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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

ELI UND SAMUEL: 1,1–3,21

Samuels Geburt: 1,1–20

1 Einst lebte ein Mann aus Ramatajim, ein Zufiter vom Gebirge Efraim. Er hieß Elkana und war ein Sohn Jerohams, des Sohnes Elihus, des Sohnes Tohus, des Sohnes Zufs, ein Efraimiter.

2 Er hatte zwei Frauen. Die eine hieß Hanna, die andere Peninna. Peninna hatte Kinder, Hanna aber hatte keine Kinder.

3 Dieser Mann zog Jahr für Jahr von seiner Stadt hinauf, um den HERRN der Heerscharen in Schilo anzubeten und ihm zu opfern. Dort waren Hofni und Pinhas, die beiden Söhne Elis, Priester des HERRN.

4 An dem Tag, an dem Elkana das Opfer darbrachte, gab er seiner Frau Peninna und all ihren Söhnen und Töchtern ihre Anteile.

5 Hanna aber gab er einen doppelten Anteil; denn er hatte Hanna lieb, obwohl der HERR ihren Schoß verschlossen hatte.

6 Ihre Rivalin aber kränkte und demütigte sie sehr, weil der HERR ihren Schoß verschlossen hatte.

7 So machte es Elkana Jahr für Jahr. Sooft sie zum Haus des HERRN hinaufzogen, kränkte Peninna sie; und Hanna weinte und aß nichts.

8 Ihr Mann Elkana fragte sie: Hanna, warum weinst du, warum isst du nichts, warum ist dein Herz betrübt? Bin ich dir nicht viel mehr wert als zehn Söhne?

9 Nachdem man in Schilo gegessen und getrunken hatte, stand Hanna auf. Der Priester Eli saß an den Türpfosten des Tempels des HERRN auf seinem Stuhl.

10 Hanna war verzweifelt, betete zum HERRN und weinte sehr.

11 Sie machte ein Gelübde und sagte: HERR der Heerscharen, wenn du das Elend deiner Magd wirklich ansiehst, wenn du an mich denkst und deine Magd nicht vergisst und deiner Magd einen männlichen Nachkommen schenkst, dann will ich ihn für sein ganzes Leben dem HERRN überlassen; kein Schermesser soll an sein Haupt kommen.

12 So betete sie lange vor dem HERRN. Eli beobachtete ihren Mund;

13 denn Hanna redete in ihrem Herzen, ihre Lippen bewegten sich, doch ihre Stimme war nicht zu hören. Eli hielt sie deshalb für betrunken

14 und sagte zu ihr: Wie lange willst du dich noch wie eine Betrunkene aufführen? Sieh zu, dass du deinen Weinrausch los wirst!

15 Hanna gab zur Antwort: Nein, Herr! Ich bin eine unglückliche Frau. Ich habe weder Wein getrunken noch Bier; ich habe nur dem HERRN mein Herz ausgeschüttet.

16 Halte deine Magd nicht für eine nichtsnutzige Frau; denn nur aus großem Kummer und aus Traurigkeit habe ich so lange geredet.

17 Eli erwiderte und sagte: Geh in Frieden! Der Gott Israels wird dir die Bitte erfüllen, die du an ihn gerichtet hast.

18 Sie sagte: Möge deine Magd Gnade finden vor deinen Augen. Dann ging sie weg; sie aß wieder und hatte kein trauriges Gesicht mehr.

19 Am nächsten Morgen standen sie früh auf und beteten den HERRN an. Dann machten sie sich auf den Heimweg und kehrten in ihr Haus nach Rama zurück. Elkana erkannte seine Frau Hanna; der HERR dachte an sie

20 und um die Jahreswende wurde Hanna schwanger. Sie gebar einen Sohn und nannte ihn Samuel, denn sie sagte: Ich habe ihn vom HERRN erbeten.

