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Einheitsübersetzung
Einheitsübersetzung 2016
1 Gorgias aber nahm fünftausend Mann und tausend ausgewählte Reiter; das Heer brach in der Nacht auf.
2 Er wollte nämlich das jüdische Heer überfallen und überraschend schlagen; Leute aus der Burg zeigten ihm den Weg.
3 Doch Judas erfuhr davon und brach selbst mit seinen Männern auf, um das Lager der königlichen Streitkräfte vor Emmaus zu schlagen,
4 solange die Truppen außerhalb des Lagers zerstreut waren.
5 Gorgias erreichte noch in der Nacht das Lager der Juden, fand aber niemand. Daher suchte er sie in den Bergen, denn er dachte: Sie sind vor uns geflohen.
6 Bei Tagesanbruch erschien Judas mit dreitausend Mann in der Ebene. Doch sie waren nicht so ausgerüstet und bewaffnet, wie sie es wünschten.
7 Als sie das Kriegslager der fremden Völker sahen, das stark, fest gebaut und ringsum von Reiterei umgeben war - lauter gut ausgebildete Soldaten -,
8 da sagte Judas zu seinen Männern: Fürchtet euch nicht vor ihrer Übermacht und habt keine Angst vor ihrem Ansturm!
9 Denkt daran, wie unsere Väter im Roten Meer gerettet wurden, als der Pharao sie mit einem Heer verfolgte!
10 Lasst uns zum Himmel rufen, dass er uns gewogen sei und des Bundes mit unseren Vätern gedenke und dass er dieses Heer heute vor unseren Augen aufreibe!
11 Dann werden alle Völker erkennen, dass es einen gibt, der Israel loskauft und rettet.
12 Als die fremden Soldaten aufblickten, sahen sie die Juden heranrücken.
13 Da kamen sie aus ihrem Lager heraus, um zu kämpfen; die Männer des Judas aber bliesen die Trompeten.
14 Sie stießen aufeinander und die fremden Völker wurden aufgerieben und flohen in die Ebene.
15 Alle, die nicht schnell genug waren, fielen unter dem Schwert. Die Juden verfolgten sie bis nach Geser und in die Ebene von Idumäa, Aschdod und Jamnia, es fielen ungefähr dreitausend von ihnen.
16 Dann hörte Judas mit seiner Streitmacht auf, sie zu verfolgen, und kehrte um.
17 Er sagte zum Volk: Fallt noch nicht über die Beute her; denn uns steht noch ein Kampf bevor.
18 Gorgias steht mit seinen Truppen dicht vor uns in den Bergen. Stellt euch also jetzt gegen eure Feinde auf und greift sie an; nachher könnt ihr ungehindert eure Beute holen.
19 Während Judas noch sprach, sah man eine Abteilung der Feinde hinter dem Berg auftauchen.
20 Als sie merkten, dass ihre Leute geschlagen waren und die Juden das Lager angezündet hatten - der weithin sichtbare Rauch zeigte an, was geschehen war -,
21 bekamen sie bei diesem Anblick große Angst. Als sie außerdem sahen, dass das Heer des Judas kampfbereit in der Ebene stand,
22 flohen sie alle ins Land der Philister.
23 Jetzt erst machte sich Judas an die Plünderung des Lagers. Sie erbeuteten viel Gold und Silber, violette und rote Purpurstoffe und andere reiche Schätze.
24 Auf dem Rückmarsch priesen und lobten sie den Himmel: Denn er ist gütig, denn seine Huld währt ewig.
25 So wurde Israel an jenem Tag wunderbar gerettet.
26 Die Philister, die sich hatten retten können, kamen zu Lysias und meldeten ihm alles, was sich ereignet hatte.
27 Auf diese Nachricht hin war er bestürzt und in großer Sorge. Denn der Feldzug gegen Israel war nicht so verlaufen, wie er es gewollt hatte; der Auftrag des Königs war nicht ausgeführt worden.
Neuer Sieg Judas’ bei Bet-Zur: 4,28–35
28 Darum warb er im nächsten Jahr sechzigtausend Söldner an, ausgesuchte Männer, dazu fünftausend Reiter, um wieder gegen die Juden zu Felde zu ziehen.
