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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

VOLLSTÄNDIGE UNABHÄNGIGKEIT FÜR JUDA: DER HOHEPRIESTER UND FÜRST SIMEON (143–134 V. CHR. ) : 13,1–16,24

Simeon, Nachfolger Jonatans: 13,1–11

1 Simeon erfuhr, dass Tryphon ein großes Heer zusammengezogen hatte, um ins Land Juda einzufallen und es zu vernichten.

2 Auch merkte er, wie das Volk voller Angst und Furcht war. Darum ging er nach Jerusalem hinauf und rief das Volk zusammen.

3 Er sprach ihnen Mut zu und sagte: Ihr wisst selbst, wie ich, meine Brüder und meine Familie sich für die Gesetze und für das Heiligtum eingesetzt und welche Kämpfe und Gefahren wir dafür auf uns genommen haben.

4 Deswegen sind all meine Brüder um Israels willen umgekommen; ich allein bin übrig geblieben.

5 Ich denke nicht daran, im Augenblick der Not mein Leben zu schonen. Denn ich bin nicht mehr wert als meine Brüder.

6 Vielmehr will ich mein Volk, das Heiligtum, unsere Frauen und Kinder rächen. Denn alle Völker haben sich zusammengetan, um uns auszurotten, weil sie uns hassen.

7 Sobald das Volk seine Worte hörte, flammte sein Mut auf

8 und es rief mit lauter Stimme: Sei du unser Führer anstelle von Judas und deinem Bruder Jonatan!

9 Nimm unseren Kampf in deine Hand! Alles, was du befiehlst, wollen wir tun.

10 Simeon rief alle kampffähigen Männer zusammen, ließ den Bau der Mauern von Jerusalem so schnell wie möglich zu Ende führen und sicherte die Stadt nach allen Seiten.

11 Jonatan, den Sohn des Abschalom, schickte er mit einem ansehnlichen Heer nach Jafo. Dieser vertrieb die Einwohner und blieb in der Stadt.

Simeons Kriege und Diplomatie, Ernennung zum Hohepriester: 13,12–48

12 Tryphon brach mit einem großen Heer von Ptolemaïs auf, um in das Land Juda einzufallen. Jonatan nahm er als Gefangenen mit sich.

13 Simeon schlug sein Lager in Hadid am Rand der Ebene auf.

14 Da erfuhr Tryphon, Simeon habe anstelle seines Bruders Jonatan die Führung übernommen und werde den Kampf gegen ihn fortsetzen. Er schickte zu ihm Unterhändler mit der Botschaft:

15 Wir halten deinen Bruder Jonatan nur fest, weil er der königlichen Schatzkammer Geld schuldet für die Ämter, die er innehat.

16 Schick uns also hundert Talente Silber und zwei seiner Söhne als Geiseln, damit er nicht von uns abfällt, sobald er wieder frei ist; dann werden wir ihn freilassen.

17 Simeon merkte wohl, dass ihr Vorschlag nicht ehrlich gemeint war. Dennoch ließ er das Geld und die Kinder holen, um sich beim Volk nicht sehr verhasst zu machen.

18 Sonst hätte man nämlich gesagt: Jonatan musste sterben, weil ich das Geld und die Kinder für ihn nicht ausgeliefert habe.

19 So lieferte er die Kinder und die hundert Talente aus; aber es zeigte sich, dass Tryphon ein Lügner war; denn er ließ Jonatan nicht frei.

20 Danach rückte Tryphon heran, um in das Land einzufallen und es zugrunde zu richten. Er machte dabei einen Umweg über Adora; aber Simeon trat ihm mit seinem Heer überall entgegen, wo er ins Land eindringen wollte.

21 Die Besatzung der Burg von Jerusalem schickte Boten zu Tryphon, die ihn zur Eile drängten und ihn aufforderten, von der Wüste her einen Durchbruch zu versuchen und Nahrungsmittel für sie heranzuschaffen.

22 Daraufhin stellte Tryphon die gesamte Reiterei bereit, um durchzubrechen; aber in jener Nacht fiel sehr viel Schnee und er konnte wegen des Schnees nicht durchkommen. Da zog er ab nach Gilead.

