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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

1 Eines Tages sagte Jonatan, der Sohn Sauls, zu seinem Waffenträger: Komm, wir wollen zu dem Posten der Philister hinübergehen, der da drüben steht. Seinem Vater sagte er aber nichts davon.

2 Saul saß an der Flurgrenze von Gibea unter dem Granatapfelbaum, der bei Migron steht. Das Volk, das er bei sich hatte, zählte etwa sechshundert Mann.

3 Damals trug Ahija, der Sohn Ahitubs, des Bruders Ikabods, des Sohnes des Pinhas, des Sohnes Elis, des Priesters des HERRN in Schilo, das Efod. Das Volk wusste nicht, dass Jonatan weggegangen war.

4 An den Übergängen, wo Jonatan zu dem Posten der Philister hinüberzukommen versuchte, war hüben und drüben eine Felszacke; die eine nannte man Bozez, die andere Senne.

5 Die eine Felszacke erhebt sich wie eine Säule auf der Nordseite, gegenüber von Michmas, die andere auf der Südseite, gegenüber von Geba.

6 Jonatan sagte also zu seinem Waffenträger: Komm, wir wollen hinübergehen zu dem Posten dieser Unbeschnittenen. Vielleicht wird der HERR für uns handeln; für den HERRN ist es ja keine Schwierigkeit zu helfen, sei es durch viele oder durch wenige.

7 Sein Waffenträger erwiderte ihm: Tu nur, was du im Sinn hast! Geh, ich bin mit dabei; ganz wie du willst.

8 Jonatan sagte: Hör zu! Wir wollen zu den Männern hinübergehen und uns ihnen offen zeigen.

9 Und wenn sie dann zu uns sagen: Bleibt stehen, bis wir zu euch kommen!, dann bleiben wir stehen, wo wir sind, und gehen nicht zu ihnen hinauf.

10 Wenn sie aber sagen: Kommt zu uns herauf!, dann wollen wir zu ihnen hinaufsteigen; denn der HERR hat sie in unsere Hand gegeben. Das soll für uns das Zeichen sein.

11 Die beiden zeigten sich also dem Posten der Philister. Die Philister sagten: Seht nur, die Hebräer sind aus ihren Löchern hervorgekommen, in denen sie sich versteckt hatten.

12 Die Wachtposten riefen zu Jonatan und seinem Waffenträger hinüber und sagten: Kommt nur herauf zu uns, wir werden euch etwas erzählen. Da sagte Jonatan zu seinem Waffenträger: Geh hinter mir hinauf; denn der HERR hat sie in die Hand Israels gegeben.

13 Jonatan kletterte auf Händen und Füßen hinauf und sein Waffenträger folgte ihm. Sie fielen vor Jonatan und sein Waffenträger, der ihm folgte, gab ihnen den Todesstoß.

14 Das war der erste Schlag, den Jonatan und sein Waffenträger führten. Sie erschlugen etwa zwanzig Mann, auf einer Fläche, die ungefähr einen halben Morgen groß war.

15 Großer Schrecken entstand im Lager, auf dem Feld und im ganzen Volk; auch der Vorposten und die plündernden Abteilungen erschraken. Dazu bebte die Erde und es entstand ein Gottesschrecken.

Sieg über die Philister: 14,16–23

16 Die Späher Sauls in Gibea-Benjamin sahen ein Getümmel, das wogte und hin und her lief.

17 Da sagte Saul zu den Leuten, die bei ihm waren: Prüft und seht nach, wer von unseren Leuten weggegangen ist! Sie prüften und tatsächlich fehlten Jonatan und sein Waffenträger.

18 Saul sagte zu Ahija: Bring die Lade Gottes her! Denn die Lade war an jenem Tag bei den Israeliten.

19 Während Saul mit dem Priester redete, wurde das Getümmel im Lager der Philister immer größer. Da sagte Saul zu dem Priester: Halt ein!

20 Saul aber und alle Leute, die bei ihm waren, wurden aufgeboten und zogen bis zum Ort des Kampfes. Und siehe, jeder hatte sein Schwert gegen den anderen gerichtet und eine große Verwirrung war entstanden.

21 Auch die Hebräer, die bis zu diesem Zeitpunkt auf Seiten der Philister gestanden und mit ihnen in den Krieg gezogen waren, wandten sich ab, um auf Seiten Israels zu sein, das zu Saul und Jonatan hielt.

22 Als die Israeliten, die sich im Gebirge Efraim versteckt hatten, hörten, dass die Philister auf der Flucht waren, setzten auch sie ihnen im Kampf nach

23 und der HERR rettete an jenem Tag Israel. Der Kampf hatte sich bis Bet-Awen ausgedehnt.

Sauls Schwur und Jonatans Rettung: 14,24–46

24 Die Israeliten gerieten an jenem Tag in Bedrängnis. Darum stellte Saul das Volk unter einen Fluch und sagte: Verflucht sei jeder, der vor dem Abend etwas isst, bevor ich mich an meinen Feinden gerächt habe. Das Volk nahm also bis zum Abend keine Nahrung zu sich.

25 Das ganze Volk ging in den Wald. Da gab es Honig auf dem Boden des Feldes.

26 Als das Volk in den Wald kam, siehe, da lief Honig dahin, aber niemand streckte seine Hand aus, um etwas davon zu nehmen. Denn das Volk fürchtete den Schwur.

27 Jonatan aber hatte nicht gehört, wie sein Vater das Volk beschwor. Er tauchte den Stock, den er in der Hand hielt, mit der Spitze in eine Honigwabe und führte den Honig mit der Hand zum Mund. Da leuchteten seine Augen wieder.