Samuels Rückgabe: 1,21–28

21 Als dann Elkana mit seiner ganzen Familie wieder hinaufzog, um dem HERRN das jährliche Opfer und die Gaben, die er gelobt hatte, darzubringen,

22 zog Hanna nicht mit, sondern sagte zu ihrem Mann: Ich werde den Knaben erst, wenn er entwöhnt ist, hinaufbringen; dann soll er vor dem Angesicht des HERRN erscheinen und für immer dort bleiben.

23 Ihr Mann Elkana sagte zu ihr: Tu, was dir gefällt! Bleib hier, bis du ihn entwöhnt hast! Wenn nur der HERR sein Wort erfüllt! Die Frau blieb also daheim und stillte ihren Sohn, bis sie ihn entwöhnte.

24 Als sie ihn entwöhnt hatte, nahm sie ihn mit hinauf, dazu einen dreijährigen Stier, ein Efa Mehl und einen Schlauch Wein. So brachte sie ihn zum Haus des HERRN in Schilo; der Knabe aber war damals noch sehr jung.

25 Als sie den Stier geschlachtet hatten, brachten sie den Knaben zu Eli

26 und Hanna sagte: Bitte, mein Herr, so wahr du lebst, mein Herr, ich bin die Frau, die damals neben dir stand, um zum HERRN zu beten.

27 Ich habe um diesen Knaben gebetet und der HERR hat mir die Bitte erfüllt, die ich an ihn gerichtet habe.

28 Darum lasse ich ihn auch vom HERRN zurückfordern. Er soll für sein ganzes Leben ein vom HERRN Zurückgeforderter sein. Und sie beteten dort den HERRN an.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Das erste Buch Samuel

Samuels Eltern, Geburt und Weihe

1 Es war ein Mann von Ramatajim-Zofim, vom Gebirge Ephraim, und sein Name war Elkana, ein Sohn des Jeroham, des Sohnes Elihus, des Sohnes Tohus, des Sohnes Zufs, ein Ephraimiter[1]Im Hebr. steht eine Kurzform: Ephratiter.

2 Und er hatte zwei Frauen: Der Name der einen war Hanna und der Name der anderen Peninna; Peninna hatte Kinder, aber Hanna hatte keine Kinder.

3 Und dieser Mann ging Jahr für Jahr aus seiner Stadt hinauf, um den Herrn der Heerscharen anzubeten und ihm in Silo zu opfern[2]o. schlachten. Dort aber waren die beiden Söhne Elis, Hofni und Pinhas, Priester des Herrn.

4 Und es geschah {immer} an dem Tag, wenn Elkana opferte[3]o. schlachtete, dann gab er seiner Frau Peninna und all ihren Söhnen und Töchtern {die ihnen zukommenden} Anteile[4]d. i. Opferfleisch;

5 aber Hanna gab er einen besonders großen Anteil[5]w. einen Anteil des Angesichts; andere üs. : einen doppelten Anteil. Denn Hanna hatte er lieb; aber der Herr hatte ihren Mutterleib verschlossen.

6 Und ihre Gegnerin reizte[6]w. kränkte sie mit vielen Kränkungen, um sie zu demütigen, weil[7]o. weil sie sich bedrückt zeigte, dass der Herr ihren Mutterleib verschlossen hatte.

7 So geschah es Jahr für Jahr, immer, wenn sie zum Haus des Herrn hinaufzog, reizte[6]w. kränkte jene sie. Dann weinte sie und aß nicht.

8 Aber Elkana, ihr Mann, sagte zu ihr: Hanna, warum weinst du? Und warum isst du nicht? Und warum ist dein Herz betrübt? Bin ich dir nicht mehr wert als zehn Söhne?

9 Da stand Hanna auf, nachdem sie in Silo gegessen und getrunken hatten. Der Priester Eli aber saß auf einem Stuhl am Türpfosten des Tempels des Herrn.