29 Sie zogen nach Idumäa und schlugen in Bet-Zur ihr Lager auf. Judas aber kam ihnen mit zehntausend Mann entgegen.
30 Als Judas das gewaltige Heer erblickte, sprach er folgendes Gebet: Gepriesen seist du, Retter Israels. Du hast den Angriff des Riesen durch die Hand deines Knechts David zurückgeschlagen; du hast das Kriegslager der Philister Jonatan, dem Sohn Sauls, und seinem Waffenträger in die Hand gegeben.
31 Gib dieses Heer in die Hand deines Volkes Israel! Schande sollen sie davontragen mitsamt ihrem Fußvolk und ihrer Reiterei.
32 Jag ihnen Angst ein und lass ihren kühnen Mut schwinden! Ihr Untergang soll sie erschüttern.
33 Schlag sie nieder durch das Schwert derer, die dich lieben! Dann werden alle, die deinen Namen kennen, dein Lob singen.
34 Als nun die Heere aufeinanderstießen, fielen etwa fünftausend von den Soldaten des Lysias im Handgemenge.
35 Als Lysias sah, welche Niederlage sein Heer erlitten hatte und wie kühn die Leute des Judas waren, bereit, tapfer zu leben oder zu sterben, kehrte er nach Antiochia zurück. Dort warb er Söldner an, um mit noch stärkerer Macht noch einmal gegen Judäa zu ziehen.
Weihe des geschändeten Tempels in Jerusalem (14. Dez. 164 v. Chr. ) , Fest der Einweihung (Chanukka) : 4,36–61
36 Judas und seine Brüder aber sagten: Unsere Feinde sind nun aufgerieben. Wir wollen nach Jerusalem hinaufziehen, den Tempel reinigen und ihn neu weihen.
37 Das ganze Heer versammelte sich also und zog zum Berg Zion hinauf.
38 Da sahen sie das Heiligtum verödet daliegen. Der Altar war entweiht; die Tore hatte man verbrannt. In den Vorhöfen wuchs Unkraut wie in einem Wald oder auf einem Berg und die Nebengebäude waren verfallen.
39 Da zerrissen sie ihre Gewänder, begannen laut zu klagen und streuten sich Staub auf das Haupt.
40 Sie warfen sich nieder, mit dem Gesicht zur Erde. Sie bliesen die Signaltrompeten und schrien zum Himmel.
41 Dann befahl Judas einer Schar seiner Männer, die Besatzung der Burg zu belagern, bis das Heiligtum gereinigt sei.
42 Er wählte untadelige und gesetzestreue Priester aus,
43 die das Heiligtum reinigten und die durch Befleckung entweihten Steine an einen unreinen Ort trugen.
44 Sie berieten, was sie mit dem entweihten Brandopferaltar tun sollten.
45 Es kam ihnen der gute Gedanke, ihn niederzureißen; denn er hätte ihnen Schande gebracht, da die fremden Völker ihn befleckt hatten. So rissen sie den Altar nieder
46 und legten die Steine an einen passenden Ort auf dem Tempelberg nieder, bis ein Prophet komme und entscheide, was damit geschehen solle.
47 Dann nahmen sie unbehauene Steine, wie es das Gesetz vorschreibt, und errichteten einen neuen Altar, der genauso aussah wie der alte.
48 Auch das Heiligtum und die Innenräume des Tempels bauten sie wieder auf und reinigten die Vorhöfe.
49 Sie fertigten neue heilige Geräte an und stellten den Leuchter, den Rauchopferaltar und den Tisch in den Tempel.
50 Dann brachten sie auf dem Altar ein Rauchopfer dar, zündeten die Lichter an dem Leuchter an, sodass der Tempel hell wurde,
51 legten Brote auf den Tisch und hängten den Vorhang auf. So vollendeten sie alle Arbeiten, die sie unternommen hatten.
52 Am Fünfundzwanzigsten des neunten Monats - das ist der Monat Kislew - im Jahr 148 standen sie früh am Morgen auf
53 und brachten auf dem neuen Brandopferaltar, den sie errichtet hatten, Opfer dar, so wie sie das Gesetz vorschreibt.
54 Zur gleichen Zeit und am selben Tag, an dem ihn die fremden Völker entweiht hatten, wurde er neu geweiht, unter Lobliedern und dem Spiel von Zithern und Leiern und dem Klang der Zimbeln.
55 Das ganze Volk warf sich nieder auf das Gesicht, sie beteten an und priesen den Himmel, der ihnen Erfolg geschenkt hatte.
