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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

Salomos Bitte um Weisheit: 3,1–15

1 Salomo verschwägerte sich mit dem Pharao, dem König von Ägypten. Er nahm eine Tochter des Pharao zur Frau und brachte sie in die Davidstadt, bis er sein Haus, das Haus des HERRN und die Mauern rings um Jerusalem vollendet hatte.

2 Das Volk opferte jedoch zu jener Zeit auf den Kulthöhen, weil dem Namen des HERRN noch kein Haus gebaut war.

3 Salomo aber liebte den HERRN und befolgte die Satzungen seines Vaters David; nur brachte er auf den Kulthöhen Schlachtopfer und Rauchopfer dar.

4 So ging der König nach Gibeon, um dort zu opfern; denn hier war die größte Kulthöhe. Tausend Brandopfer pflegte Salomo auf jenen Altar zu legen.

5 In Gibeon erschien der HERR dem Salomo nachts im Traum und forderte ihn auf: Sprich eine Bitte aus, die ich dir gewähren soll!

6 Salomo antwortete: Du hast deinem Knecht David, meinem Vater, große Huld erwiesen; denn er lebte vor dir in Treue, in Gerechtigkeit und mit aufrichtigem Herzen. Du hast ihm diese große Huld bewahrt und ihm einen Sohn geschenkt, der heute auf seinem Thron sitzt.

7 So hast du jetzt, HERR, mein Gott, deinen Knecht anstelle meines Vaters David zum König gemacht. Doch ich bin noch sehr jung und weiß nicht aus noch ein.

8 Dein Knecht steht aber mitten in deinem Volk, das du erwählt hast: einem großen Volk, das man wegen seiner Menge nicht zählen und nicht schätzen kann.

9 Verleih daher deinem Knecht ein hörendes Herz, damit er dein Volk zu regieren und das Gute vom Bösen zu unterscheiden versteht! Wer könnte sonst dieses mächtige Volk regieren?

10 Es gefiel dem Herrn, dass Salomo diese Bitte aussprach.

11 Daher antwortete ihm Gott: Weil du gerade diese Bitte ausgesprochen hast und nicht um langes Leben, Reichtum oder um den Tod deiner Feinde, sondern um Einsicht gebeten hast, um auf das Recht zu hören,

12 werde ich deine Bitte erfüllen. Sieh, ich gebe dir ein so weises und verständiges Herz, dass keiner vor dir war und keiner nach dir kommen wird, der dir gleicht.

13 Aber auch das, was du nicht erbeten hast, will ich dir geben: Reichtum und Ehre, sodass zu deinen Lebzeiten keiner unter den Königen dir gleicht.

14 Wenn du auf meinen Wegen gehst, meine Gesetze und Gebote bewahrst wie dein Vater David, dann schenke ich dir ein langes Leben.

15 Da erwachte Salomo und merkte, dass es ein Traum war. Als er nach Jerusalem kam, trat er vor die Bundeslade des Herrn, brachte Brand- und Heilsopfer dar und gab ein Festmahl für alle seine Diener.

Das salomonische Urteil: 3,16–28

16 Damals kamen zwei Dirnen und traten vor den König.

17 Die eine sagte: Bitte, Herr, ich und diese Frau wohnen im gleichen Haus und ich habe dort in ihrem Beisein geboren.

18 Am dritten Tag nach meiner Niederkunft gebar auch diese Frau. Wir waren beisammen; kein Fremder war bei uns im Haus, nur wir beide waren dort.

19 Nun starb der Sohn dieser Frau während der Nacht; denn sie hatte im Schlaf auf ihm gelegen.

20 Sie stand mitten in der Nacht auf, nahm mir mein Kind weg, während deine Magd schlief, und legte es an ihre Seite. Ihr totes Kind aber legte sie an meine Seite.

21 Als ich am Morgen aufstand, um mein Kind zu stillen, war es tot. Als ich es aber am Morgen genau ansah, war es nicht mein Kind, das ich geboren hatte.

22 Da rief die andere Frau: Nein, mein Kind lebt und dein Kind ist tot. Doch die erste entgegnete: Nein, dein Kind ist tot und mein Kind lebt. So stritten sie vor dem König.

23 Da begann der König: Diese sagt: Mein Kind lebt und dein Kind ist tot! und jene sagt: Nein, dein Kind ist tot und mein Kind lebt.