23 In der Nähe von Baskama ließ er Jonatan umbringen und begraben.

24 Dann zog Tryphon ab und kehrte in sein Land zurück.

25 Simeon schickte einige Männer, um die Gebeine seines Bruders Jonatan holen und in Modeïn, der Stadt seiner Väter, bestatten zu lassen.

26 Ganz Israel hielt eine große Totenklage für ihn ab und trauerte viele Tage um ihn.

27 Simeon ließ ein hohes, weithin sichtbares Denkmal über dem Grab seines Vaters und seiner Brüder errichten. Für die Vorder- und Rückseite verwendete er behauene Steine.

28 Auch ließ er sieben Pyramiden aufstellen, die einander gegenüberstanden: für den Vater, die Mutter und die vier Brüder.

29 Um die Pyramiden ließ er eine kunstvolle Anlage errichten, umgeben mit hohen Säulen. An den Säulen ließ er zum ewigen Gedenken Rüstungen anbringen und neben den Rüstungen Schiffe einmeißeln, für alle sichtbar, die auf dem Meer vorüberfahren.

30 Dieses Grabmal, das er in Modeïn errichtete, steht noch heute dort.

31 Tryphon ließ den jungen König Antiochus heimtückisch ermorden,

32 trat seine Nachfolge an und setzte sich das Diadem von Asien auf. Er richtete im Land großes Unheil an.

33 Simeon baute die Festungen Judäas, umgab sie mit hohen Türmen und gewaltigen Mauern, versah sie mit Toren und Riegeln und ließ Nahrungsmittel in die Festungen bringen.

34 Und Simeon wählte Männer aus, die er zu König Demetrius sandte, um einen Steuernachlass für das Land zu erwirken. Denn Tryphon war nur auf Ausbeutung aus.

35 König Demetrius antwortete ihm auf dieses Gesuch mit folgendem Brief:

36 König Demetrius grüßt Simeon, den Hohepriester und Freund der Könige, sowie die Ältesten und das Volk der Juden.

37 Den goldenen Kranz und den Palmzweig, den ihr gesandt habt, haben wir erhalten. Wir sind bereit, ein für alle Mal Frieden mit euch zu schließen und die Behörden anzuweisen, euch Nachlass zu gewähren.

38 Alles, was wir euch bestätigt haben, bleibt in Kraft; auch die Festungen, die ihr angelegt habt, dürfen bestehen bleiben.

39 Wir vergeben euch alle versehentlichen Verstöße und Verfehlungen, die ihr bis auf den heutigen Tag begangen habt, und erlassen euch den Kranz, den ihr noch schuldet. Sollten noch andere Abgaben von Jerusalem erhoben worden sein, sollen sie künftig wegfallen.

40 Wenn ihr Leute habt, die geeignet sind, in unserer Leibgarde Dienst zu tun, sollen sie angenommen werden. Zwischen uns soll Friede herrschen.

41 Im Jahr 170 wurde das Joch der fremden Völker von Israel genommen.

42 Das Volk begann, Urkunden und Verträge mit der Formel einzuleiten: Im Jahr 1 der Regierung Simeons, des großen Hohepriesters, Befehlshabers und Führers der Juden.

43 Damals zog Simeon nach Geser, schloss die Stadt mit seinen Truppen ein, errichtete einen Belagerungsturm und ließ ihn an die Stadt heranschieben. Man schlug eine Bresche in das Bollwerk der Stadtmauer und besetzte es.

44 Dann sprang die Mannschaft des Belagerungsturms in die Stadt hinein. Es entstand ein großes Durcheinander in der Stadt.

45 Ihre Bürger stiegen mit Frauen und Kindern auf die Mauern, zerrissen ihre Gewänder, schrien laut und baten Simeon, mit ihnen Frieden zu schließen.

46 Sie sagten: Vergilt uns nicht nach unserer Schuld, sondern nach deiner Güte!

47 Simeon ließ sich erweichen und stellte den Kampf ein. Er vertrieb sie jedoch aus der Stadt und ließ die Häuser, in denen Götterbilder waren, entsühnen; dann zog er feierlich mit Lobliedern und Preisgesängen in die Stadt ein.

48 Er entfernte alles Unreine und siedelte gesetzestreue Männer an. Dann ließ er die Stadt noch stärker befestigen und baute auch für sich einen Wohnsitz in der Stadt.