56 Acht Tage lang feierten sie die Altarweihe, brachten mit Freude Brandopfer dar und schlachteten das Heils- und Dankopfer.
57 Sie schmückten die Vorderseite des Tempels mit goldenen Kränzen und kleinen Schilden; sie erneuerten die Tore und auch die Nebengebäude, die sie wieder mit Türen versahen.
58 Im Volk herrschte sehr große Freude; denn die Schande, die ihnen die fremden Völker zugefügt hatten, war beseitigt.
59 Judas fasste mit seinen Brüdern und mit der ganzen Gemeinde Israels den Beschluss, Jahr für Jahr zur selben Zeit mit festlichem Jubel die Tage der Altarweihe zu begehen, und zwar acht Tage lang, vom fünfundzwanzigsten Kislew an.
60 In jener Zeit errichteten sie rund um den Zionsberg auch hohe Mauern mit festen Türmen, damit die fremden Völker nicht mehr dieses Gebiet zertreten und entweihen konnten, wie sie es vorher getan hatten.
61 Und Judas ordnete Truppen ab, um ihn zu bewachen. Auch Bet-Zur ließ er befestigen und legte eine Besatzung hinein, um das Volk gegen Idumäa abzusichern.
Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart. Alle Rechte vorbehalten
Elberfelder Bibel
Elberfelder 2006
Diese Übersetzung hat dieses Buch nicht
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen
Gute Nachricht Bibel
Gute Nachricht Bibel 2018
Gorgias wird besiegt (2 Makk 8,24-27)
1 Gorgias war in der Nacht mit 5000 Mann und 1000 ausgesuchten Reitern aus dem Lager bei Emmaus aufgebrochen,
2 um die Juden in Mizpa anzugreifen und überraschend zu schlagen. Leute von der Jerusalemer Besatzung wiesen ihm den Weg.
3 Aber Judas hatte davon erfahren und ebenfalls seine Männer in Marsch gesetzt. Er wollte gegen das königliche Heer im Lager bei Emmaus einen Schlag führen,
4 solange ein Teil der Truppen abwesend war.
5 Gorgias erreichte das Lager der Juden bei Mizpa noch in der Nacht, fand es aber leer und suchte nun das Gebirge ab, weil er meinte, sie hätten sich vor ihm dorthin geflüchtet.
6 Bei Tagesanbruch erschien Judas mit 3000 Mann in der Ebene. Sie waren nicht so gut ausgerüstet und bewaffnet, wie sie es sich gewünscht hätten,
7 und sahen nun das stark befestigte Lager der Fremden und die kampferprobte Reiterei, die es ringsum sicherte.
8 Judas ermahnte seine Leute: »Habt keine Angst vor ihrer großen Zahl und ihrer wilden Kraft!
9 Denkt daran, wie unsere Vorfahren am Roten Meer gerettet wurden, als der Pharao sie mit seinem Heer verfolgte!
10 Wir wollen zu Gott rufen, dass er an den Bund denkt, den er mit unseren Vorfahren geschlossen hat, dass er zu uns steht und heute dieses Heer vor unseren Augen vernichtet.
11 Alle Völker sollen erkennen, dass es einen Gott gibt, der Israel befreit und rettet!«
12 Die Fremden sahen Judas mit seinen Leuten anrücken,
13 kamen aus dem Lager und stellten sich zum Kampf auf. Judas’ Männer bliesen die Trompeten
14 und griffen an. Die Feinde wurden vernichtend geschlagen. Sie flohen in die Ebene
15 und wer nicht schnell genug war, wurde von den Juden niedergemacht. Die Verfolgung erstreckte sich bis nach Geser und weiter in die Ebenen von Idumäa, von Aschdod und Jamnia. Etwa 3000 feindliche Soldaten fielen.