10 Und sie war in ihrer Seele verbittert, und sie betete zum Herrn und weinte sehr.

11 Und sie legte ein Gelübde ab[8]w. gelobte ein Gelübde und sprach: Herr der Heerscharen! Wenn du das Elend deiner Magd ansehen und meiner gedenken und deine Magd nicht vergessen wirst und deiner Magd einen männlichen Nachkommen[9]w. männlichen Samen geben wirst, so will ich ihn dem Herrn alle Tage seines Lebens geben. Und kein Schermesser soll auf sein Haupt kommen.

12 Und es geschah, als sie lange vor dem Herrn betete, achtete Eli auf ihren Mund.

13 Hanna aber redete in ihrem Herzen. Nur ihre Lippen bewegten sich, aber ihre Stimme hörte man nicht. Da meinte Eli, sie sei betrunken,

14 und Eli sagte zu ihr: Wie lange willst du dich wie eine Betrunkene benehmen? Mach, dass du deinen Rausch los wirst[10]w. Gib deinen Wein von dir!

15 Aber Hanna antwortete und sagte: Nein, mein Herr! Ich bin {nichts anderes als} eine betrübte Frau[11]w. Frau mit beschwertem Geist. Wein und Rauschtrank habe ich nicht getrunken, sondern ich habe mein Herz[12]w. meine Seele vor dem Herrn ausgeschüttet.

16 Halte deine Magd nicht für eine verkommene Frau[13]w. Tochter der Bosheit! Denn aus meinem großen Kummer[14]w. aus der Fülle meines Kummers und Herzeleid habe ich so lange geredet.

17 Eli antwortete und sagte: Geh hin in Frieden! Der Gott Israels wird dir deine Bitte erfüllen, die du von ihm erbeten hast.

18 Sie sagte: Lass deine Magd Gunst finden vor deinen Augen! Und die Frau ging ihres Weges und aß und hatte nicht mehr ein {so trauriges} Gesicht[15]w. und ihr Gesicht war nicht mehr so {traurig}.

19 Und sie machten sich am {nächsten} Morgen früh auf und beteten an vor dem Herrn. Und sie kehrten zurück und kamen in ihr Haus nach Rama. Und Elkana erkannte Hanna, seine Frau; und der Herr dachte an sie.

20 Und Hanna wurde schwanger. Und als die Tage um waren[1]w. Und es geschah nach Umlauf der Tage; d. h. viell. : als ein Jahr um war, gebar sie einen Sohn. Und sie gab ihm den Namen Samuel[2]hebr. schemuel; d. h. von Gott erhört: Denn vom Herrn habe ich ihn erbeten.

21 Und der Mann Elkana zog mit seinem ganzen Haus {wieder} hinauf, um dem Herrn das jährliche Schlachtopfer zu opfern und sein Gelübde {zu erfüllen}.

22 Aber Hanna ging nicht mit hinauf; sondern sie sagte zu ihrem Mann: Wenn der Junge entwöhnt ist, will ich ihn bringen, dass er vor dem Herrn erscheint und dort für immer[3]w. auf ewig bleibt.

23 Und ihr Mann Elkana sagte zu ihr: Tu, was gut ist in deinen Augen! Bleibe, bis du ihn entwöhnt hast! Nur möge der Herr sein Wort aufrechthalten! So blieb die Frau und stillte ihren Sohn, bis sie ihn entwöhnt hatte.

24 Und als sie ihn entwöhnt hatte, nahm sie ihn mit sich hinauf – dazu drei Stiere[4]LXX: einen dreijährigen Stier und ein Efa Mehl und einen Schlauch Wein – und brachte ihn in das Haus des Herrn nach Silo. Der Junge aber war noch jung.

25 Und sie schlachteten den Stier und brachten den Jungen zu Eli.

26 Und sie sprach: Bitte, mein Herr! So wahr du lebst[5]w. So wahr deine Seele lebt, mein Herr, ich bin die Frau, die hier bei dir stand, um zum Herrn zu beten.