Eroberung der Zitadelle von Jerusalem: 13,49–53

49 Die Besatzung der Burg von Jerusalem war von jeder Verbindung mit dem Land abgeschnitten; sie konnten weder etwas kaufen noch etwas verkaufen und hatten fast nichts mehr zu essen; eine beträchtliche Anzahl von ihnen kam durch den Hunger um.

50 Da baten sie Simeon um Frieden. Er gewährte ihn, vertrieb sie aber von dort und entsühnte die Burg von Befleckungen.

51 Am dreiundzwanzigsten Tag des zweiten Monats im Jahr 171 zogen die Israeliten mit Lobgesang und Palmzweigen, beim Spiel von Leiern, Zimbeln und Saiteninstrumenten unter Hymnen und Lobliedern dort ein. Denn ein gefährlicher Feind in Israel war vernichtet worden.

52 Simeon setzte fest, dass dieser Tag jährlich feierlich begangen werden solle. Er ließ die zur Burg hin gelegene Seite des Tempelbergs noch stärker befestigen und nahm dort mit seinem Gefolge Wohnung in der Burg.

53 Als Simeon sah, dass sein Sohn Johanan zu einem Mann herangewachsen war, machte er ihn zum Befehlshaber aller Streitkräfte und Johanan ließ sich in Geser nieder.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Diese Übersetzung hat dieses Buch nicht

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

SIMEON VOLLENDET DAS WERK SEINER BRÜDER (13,1–16,24)

Simeon übernimmt die Führung

1 Simeon hörte, dass Tryphon mit einem großen Heer bereitstand, um den vernichtenden Schlag gegen Judäa zu führen.

2 Er sah auch, welche Panik diese Nachricht im Volk auslöste. Da ging er nach Jerusalem und berief eine Volksversammlung ein.

3 Er machte dem Volk Mut und sagte: »Ihr wisst, wie wir – meine Familie, meine Brüder, ich selbst – uns für das Gesetz Gottes und den Tempel eingesetzt und welche Kämpfe und Gefahren wir auf uns genommen haben.

4 Alle meine Brüder haben ihr Leben dabei gelassen, sie sind für Israel gestorben, bis schließlich nur ich allein übrig blieb.

5 Aber ich denke nicht daran, in der Stunde der Gefahr mein Leben zu schonen. Soll es mir besser gehen als meinen Brüdern?

6 Nein, jetzt, da all die fremden Völker sich wieder zusammengetan haben und uns in ihrem Hass vernichten wollen, werde ich für mein Volk und für den Tempel kämpfen; ich werde eure Frauen und Kinder schützen!«

7 Diese Rede machte dem Volk wieder Mut

8 und alle riefen Simeon zu: »Führe du uns! Tritt an die Stelle deiner Brüder Judas und Jonatan!

9 Nimm unsere Sache in die Hand! Wir tun alles, was du befiehlst!«

10 Simeon rief sofort alle wehrfähigen Männer zu den Waffen. Er beeilte sich, den Mauerbau in Jerusalem zum Abschluss zu bringen und die Stadt ringsum zu sichern.

11 Jonatan, den Sohn Abschaloms, schickte er mit einem hinreichend starken Heer nach Joppe. Die Einwohner mussten ihre Stadt verlassen; Jonatan und seine Truppen setzten sich in ihr fest.

Tryphons Misserfolg. Jonatans Tod

12 Tryphon brach mit einem starken Heer von Ptolemaïs auf, um in Judäa einzumarschieren. Simeons Bruder Jonatan führte er als Gefangenen mit.

13 Simeon schlug sein Lager bei Hadid am Rand der Küstenebene auf.

14 Als Tryphon erfuhr, dass Simeon die Stelle seines Bruders Jonatan eingenommen habe und schon gerüstet sei, den Kampf mit ihm aufzunehmen, ließ er ihm folgende Botschaft übermitteln:

15 »Ich halte deinen Bruder Jonatan nur fest, weil er der königlichen Kasse Gelder schuldig geblieben ist, die er aufgrund seiner Ämter zahlen muss.