28 Einer aus dem Volk aber sagte: Dein Vater hat das Volk mit einem Eid beschworen und gesagt: Verflucht sei jeder, der heute etwas isst. Das Volk war aber erschöpft.

29 Jonatan erwiderte: Mein Vater stürzt das Land ins Unglück. Seht nur, meine Augen leuchten, weil ich ein bisschen von diesem Honig gegessen habe.

30 Ja, hätte das Volk heute von der Beute, die es gemacht hat, ordentlich gegessen! Dann wäre die Niederlage der Philister noch größer geworden.

31 Die Israeliten schlugen an diesem Tag die Philister zwischen Michmas und Ajalon, das Volk aber war sehr erschöpft.

32 Deshalb stürzte sich das Volk auf die Beute, nahm Schafe, Rinder und Kälber, schlachtete sie am Boden und das Volk aß davon samt dem Blut.

33 Da meldete man Saul: Sieh nur, das Volk versündigt sich gegen den HERRN, es isst Fleisch samt dem Blut. Er sagte: Ihr habt ein Unrecht begangen. Wälzt sofort einen großen Stein her!

34 Und er befahl: Geht unter die Leute und sagt ihnen: Jeder soll sein Rind und sein Lamm zu mir bringen und es hier schlachten und essen. Versündigt euch nicht gegen den HERRN, indem ihr es samt dem Blut esst! Da brachten die Leute noch in der Nacht alles, was sie in der Hand hatten, herbei und schlachteten es dort.

35 Und Saul erbaute dem HERRN einen Altar. Es war der erste Altar, den er dem HERRN erbaute.

36 Saul sagte: Wir wollen in der Nacht hinter den Philistern herziehen und unter ihnen plündern, bis der Tag anbricht. Keinen von ihnen wollen wir übrig lassen. Die Leute antworteten: Tu nur, was du für richtig hältst! Der Priester aber sagte: Wir wollen hier vor Gott hintreten.

37 Saul fragte also Gott: Soll ich hinter den Philistern herziehen? Wirst du sie in die Hand Israels geben? Gott aber gab an jenem Tag keine Antwort.

38 Darauf sagte Saul: Alle Anführer des Volkes, kommt her und forscht nach, wodurch diese Sünde heute zustande gekommen ist!

39 So wahr der HERR, der Retter Israels, lebt: Selbst wenn es sich um meinen Sohn Jonatan handeln würde - er muss sterben. Doch niemand aus dem Volk antwortete.

40 Saul aber sagte zu allen Israeliten: Ihr sollt auf der einen Seite stehen, ich und mein Sohn Jonatan wollen auf der anderen Seite stehen. Das Volk antwortete Saul: Tu, was du für richtig hältst!

41 Darauf sagte Saul zum HERRN: Gott Israels, gib uns volle Klarheit! Da fiel das Los auf Jonatan und Saul, das Volk aber ging frei aus.

42 Saul sagte: Werft nun das Los zwischen mir und meinem Sohn Jonatan! Das Los fiel auf Jonatan.

43 Da sagte Saul zu Jonatan: Sag mir, was hast du getan? Jonatan bekannte es ihm und sagte: Ich habe mit der Spitze des Stockes, den ich in der Hand hatte, ein wenig Honig genommen und davon versucht. Ich bin bereit zu sterben.

44 Saul erwiderte: Gott möge mir dies und das antun - Jonatan, du musst sterben.

45 Aber das Volk sagte zu Saul: Soll Jonatan sterben, der so viel für die Rettung Israels getan hat? Das darf nicht sein! So wahr der HERR lebt: Ihm soll kein Haar gekrümmt werden. Denn nur mit Gottes Hilfe hat er heute diese Tat vollbracht. So befreite das Volk Jonatan und er brauchte nicht zu sterben.

46 Saul aber gab die Verfolgung der Philister auf und zog wieder hinauf und die Philister kehrten in ihre Städte zurück.

Sauls Kriege. Seine Familie: 14,47–52

47 Als Saul die Königswürde über Israel erlangt hatte, führte er ringsum mit all seinen Feinden Krieg: mit Moab und den Ammonitern, mit Edom und den Königen von Zoba und mit den Philistern. Wohin er sich auch wandte, war er siegreich.

48 Er vollbrachte tapfere Taten, schlug Amalek und befreite Israel aus der Hand derer, die es ausraubten.

49 Die Söhne Sauls waren Jonatan, Jischwi und Malkischua. Die ältere seiner beiden Töchter hieß Merab, die jüngere Michal.

50 Sauls Frau hieß Ahinoam; sie war eine Tochter des Ahimaaz. Sein Heerführer hieß Abner; er war ein Sohn Ners, des Onkels Sauls;

51 Kisch, der Vater Sauls, und Ner, der Vater Abners, waren Söhne Abiëls.

52 Der harte Krieg gegen die Philister hörte nicht auf, solange Saul lebte. Jeden starken und kriegstüchtigen Mann, den Saul sah, nahm er in seinen Dienst.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Jonatans Glaubenstat

1 Und es geschah eines Tages, dass Jonatan, der Sohn Sauls, zu dem Waffenträger[6]w. dem jungen Mann, der seine Waffen trug sagte: Komm, lass uns hinübergehen zu dem Posten der Philister, der dort drüben ist! Seinem Vater aber teilte er es nicht mit.

2 Und Saul saß am Rand von Gibea unter dem Granatapfelbaum, der in Migron {steht} ; und das {Kriegs} volk bei ihm war etwa sechshundert Mann.

3 Und Ahija, der Sohn Ahitubs, des Bruders Ikabods, des Sohnes des Pinhas, des Sohnes Elis, des Priesters des Herrn in Silo, trug das Efod[7]d. i. ein Priesterschurz. Und das Volk hatte nicht erkannt, dass Jonatan weggegangen war.