24 Und der König fuhr fort: Holt mir ein Schwert! Man brachte es vor den König.

25 Nun entschied er: Schneidet das lebende Kind entzwei und gebt eine Hälfte der einen und eine Hälfte der anderen!

26 Doch nun bat die Mutter des lebenden Kindes den König - es regte sich nämlich in ihr die mütterliche Liebe zu ihrem Kind: Bitte, Herr, gebt ihr das lebende Kind und tötet es nicht! Doch die andere rief: Es soll weder mir noch dir gehören. Zerteilt es!

27 Da befahl der König: Gebt jener das lebende Kind und tötet es nicht; denn sie ist seine Mutter.

28 Ganz Israel hörte von dem Urteil, das der König gefällt hatte, und sie schauten mit Ehrfurcht zu ihm auf; denn sie erkannten, dass die Weisheit Gottes in ihm war, wenn er Recht sprach.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Salomos Heirat – Sein Gebet um Weisheit – Gottes Verheißung

1 Und Salomo wurde Schwiegersohn des Pharao, des Königs von Ägypten, und nahm die Tochter des Pharao und brachte sie in die Stadt Davids, bis er den Bau seines Hauses und des Hauses des Herrn und der Mauer rings um Jerusalem vollendet hatte.

2 Jedoch opferte das Volk auf den Höhen; denn bis zu jenen Tagen war dem Namen des Herrn {noch} kein Haus gebaut worden.

3 Und Salomo liebte den Herrn, sodass er in den Ordnungen seines Vaters David lebte[3]w. ging. Jedoch brachte er auf den Höhen Schlachtopfer und Rauchopfer dar.

4 Und der König ging nach Gibeon, um dort Schlachtopfer darzubringen[4]w. um dort zu schlachten, denn das war »die große Höhe«; tausend Brandopfer opferte Salomo auf jenem Altar.

5 In Gibeon erschien der Herr dem Salomo in einem Traum bei Nacht. Und Gott sprach: Bitte, was ich dir geben soll!

6 Und Salomo sagte: Du selbst hast ja an deinem Knecht David, meinem Vater, große Gnade erwiesen, weil er vor dir gelebt hat[5]w. gegangen ist in Treue[6]o. in Wahrheit, in Gerechtigkeit und in Aufrichtigkeit des Herzens gegen dich; und du hast ihm diese große Gnade bewahrt und ihm einen Sohn gegeben, der auf seinem Thron sitzt, wie {es} am heutigen Tag ist.

7 Und nun, Herr, mein Gott, du selbst hast deinen Knecht zum König gemacht anstelle meines Vaters David. Ich aber bin ein kleiner Junge, ich weiß nicht aus- noch einzugehen[1]o. ich habe nicht erkannt aus- und einzugehen.

8 Und dein Knecht ist inmitten deines Volkes, das du erwählt hast, eines großen Volkes, das wegen {seiner} Menge nicht gezählt noch berechnet werden kann.

9 So gib denn deinem Knecht ein hörendes[2]o. gehorsames Herz, dein Volk zu richten, zu unterscheiden zwischen Gut und Böse. Denn wer vermag dieses dein gewaltiges[3]w. schweres Volk zu richten?

10 Und das Wort war gut in den Augen des Herrn, dass Salomo um diese Sache gebeten hatte.

11 Und Gott sprach zu ihm: Weil du um diese Sache gebeten hast und hast dir nicht viele Tage erbeten und hast dir nicht Reichtum erbeten und hast nicht um das Leben[4]o. um die Seele deiner Feinde gebeten, sondern hast dir Verständnis erbeten, um auf das Recht zu hören[5]o. um die Rechtssache anzuhören,

12 siehe, {hiermit} habe ich nach deinen Worten getan. Siehe, ich habe dir ein weises und verständiges Herz gegeben, sodass es vor dir keinen wie dich gegeben hat und nach dir keiner wie du aufstehen wird.

13 Und auch das, was du nicht erbeten hast, habe ich dir gegeben, sowohl Reichtum als auch Ehre[6]o. Herrlichkeit, sodass es unter den Königen keinen wie dich gibt alle deine Tage.

14 Und wenn du auf meinen Wegen gehst, indem du meine Ordnungen und meine Gebote bewahrst, so, wie dein Vater David {auf ihnen} gegangen ist, dann werde ich {auch} deine Tage verlängern.

15 Da erwachte Salomo, und siehe, es war ein Traum gewesen. Und er ging nach Jerusalem, und er trat vor die Lade des Bundes des Herrn und opferte Brandopfer und bereitete Heilsopfer[7]o. Friedensopfer; o. Abschlussopfer; o. Gemeinschaftsopfer und bereitete für alle seine Knechte ein {Fest} mahl.

Salomos weises Urteil

16 Damals kamen zwei Huren zum König und traten vor ihn.

17 Und die eine Frau sagte: Bitte, mein Herr! Ich und diese Frau wohnen in ein {und demselben} Haus; und ich habe bei ihr im Haus geboren.

18 Und es geschah am dritten Tag, nachdem ich geboren hatte, gebar auch diese Frau, und wir waren beieinander, kein Fremder war bei uns im Haus, nur wir beide waren im Haus.

19 Da starb der Sohn dieser Frau eines Nachts, weil sie sich auf ihn gelegt hatte.

20 Sie aber stand mitten in der Nacht auf und nahm meinen Sohn von meiner Seite weg, während deine Sklavin schlief, und legte ihn an ihren Busen[8]o. Schoß; ihren toten Sohn aber legte sie an meinen Busen[8]o. Schoß.

21 Als ich nun am Morgen aufstand, um meinen Sohn zu stillen, siehe, da war er tot. Am Morgen sah ich ihn mir genau an, und siehe, es war nicht mein Sohn, den ich geboren hatte.

22 Da sagte die andere Frau: Nein, sondern mein Sohn ist der lebende, und dein Sohn ist der tote. Jene aber sagte: Nein, sondern dein Sohn ist der tote, und mein Sohn ist der lebende. So stritten[9]w. redeten sie vor dem König.

23 Da sagte der König: Diese sagt: Das {hier} ist mein Sohn, der lebende, dein Sohn ist der tote. Und jene sagt: Nein, sondern dein Sohn ist der tote und mein Sohn der lebende.

24 Und der König sprach: Holt mir ein Schwert! Und man brachte das Schwert vor den König.

25 Und der König sprach: Zerschneidet das lebende Kind in zwei Teile und gebt der einen die {eine} Hälfte und der anderen die {andere} Hälfte!

26 Da sagte die Frau, deren Sohn der lebende war, zum König, denn ihr Innerstes[10]o. ihr Mitleid; o. ihr Erbarmen wurde erregt wegen ihres Sohnes, sie sagte also: Bitte, mein Herr! Gebt ihr das lebende Kind, aber tötet es ja nicht! Jene aber sagte: Weder mir noch dir soll es gehören, zerschneidet {es} !

27 Da antwortete der König und sprach: Gebt der Ersten[1]w. ihr das lebende Kindchen[2]w. {Neu} geborene und tötet es ja nicht! Sie ist seine Mutter.

28 Und ganz Israel hörte das Urteil, das der König gefällt hatte, und sie fürchteten sich vor dem König. Denn sie sahen, dass die Weisheit Gottes in ihm war, {rechtes} Gericht zu halten.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Salomo heiratet eine ägyptische Königstochter

1 Salomo nahm verwandtschaftliche Beziehungen zum Pharao, dem König von Ägypten, auf: Er heiratete die Tochter des Pharaos. Er ließ sie in einem Haus in der Davidsstadt wohnen, bis sein Palast sowie der Tempel und die Stadtmauer vollendet waren.

Salomo darf sich etwas wünschen (2 Chr 1,3-12)

2 Weil damals noch kein Tempel für den Herrn gebaut war, brachte das Volk dem Herrn seine Opfer an den Opferstätten rings im Land.

3 Salomo liebte den Herrn und befolgte seine Gebote, wie es sein Vater David getan hatte; aber auch er opferte an diesen Opferstätten.

4 Einmal ging der König nach Gibeon, um ein Opferfest zu feiern. Dort war die bedeutendste Opferstätte im ganzen Land. Salomo opferte auf dem Altar tausend Tiere als Brandopfer.

5 Als er im Heiligtum übernachtete, erschien ihm der Herr im Traum und sagte zu ihm: »Wünsche dir, was du willst; ich will es dir geben!«

6 Salomo antwortete: »Du hast in großer Treue an deinem Diener, meinem Vater David, gehandelt, so wie auch er stets treu zu dir gehalten und dir aufrichtig gedient hat. Du hast ihm deine große Treue auch darin erwiesen, dass du ihm einen Sohn gegeben hast, der einst auf seinem Thron sitzen sollte, wie das jetzt wirklich eingetreten ist.

7 Herr, mein Gott! Du hast mich, deinen Diener, anstelle meines Vaters David zum König gemacht. Ich bin noch viel zu jung und unerfahren und fühle mich dieser Aufgabe nicht gewachsen.

8 Und doch hast du mir das Volk anvertraut, das du dir erwählt hast, und ich trage die Verantwortung für so viele Menschen, die niemand zählen kann.

9 Darum schenke mir ein Herz, das auf deine Weisung hört, damit ich dein Volk leiten und gerechtes Urteil sprechen kann. Wie kann ich sonst dieses große Volk regieren?«

10 Dem Herrn gefiel diese Bitte.

11 Deshalb sagte er zu Salomo: »Du hättest dir langes Leben oder Reichtum oder den Tod deiner Feinde wünschen können. Stattdessen hast du mich um Einsicht gebeten, damit du gerecht regieren kannst.

12 Darum werde ich deine Bitte erfüllen und dir so viel Weisheit und Verstand schenken, dass kein Mensch vor oder nach dir mit dir verglichen werden kann.

13 Aber auch das, worum du mich nicht gebeten hast, will ich dir geben: Ich werde dir Reichtum und hohes Ansehen schenken, sodass zu deinen Lebzeiten kein König sich darin mit dir messen kann.

14 Und wenn du meine Gebote so treu befolgst wie dein Vater David, dann schenke ich dir auch ein langes Leben. «

15 Als Salomo erwachte, merkte er, dass der Herr im Traum mit ihm gesprochen hatte. Er ging nach Jerusalem und trat vor die Bundeslade des Herrn, opferte Brandopfer und ließ Tiere für das Opfermahl schlachten. Sein gesamter Hofstaat wurde zu dem Mahl geladen.

Ein Beispiel für Salomos Weisheit

16 Eines Tages kamen zwei Prostituierte zum König und trugen ihm einen Rechtsstreit vor.

17 »Mein Herr und König«, sagte die eine, »diese Frau und ich wohnen zusammen im selben Haus. Sie war dabei, als ich einen Sohn gebar.

18 Zwei Tage danach gebar sie selbst einen Sohn. Nur wir beide waren zu dieser Zeit im Haus; sonst war niemand da.

19 Eines Nachts wälzte sie sich im Schlaf auf ihr Kind und erdrückte es, sodass es starb.

20 Da stand sie mitten in der Nacht auf und nahm mir mein Kind weg, während ich schlief. Dafür legte sie ihr totes Kind neben mich.

21 Als ich am Morgen erwachte und mein Kind stillen wollte, fand ich es tot. Doch als ich es genau ansah, merkte ich, dass es gar nicht das meine war. «

22 »Das ist nicht wahr!«, rief die andere. »Mein Kind ist das lebende und deins das tote!« »Nein«, rief die erste, »das tote ist deins, das lebende meins!« So stritten sie sich vor dem König.

23 Da sagte König Salomo: »Die eine behauptet: ›Mein Kind ist das lebende, deins das tote!‹, die andere: ›Nein, das tote ist deins, das lebende meins!‹«

24 Und er befahl seinen Leuten: »Bringt mir ein Schwert!« Sie brachten es ihm.

25 Er befahl weiter: »Zerschneidet das lebende Kind in zwei Teile und gebt die eine Hälfte der einen, die andere Hälfte der andern!«

26 Da rief die Frau, der das lebende Kind gehörte – denn die Mutterliebe regte sich mächtig in ihr: »Ach, mein Herr und König! Gebt es der andern, aber lasst es leben!« Die andere aber sagte: »Weder dir noch mir soll es gehören! Zerschneidet es nur!«

27 Darauf entschied der König: »Gebt das Kind der ersten, tötet es nicht! Sie ist die Mutter. «

28 Überall in Israel erfuhr man von diesem Urteil des Königs und alle schauten in Ehrfurcht zu ihm auf. Sie sahen, dass Gott ihm Weisheit geschenkt hatte, sodass er gerechte Entscheidungen fällen konnte.

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Salomos Gebet um Weisheit (vgl. 2. Chr 1,1-12)

1 Und Salomo verschwägerte sich mit dem Pharao, dem König von Ägypten, und nahm eine Tochter des Pharao zur Frau und brachte sie in die Stadt Davids, bis er sein Haus und des Herrn Haus und die Mauer um Jerusalem gebaut hatte.

2 Aber das Volk opferte noch auf den Höhen; denn es war noch kein Haus gebaut dem Namen des Herrn bis auf diese Zeit.

3 Salomo aber hatte den Herrn lieb und wandelte nach den Satzungen seines Vaters David, nur dass er auf den Höhen opferte und räucherte.

4 Und der König ging hin nach Gibeon, um dort zu opfern; denn das war die bedeutendste Höhe. Und Salomo opferte dort tausend Brandopfer auf dem Altar.