16 Ich lasse ihn sofort wieder frei, wenn du mir 100 Zentner Silber schickst und dazu zwei seiner Söhne als Geiseln. Ich will sichergehen, dass er nicht gegen mich Partei ergreift, sobald er wieder auf freiem Fuß ist. «

17 Simeon wusste genau, dass Tryphon nicht Wort halten würde. Trotzdem ließ er das Geld und die Kinder herbeischaffen, um sich nicht den Hass des Volkes zuzuziehen.

18 Es sollte ihm nicht vorwerfen können, er sei schuld an Jonatans Tod, weil er das Lösegeld und die Geiseln verweigert habe.

19 Simeon schickte also Tryphon das Geld und die beiden Kinder. Der aber leugnete ab, irgendetwas versprochen zu haben, und gab Jonatan nicht heraus.

20 Jetzt wollte Tryphon auf judäisches Gebiet vorstoßen, um sein Vernichtungswerk zu beginnen. Dabei suchte er Simeon auszuweichen und wählte den Umweg über Adorajim. Aber wohin er auch marschierte, überall war Simeon mit seinem Heer schon zur Stelle und hinderte ihn, in Judäa einzufallen.

21 Die feindliche Besatzung der Festung von Jerusalem schickte Boten an Tryphon, die ihn zur Eile drängten. Sie forderten ihn auf, von der Wüste her einen Durchbruch zu versuchen und Nahrungsmittel für sie heranzuschaffen.

22 Für dieses Unternehmen bot Tryphon seine gesamte Reiterei auf. Aber gerade in dieser Nacht schneite es sehr stark und er konnte deshalb nicht durchkommen. Tryphon ließ darauf seinen Plan fallen und zog ab in Richtung Gilead.

23 In der Nähe von Baskama ließ er Jonatan umbringen und bestatten.

24 Dann marschierte er weiter und kehrte in sein Land zurück.

Die Grabanlage in Modeïn

25 Simeon holte den Leichnam seines Bruders nach Modeïn und bestattete ihn in der Stadt seiner Vorfahren.

26 Ganz Israel hielt eine große Totenklage für Jonatan; tagelang beweinte ihn das Volk.

27 Über der Grabstätte seines Vaters und seiner Brüder errichtete Simeon einen großen, weithin sichtbaren Bau, der an der Vorder- und Rückseite mit polierten Steinplatten verblendet war.

28 Auf dem Bau erhoben sich sieben Pyramiden, von denen sechs paarweise einander zugeordnet waren und an Simeons Vater, seine Mutter und seine vier Brüder erinnern sollten.

29 Die Anlage war eingefasst durch hohe Säulen, die mit steinernen Bildwerken geschmückt waren. Die einen zeigten Rüstungen und Waffen und verkündeten so den Kriegsruhm der Toten, die anderen zeigten Schiffe, die man schon vom Meer aus sehen konnte.

30 Die Grabanlage, die Simeon baute, steht bis heute in Modeïn.

Das neue Bündnis mit Demetrius II. : Freiheit für Judäa

31 Tryphon ließ den jungen König Antiochus heimtückisch ermorden

32 und setzte sich selbst die Krone Vorderasiens auf. Das Land hatte schwer unter ihm zu leiden.

33 Simeon baute die Festungen in Judäa aus. Sie erhielten starke Mauern, hohe Türme und gut gesicherte Toranlagen. In den Festungen legte er Lebensmittelvorräte an.

34 Darauf schickte er eine Gesandtschaft zu König Demetrius, um bei ihm Steuernachlass zu erwirken. Denn Tryphon hatte das Land rücksichtslos ausgeraubt.

35 Die Gesandtschaft kehrte mit folgendem Antwortschreiben zurück:

36 »König Demetrius grüßt Simeon, den Obersten Priester und Freund der Könige, sowie den Rat der Ältesten und das ganze jüdische Volk.

37 Ich habe den goldenen Kranz und den Palmzweig, den ihr mir übersandt habt, empfangen und bin bereit, endgültig mit euch Frieden zu schließen. Ich werde meine Behörden anweisen, euch Steuernachlass zu gewähren.

38 Alle Vorrechte, die ich euch früher schon einmal gewährt habe, bleiben in Kraft. Auch die Festungen, die ihr angelegt habt, sollen euch nicht genommen werden.

39 Ich vergebe euch alle Fehler und Vertragsverletzungen, deren ihr euch in jüngster Vergangenheit schuldig gemacht habt, und erlasse euch zugleich die Lieferung der goldenen Ehrenkrone, die ihr mir schuldig seid. Sollten sonst noch irgendwelche Steuern in Jerusalem erhoben worden sein, so sind auch diese in Zukunft nicht mehr zu zahlen.

40 Wenn es bei euch junge Leute gibt, die geeignet sind, in meiner Leibgarde Dienst zu tun, werden sie von mir angenommen. Zwischen uns soll endgültig Frieden herrschen. «

41 So wurde Israel im 170. Jahr der griechischen Herrschaft vom fremden Joch befreit.

42 Von da an leitete man in Israel Urkunden und Verträge mit dem Satz ein: »Im soundsovielten Jahr der Regierung Simeons, des großen Obersten Priesters, des Heerführers und Oberhauptes der Juden. «

Simeon erobert Geser

43 Damals ging Simeon auch gegen die Stadt Geser vor und schloss sie mit seinen Truppen ein. Er ließ einen mächtigen Belagerungsturm bauen und an einen Turm der Stadtbefestigung heranfahren. Der Stadtturm wurde erobert

44 und die Besatzung des Belagerungsturmes drang in die Stadt ein. Unter der Bevölkerung entstand eine Panik.

45 Die Männer kamen mit ihren Frauen und Kindern auf die Stadtmauer. Alle zerrissen ihre Kleider und schrien und flehten, Simeon solle Frieden mit ihnen schließen,

46 er solle doch Gnade vor Recht ergehen lassen.

47 Simeon ließ sich erweichen. Der Kampf wurde eingestellt; aber alle Einwohner mussten die Stadt verlassen. Die Häuser, in denen man Bilder der fremden Götter fand, wurden rein gemacht; dann hielt Simeon mit seinen Leuten unter Preis- und Dankliedern Einzug in die Stadt.

48 Alle Spuren des alten Götzendienstes wurden beseitigt und Männer angesiedelt, die dem Gesetz Gottes gehorchten. Simeon ließ die Befestigungsanlagen von Geser noch weiter ausbauen und für sich selbst einen Palast errichten.

Die Festung von Jerusalem in jüdischer Hand

49 Die Besatzung der feindlichen Festung in Jerusalem war inzwischen von jeder Verbindung abgeschnitten. Die Belagerten konnten nicht mehr einkaufen und hatten kaum mehr etwas zu essen; viele verhungerten.

50 Da baten sie Simeon um Frieden. Simeon schenkte ihnen das Leben, befahl ihnen aber, die Festung zu räumen. Dann ließ er alles daraus entfernen, was gegen das Gesetz Gottes verstieß.

51 Mit Jubelrufen und mit Palmzweigen in der Hand zogen nun die Männer Israels in die Festung ein. Zur Begleitung von Lauten, Harfen und Zimbeln sangen sie Dank- und Freudenlieder, weil der letzte und gefährlichste Stützpunkt des Feindes gefallen war. Das war am 23. Tag des 2. Monats im Jahr 171 der griechischen Herrschaft.

52 Simeon bestimmte, dass dieser Tag jedes Jahr gefeiert werden sollte. Er ließ die Mauern des Tempelbezirks auf der Seite zur Festung hin verstärken und machte die Festung zum Wohnsitz für sich und sein Gefolge.

53 Seinen Sohn Johanan, der inzwischen zu einem Mann herangewachsen war, ernannte Simeon zum Befehlshaber des gesamten Heeres. Johanan nahm seinen Amtssitz in Geser.

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Simon tritt an die Stelle seines Bruders Jonatan

1 Als nun Simon hörte, dass Tryphon ein großes Heer beieinanderhatte, um das Land Judäa anzugreifen und zugrunde zu richten,

2 und sah, dass dem Volk angst und bange war, zog er hinauf nach Jerusalem und versammelte das Volk

3 und tröstete sie und sagte zu ihnen: Ihr wisst, was ich und meine Brüder und das Haus meines Vaters für das Gesetz und das Heiligtum getan und welche Kriege und Nöte wir gesehen haben.