4 Es waren aber zwischen den Pässen, durch die Jonatan zu dem Posten der Philister hinüberzugehen suchte, eine Felszacke auf der einen Seite und eine Felszacke auf der anderen Seite: Der Name der einen war Bozez und der Name der anderen Senne.

5 Die eine Zacke {bildete} eine Säule im Norden gegenüber Michmas und die andere im Süden gegenüber Geba.

6 Und Jonatan sprach zu dem Waffenträger[6]w. dem jungen Mann, der seine Waffen trug: Komm, lass uns hinübergehen zu dem Posten dieser Unbeschnittenen! Vielleicht wird der Herr etwas für uns tun, denn für den Herrn gibt es kein Hindernis, durch viel oder durch wenig zu helfen[8]o. zu retten.

7 Und sein Waffenträger antwortete ihm: Tu alles, was du vorhast[9]w. was in deinem Herzen ist! Geh nur hin! Siehe, ich bin mit dir in allem, was du vorhast[10]w. nach deinem Herzen.

8 Und Jonatan sagte: Siehe, wir wollen zu den Männern hinübergehen und uns ihnen zeigen.

9 Wenn sie dann zu uns sagen: Halt, bis wir zu euch gelangt sind! – so wollen wir stehen bleiben, wo wir sind, und nicht zu ihnen hinaufgehen.

10 Wenn sie aber so sprechen: Kommt zu uns herauf! – so wollen wir hinaufsteigen, denn der Herr hat sie in unsere Hand gegeben. Das soll uns zum Zeichen sein.

11 Und beide zeigten sich dem Posten der Philister. Da sprachen die Philister: Sieh an, Hebräer kommen aus den Löchern hervor, in denen sie sich versteckt haben!

12 Und die Männer der Wache riefen Jonatan und seinem Waffenträger zu[1]w. antworteten und sagten: Kommt zu uns herauf, so wollen wir es euch schon lehren[2]w. so werden wir euch etwas erkennen lassen! Da sagte Jonatan zu seinem Waffenträger: Steig hinauf, mir nach! Denn der Herr hat sie in die Hand Israels gegeben.

13 Und Jonatan stieg auf Händen und Füßen[3]w. auf seinen Händen und auf seinen Füßen hinauf und sein Waffenträger ihm nach. Und sie fielen vor Jonatan {zu Boden} , und sein Waffenträger hinter ihm tötete sie.

14 So traf der erste Schlag, den Jonatan und sein Waffenträger taten, an die zwanzig Mann, {sie fielen} etwa auf einer halben Furche {nlänge} eines Joches Acker[4]Ein Joch Acker ist eine Fläche, die ein Gespann Rinder an einem Tag pflügen kann..

15 Und es entstand ein Schrecken im Lager, auf dem Feld und unter dem ganzen {Kriegs} volk. Auch der Posten und [5]w. der Verderberdie Schar, die das Land verwüsten sollte[4]w. der Verderber, erschraken. Und die Erde erbebte, und so entstand ein Schrecken Gottes.

Sauls Sieg über die Philister

16 Und die Wächter Sauls zu Gibea-Benjamin sahen, und siehe, ein lärmendes Getümmel, das immer hin und her wogte.

17 Und Saul sagte zu dem Volk, das bei ihm war: Lasst doch antreten und seht, wer von uns weggegangen ist! Und sie ließen antreten, siehe, da fehlten Jonatan und sein Waffenträger.

18 Da sagte Saul zu Ahija: Bring die Lade Gottes[6]LXX: das Efod herbei! Denn die Lade Gottes war an jenem Tag unter[7]LXX: Denn er trug in jener Zeit das Efod vor den Söhnen Israel.

19 Und es geschah, während Saul noch zu dem Priester redete, nahm das Getümmel im Lager der Philister immer mehr zu; und Saul sagte zu dem Priester: Zieh deine Hand zurück!

20 Und Saul und alles Volk, das bei ihm war, versammelten sich und kamen zum Kampf. Und siehe, da war das Schwert des einen gegen den andern – eine sehr große Verwirrung[8]o. Bestürzung.

21 Und die Hebräer waren bei den Philistern wie schon früher; {die nun, } die[9]Andere üs. mit Textänderung: Und die Hebräer, die bei den Philistern waren wie schon früher, und die mit ihnen ins Feldlager hinaufgezogen waren, auch sie wandten sich[10]so mit LXX, Vulg. und der syr. Üs. ; Mas. T. : die mit ihnen ins Feldlager hinaufgezogen waren ringsum, auch sie {waren da}, um mit Israel zu sein, das bei Saul und Jonatan war.

22 Als aber alle Männer von Israel, die sich im Gebirge Ephraim versteckt hatten, hörten, dass die Philister flohen, setzten auch sie ihnen nach im Kampf.

23 So rettete der Herr Israel an demselben Tag. Und der Kampf zog sich bis über Bet-Awen hinaus.

Sauls unbesonnener Schwur und dessen Folgen

24 Als die Männer von Israel an jenem Tag ins Gedränge kamen, beschwor Saul das Volk und sagte: Verflucht sei jeder[11]w. der Mann, der vor dem Abend etwas[12]w. Brot, o. Speise isst, bis ich mich an meinen Feinden gerächt habe! Und das ganze Volk nahm keine Speise zu sich.

25 Und das ganze Land war in die {Zeit der} Honigernte[1]w. in die Honigwaben. – Andere üs. : das ganze Volk kam in den Wald. Für »Wald« und »Honigwabe« steht im Hebr. dasselbe Wort. gekommen, und es gab Honig auf der Fläche des Feldes.