16 Dann brach Judas die Verfolgung ab und kehrte um.
17 Er sagte zu seinen Leuten: »Stürzt euch nicht auf die Beute; es steht uns noch ein weiterer Kampf bevor!
18 Gorgias ist mit seinen Truppen in den Bergen ganz in der Nähe. Stellt euch also zum Kampf auf und greift sie an; danach könnt ihr euch in aller Ruhe über die Beute hermachen. «
19 Judas hatte gerade zu Ende gesprochen, da tauchte schon eine Abteilung des Gegners hinter einem der Berge auf.
20 Als aber die feindlichen Soldaten merkten, dass ihr Heer geschlagen und in die Flucht gejagt und ihr Lager in Brand gesteckt worden war – denn der aufsteigende Rauch war weithin sichtbar –,
21 da packte sie eine panische Angst. Als sie auch noch Judas und sein Heer kampfbereit in der Ebene stehen sahen,
22 flohen sie alle in das Gebiet der Philister.
23 Jetzt erst gab Judas das feindliche Lager zur Plünderung frei. Seine Männer erbeuteten Gold und Silber in Menge, violette und rote Purpurstoffe und eine Fülle anderer wertvoller Dinge.
24 Auf dem Rückmarsch priesen sie in Liedern die Taten Gottes und lobten ihn: »denn er ist gut zu uns, seine Liebe hört niemals auf«.
25 An jenem Tag rettete Gott Israel auf wunderbare Weise.
Lysias selbst greift ein – und unterliegt (2 Makk 11,1-12)
26 Die fremden Soldaten, die mit dem Leben davongekommen waren, erschienen bei Lysias und berichteten ihm, was geschehen war.
27 Lysias war fassungslos und in großer Sorge. Was er mit dem Feldzug gegen Israel beabsichtigt hatte, war nicht erreicht worden und der Auftrag des Königs war nicht ausgeführt.
28 Im folgenden Jahr warb er deshalb 60000 ausgesucht tüchtige Soldaten und 5000 Reiter an, um mit diesem Heer erneut gegen die Juden zu kämpfen.
29 Er kam nach Idumäa und schlug bei Bet-Zur sein Lager auf. Dort trat ihm Judas mit 10000 Mann entgegen.
30 Als Judas das riesige Heer der Feinde sah, betete er: »Wir preisen dich, Gott, du Retter Israels! Du hast damals den wütenden Riesen Goliat durch deinen Diener David erschlagen, du hast Jonatan mit seinem Waffenträger das Heer der Philister überwältigen lassen.
31 Genauso liefere jetzt dieses Heer deinem Volk Israel aus! Lass die Fremden zugrunde gehen mit ihrer ganzen Heeresmacht und allen ihren Reitern.
32 Angst soll sie packen und alles Vertrauen auf ihre Stärke soll ihnen vergehen. Lass sie eine vernichtende Niederlage erleben, an die sie noch lange denken!
33 Wir kennen und lieben dich. Gib uns den Sieg, wir werden dir dafür danken und dich preisen. «
34 Die Schlacht begann und Lysias verlor etwa 5000 Soldaten.
35 Er sah, dass seine Truppen eine Niederlage erlitten hatten. Gleichzeitig erkannte er, dass Judas und seine Leute noch mutiger geworden und fest entschlossen waren, entweder zu siegen oder ehrenvoll zu sterben. Deshalb brach er den Feldzug ab und kehrte nach Antiochia zurück. Dort stellte er ein neues, stärkeres Heer auf, mit dem er erneut nach Judäa ziehen wollte.
Der Tempel wird vom Götzendienst gereinigt
36 Nun sagten Judas und seine Brüder: »Unsere Feinde sind vernichtend geschlagen. Wir wollen jetzt nach Jerusalem gehen, den Tempel von den Spuren des Götzendienstes reinigen und ihn neu weihen. «
37 Das ganze Heer marschierte zum Zionsberg.
38 Dort fanden sie das Heiligtum verwüstet und verlassen. Der Brandopferaltar war durch Götzendienst entweiht. Die Tore hatte man verbrannt, in den Vorhöfen wucherte Gestrüpp wie im Wald oder auf einem gewöhnlichen Berg und die Nebengebäude waren verfallen.
39 Da zerrissen sie ihre Kleider, begannen laut zu klagen und streuten sich Asche auf den Kopf.
40 Sie warfen sich zu Boden, bliesen die Trompeten und riefen zum Herrn.
41 Dann kommandierte Judas eine Abteilung ab, um die Besatzung der Festung in Schach zu halten, bis der Tempelbezirk wieder in Ordnung gebracht war.
42 Er suchte Priester aus, die dem Gesetz treu geblieben und nicht schuldig geworden waren.
43 Sie mussten das Heiligtum reinigen und die entweihten Steine auf den Abfallplatz schaffen.
44 Die Verantwortlichen waren unschlüssig, was mit dem Brandopferaltar geschehen sollte, der so scheußlich geschändet worden war.