4 Darin sind alle meine Brüder für Israel umgekommen, und es lebt keiner mehr außer mir.

5 Nun möchte ich in dieser Trübsal mein Leben gewiss nicht schonen; denn ich bin nicht besser als meine Brüder;

6 sondern ich will mein Volk, das Heiligtum und eure Frauen und Kinder rächen. Denn alle Völker ringsum haben sich feindselig zusammengerottet, um uns zu vernichten.

7 Als das Volk diese Worte hörte, fasste es neuen Mut

8 und antwortete mit lauter Stimme: Sei du unser Anführer wie vorher deine Brüder Judas und Jonatan.

9 Führe unsern Krieg! Wir wollen tun, was immer du uns gebietest.

10 Da rief Simon das ganze Kriegsvolk zusammen. Auch sorgte er dafür, dass man eilends die Mauern von Jerusalem vollendete; so befestigte er die Stadt ringsumher.

11 Und er schickte Jonatan, den Sohn Abschaloms, mit einem neuen Heer nach Joppe. Der vertrieb die Feinde von dort und blieb in der Stadt.

Tryphons Feldzug gegen Jerusalem

12 Da zog Tryphon mit einem großen Heer von Ptolemais aus, um ins Land Judäa einzufallen, und führte Jonatan gefangen mit.

13 Aber Simon lagerte bei Hadid am Rand der Ebene.

14 Als aber Tryphon erfuhr, dass Simon anstelle seines Bruders Jonatan Anführer geworden war und mit ihm kämpfen wollte, sandte er Boten zu ihm und ließ ihm sagen:

15 Wir haben deinen Bruder Jonatan wegen des Geldes, das er der Schatzkammer des Königs aus seinen Ämtern schuldig geblieben ist, gefangen genommen;

16 und nun: Wenn du hundert Talente Silber und zwei seiner Söhne als Geiseln schickst, damit er nicht von uns abfällt, sobald er freikommt, dann wollen wir ihn freilassen.

17 Obwohl aber Simon genau merkte, dass sie mit Hinterlist zu ihm sprachen, ließ er das Geld und die Kinder holen, damit er sich nicht das Volk zum Feind machte,

18 die meinen könnten, Jonatan wäre umgekommen, weil er ihm das Geld und die Kinder nicht hatte geben wollen.

19 Darum schickte er die Kinder samt den hundert Talenten. Aber Tryphon hielt nicht Wort und wollte Jonatan nicht freilassen.

20 Danach kam Tryphon, um in das Land einzufallen und es zu verheeren. Er machte einen Umweg nach Adora. Doch Simon verfolgte ihn mit seinem Heer, wohin er auch zog.

21 Es schickten auch die Leute auf der Burg Boten zu Tryphon und bedrängten ihn, er solle durch die Wüste ziehen und ihnen Nahrung bringen.

22 Darum wollte Tryphon mit seiner ganzen Reiterei sich aufmachen und zu ihnen kommen. Aber in dieser Nacht fiel sehr viel Schnee; und er kam wegen des Schnees nicht durch. Deshalb brach er auf und zog nach Gilead,

23 und als er nach Baskama gekommen war, tötete er Jonatan. Der wurde dort begraben.

24 Darauf zog Tryphon wieder in sein Land.

25 Da schickte Simon dorthin und ließ den Leichnam seines Bruders Jonatan holen und legte ihn ins Grab in Modeïn, der Stadt seiner Väter.

26 Und ganz Israel hielt eine große Totenklage über ihn und betrauerte ihn lange Zeit.

27 Und Simon ließ über dem Grab seines Vaters und seiner Brüder ein Denkmal bauen, hoch und weithin sichtbar, hinten und vorn aus geglätteten Steinen,

28 und darauf ließ er sieben Pyramiden setzen, eine der andern gegenüber: dem Vater, der Mutter und den vier Brüdern.

29 Und er ließ um sie herum Kunstwerke und hohe Säulen setzen und an den Säulen Rüstungen anbringen zum ewigen Ruhm und neben den Rüstungen in Stein gehauene Schiffe, sodass es alle sehen konnten, die auf dem Meer fahren.