26 Und als das Volk zu den Waben[2]o. in den Wald kam, siehe, da floss der[3]w. ein Daherfließen von Honig; aber niemand brachte {etwas davon} mit seiner Hand in seinen Mund, denn das Volk fürchtete den Schwur.

27 Jonatan aber hatte nicht gehört, dass sein Vater das Volk mit einem Schwur belegt hatte. Und er streckte die Spitze seines Stabes aus, den er in seiner Hand hatte, und tauchte sie in die Honigwabe und führte seine Hand wieder zu seinem Mund, und seine Augen wurden {wieder} hell.

28 Einer von dem Volk aber fing an und sagte: Dein Vater hat das Volk feierlich beschworen und gesagt: Verflucht sei jeder[4]w. der Mann, der heute etwas[5]w. Brot, o. Speise essen wird! Und so ist das Volk matt geworden.

29 Da antwortete Jonatan: Mein Vater bringt das Land ins Unglück. Seht doch, wie meine Augen hell geworden sind, weil ich ein wenig von diesem Honig zu mir genommen habe.

30 Wie viel mehr, wenn das Volk heute tüchtig von der Beute seiner Feinde gegessen hätte, die es gefunden hat! Denn jetzt ist die Niederlage unter den Philistern nicht groß!

31 Und sie schlugen die Philister an jenem Tag von Michmas bis nach Ajalon. Und das Volk war sehr matt geworden.

32 Und das Volk fiel über die Beute her, und sie nahmen Schafe, Rinder und Kälber und schlachteten sie einfach auf der Erde; und das Volk aß {das Fleisch} über dem Blut.

33 Und man berichtete es Saul und sagte: Siehe, das Volk versündigt sich an dem Herrn, denn es isst {das Fleisch} über dem Blut. Und er rief: Ihr habt treulos gehandelt! Wälzt sofort einen großen Stein her zu mir!

34 Und Saul sagte {weiter} : Zerstreut euch unter das Volk und sagt ihnen: Jeder soll sein Rind und sein Schaf zu mir bringen und es hier schlachten und essen, damit ihr euch nicht am Herrn versündigt, indem ihr über dem Blut esst! Und in jener Nacht brachte das ganze Volk jeder eigenhändig sein Rind[6]w. jeder sein Rind mit seiner Hand; und sie schlachteten es dort.

35 Und Saul baute dem Herrn einen Altar. Das war der erste Altar, den er dem Herrn baute[7]w. Mit diesem fing er an, dem Herrn einen Altar zu bauen.

36 Und Saul sagte: Lasst uns noch in der Nacht hinabziehen, den Philistern nach, und unter ihnen plündern, bis der Morgen hell wird, und niemand von ihnen übrig lassen! Sie antworteten: Tu alles, was in deinen Augen gut ist! Und der Priester sagte: {Erst} lasst uns hier Gott nahen!

37 Und Saul fragte Gott: Soll ich hinabziehen, den Philistern nach? Willst du sie in die Hand Israels geben? Aber er antwortete ihm nicht an diesem Tag.

38 Da sagte Saul: Tretet hierher, alle Anführer[8]w. Ecksteine, o. Ecktürme des Volkes, und erkennt und seht, wodurch heute diese Verschuldung geschehen ist!

39 Denn so wahr der Herr lebt, der Israel gerettet hat, selbst wenn sie bei meinem Sohn Jonatan wäre, soll er bestimmt sterben! Aber niemand aus dem ganzen Volk antwortete ihm.

40 Und er sprach zu ganz Israel: Ihr sollt auf der einen Seite {stehen} , und ich und mein Sohn Jonatan wollen auf der anderen Seite sein. Und das Volk antwortete Saul: Tu, was in deinen Augen gut ist!

41 Und Saul sprach zu dem Herrn, dem Gott Israels: Gib rechten Entscheid![9]LXX, Vulg. und die alte lat. Üs. überliefern anstelle von: »Gib rechten Entscheid!«: Warum hast du heute deinem Knecht nicht geantwortet? Liegt die Schuld bei mir oder bei meinem Sohn Jonatan, Herr, Gott Israels, so gib das Los »Licht«! Liegt die Schuld aber bei deinem Volk Israel, so gib das Los »Recht«! Da wurden Jonatan und Saul getroffen, aber das Volk ging frei aus.

42 Und Saul sagte: Werft das Los über mich und meinen Sohn Jonatan! Da wurde Jonatan getroffen.

43 Da sprach Saul zu Jonatan: Bekenne mir, was du getan hast! Und Jonatan bekannte ihm und sagte: Mit der Spitze des Stabes, den ich in meiner Hand hatte, habe ich nur ein wenig Honig zu mir genommen. Siehe, ich muss sterben!

44 Und Saul sprach: So tue {mir} Gott und so füge er hinzu[1]d. i. Gottes Zorn komme über mich!, ja, du musst sterben, Jonatan!

45 Aber das Volk sagte zu Saul: Sollte Jonatan sterben, der diese große Rettungstat in Israel vollbracht hat? Ausgeschlossen[2]w. {Das sei etwas} Entweihtes! So wahr der Herr lebt! Wenn von den Haaren seines Hauptes {eins} auf die Erde fällt[3]Der Satz ist eine hebr. Schwurformel, deren zweite Hälfte nicht ausgesprochen wurde.! Hat er es {doch} nur mit Gott schaffen können an diesem Tage. So löste das Volk Jonatan aus, sodass er nicht sterben musste.

46 Und Saul ließ von der Verfolgung der Philister ab und zog hinauf[4]w. und Saul zog hinauf von den Philistern weg, und die Philister kehrten an ihren Wohnort zurück.