27 Um diesen Jungen habe ich gebetet, [6]w. und der Herr hat mir meine Bitte gewährt, die ich von ihm erbeten habe. Und auch ich habe ihn dem Herrn {zurück} gewährt. Alle Tage, die er lebt, sei er ein dem Herrn Gewährter. – Die kursiv gedruckten Wörter sind im Hebr. verschiedene Formen desselben Wortstammes.und der Herr hat mir meine Bitte erfüllt, die ich von ihm erbeten habe.

28 So habe auch ich ihn dem Herrn wiedergegeben. All die Tage, die er lebt, soll er dem Herrn gehören.[6]w. und der Herr hat mir meine Bitte gewährt, die ich von ihm erbeten habe. Und auch ich habe ihn dem Herrn {zurück} gewährt. Alle Tage, die er lebt, sei er ein dem Herrn Gewährter. – Die kursiv gedruckten Wörter sind im Hebr. verschiedene Formen desselben Wortstammes. Und sie beteten dort den Herrn an[7]so mit einigen Handschr. und alten Üs. ; Mas. T. : er betete … an.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

SAMUEL AM HEILIGTUM IN SCHILO (Kapitel 1–3)

Eine Frau bittet Gott um einen Sohn

1 In Ramatajim im Gebiet der Sippe Zuf im Bergland von Efraïm lebte ein Mann namens Elkana. Sein Vater hieß Jeroham, sein Großvater Elihu und sein Urgroßvater Tohu; der war ein Sohn des Efraïmiters Zuf.

2 Elkana hatte zwei Frauen, Hanna und Peninna. Peninna hatte Kinder, aber Hanna war kinderlos.

3 Elkana ging einmal in jedem Jahr mit seiner Familie nach Schilo, um zum Herrn, dem Herrscher der Welt, zu beten und ihm ein Opfer darzubringen. In Schilo versahen Hofni und Pinhas, die beiden Söhne von Eli, den Priesterdienst.

4 Beim Opfermahl gab Elkana seiner Frau Peninna und allen ihren Söhnen und Töchtern je einen Anteil vom Opferfleisch;

5 Hanna aber bekam ein Extrastück, denn er liebte sie, obwohl der Herr ihr Kinder versagt hatte.

6 Darauf begann Peninna regelmäßig zu sticheln und suchte Hanna wegen ihrer Kinderlosigkeit zu kränken.

7 Das wiederholte sich jedes Jahr, wenn sie zum Heiligtum des Herrn gingen: Peninna kränkte Hanna so sehr, dass sie weinte und nichts essen konnte.

8 Elkana fragte sie dann: »Hanna, warum weinst du? Warum isst du nichts? Was bedrückt dich? Hast du an mir nicht mehr als an zehn Söhnen?«

9 Wieder einmal war es so geschehen. Als sie gegessen und getrunken hatten, stand Hanna auf und ging zum Eingang des Heiligtums. Neben der Tür saß der Priester Eli auf seinem Stuhl.

10 Hanna war ganz verzweifelt. Unter Tränen betete sie zum Herrn und machte ein Gelübde. Sie sagte:

11 » Herr, du Herrscher der Welt, sieh doch meine Schande und hilf mir! Vergiss mich nicht und schenk mir einen Sohn! Ich verspreche dir dafür, dass er dir sein ganzes Leben lang gehören soll; und sein Haar soll niemals geschnitten werden. «

Gott hört Hannas Gebet

12 Hanna betete lange und Eli beobachtete sie. Er sah, wie sie die Lippen bewegte;

13 aber weil sie still für sich betete, konnte er nichts hören. Darum hielt er sie für betrunken.

14 »Wie lange willst du dich hier so aufführen?«, fuhr er sie an. »Schlaf erst einmal deinen Rausch aus!«

15 »Nein, Herr«, erwiderte Hanna, »ich habe nichts getrunken; ich bin nur unglücklich und habe dem Herrn mein Herz ausgeschüttet.

16 Denk nicht so schlecht von mir! Ich habe großen Kummer, ich bin ganz verzweifelt. Deshalb habe ich hier so lange gebetet. «

17 »Geh in Frieden «, sagte Eli zu ihr, »der Gott Israels wird deine Bitte erfüllen. «

18 Hanna verabschiedete sich und ging weg. Sie aß wieder und war nicht mehr traurig.

19 Am nächsten Morgen standen Elkana und seine Familie früh auf, beteten noch einmal im Heiligtum des Herrn und kehrten dann heim nach Rama. Als Elkana das nächste Mal mit Hanna schlief, erhörte der Herr ihr Gebet.

20 Sie wurde schwanger und gebar einen Sohn. Sie sagte: »Ich habe ihn vom Herrn erbeten«, und nannte ihn deshalb Samuel.

Das Kind gehört Gott

21 Im nächsten Jahr ging Elkana wieder mit seiner Familie nach Schilo. Er wollte dem Herrn das jährliche Opfer darbringen und dazu die besondere Opfergabe, die er ihm versprochen hatte.

22 Hanna ging diesmal nicht mit. Sie sagte zu ihrem Mann: »Sobald der Junge alt genug ist und ich ihn nicht mehr stillen muss, bringe ich ihn in das Heiligtum des Herrn. Dann soll er für immer dort bleiben. «

23 Elkana sagte zu ihr: »Tu, was du für richtig hältst! Bleib zu Hause, bis du ihn entwöhnt hast. Möge der Herr dann auch wahr machen, was er diesem Kind zugesagt hat!« So blieb Hanna daheim und versorgte ihren Sohn.

24 Als sie Samuel entwöhnt hatte, brachte sie ihn zum Heiligtum des Herrn nach Schilo. Das Kind war noch sehr klein. Seine Mutter nahm auch einen dreijährigen Stier, einen kleinen Sack Weizenmehl und einen Krug Wein mit.

25 Nachdem die Eltern den Stier geschlachtet hatten, brachten sie den Jungen zu Eli.

26 »Verzeihung, mein Herr«, sagte Hanna, »so gewiss du lebst: Ich bin die Frau, die einmal an dieser Stelle stand und betete.

27 Hier ist das Kind, um das ich damals Gott angefleht habe; er hat mein Gebet erhört.

28 Auch ich will nun mein Versprechen erfüllen: Das Kind soll für sein ganzes Leben dem Herrn gehören. « Und alle warfen sich zum Gebet vor dem Herrn nieder.

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Hannas Gebet und Samuels Geburt

1 Es war ein Mann von Ramatajim-Zofim, vom Gebirge Ephraim, der hieß Elkana, ein Sohn Jerohams, des Sohnes Elihus, des Sohnes Tohus, des Sohnes Zufs, ein Ephraimiter.

2 Und er hatte zwei Frauen; die eine hieß Hanna, die andere Peninna. Peninna aber hatte Kinder und Hanna hatte keine Kinder.

3 Dieser Mann ging jährlich hinauf von seiner Stadt, um anzubeten und dem Herrn Zebaoth zu opfern in Silo. Dort aber waren Hofni und Pinhas, die beiden Söhne Elis, Priester des Herrn.

4 Wenn nun der Tag kam, dass Elkana opferte, gab er seiner Frau Peninna und allen ihren Söhnen und Töchtern ihre Anteile.

5 Aber Hanna gab er nur einen Anteil, obgleich er Hanna lieb hatte; der Herr aber hatte ihren Leib verschlossen.

6 Und ihre Widersacherin kränkte und reizte sie sehr, weil der Herr ihren Leib verschlossen hatte.

7 So ging es alle Jahre; wenn sie hinaufzog zum Haus des Herrn, kränkte jene sie. Dann weinte Hanna und aß nichts.

8 Elkana aber, ihr Mann, sprach zu ihr: Hanna, warum weinst du und warum isst du nichts? Und warum ist dein Herz so traurig? Bin ich dir nicht mehr wert als zehn Söhne?

