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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

Hannas Loblied: 2,1–11

1 Hanna betete. Sie sagte: Mein Herz ist voll Freude über den HERRN, / erhöht ist meine Macht durch den HERRN. / Weit öffnet sich mein Mund gegen meine Feinde; / denn ich freue mich über deine Hilfe.

2 Keiner ist heilig wie der HERR; / denn außer dir ist keiner; / keiner ist ein Fels wie unser Gott.

3 Redet nicht immer vermessen, / kein freches Wort komme aus eurem Mund; / denn der HERR ist ein wissender Gott / und bei ihm werden die Taten geprüft.

4 Der Bogen der Helden wird zerbrochen, / die Wankenden aber gürten sich mit Kraft.

5 Die Satten verdingen sich um Brot / und die Hungrigen gibt es nicht mehr. / Die Unfruchtbare bekommt sieben Kinder / und die Kinderreiche welkt dahin.

6 Der HERR macht tot und lebendig, / er führt zum Totenreich hinab und führt auch herauf.

7 Der HERR macht arm und macht reich, / er erniedrigt und er erhöht.

8 Den Schwachen hebt er empor aus dem Staub / und erhöht den Armen, der im Schmutz liegt; / er gibt ihm einen Sitz bei den Edlen, / einen Ehrenplatz weist er ihm zu. / Ja, dem HERRN gehören die Pfeiler der Erde; / auf sie hat er den Erdkreis gegründet.

9 Er behütet die Schritte seiner Frommen, / doch die Frevler verstummen in der Finsternis; / denn der Mensch ist nicht stark aus eigener Kraft.

10 Wer gegen den HERRN streitet, wird zerbrechen; / über ihn lässt er es am Himmel donnern. / Der HERR hält Gericht bis an die Grenzen der Erde. / Seinem König gebe er Kraft / und erhöhe die Macht seines Gesalbten.

11 Darauf kehrte Elkana in sein Haus nach Rama zurück, der Knabe aber stand von da an im Dienst des HERRN unter der Aufsicht des Priesters Eli.

Schuld des Hauses Eli: 2,12–36

12 Die Söhne Elis waren nichtsnutzige Menschen. Sie kannten weder den HERRN

13 noch das Recht der Priester gegenüber dem Volk: Sooft jemand ein Schlachtopfer darbrachte und das Fleisch kochte, kam ein Diener des Priesters mit einer dreizinkigen Gabel in der Hand.

14 Er stach in den Kessel oder den Topf, in das Becken oder die Schüssel und alles, was die Gabel heraufholte, nahm der Priester für sich. So machten sie es bei allen Israeliten, die dorthin, nach Schilo, kamen.

15 Noch bevor man das Fett in Rauch aufgehen ließ, kam der Diener des Priesters und sagte zu dem Mann, der opferte: Gib mir Fleisch zum Braten für den Priester; er nimmt von dir aber kein gekochtes Fleisch an, sondern nur rohes.

16 Wenn ihm der Mann erwiderte: Zuerst muss man doch das Fett in Rauch aufgehen lassen, dann nimm dir, was dein Herz begehrt!, sagte ihm der Diener: Nein, gib es sofort her, sonst nehme ich es mit Gewalt.

17 Die Sünde der jungen Männer war sehr schwer in den Augen des HERRN; denn sie behandelten das Opfer des HERRN mit Verachtung.

18 Der junge Samuel aber versah den Dienst vor dem Angesicht des HERRN, bekleidet mit dem leinenen Efod.

19 Seine Mutter machte ihm immer wieder ein kleines Obergewand und brachte es ihm jedes Jahr mit, wenn sie zusammen mit ihrem Mann hinaufzog, um das jährliche Opfer darzubringen.

20 Dann segnete Eli Elkana und seine Frau und sagte: Der HERR gebe dir für den, den er von dir erbeten hat, andere Nachkommenschaft von dieser Frau. Darauf gingen sie wieder in ihren Heimatort zurück.