45 Da kamen sie auf den guten Gedanken, ihn abzutragen. Sonst hätte man sie immer an die Schande erinnern können, dass die Fremden ihn entweiht hatten. Die Priester trugen also den Altar ab
46 und brachten die Steine an eine Stelle des Tempelbergs, an der sie niemand im Weg waren. Sie wollten warten, bis ein Prophet auftreten und entscheiden würde, was mit ihnen geschehen sollte.
47 Dann suchten sie unbehauene Steine zusammen, wie es das Gesetz Gottes vorschreibt, und bauten einen neuen Altar, der genauso aussah wie der alte.
48 Sie setzten das Tempelgebäude instand und weihten sein Inneres und die Vorhöfe wieder für den gottesdienstlichen Gebrauch.
49 Sie fertigten auch die heiligen Geräte neu an, die für den Gottesdienst gebraucht werden. Dann stellten sie den siebenarmigen Leuchter, den Räucheraltar und den Tisch für die geweihten Brote im Tempel auf.
50 Sie verbrannten ein Räucheropfer auf dem Altar und zündeten die Lampen am Leuchter an, sodass es im Tempel hell wurde.
51 Sie legten die geweihten Brote auf den Tisch und brachten die Vorhänge vor dem Heiligtum und dem Allerheiligsten an. Damit waren die Erneuerungsarbeiten abgeschlossen.
Die Wiedereinweihung des Tempels (2 Makk 10,1-8)
52 Am 25. Tag des 9. Monats – dem Monat Kislew – im Jahr 148 der griechischen Herrschaft standen sie in aller Frühe auf
53 und brachten auf dem neu gebauten Altar Opfer dar, wie das Gesetz es vorschreibt.
54 Am gleichen Tag, an dem die Fremden den Altar geschändet hatten, wurde er neu geweiht. Dabei sangen sie Lieder, spielten auf Lauten und Harfen und ließen die Zimbeln klingen.
55 Alle warfen sich zu Boden und dankten dem Herrn, der ihnen den Sieg geschenkt hatte.
56 Acht Tage lang feierten sie die Einweihung des Altars und brachten Gott unter großem Jubel Brandopfer. Das Volk hielt festliche Opfermahlzeiten und viele brachten Dankopfer.
57 Die Vorderfront des Tempels wurde wieder mit Kränzen und kleinen Goldplatten verziert, die Tempeltore wurden erneuert und auch die Nebengebäude wieder instand gesetzt und mit neuen Türen versehen.
58 Im ganzen Volk herrschte große Freude, denn nun waren sie die Schande los, die die Fremden ihnen angetan hatten.
59 Judas, seine Brüder und die ganze Gemeinde Israel kamen überein, die Erinnerung an die Einweihung des Altars jährlich acht Tage lang genau um diese Zeit mit Dank und Freude zu feiern.
60 Damals bauten sie auch rund um den Zionsberg eine hohe Mauer mit festen Türmen, damit die Fremden ihn nicht noch einmal betreten und entweihen konnten.
61 Eine ständige Besatzung schützte den heiligen Bezirk. Ebenso wurde die Stadt Bet-Zur befestigt, um Judäa gegen Angriffe aus Idumäa zu sichern.
Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
Lutherbibel
Lutherbibel 2017
Judas Makkabäus besiegt Gorgias (vgl. 2. Makk 8,20-36)
1 Und Gorgias nahm fünftausend Mann zu Fuß und tausend auserlesene Reiter und rückte bei Nacht vor,
2 um das Lager der Juden zu überfallen und unversehens zu vernichten; als Führer dienten ihm die Leute von der Burg.
3 Als Judas davon hörte, zog auch er mit den besten Leuten aus, um das Heer des Königs, das bei Emmaus lag, zu schlagen,
4 solange das Heer noch nicht geordnet war.
5 Als nun Gorgias bei Nacht an das Lager des Judas kam und dort niemand fand, suchte er sie im Gebirge, da er meinte: Sie fliehen vor uns!
6 Aber bei Anbruch des Tages erschien Judas mit dreitausend Mann in der Ebene; doch waren sie nicht so gerüstet und bewaffnet, wie sie es wünschten.