47 Als Saul das Königtum über Israel erlangt hatte, kämpfte er ringsum gegen all seine Feinde, gegen Moab, gegen die Söhne Ammon und gegen Edom, gegen die Könige von Zoba und gegen die Philister; und überall, wohin er sich wandte, war er siegreich[5]so mit LXX; Mas. T. : erklärte er für schuldig.

48 Und er vollbrachte tapfere Taten und schlug Amalek und rettete Israel aus der Hand seines Plünderers.

49 Die Söhne Sauls waren: Jonatan, Jischwi und Malkischua. Und die Namen seiner beiden Töchter waren: der Name der erstgeborenen war Merab und der Name der jüngeren Michal.

50 Der Name der Frau Sauls war Ahinoam, eine Tochter des Ahimaaz. Der Name seines Heerobersten war Abner, ein Sohn Ners, des Onkels Sauls;

51 denn Kisch, der Vater Sauls, und Ner, der Vater Abners, waren Söhne Abiels.

52 Und der Krieg gegen die Philister war schwer alle Tage Sauls. Wenn Saul irgendeinen tapferen und kampffähigen Mann sah, stellte er ihn in seinen Dienst[6]w. Und sah Saul irgendeinen tapferen Mann und irgendeinen Sohn der {kriegerischen} Stärke, so scharte er ihn um sich.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

1 Eines Tages sagte Jonatan, der Sohn Sauls, zu seinem jungen Waffenträger: »Komm, wir gehen zu dem Philisterposten dort drüben!« Seinem Vater verriet er nichts davon.

2 Saul befand sich zu diesem Zeitpunkt am äußersten Ende des Gebiets von Gibea unter dem Granatapfelbaum beim Dreschplatz. Er hatte etwa 600 Mann bei sich.

3 In seiner Begleitung war auch der Priester Ahija, der Sohn von Ikabods Bruder Ahitub; er war ein Enkel von Pinhas und Urenkel von Eli, der in Schilo dem Herrn als Priester gedient hatte. Ahija trug die Orakeltasche. Auch von den Männern Sauls wusste keiner, dass Jonatan weggegangen war.

4 An der Stelle, an der Jonatan das Tal überqueren wollte, ragte auf jeder Seite eine Felsspitze auf; man nannte die beiden Felsen Bozez und Senne.

5 Der eine erhob sich wie ein Pfeiler im Norden, auf der Seite von Michmas, der andere im Süden, auf der Seite von Geba.

6 Jonatan sagte also zu seinem jungen Waffenträger: »Komm, wir gehen zu dem Posten dort drüben, zu diesen Unbeschnittenen ! Vielleicht hilft uns der Herr; denn für ihn ist es nicht schwer, den Sieg zu schenken, ganz gleich, ob nun viele oder wenige kämpfen. «

7 »Nur zu«, sagte der Waffenträger; »tu, was du vorhast! Ich bin dabei, du kannst dich auf mich verlassen. «

8 Jonatan sagte: »Wir gehen auf sie zu, und zwar so, dass sie uns sehen müssen.

9 Wenn sie uns dann zurufen: ›Halt! Stehen bleiben, bis wir bei euch sind!‹, dann bleiben wir stehen, wo wir gerade sind, und steigen nicht zu ihnen hinauf.

10 Sagen sie aber: ›Kommt herauf zu uns!‹, so klettern wir hinauf. Das soll das Zeichen für uns sein, dass der Herr sie in unsere Hand gegeben hat. «

11 Sie gingen also und zeigten sich ganz offen dem feindlichen Posten. Als die Philister sie sahen, sagten sie zueinander: »Seht nur, da kommen ein paar Hebräer aus den Löchern, in die sie sich verkrochen haben!«

12 Sie riefen den beiden zu: »Kommt herauf zu uns! Wir haben ein Wörtchen mit euch zu reden!« Da sagte Jonatan zu seinem Waffenträger: »Mir nach! Der Herr hat sie in die Hand Israels gegeben!«

13 Jonatan kletterte auf allen vieren hinauf und sein Waffenträger hinter ihm her. Da fielen die Philister vor Jonatan einfach um, und der Waffenträger, der hinter ihm herging, tötete sie.

14 Bei diesem ersten Schlag gegen die Philister hatten Jonatan und sein Waffenträger auf kleinstem Raum an die zwanzig Mann niedergemacht.

15 Alle Philister packte das Entsetzen – die im Lager und die im Gelände, das ganze Heer, auch die Wachtposten und alle, die zur Plünderung ausgezogen waren. Als dann auch noch die Erde bebte, brach unter ihnen eine Panik aus, die Gott geschickt hatte.

16 Die Späher Sauls in Gibea bemerkten die Unruhe im Lager der Philister.

17 Saul befahl seinen Leuten: »Seht nach, wer von uns fehlt!« Es stellte sich heraus, dass Jonatan und sein Waffenträger nicht da waren.

18 Da befahl Saul dem Priester Ahija: »Bring die Lade Gottes her!« Die Bundeslade war nämlich im Lager der Israeliten.

19 Aber während Saul noch mit Ahija sprach, steigerte sich der Tumult im Lager der Philister so sehr, dass Saul zu ihm sagte: »Nein, lass es!«

20 Saul und seine Leute sammelten sich und stürmten los zum Kampf. Als sie das feindliche Lager erreichten, sahen sie, dass dort einer gegen den andern kämpfte. Es herrschte eine ungeheure Verwirrung.

21 Die von den Hebräern, die bisher zu den Philistern gehalten hatten und auf deren Seite in den Kampf gezogen waren, wechselten jetzt die Front und schlossen sich den Israeliten unter der Führung von Saul und Jonatan an.

22 Als die Israeliten, die sich im Bergland von Efraïm versteckt hatten, von der Flucht der Philister hörten, setzten auch sie alle ihnen nach.

