Und er tat ihr, wie er gelobt hatte, und sie hatte nie einen Mann erkannt. Und es ward Brauch in Israel,

40 dass die Töchter Israel jährlich hingehen, zu klagen um die Tochter Jeftahs, des Gileaditers, vier Tage im Jahr.

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