5 Und der Herr erschien Salomo zu Gibeon im Traum des Nachts, und Gott sprach: Bitte, was ich dir geben soll!

6 Salomo sprach: Du hast an meinem Vater David, deinem Knecht, große Barmherzigkeit getan, wie er denn vor dir gewandelt ist in Wahrheit und Gerechtigkeit und mit aufrichtigem Herzen vor dir, und hast ihm auch die große Barmherzigkeit erwiesen und ihm einen Sohn gegeben, der auf seinem Thron sitzen sollte, wie es denn jetzt ist.

7 Nun, Herr, mein Gott, du hast deinen Knecht zum König gemacht an meines Vaters David statt. Ich aber bin noch jung, weiß weder aus noch ein.

8 Und dein Knecht steht mitten in deinem Volk, das du erwählt hast, einem Volk, so groß, dass es wegen seiner Menge niemand zählen noch berechnen kann.

9 So wollest du deinem Knecht ein gehorsames Herz geben, dass er dein Volk richten könne und verstehen, was gut und böse ist. Denn wer vermag dies dein mächtiges Volk zu richten?

10 Das gefiel dem Herrn, dass Salomo darum bat.

11 Und Gott sprach zu ihm: Weil du darum bittest und bittest weder um langes Leben noch um Reichtum noch um deiner Feinde Tod, sondern um Verstand, auf das Recht zu hören,

12 siehe, so tue ich nach deinen Worten. Siehe, ich gebe dir ein weises und verständiges Herz, sodass deinesgleichen vor dir nicht gewesen ist und nach dir nicht aufkommen wird.

13 Und dazu gebe ich dir, worum du nicht gebeten hast, nämlich Reichtum und Ehre, sodass deinesgleichen keiner unter den Königen ist zu deinen Zeiten.

14 Und wenn du in meinen Wegen wandeln wirst, dass du hältst meine Satzungen und Gebote, wie dein Vater David gewandelt ist, so will ich dir ein langes Leben geben.

15 Und als Salomo erwachte, siehe, da war es ein Traum. Und er kam nach Jerusalem und trat vor die Lade des Bundes des Herrn und opferte Brandopfer und Dankopfer und machte ein großes Festmahl für alle seine Großen.

Salomos Urteil

16 Zu der Zeit kamen zwei Huren zum König und traten vor ihn.

17 Und die eine Frau sprach: Ach, mein Herr, ich und diese Frau wohnten im selben Hause, und ich gebar bei ihr im Hause.

18 Und drei Tage nachdem ich geboren hatte, gebar auch sie. Und wir waren beieinander, und kein Fremder war mit uns im Hause, nur wir beide.

19 Und der Sohn dieser Frau starb in der Nacht; denn sie hatte ihn im Schlaf erdrückt.

20 Und sie stand in der Nacht auf und nahm meinen Sohn von meiner Seite, als deine Magd schlief, und legte ihn in ihren Arm, und ihren toten Sohn legte sie in meinen Arm.

21 Und als ich des Morgens aufstand, um meinen Sohn zu stillen, siehe, da war er tot. Aber am Morgen sah ich ihn genau an, und siehe, es war nicht mein Sohn, den ich geboren hatte.

22 Die andere Frau sprach: Nein, mein Sohn lebt, doch dein Sohn ist tot. Jene aber sprach: Nein, dein Sohn ist tot, doch mein Sohn lebt. Und so redeten sie vor dem König.

23 Und der König sprach: Diese spricht: Mein Sohn lebt, doch dein Sohn ist tot. Jene spricht: Nein, dein Sohn ist tot, doch mein Sohn lebt.

24 Und der König sprach: Holt mir ein Schwert! Und als das Schwert vor den König gebracht wurde,

25 sprach der König: Teilt das lebendige Kind in zwei Teile und gebt dieser die Hälfte und jener die Hälfte.

26 Da sagte die Frau, deren Sohn lebte, zum König – denn ihr mütterliches Herz entbrannte in Liebe für ihren Sohn – und sprach: Ach, mein Herr, gebt ihr das Kind lebendig und tötet es nicht! Jene aber sprach: Es sei weder mein noch dein; lasst es teilen!

27 Da antwortete der König und sprach: Gebt dieser das Kind lebendig und tötet’s nicht; die ist seine Mutter.

28 Und ganz Israel hörte von dem Urteil, das der König gefällt hatte, und sie fürchteten den König; denn sie sahen, dass die Weisheit Gottes in ihm war, Gericht zu halten.

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