23a So schenkte der Herr an diesem Tag Israel den Sieg.

Sauls Gewissenhaftigkeit mindert den Sieg

23b Der Kampf tobte damals bis über Bet-Awen hinaus.

24 Als die Israeliten zeitweise in Bedrängnis gerieten, drohte ihnen Saul und sagte: »Fluch über jeden, der vor Abend etwas isst – bevor ich mich an meinen Feinden gerächt habe!« Deshalb nahm keiner von den Leuten irgendetwas zu sich.

25 Zu dieser Jahreszeit gab es überall in der Gegend wilden Honig.

26 Die Waben, auf die die Leute stießen, flossen über von Honig; aber keiner wagte davon zu kosten, denn sie fürchteten Sauls Fluch.

27 Jonatan wusste jedoch nichts von dem Fluch, mit dem sein Vater die Leute bedroht hatte. Er tauchte das Ende seines Stockes in eine Wabe und leckte den Honig ab. Sofort kam neues Leben in ihn.

28 Einer der Männer stellte ihn zur Rede und sagte: »Dein Vater hat jeden mit einem Fluch bedroht, der heute etwas isst!« Weil Jonatan sah, wie erschöpft die Leute waren,

29 erwiderte er: »Mein Vater stürzt uns alle ins Unglück. Seht doch selbst, wie erfrischt ich bin, weil ich ein bisschen von dem Honig gegessen habe!

30 Wie viel größer wäre unser Sieg gewesen, wenn die Leute sich von dem Proviant gestärkt hätten, den sie von ihren Feinden erbeutet haben! Dann wäre die Niederlage der Philister noch viel größer geworden. «

31 Die Israeliten verfolgten die Philister an diesem Tag von Michmas bis nach Ajalon. Dann waren sie so erschöpft,

32 dass sie sich auf die Beutetiere stürzten; sie schlachteten Schafe, Rinder und Kälber, ließen das Blut auf die Erde fließen und hielten an derselben Stelle ihr Mahl.

33 Man meldete Saul: »Die Leute machen sich schuldig gegenüber dem Herrn; sie setzen sich über dem Blut hin und essen!« »Das ist ein schweres Unrecht«, rief Saul. »Wälzt sofort einen großen Stein her!«

34 Dann ordnete er an: »Geht überall herum und sagt den Leuten, jeder soll sein Rind und sein Schaf zu mir bringen und hier an diesem Stein schlachten. Dann können sie essen, ohne dem Herrn gegenüber schuldig zu werden, weil sie über dem Blut essen. « Da brachten alle in dieser Nacht ihre Tiere zu Saul und schlachteten sie dort.

35 Es war das erste Mal, dass Saul für den Herrn einen Altar gebaut hatte.

36 Dann sagte Saul zu den Männern: »Wir wollen noch in der Nacht den Philistern nachjagen! Wir wollen sie ausplündern und keiner von ihnen soll den nächsten Morgen erleben!« »Gut«, riefen sie, »mach alles so, wie du es für richtig hältst!« Der Priester aber wandte ein: »Wir wollen doch zuerst Gott fragen!«

37 Also fragte Saul: »Soll ich die Philister bis in die Ebene verfolgen? Wirst du sie in unsere Hand geben?« Aber Gott gab Saul keine Antwort.

38 Da rief Saul die Truppenführer zu sich und sagte: »Es ist heute irgendeine Schuld begangen worden. Ihr müsst herausfinden, was es ist.

39 Wer sich schuldig gemacht hat, muss sterben – und wenn es mein eigener Sohn Jonatan wäre. Das schwöre ich, so gewiss der Herr lebt, der Israel beisteht. « Aber niemand aus dem Volk meldete irgendeinen Verstoß.

40 Da sagte Saul: »Ihr alle stellt euch auf diese Seite, ich stelle mich mit Jonatan auf die andere. « »Tu, was du für richtig hältst«, erwiderte das Volk.

41 Dann rief Saul: » Herr, du Gott Israels, warum hast du mir heute nicht geantwortet? Sag es mir durch die heiligen Lose ! Wenn die Schuld bei mir oder bei Jonatan liegt, dann lass das Los ›Urim‹ herauskommen, wenn sie aber beim Volk liegt, das Los ›Tummim‹!« Das Los fiel auf Saul und Jonatan, und so war das Volk von der Schuld freigesprochen.

42 »Werft jetzt das Los zwischen mir und meinem Sohn«, befahl Saul. Da fiel das Los auf Jonatan.

43 »Was hast du getan?«, fragte ihn Saul. »Sag es mir!« »Ich habe mit der Spitze meines Stockes ein bisschen Honig gekostet«, antwortete Jonatan. »Ich bin bereit zu sterben. «

44 »Gott soll mich strafen, wenn ich dich leben lasse!«, sagte Saul.

45 Aber die Männer Israels baten für Jonatan: »Soll er sterben, nachdem er diesen großen Sieg für Israel errungen hat? Nie und nimmer! So gewiss der Herr lebt: Wir werden nicht zulassen, dass ihm auch nur ein Haar gekrümmt wird! Nur mit Gottes Hilfe hat er heute solche Taten vollbringen können. « So rettete das Volk Jonatan vor dem Tod.

46 Saul aber verfolgte die Philister nicht weiter, sondern kehrte um. So konnten sich die Philister unbehelligt in ihr Gebiet zurückziehen.

Sauls Kriege

47 Als König von Israel kämpfte Saul gegen alle seine Feinde ringsum: gegen die Moabiter, die Ammoniter, die Edomiter, die Könige von Zoba und die Philister. Gegen sie alle bewährte er sich als Retter Israels.

48 Er war ein tapferer Mann, besiegte die Amalekiter und befreite die Israeliten von allen, die ihr Land ausplünderten.

Sauls Familie

49 Saul hatte drei Söhne: Jonatan, Jischwi und Malkischua, und zwei Töchter; die ältere hieß Merab, die jüngere Michal.

50 Seine Frau hieß Ahinoam; sie war die Tochter von Ahimaaz. Zum Heerführer machte er Abner, den Sohn seines Onkels Ner.

51 Sauls Vater Kisch und Abners Vater Ner waren beide Söhne von Abiël.

52 Der Krieg mit den Philistern dauerte mit unverminderter Härte fort, solange Saul lebte. Darum zog Saul jeden tapferen und kriegstüchtigen Mann, den er gewinnen konnte, zu seiner Truppe ein.

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Jonatans Heldentat

1 Es begab sich eines Tages, dass Jonatan, der Sohn Sauls, zu seinem Waffenträger sprach: Komm, lass uns hinübergehen zu der Wache der Philister, die da drüben ist. Aber seinem Vater sagte er nichts.

2 Saul aber saß am Rande des Gebietes von Gibea unter dem Granatapfelbaum, der in Migron steht; und das Volk, das bei ihm war, zählte etwa sechshundert Mann.

3 Und Ahija, der Sohn Ahitubs, des Bruders Ikabods, des Sohnes des Pinhas, des Sohnes Elis, des Priesters des Herrn zu Silo, trug den Priesterschurz. Das Volk wusste aber nicht, dass Jonatan weggegangen war.

4 Es waren aber an dem engen Wege, wo Jonatan hinüberzugehen suchte zu der Wache der Philister, zwei Felsklippen, die eine diesseits, die andere jenseits; die eine hieß Bozez, die andere Senne.

5 Die eine Felsklippe stand im Norden gegenüber Michmas und die andere im Süden gegenüber Geba.

6 Und Jonatan sprach zu seinem Waffenträger: Komm, lass uns hinübergehen zu der Wache dieser Unbeschnittenen! Vielleicht wird der Herr etwas für uns tun, denn es ist dem Herrn nicht schwer, durch viel oder wenig zu helfen.

7 Da antwortete ihm sein Waffenträger: Tu alles, was in deinem Herzen ist; geh nur hin! Siehe, ich bin mit dir, wie dein Herz will.

8 Jonatan sprach: Wohlan, wir gehen zu den Männern hinüber und zeigen uns ihnen.

9 Werden sie dann zu uns sagen: Steht still, bis wir zu euch herankommen!, so wollen wir an unserm Ort stehen bleiben und nicht zu ihnen hinaufgehen.

10 Werden sie aber sagen: Kommt zu uns herauf!, so wollen wir zu ihnen hinaufsteigen; dann hat sie der Herr in unsere Hand gegeben. Das soll uns zum Zeichen sein.

11 Als sie sich nun beide der Wache der Philister zeigten, sprachen die Philister: Siehe, die Hebräer sind aus den Löchern hervorgekommen, in die sie sich verkrochen hatten.

12 Und die Männer der Wache riefen Jonatan und seinem Waffenträger zu und sprachen: Kommt herauf zu uns, so wollen wir’s euch schon lehren! Da sprach Jonatan zu seinem Waffenträger: Steig mir nach! Der Herr hat sie in die Hand Israels gegeben.

13 Und Jonatan kletterte mit Händen und Füßen hinauf und sein Waffenträger ihm nach. Da fielen sie vor Jonatan, und sein Waffenträger hinter ihm gab ihnen den Todesstoß.

14 So traf der erste Schlag, den Jonatan und sein Waffenträger taten, ungefähr zwanzig Mann etwa auf einer halben Hufe Acker, die ein Joch Rinder pflügt.

15 Und es entstand ein Schrecken im Lager und auf dem freien Felde und im ganzen Volk; die Wache und die streifenden Rotten erschraken auch; und die Erde erbebte. Und so geschah ein Gottesschrecken.

16 Und die Wächter Sauls zu Gibea in Benjamin sahen, wie das Getümmel hin und her wogte.

17 Da sprach Saul zu dem Volk, das bei ihm war: Zählt und seht, wer von uns weggegangen ist! Und als sie zählten, siehe, da waren Jonatan und sein Waffenträger nicht da.

18 Da sprach Saul zu Ahija: Bringe den Efod herbei! Denn er trug den Efod in jener Zeit vor Israel.

19 Und als Saul noch mit dem Priester redete, wurde das Getümmel im Lager der Philister immer größer. Und Saul sprach zum Priester: Lass es sein!

20 Und Saul und das ganze Volk, das bei ihm war, sammelten sich und kamen zum Kampfplatz. Und siehe, da ging eines jeden Schwert gegen den andern, und es war ein sehr großes Getümmel.

21 Auch die Hebräer, die bisher bei den Philistern gewesen und mit ihnen ins Feld gezogen waren, gingen über zu denen von Israel, die mit Saul und Jonatan waren.

22 Und als alle Männer von Israel, die sich auf dem Gebirge Ephraim verkrochen hatten, hörten, dass die Philister flohen, jagten auch sie hinter ihnen her im Kampf.

23 So half der Herr Israel an jenem Tage. Und der Kampf breitete sich aus bis Bet-Awen.

24 Und als die Männer Israels in Bedrängnis kamen an jenem Tage, belegte Saul das Volk mit einem Fluch und schwor: Verflucht sei jedermann, der etwas isst bis zum Abend, bis ich mich an meinen Feinden räche! Da aß das ganze Volk nichts.

25 Und das ganze Volk kam zu den Honigwaben. Es war aber Honig auf dem Erdboden.

26 Und als das Volk hinkam zu den Waben, siehe, da floss der Honig. Aber niemand nahm davon etwas mit der Hand in seinen Mund; denn das Volk fürchtete den Schwur.

27 Jonatan aber hatte nicht gehört, dass sein Vater das Volk mit einem Schwur belegt hatte. Und er streckte seinen Stab aus, den er in seiner Hand hatte, und tauchte die Spitze in den Honigseim und führte seine Hand zum Munde; da strahlten seine Augen.

28 Da hob einer aus dem Volk an und sprach: Dein Vater hat das Volk mit einem Fluch belegt und gesagt: Verflucht sei jedermann, der heute etwas isst! So ist das Volk nun matt geworden.

29 Da sprach Jonatan: Mein Vater bringt das Land ins Unglück; seht, wie strahlend sind meine Augen geworden, weil ich ein wenig von diesem Honig gekostet habe.

30 Hätte doch das Volk heute gegessen von der Beute seiner Feinde, die es gemacht hat! Wäre dann die Niederlage der Philister nicht noch größer geworden?

31 Sie schlugen aber die Philister an jenem Tage von Michmas bis nach Ajalon. Und das Volk wurde sehr matt.

32 Und das Volk fiel über die Beute her, und sie nahmen Schafe und Rinder und Kälber und schlachteten sie auf der Erde; und das Volk aß das Fleisch samt dem Blut.

33 Da sagte man Saul an: Siehe, das Volk versündigt sich am Herrn, denn es isst das Fleisch samt dem Blut. Er sprach: Ihr habt gefrevelt; wälzt her zu mir noch heute einen großen Stein.

34 Und Saul sprach weiter: Zerstreut euch unter das Volk und sagt ihnen, dass ein jeder sein Rind und sein Schaf zu mir bringen soll, und schlachtet’s hier und esst, damit ihr euch nicht an dem Herrn versündigt mit dem Essen samt dem Blut. Da brachte alles Volk, ein jeder, was er hatte, noch in der Nacht herzu, und sie schlachteten es dort.

35 Und Saul baute dem Herrn einen Altar. Das war der erste Altar, den er dem Herrn baute.

36 Und Saul sprach: Lasst uns noch in der Nacht hinabziehen den Philistern nach und sie berauben, bis es lichter Morgen wird, dass wir niemand von ihnen übrig lassen. Sie antworteten: Tu alles, was dir gefällt! Aber der Priester sprach: So lasst uns erst hierher vor Gott treten.

37 Und Saul befragte Gott: Soll ich hinabziehen den Philistern nach? Willst du sie in Israels Hand geben? Aber er antwortete ihm an jenem Tage nicht.

38 Da sprach Saul: Tretet heran, alle ihr Obersten des Volks, und forscht und seht, an wem heute die Schuld liegt.

39 Denn so wahr der Herr lebt, der Heiland Israels: Auch wenn sie bei meinem Sohn Jonatan wäre, so soll er sterben! Aber niemand aus dem ganzen Volk antwortete ihm.

40 Und er sprach zu ganz Israel: Tretet ihr auf die eine Seite, ich und mein Sohn Jonatan wollen auf die andere Seite treten. Das Volk sprach zu Saul: Tu, was dir gefällt.

41 Und Saul sprach zum Herrn: Gott Israels, warum hast du deinem Knecht heute nicht geantwortet? Liegt die Schuld bei mir oder bei meinem Sohn Jonatan, Herr, Gott Israels, so gib das Los »Licht«; liegt die Schuld aber an deinem Volk Israel, so gib das Los »Recht«. Da fiel das Los auf Jonatan und Saul, aber das Volk ging frei aus.

42 Saul sprach: Werft das Los über mich und meinen Sohn Jonatan! Da fiel das Los auf Jonatan.

43 Und Saul sprach zu Jonatan: Sage mir, was hast du getan? Jonatan sagte es ihm und sprach: Ich habe ein wenig Honig gekostet mit der Spitze des Stabes, den ich in meiner Hand hatte; siehe, ich bin bereit zu sterben.

44 Da sprach Saul: Gott tue mir dies und das; Jonatan, du musst des Todes sterben!

45 Aber das Volk sprach zu Saul: Sollte Jonatan sterben, der dies große Heil in Israel vollbracht hat? Das sei ferne! So wahr der Herr lebt: Es soll kein Haar von seinem Haupt auf die Erde fallen, denn Gott hat heute durch ihn geholfen. Und so löste das Volk Jonatan aus, sodass er nicht sterben musste.

46 Aber Saul zog herauf von den Philistern, und die Philister zogen an ihren Ort.

Sauls Kriege. Seine Familie

47 Als Saul die Königsherrschaft über Israel erlangt hatte, kämpfte er gegen alle seine Feinde ringsumher: gegen die Moabiter, die Ammoniter, die Edomiter, gegen die Könige Zobas und gegen die Philister. Und wo er sich hinwandte, da gewann er den Sieg.

48 Und er vollbrachte tapfere Taten und schlug die Amalekiter und errettete Israel aus der Hand aller, die es ausplünderten.

49 Sauls Söhne waren: Jonatan, Jischwi, Malkischua. Und seine zwei Töchter hießen: die erstgeborene Merab und die jüngere Michal.

50 Und Sauls Frau hieß Ahinoam und war eine Tochter des Ahimaaz. Und sein Feldhauptmann hieß Abner, ein Sohn Ners, der Sauls Oheim war.

51 Kisch, Sauls Vater, und Ner, Abners Vater, waren Söhne Abiëls.

52 Es war aber der Krieg gegen die Philister schwer, solange Saul lebte. Und wo Saul einen tapferen und rüstigen Mann sah, den nahm er in seinen Dienst.

Videos zu 1. Samuel 14,42 (EÜ, ELB, GNB, LUT)