21 Der HERR aber nahm sich Hannas an; sie wurde schwanger und bekam noch drei Söhne und zwei Töchter. Der Knabe Samuel aber wuchs beim HERRN heran.

22 Eli war sehr alt geworden. Er hörte von allem, was seine Söhne allen Israeliten antaten, auch, dass sie mit den Frauen schliefen, die sich vor dem Eingang des Offenbarungszeltes aufhielten.

23 Er sagte zu ihnen: Warum tut ihr so etwas? Warum muss ich von allen Leuten solch schlimme Dinge über euch hören?

24 Nein, meine Söhne, was man, wie ich höre, im Volk des HERRN über euch verbreitet, ist nicht gut.

25 Wenn ein Mensch gegen einen Menschen sündigt, kann Gott Schiedsrichter sein. Wenn aber ein Mensch gegen den HERRN sündigt, wer kann dann für ihn eintreten? Aber sie hörten nicht auf die Stimme ihres Vaters; denn der HERR war entschlossen, sie umkommen zu lassen.

26 Der Knabe Samuel aber wuchs heran und gewann immer mehr an Gunst beim HERRN und auch bei den Menschen.

27 Da kam ein Gottesmann zu Eli und sagte zu ihm: So spricht der HERR: Habe ich mich dem Haus deines Vaters nicht deutlich offenbart, als deine Vorfahren in Ägypten dem Haus des Pharao gehörten?

28 Ich habe sie aus allen Stämmen Israels für mich als Priester erwählt, damit sie zu meinem Altar hinaufgehen, das Räucheropfer darbringen und vor meinen Augen das Efod tragen. Auch habe ich dem Haus deines Vaters alle Feueropfer der Israeliten überlassen.

29 Warum missachtet ihr Schlachtopfer und Speiseopfer, die ich für die Wohnung angeordnet habe? Warum ehrst du deine Söhne mehr als mich und warum mästet ihr euch mit dem Besten aller Gaben meines Volkes Israel?

30 Darum - Spruch des HERRN, des Gottes Israels: Ich hatte fest zugesagt: Dein Haus und das Haus deines Vaters sollen für ewig vor meinem Angesicht ein- und ausgehen. Nun aber - Spruch des HERRN: Das sei fern von mir; denn nur die, die mich ehren, werde ich ehren, die aber, die mich verachten, geraten in Schande.

31 Es werden Tage kommen, da werde ich deinen Arm abhauen und die Macht deines Vaterhauses vernichten; in deinem Haus wird es keinen alten Mann mehr geben.

32 Du wirst einen Gegner in der Wohnung erblicken bei all dem Guten, das der HERR für Israel tun wird. Nie mehr wird es in deinem Haus einen alten Mann geben.

33 Nur einen werde ich nicht wegreißen von meinem Altar, wenn ich deine Augen brechen und deine Seele verschmachten lasse; aber der ganze Nachwuchs deines Hauses wird im besten Mannesalter sterben.

34 Und das soll das Zeichen sein, das sich an deinen beiden Söhnen Hofni und Pinhas verwirklichen wird: Beide werden an einem Tag sterben.

35 Ich aber werde mir einen zuverlässigen Priester einsetzen, der nach meinem Herzen und nach meinem Sinn handeln wird. Ich will ihm ein Haus bauen, das Bestand hat, und er wird allezeit vor den Augen meines Gesalbten seinen Dienst versehen.

36 Wer dann von deinem Haus noch übrig ist, wird kommen und sich um ein Geldstück oder einen Laib Brot vor ihm niederwerfen und sagen: Nimm mich doch in eine der Priestergruppen auf, damit ich ein Stück Brot zu essen habe!

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Lobpreis der Hanna

1 Und Hanna betete und sprach: Mein Herz jauchzt in dem Herrn, mein Horn ist erhöht in dem Herrn. Mein Mund hat sich weit aufgetan gegen meine Feinde, denn ich freue mich über deine Rettung.