30 Dies Grabmal, das er in Modeïn errichtet hat, steht noch bis auf den heutigen Tag.

31 Aber Tryphon handelte hinterlistig an König Antiochus dem Jüngeren und tötete ihn.

32 Darauf wurde er selbst König an seiner statt und setzte sich die Krone der Asia auf; und er fügte dem Land schweren Schaden zu.

Judäa wird unabhängig

33 Aber Simon baute und befestigte viele Städte in Judäa mit hohen Türmen und dicken Mauern, Toren und Riegeln und schaffte Nahrung in die befestigten Städte;

34 und Simon wählte Männer aus und schickte sie zu König Demetrius, um für das Land um Erleichterung zu bitten; denn Tryphon hatte das ganze Land ausgeplündert.

35 Darauf sandte König Demetrius ihm einen Brief mit diesen Worten als Antwort:

36 König Demetrius entbietet dem Hohenpriester Simon, dem Freund des Königs, und den Ältesten und dem jüdischen Volk seinen Gruß.

37 Die goldene Krone samt dem Palmzweig, die ihr geschickt habt, haben wir empfangen und sind bereit, einen dauernden Frieden mit euch zu schließen und den Amtleuten zu schreiben, dass sie euch die Lasten erleichtern.

38 Und was wir euch versprochen haben, das soll Bestand haben. Alle Festungen, die ihr gebaut habt, sollt ihr behalten.

39 Und wir vergeben euch, was ihr bis heute aus Versehen oder mit Absicht getan habt. Die Kranzsteuer, die ihr schuldet, und was auch immer in Jerusalem bezahlt werden musste, soll nun nicht mehr bezahlt werden.

40 Und wer unter euch geeignet ist, in unserm Heer zu dienen, der soll eintreten. Und es soll zwischen uns Friede herrschen.

41 Im 170. Jahr wurde Israel befreit vom Joch der Fremden,

42 und das Volk schrieb von jetzt an in Urkunden und Verträgen: Im ersten Jahr Simons, des großen Hohenpriesters und Feldherrn und Anführers der Juden.

43 Zu dieser Zeit belagerte Simon die Stadt Geser und schloss sie ein mit seinen Truppen; er baute einen Belagerungsturm und führte ihn an die Stadt heran, er schlug eine Bresche in einen Turm und eroberte ihn.

44 Und die Soldaten auf dem Belagerungsturm sprangen in die Stadt. Da entstand große Unruhe in der Stadt,

45 und die Leute liefen mit Frauen und Kindern auf die Mauer und zerrissen ihre Kleider und schrien laut und baten Simon, mit ihnen Frieden zu schließen,

46 und sprachen: Bestrafe uns nicht nach unseren bösen Taten, sondern nach deiner Gnade!

47 Und Simon gab ihnen nach, sodass er sie nicht tötete. Aber er vertrieb sie aus der Stadt und ließ die Häuser reinigen, in denen sie Götzenbilder aufgestellt hatten. Dann zog er unter Lobliedern und Preisgesängen in die Stadt hinein.

48 Und er ließ alles entfernen, was unrein macht, und setzte Leute hinein, die das Gesetz hielten, und befestigte die Stadt und baute sich selbst ein Haus darin.

49 Und die Leute auf der Burg von Jerusalem wurden belagert, sodass niemand heraus- oder hineinkommen und weder kaufen noch verkaufen konnte; und sie litten so großen Hunger, dass viele vor Hunger sterben mussten.

50 Darum schrien sie zu Simon und baten um Frieden. Den gewährte er ihnen, aber er vertrieb sie aus der Burg. Und er ließ sie wieder reinigen von allem, was befleckte,

51 und nahm sie ein am dreiundzwanzigsten Tage des zweiten Monats im 171. Jahr und zog hinein mit Lobgesang und Palmzweigen, mit Harfen und Zimbeln und Zithern, mit Lobliedern und Preisliedern, weil dieser starke Feind aus Israel vertrieben war.

52 Und er gebot, dass man diesen Tag jährlich mit Freude begehen sollte. Auch befestigte er den Berg des Tempels neben der Burg noch mehr und ließ sich dort oben mit seinen Leuten nieder.

53 Und weil Simon sah, dass sein Sohn Johannes ein tüchtiger Mann war, machte er ihn zum Anführer über das ganze Kriegsvolk, und der ließ sich nieder in Geser.

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