7 Als sie nun sahen, dass das Heer der Feinde gut gerüstet und von starker Reiterei umgeben war und dass sie erfahrene Kriegsleute waren,
8 sagte Judas zu seinem Volk: Fürchtet euch nicht vor ihrer großen Menge, und vor ihrem Ansturm erschreckt nicht!
9 Denkt daran, wie unsre Väter im Roten Meer errettet worden sind, als ihnen der Pharao mit einem Heer nacheilte.
10 So wollen wir nun den Himmel anrufen, ob er uns gnädig sein und an den Bund denken will, den er mit unsern Vätern geschlossen hat, und dieses Heer heute vor unsern Augen vernichtet.
11 Und alle Heiden sollen erkennen, dass einer ist, der sich Israels annimmt und es rettet.
12 Als nun die Fremden aufblickten und sahen, dass die Juden gegen sie heranrückten,
13 zogen auch sie aus dem Lager zum Kampf. Und die Leute des Judas bliesen die Trompeten zum Angriff.
14 Da stießen sie aufeinander und die Heiden wurden geschlagen und flohen in die Ebene hinaus.
15 Die Letzten aber fielen durch das Schwert. Und Judas jagte ihnen nach bis nach Geser und bis ins Gebiet von Idumäa, bis Aschdod und Jamnia, und es fielen von ihnen an die dreitausend Mann.
16 Als aber Judas und das Heer von der Verfolgung zurückgekehrt waren,
17 gebot er dem Volk: Seid nicht gierig nach Beute, denn es steht uns noch eine Schlacht bevor.
18 Gorgias und das Heer sind nahe vor uns im Gebirge; darum tretet nun unsern Feinden entgegen und schlagt sie. Danach könnt ihr ungehindert plündern.
19 Während Judas noch redete, erschien eine Schar, die aus dem Gebirge kam.
20 Und sie sahen, dass ihre Leute geschlagen waren und dass die Juden das Lager angezündet hatten; denn sie sahen den Rauch; daraus konnten sie entnehmen, was geschehen war.
21 Darüber erschraken sie sehr. Als sie auch noch Judas und sein Kriegsvolk in der Ebene sahen, gerüstet zur Schlacht,
22 flohen sie alle ins Gebiet der Philister.
23 Dann kehrte Judas wieder zurück, um das Lager zu plündern, und sie nahmen viel Gold, Silber, blauen und roten Purpur und viele andere Schätze.
24 Danach zogen sie heim, und sangen Loblieder zum Himmel: Er ist gut und seine Güte währet ewiglich.
25 An diesem Tag ist Israel großes Heil widerfahren.
Judas Makkabäus besiegt Lysias (vgl. 2. Makk 11,1-12)
26 Die Fremden aber, die entronnen waren, kamen zu Lysias und berichteten ihm, wie es ihnen ergangen war.
27 Als der das hörte, war er bestürzt und niedergeschlagen, weil nicht gelungen war, was er Israel hatte antun wollen und was ihm der König befohlen hatte.
28 Darum brachte er im folgenden Jahr wiederum viel auserlesenes Kriegsvolk zusammen, sechzigtausend Mann und fünftausend Reiter, um die Juden zu besiegen.
29 Dieses Heer zog nach Idumäa und lagerte sich bei Bet-Zur. Doch Judas trat ihnen entgegen mit zehntausend Mann.
30 Als er aber sah, dass die Feinde ein so großes Heer hatten, betete er und sprach: Lob sei dir, du Heiland Israels, der du durch deinen Knecht David den Angriff des Starken zunichtegemacht und das ganze Heer der Philister in die Hände Jonatans, des Sohnes Sauls, und seines Waffenträgers gegeben hast.
31 Gib dieses Heer in die Hand deines Volkes Israel, dass es mit seiner Streitmacht und seinen Reitern zuschanden wird.
32 Jage ihnen Furcht ein und lass ihren Mut schwinden, dass sie wanken und geschlagen werden.
33 Schlage sie nieder mit dem Schwert derer, die dich lieben, dass dich alle loben und preisen, die deinen Namen kennen!
34 Als sie nun zusammenstießen, fielen vom Heer des Lysias fünftausend im Kampf Mann gegen Mann.
35 Als aber Lysias sah, dass sich seine Truppen auflösten und flohen, die des Judas dagegen unerschrocken und bereit waren, in Ehren zu leben oder in Ehren zu sterben, zog er ab nach Antiochia, um Kriegsvolk anzuwerben und mit noch stärkerer Heeresmacht wieder nach Judäa zu ziehen.