2 Keiner ist heilig wie der Herr, denn außer dir ist keiner. Und kein Fels ist wie unser Gott.

3 Häuft nicht Worte des Stolzes, noch gehe Freches aus eurem Mund hervor! Denn der Herr ist ein Gott des Wissens, und von ihm werden die Taten gewogen[8]So mit der Leseform des hebr. Textes. Andere üs. mit der Schreibform: und schändliche Taten bestehen {vor ihm} nicht..

4 Der Bogen der Helden ist zerbrochen, und die Stürzenden haben sich mit Kraft umgürtet.

5 Die satt waren, müssen um Brot dienen, und die Hunger litten, brauchen es nicht mehr[9]d. h. um Brot zu dienen. Sogar die Unfruchtbare hat sieben geboren, und die viele Kinder hatte, welkt dahin.

6 Der Herr tötet und macht lebendig; er führt in den Scheol hinab und wieder herauf.

7 Der Herr macht arm und macht reich; er erniedrigt und erhöht.

8 Er hebt den Geringen aus dem Staub empor, aus dem Schmutz erhöht er den Armen, um ihn sitzen zu lassen bei Edlen; und den Thron der Ehre lässt er sie erben. Denn dem Herrn gehören die Säulen der Erde, und auf sie hat er den Erdkreis gestellt.

9 Die Füße seiner Getreuen behütet er, aber die Gottlosen kommen um in Finsternis; denn niemand ist stark durch {eigene} Kraft.

10 Die mit dem Herrn rechten, werden niedergeschlagen werden, im Himmel wird er über ihnen donnern. Der Herr wird richten die Enden der Erde. Er wird seinem König Macht verleihen und erhöhen das Horn seines Gesalbten.

11 Und Elkana ging nach Rama in sein Haus. Der Junge aber diente dem Herrn vor dem Priester Eli.

Elis Söhne – Gerichtwort gegen Eli und seine Familie

12 Und die Söhne Elis waren ruchlose Männer[1]w. Söhne der Bosheit, sie hatten den Herrn nicht erkannt.

13 Und die Priester hatten dem Volk gegenüber die Gewohnheit: Wenn jemand ein Schlachtopfer darbrachte[2]w. schlachtete, kam der Diener des Priesters, während das Fleisch {noch} kochte, und hatte eine Gabel mit drei Zinken in seiner Hand

14 und stieß in den Tiegel oder in den Kessel oder in die Pfanne oder in den Topf. Alles, was er mit der Gabel herauszog[3]LXX, die aram. , syr. und lat. Üs. : für sich herauszog, nahm der Priester damit weg. So taten sie in Silo allen Israeliten, die dorthin kamen.

15 Sogar ehe man das Fett als Rauch aufsteigen ließ, kam der Diener des Priesters und sagte zu dem Mann, der opferte: Gib Fleisch her zum Braten für den Priester! Denn er will von dir kein gekochtes Fleisch annehmen, sondern rohes.

16 Wenn dann der Mann zu ihm sagte: Lass zuerst das Fett als Rauch aufsteigen, dann nimm dir, ganz wie es deine Seele begehrt! – so antwortete er: Nein, sondern jetzt sollst du es {mir} geben! Wenn nicht, so nehme ich es mit Gewalt!

17 Und die Sünde der jungen Männer war sehr groß vor dem Herrn; denn die Männer verachteten die Opfergabe des Herrn.

18 Und Samuel diente vor dem Herrn, ein junger Mann, umgürtet mit einem leinenen Efod[4]d. i. ein Priesterschurz.

19 Und seine Mutter machte ihm ein kleines Oberkleid und brachte es ihm Jahr für Jahr hinauf, wenn sie mit ihrem Mann hinaufging, um das jährliche Schlachtopfer darzubringen[5]w. zu schlachten.

20 Und Eli segnete Elkana und seine Frau und sagte: Der Herr gebe dir Nachkommen[6]w. Samen von dieser Frau anstelle des Erbetenen, das sie vom Herrn erbeten hat[7]w. des {vom Herrn} Gewährten, den sie (Hanna) dem Herrn {zurück} gewährt hat; vgl. Anm. zu Kap. 1,28! Und sie gingen nach Hause zurück.

21 Und der Herr suchte Hanna heim, und sie wurde schwanger; und sie gebar noch drei Söhne und zwei Töchter. Und der Junge Samuel wuchs auf beim Herrn.

22 Und Eli war sehr alt geworden. Und er hörte alles, was seine Söhne ganz Israel antaten und dass sie bei den Frauen lagen, die am Eingang des Zeltes der Begegnung Dienst taten[8]Andere üs. : sich zusammenfanden.

23 Und er sprach zu ihnen: Warum tut ihr dergleichen Dinge? Denn ich höre diese eure bösen Taten von dem ganzen Volk.

24 Nicht doch, meine Söhne! Denn das ist kein gutes Gerücht, von dem ich im Volk des Herrn reden höre[9]o. Gerücht – von dem ich höre – dass ihr das Volk des Herrn zum Abweichen bringt; so auch die lat. Üs..

25 Wenn jemand gegen einen Menschen sündigt, so entscheidet Gott über ihn; wenn aber jemand gegen den Herrn sündigt, wer wird {dann} für ihn eintreten? Aber sie hörten nicht auf die Stimme ihres Vaters, denn der Herr war entschlossen, sie zu töten[10]o. wollte sie töten.

26 Der Junge Samuel aber nahm immer mehr zu an Alter und Gunst[1]o. wurde fortgehend größer und wohlgefälliger bei dem Herrn und bei den Menschen.

27 Und es kam ein Mann Gottes zu Eli und sagte zu ihm: So spricht der Herr: Habe ich mich nicht dem Hause deines Vaters deutlich offenbart, als sie in Ägypten im Haus des Pharao waren?

28 Und ich habe ihn aus allen Stämmen Israels mir zum Priester erwählt, auf meinem Altar zu opfern, um Räucherwerk als Rauch aufsteigen zu lassen, um das Efod[2]d. i. ein Priesterschurz vor mir zu tragen. Und ich gab dem Haus deines Vaters alle Feueropfer der Söhne Israel.

29 Warum tretet ihr mit Füßen mein Schlachtopfer und mein Speisopfer, die ich für {meine} Wohnung geboten habe? Und du ehrst deine Söhne mehr als mich, dass ihr euch mästet von den Erstlingen aller Opfergaben meines Volkes Israel.

30 Darum spricht der Herr[3]w. ist der Ausspruch des Herrn, der Gott Israels: Ich habe allerdings gesagt: Dein Haus und das Haus deines Vaters sollen ewig vor mir einhergehen! – aber nun spricht der Herr[3]w. ist der Ausspruch des Herrn: Das sei fern von mir[4]w. {Etwas} Entweihtes {sei es} mir! Denn die mich ehren, werde {auch} ich ehren, und die mich verachten, sollen {wieder} verachtet werden.

31 Siehe, Tage kommen, da werde ich deinen Arm und den Arm des Hauses deines Vaters abhauen, dass es keinen Greis {mehr} in deinem Haus geben wird.

32 Und du wirst {deinen} Feind im Heiligtum[5]w. in der Wohnung; d. i. der Tempel in Silo sehen, bei allem, was der Herr Gutes tun wird an Israel. Und es wird keinen Greis mehr in deinem Haus geben alle Tage.

33 Doch nicht jeden werde ich dir von meinem Altar ausrotten, um deine Augen erlöschen und deine Seele verschmachten zu lassen; aber aller Nachwuchs deines Hauses soll im {besten} Mannesalter sterben.

34 Und das soll dir das Zeichen sein, das über deine beiden Söhne Hofni und Pinhas kommen wird: An einem Tag sollen beide sterben.

35 Ich aber werde mir einen Priester erwecken, der beständig[6]d. h. treu ist; der wird tun, wie es meinem Herzen und meiner Seele gefällt[7]w. in meinem Herzen und in meiner Seele ist. Und ich werde ihm ein Haus bauen, das beständig ist, und er wird vor meinem Gesalbten alle Tage einhergehen.

36 Und es soll geschehen, dass jeder, der von deinem Haus {noch} übrig bleibt, kommen wird, um sich vor ihm niederzuwerfen für eine kleine Silbermünze und ein Stück Brot[8]w. einen Fladen Brot, und wird sagen: Gib mir doch Anteil an einem der Priesterdienste, dass ich einen Bissen Brot zu essen habe!

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Hanna preist Gott

1 Hanna betete: »Mein Herz jubelt über den Herrn, er hat mich wieder aufgerichtet und mich gestärkt! Jetzt kann ich über meine Feinde lachen. Ich bin voller Freude, weil er mir geholfen hat.

2 Der Herr allein ist heilig; es gibt keinen Gott außer ihm. Auf nichts ist so felsenfest Verlass wie auf ihn, unseren Gott.

3 Tut nicht so groß! Spielt euch nicht so auf! Prahlt nicht so frech mit euren Plänen! Der Herr ist ein Gott, der euer Treiben kennt; er prüft alle eure Taten.

4 Starken Männern zerbricht er die Waffen; Schwachen und Entmutigten gibt er neue Kraft.

5 Reiche müssen auf einmal ihr Brot mit eigener Hand verdienen; Arme müssen nicht mehr hungern und können feiern. Die Frau, die kinderlos war, bringt sieben Kinder zur Welt, doch die Kinderreiche behält nicht eines.

6 Der Herr tötet und macht lebendig, er verbannt in die Totenwelt und er ruft aus dem Tod ins Leben zurück.

7 Er macht arm und er macht reich, er bringt die einen zu Fall und andere erhöht er.

8 Die Armen holt er aus der Not, die Hilflosen heraus aus ihrem Elend; er lässt sie aufsteigen in den Kreis der Angesehenen und gibt ihnen einen Ehrenplatz. Denn die Grundpfeiler der Erde gehören dem Herrn; auf ihnen hat er die Erde errichtet.

9 Der Herr leitet und schützt alle, die ihm vertrauen; aber seine Feinde enden in Finsternis, denn kein Mensch erreicht etwas aus eigener Kraft.

10 Alle, die mit dem Herrn streiten, gehen zugrunde; er lässt im Himmel seinen Donner gegen sie grollen. Der Herr hält Gericht über die ganze Erde. Er hat seinen König erwählt und gesalbt, darum gibt er ihm große Kraft. «

Missstände am Heiligtum

11 Elkana kehrte nach Rama in sein Haus zurück. Der junge Samuel blieb in Schilo unter der Aufsicht des Priesters Eli, um dem Herrn zu dienen.

12 Die eigenen Söhne von Eli missbrauchten ihr Priesteramt. Sie kümmerten sich nicht um den Willen des Herrn

13 und begnügten sich nicht mit dem, was den Priestern als Anteil am Opfer zusteht. Wenn jemand aus dem Volk ein Tier für das Opfermahl zubereitete und das Fleisch noch nicht einmal gar gekocht war, schickten sie ihren Gehilfen mit einer großen dreizinkigen Gabel.

14 Er stach damit in den Kessel, den Kochtopf, die Pfanne oder die Schüssel, und alles, was an ihr hängen blieb, bekam der Priester. So machten es die Söhne von Eli bei allen Israeliten, die nach Schilo kamen.

15 Sogar noch ehe die Fettstücke auf dem Altar verbrannt wurden, kam der Gehilfe des Priesters und sagte zu dem, der das Opfer darbringen wollte: »Gib mir ein Stück von dem Fleisch zum Braten; der Priester nimmt es von dir nur roh, nicht gekocht!«

16 Wenn der Mann einwandte: »Erst muss für den Herrn das Fett verbrannt werden; danach kannst du nehmen, was du willst«, sagte der Gehilfe: »Sofort gibst du es her, sonst nehme ich es mit Gewalt!«

17 Auf diese Weise luden die Söhne von Eli schwere Schuld auf sich. Sie beleidigten den Herrn, weil sie die Opfer nicht achteten, die ihm dargebracht wurden.

Samuel und seine Eltern

18 Unterdessen tat Samuel seinen Dienst vor dem Herrn. Obwohl er noch so jung war, trug er schon den leinenen Priesterschurz.

19 Seine Mutter machte ihm dazu jedes Jahr ein neues Obergewand und brachte es mit, wenn sie mit Elkana zum Opferfest kam.

20 Eli segnete jedes Mal Elkana und seine Frau Hanna. Zu Elkana sagte er: »Der Herr schenke dir durch diese Frau noch andere Kinder anstelle des einen, das sie vom Herrn erbeten hat und das er jetzt für sich beansprucht. « Danach kehrten sie nach Hause zurück.

21 Und der Herr war gut zu Hanna: Sie wurde noch mehrmals schwanger und bekam weitere drei Söhne und zwei Töchter. Samuel aber blieb im Heiligtum des Herrn und wuchs dort auf.

Elis Söhne hören nicht auf ihren Vater

22 Eli war inzwischen sehr alt geworden. Als er erfuhr, was seine Söhne den Israeliten antaten und dass sie mit den Frauen schliefen, die am Eingang des Heiligen Zeltes Dienste verrichteten,

23 sagte er zu ihnen: »Warum tut ihr so etwas? Von allen Leuten höre ich nur Schlechtes über euch.

24 Ganz Israel spricht davon, wie schlimm ihr es treibt. Das muss aufhören!

25 Wenn jemand sich gegen Menschen vergeht, wird Gott ihn vielleicht noch in Schutz nehmen; aber wenn er sich gegen den Herrn versündigt, wer soll dann noch für ihn eintreten?« Doch die Söhne von Eli hörten nicht auf ihren Vater. Der Herr machte sie taub für alle Mahnungen; er war entschlossen, sie zu vernichten.

26 Samuel aber wuchs heran zu einem jungen Mann, an dem Gott und die Menschen Freude hatten.

Eli wird die Strafe angekündigt

27 Eines Tages kam ein Prophet zu Eli und sagte zu ihm: »So spricht der Herr: ›Denkst du nicht mehr daran, wie ich in Ägypten deinen Vorfahren erschienen bin, als sie noch Sklaven des Pharaos waren?

28 Aus allen Stämmen Israels habe ich sie mir zu Priestern ausgewählt. Ich habe sie dazu bestimmt, auf meinem Altar Opfer darzubringen, Weihrauch für mich zu verbrennen und im Priestergewand vor mich zu treten. Ich habe deiner Sippe das Recht auf einen Anteil an allen Opfern gegeben, die mir von den Israeliten dargebracht werden.

29 Warum behandelt ihr dann die Opfer, die mir auf meinen Befehl dargebracht werden, mit solcher Missachtung? Du, Eli, achtest deine Söhne mehr als mich und lässt zu, dass sie die besten Stücke von dem, was mein Volk mir opfert, wegnehmen, damit ihr euch daran mästen könnt.

30 Ich habe dir einst zugesagt, dass deine Nachkommen für alle Zukunft meine Priester sein sollen. Aber jetzt widerrufe ich meine Zusage und erkläre: Wer mich ehrt, den ehre ich auch; aber wer mich verachtet, den gebe ich der Verachtung preis. Das sage ich, der Herr, der Gott Israels.

31 Es dauert nicht mehr lange, dann werde ich deine Macht und den Einfluss deiner Sippe zerschlagen, sodass es unter euch keinen alten, angesehenen Menschen mehr gibt.

32 Während du in Not und Bedrängnis bist, wirst du sehen, wie ich allen Israeliten Glück und Wohlstand schenke; aber in deiner Familie wird nie mehr jemand zu Alter und Ansehen kommen.

33 Ich werde zwar nicht jeden deiner Nachkommen ausrotten, der mir als Priester dient, damit du nicht vor Kummer und Schmerz vergehst; aber die allermeisten von ihnen müssen im besten Mannesalter sterben.

34 Deine Söhne Hofni und Pinhas werden beide am selben Tag sterben, und das wird für dich das Zeichen sein, dass auch alles andere eintrifft.

35 Dann werde ich einen Priester einsetzen, der mir treu bleibt und tut, was mir gefällt. Er wird im Dienst des gesalbten Königs stehen, den ich erwählen werde, und auch seine Nachkommen sollen für alle Zukunft meine Priester sein.

36 Wer dann von deiner Familie noch lebt, wird zu ihm kommen und sich vor ihm niederwerfen, bloß um ein einziges Silberstück oder einen Laib Brot zu bekommen. Er wird sich ihm als Priestergehilfe anbieten, damit er wenigstens etwas zu essen hat. ‹«

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Der Lobgesang der Hanna

1 Und Hanna betete und sprach: Mein Herz ist fröhlich in dem Herrn, mein Horn ist erhöht in dem Herrn. Mein Mund hat sich weit aufgetan wider meine Feinde, denn ich freue mich deines Heils.

2 Es ist niemand heilig wie der Herr, außer dir ist keiner, und ist kein Fels, wie unser Gott ist.

3 Lasst euer großes Rühmen und Trotzen, freches Reden gehe nicht aus eurem Munde; denn der Herr ist ein Gott, der es merkt, und von ihm werden Taten gewogen.

4 Der Bogen der Starken ist zerbrochen, und die Schwachen sind umgürtet mit Stärke.

5 Die da satt waren, müssen um Brot dienen, und die Hunger litten, hungert nicht mehr. Die Unfruchtbare hat sieben geboren, und die viele Kinder hatte, welkt dahin.

6 Der Herr tötet und macht lebendig, führt ins Totenreich und wieder herauf.

7 Der Herr macht arm und macht reich; er erniedrigt und erhöht.

8 Er hebt auf den Dürftigen aus dem Staub und erhöht den Armen aus der Asche, dass er ihn setze unter die Fürsten und den Thron der Ehre erben lasse. Denn der Welt Grundfesten sind des Herrn, und er hat die Erde darauf gesetzt.

9 Er wird behüten die Füße seiner Heiligen, aber die Frevler sollen zunichtewerden in Finsternis; denn viel Macht hilft doch niemand.

10 Die mit dem Herrn hadern, müssen zugrunde gehen. Über ihnen wird er donnern im Himmel. Der Herr wird richten der Welt Enden. Er wird Macht geben seinem Könige und erhöhen das Horn seines Gesalbten.

11 Und Elkana ging heim nach Rama in sein Haus; der Knabe aber war des Herrn Diener vor dem Priester Eli.

Die Bosheit der Söhne Elis

12 Aber die Söhne Elis waren ruchlos. Sie fragten nicht nach dem Herrn

13 noch nach dem, was dem Priester zustand vom Volk. Wenn jemand ein Opfer bringen wollte, so kam des Priesters Diener, wenn das Fleisch kochte, und hatte eine Gabel mit drei Zacken in seiner Hand

14 und stieß in den Tiegel oder Kessel oder Pfanne oder Topf, und was er mit der Gabel hervorzog, das nahm der Priester für sich. So taten sie allen in Israel, die dorthin kamen nach Silo.

15 Desgleichen, ehe sie das Fett in Rauch aufgehen ließen, kam des Priesters Diener und sprach zu dem, der das Opfer brachte: Gib mir Fleisch für den Priester zum Braten, denn er will nicht gekochtes Fleisch von dir nehmen, sondern rohes.

16 Wenn dann jemand zu ihm sagte: Lass erst das Fett in Rauch aufgehen und nimm dann, was dein Herz begehrt, so sprach er zu ihm: Du sollst mir’s jetzt geben; wenn nicht, so nehme ich’s mit Gewalt.

17 So war die Sünde der jungen Männer sehr groß vor dem Herrn, denn sie verachteten das Opfer des Herrn.

18 Samuel aber war ein Diener vor dem Herrn; und der Knabe war umgürtet mit einem leinenen Priesterschurz.

19 Dazu machte ihm seine Mutter ein kleines Oberkleid und brachte es ihm Jahr für Jahr, wenn sie mit ihrem Mann hinaufging, um das jährliche Opfer darzubringen.

20 Und Eli segnete Elkana und seine Frau und sprach: Der Herr gebe dir Kinder von dieser Frau anstelle dessen, den sie vom Herrn erbeten hat. Und sie gingen zurück an ihren Ort.

21 Und der Herr suchte Hanna heim, dass sie schwanger ward, und sie gebar drei Söhne und zwei Töchter. Aber der Knabe Samuel wuchs heran bei dem Herrn.

22 Eli aber war sehr alt geworden. Und immer, wenn er von all dem hörte, was seine Söhne ganz Israel antaten und dass sie bei den Frauen schliefen, die vor dem Eingang der Stiftshütte dienten,

23 sprach er zu ihnen: Warum tut ihr solches? Denn ich höre diese bösen Dinge, die ihr tut, vom ganzen Volk.

24 Nicht doch, meine Söhne! Denn das Gerücht, von dem ich reden höre in des Herrn Volk, ist nicht gut.

25 Wenn jemand gegen einen Menschen sündigt, so kann es Gott entscheiden. Wenn aber jemand gegen den Herrn sündigt, wer soll es dann für ihn entscheiden? Aber sie gehorchten der Stimme ihres Vaters nicht; denn der Herr war willens, sie zu töten.

26 Aber der Knabe Samuel nahm immer mehr zu an Alter und Gunst bei dem Herrn und bei den Menschen.

Das kommende Gericht über das Haus Eli

27 Es kam aber ein Mann Gottes zu Eli und sprach zu ihm: So spricht der Herr: Ich habe mich offenbart dem Hause deines Vaters, als sie noch in Ägypten dem Hause des Pharao gehörten,

28 und hab’s mir erwählt aus allen Stämmen Israels zum Priestertum, dass sie auf meinem Altar opfern und Räucherwerk verbrennen und den Priesterschurz vor mir tragen, und ich habe dem Hause deines Vaters alle Feueropfer Israels gegeben.

29 Warum tretet ihr denn mit Füßen meine Schlachtopfer und Speisopfer, die ich für meine Wohnung geboten habe? Und du ehrst deine Söhne mehr als mich, dass ihr euch mästet von dem Besten aller Opfer meines Volkes Israel.

30 Darum spricht der Herr, der Gott Israels: Ich hatte gesagt, dein Haus und deines Vaters Haus sollten immerdar vor mir einhergehen. Aber nun spricht der Herr: Das sei ferne von mir! Sondern wer mich ehrt, den will ich auch ehren; wer aber mich verachtet, der soll wieder verachtet werden.

31 Siehe, es wird die Zeit kommen, dass ich deinen Arm und den Arm des Hauses deines Vaters abhauen will, dass es keinen Alten geben wird in deinem Hause

32 und dass du voll Neid sehen wirst auf all das Gute, das Israel geschehen wird, und es wird niemand alt werden in deinem Hause immerdar.

33 Doch nicht einen jeden will ich dir von meinem Altar ausrotten, dass nicht deine Augen verschmachten und deine Seele sich gräme. Aber der größte Teil deines Hauses soll sterben, wenn sie Männer geworden sind.

34 Und das soll dir ein Zeichen sein, das über deine beiden Söhne, Hofni und Pinhas, kommen wird; an einem Tag werden sie beide sterben.

35 Ich aber will mir einen treuen Priester erwecken, der wird tun, wie es meinem Herzen und meiner Seele gefällt. Dem will ich ein beständiges Haus bauen, dass er vor meinem Gesalbten wandle immerdar.

36 Und wer übrig ist von deinem Hause, der wird kommen und vor jenem niederfallen um ein Silberstück oder um ein Brot und wird sagen: Lass mich doch Anteil haben am Priesteramt, dass ich einen Bissen Brot zu essen habe.

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