9 Da stand Hanna auf, nachdem sie in Silo gegessen und getrunken hatten. Eli aber, der Priester, saß auf einem Stuhl am Türpfosten des Tempels des Herrn.

10 Und sie war von Herzen betrübt und betete zum Herrn und weinte sehr

11 und gelobte ein Gelübde und sprach: Herr Zebaoth, wirst du das Elend deiner Magd ansehen und an mich gedenken und deiner Magd nicht vergessen und wirst du deiner Magd einen Sohn geben, so will ich ihn dem Herrn geben sein Leben lang, und kein Schermesser soll auf sein Haupt kommen.

12 Und da sie lange betete vor dem Herrn, achtete Eli auf ihren Mund;

13 denn Hanna redete in ihrem Herzen, nur ihre Lippen bewegten sich, ihre Stimme aber hörte man nicht. Da meinte Eli, sie wäre betrunken.

14 Und Eli sprach zu ihr: Wie lange willst du betrunken sein? Gib den Wein von dir, den du getrunken hast!

15 Hanna aber antwortete und sprach: Nein, mein Herr! Ich bin eine betrübte Frau; Wein und starkes Getränk hab ich nicht getrunken, sondern habe mein Herz vor dem Herrn ausgeschüttet.

16 Du wollest deine Magd nicht für eine zuchtlose Frau halten, denn ich hab aus meinem großen Kummer und aus Traurigkeit so lange geredet.

17 Eli antwortete und sprach: Gehe hin mit Frieden; der Gott Israels wird dir geben, was du von ihm erbeten hast.

18 Sie sprach: Lass deine Magd Gnade finden vor deinen Augen. Da ging die Frau ihres Weges und aß und sah nicht mehr so traurig drein.

19 Und am andern Morgen machten sie sich früh auf. Und als sie angebetet hatten vor dem Herrn, kehrten sie wieder um und kamen heim nach Rama. Und Elkana erkannte Hanna, seine Frau, und der Herr gedachte an sie.

20 Und als die Tage um waren, ward Hanna schwanger, und sie gebar einen Sohn und nannte ihn Samuel; denn, so sprach sie, ich hab ihn von dem Herrn erbeten.

21 Und als der Mann Elkana hinaufzog mit seinem ganzen Hause, um dem Herrn das jährliche Opfer zu opfern und was er gelobt hatte,

22 zog Hanna nicht mit hinauf, sondern sprach zu ihrem Mann: Wenn der Knabe entwöhnt ist, will ich ihn bringen, dass er vor dem Herrn erscheine und bleibe dort für immer.

23 Elkana, ihr Mann, sprach zu ihr: So tu, wie dir’s gefällt! Bleib, bis du ihn entwöhnt hast; der Herr bestätige aber, was er geredet hat. So blieb die Frau und stillte ihren Sohn, bis sie ihn entwöhnt hatte.

24 Nachdem sie ihn entwöhnt hatte, nahm sie ihn mit sich hinauf, dazu einen dreijährigen Stier, einen Scheffel Mehl und einen Krug Wein, und brachte ihn in das Haus des Herrn nach Silo. Der Knabe war aber noch jung.

25 Und sie schlachteten den Stier und brachten den Knaben zu Eli.

26 Und sie sprach: Ach, mein Herr, so wahr du lebst, mein Herr: Ich bin die Frau, die hier bei dir stand, um zum Herrn zu beten.

27 Um diesen Knaben bat ich. Nun hat der Herr mir gegeben, was ich von ihm erbeten habe.

28 Darum gebe ich ihn dem Herrn wieder sein Leben lang, weil er vom Herrn erbeten ist. Und sie beteten dort den Herrn an.

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