Judas Makkabäus weiht den Tempel neu (vgl. 2. Makk 10,1-8)
36 Judas aber und seine Brüder sprachen: Unsre Feinde sind verjagt. So lasst uns hinaufziehen und das Heiligtum reinigen und von Neuem weihen!
37 Darum sammelte sich das ganze Kriegsvolk, und sie zogen zum Berg Zion.
38 Und als sie sahen, wie das Heiligtum verwüstet, der Altar entheiligt, die Tore niedergebrannt waren und dass der Platz mit Unkraut bewachsen war wie ein Wald oder Gebirge und die Zellen der Priester zerstört waren,
39 da zerrissen sie ihre Kleider und hielten eine große Klage, streuten Asche auf ihr Haupt,
40 warfen sich nieder auf ihr Angesicht und bliesen die Trompeten und schrien zum Himmel.
41 Sodann stellte Judas Männer auf, die die Leute in der Burg abwehren sollten, bis er das Heiligtum gereinigt hätte.
42 Und er wählte Priester aus, die rein und dem Gesetz treu geblieben waren.
43 Die reinigten das Heiligtum und trugen die entweihten Steine weg an einen unreinen Ort.
44 Weil nun der Brandopferaltar entheiligt war, überlegten sie, was sie mit ihm machen sollten.
45 Und sie hatten den guten Einfall, dass man ihn niederreißen sollte, damit kein Ärgernis von ihm käme, weil ihn die Heiden entheiligt hatten. Darum rissen sie den Altar nieder.
46 Und sie verwahrten die Steine auf dem Tempelberg an einem geeigneten Ort, bis ein Prophet kommen und verkünden würde, was man damit tun sollte.
47 Sie nahmen aber unbehauene Steine, wie das Gesetz lehrt, und bauten einen neuen Altar ganz so, wie der frühere gewesen war.
48 Und sie bauten das Heiligtum wieder auf und weihten das Innere des Hauses und die Vorhöfe.
49 Und sie ließen neue heilige Gefäße machen und brachten den Leuchter, den Räucheraltar und den Tisch in den Tempel.
50 Und sie legten Räucherwerk auf den Altar und zündeten die Lampen auf dem Leuchter an, damit sie im Tempel leuchteten.
51 Auf den Tisch legten sie Brote und hängten die Vorhänge auf. Und als sie alle Arbeiten, die sie ausführten, vollendet hatten,
52 erhoben sie sich früh am Morgen des fünfundzwanzigsten Tages des neunten Monats, der Kislew heißt, im 148. Jahr,
53 und opferten nach dem Gesetz auf dem neuen Brandopferaltar, den sie aufgerichtet hatten.
54 Zur gleichen Zeit und am gleichen Tage, an dem die Heiden ihn entweiht hatten, wurde er wieder geweiht mit Gesang und mit Zithern, Harfen und Zimbeln.
55 Und alles Volk fiel nieder auf das Angesicht, betete an und lobte den Himmel, der ihnen den Weg bereitet hatte.
56 Und sie feierten die Weihe des Altars acht Tage lang und opferten mit Freuden Brandopfer, Dankopfer und Lobopfer;
57 und sie schmückten die Vorderseite des Tempels mit goldenen Kränzen und Schilden und machten neue Tore und Zellen und setzten die Türen ein.
58 Und es herrschte sehr große Freude im Volk, dass die Schande von ihnen genommen war, die ihnen die Heiden angetan hatten.
59 Und Judas und seine Brüder und die ganze Gemeinde Israel beschlossen, dass man jährlich vom fünfundzwanzigsten Tage des Monats Kislew an acht Tage lang das Fest der Weihe des Altars mit Freude und Fröhlichkeit halten solle.
60 Zu derselben Zeit bauten sie hohe Mauern und feste Türme um den Berg Zion, damit die Heiden das Heiligtum nicht noch einmal einnehmen und zertreten könnten.
61 Und Judas legte dort Kriegsvolk hinein, um das Heiligtum zu schützen. Er befestigte auch Bet-Zur, damit das Volk eine Festung gegen Idumäa hätte.
Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart