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Einheitsübersetzung
Einheitsübersetzung 2016
Sanheribs Feldzug gegen Jerusalem: 32,1–23
1 Nach diesen Maßnahmen und diesen Beweisen der Treue Hiskijas zog Sanherib, der König von Assur, heran. Er fiel in Juda ein, belagerte die festen Städte und gedachte, sie für sich zu erobern.
2 Als Hiskija sah, dass Sanherib herankam und sich zum Krieg gegen Jerusalem anschickte,
3 überlegte er mit seinen Obersten und Helden, ob man nicht die Wasserquellen außerhalb der Stadt verstopfen solle. Sie unterstützten sein Vorhaben.
4 Man holte viel Volk zusammen und verstopfte alle Quellen und den Bach, der mitten durch das Tal fließt; denn man sagte sich: Wozu sollen die Könige von Assur bei ihrer Ankunft reichlich Wasser finden?
5 Auch unternahm der König Anstrengungen, um die ganze Mauer auszubessern, in der Risse entstanden waren. Er erhöhte die Türme, baute draußen die andere Mauer, befestigte den Millo in der Davidstadt und ließ viele Wurfspieße und Schilde anfertigen.
6 Dann setzte er Kriegsoberste über das Volk und versammelte sie vor sich am Platz vor dem Stadttor. Dort sprach er ihnen Mut zu und sagte:
7 Seid mutig und tapfer! Fürchtet euch nicht und erschreckt nicht vor dem König von Assur und dem großen Heer, das bei ihm ist; denn bei uns ist mehr als bei ihm.
8 Bei ihm sind Arme aus Fleisch, bei uns aber ist der HERR, unser Gott, der uns hilft und unsere Kriege führt. Das Volk wurde durch die Worte Hiskijas, des Königs von Juda, ermutigt.
9 Als dann Sanherib, der König von Assur, später mit seiner ganzen Streitmacht vor Lachisch stand, sandte er seine Diener nach Jerusalem zu Hiskija, dem König von Juda, und zu allen Judäern, die in Jerusalem wohnten. Er ließ ihnen sagen:
10 So spricht Sanherib, der König von Assur: Worauf vertraut ihr denn, dass ihr im belagerten Jerusalem bleibt?
11 Hiskija führt euch nur irre, um euch durch Hunger und Durst umkommen zu lassen, wenn er sagt: Der HERR, unser Gott, wird uns aus der Hand des Königs von Assur retten.
12 Hat nicht gerade Hiskija seine Kulthöhen und Altäre beseitigt und in Juda und Jerusalem angeordnet: Nur vor einem einzigen Altar dürft ihr euch niederwerfen und auf ihm Opfer anzünden?
13 Wisst ihr denn nicht, was ich und meine Väter mit allen Völkern in anderen Ländern gemacht haben? Konnten denn die Götter der Völker in diesen Ländern ihr Land aus meiner Hand retten?
14 Wer von all den Göttern dieser Völker, an denen meine Väter den Bann vollzogen haben, konnte sein Volk aus meiner Hand retten? Wie sollte dann euer Gott euch aus meiner Hand retten?
15 Lasst euch jetzt nicht von Hiskija betören und euch nicht auf diese Weise irreführen! Glaubt ihm nicht! Denn kein Gott irgendeines anderen Volkes oder Reiches konnte sein Volk aus meiner Hand und aus der Hand meiner Väter retten. Wie viel weniger wird euer Gott euch aus meiner Hand retten!
16 Noch vieles andere redeten die Abgesandten Sanheribs gegen Gott, den HERRN, und seinen Knecht Hiskija.
17 Sanherib schrieb auch einen Brief, in dem er den HERRN, den Gott Israels, verhöhnte. Er schrieb darin über ihn: Wie die Götter der Völker in anderen Ländern ihr Volk nicht aus meiner Hand gerettet haben, so wird auch der Gott Hiskijas sein Volk nicht aus meiner Hand retten.
18 Der Bevölkerung Jerusalems, die auf der Mauer stand, riefen die Abgesandten ihren Auftrag mit lauter Stimme auf Judäisch zu, um sie in Furcht und Schrecken zu versetzen und so die Stadt erobern zu können.
19 Sie redeten vom Gott Jerusalems wie von den Göttern der anderen Völker auf der Erde, die nur ein Werk von Menschen sind.
20 Doch König Hiskija und der Prophet Jesaja, der Sohn des Amoz, beteten in dieser Angelegenheit zum HERRN und riefen zum Himmel.
21 Da sandte der HERR einen Engel, der alle Kriegshelden, Fürsten und Hauptleute im Lager des Königs von Assur vernichtete. Sanherib musste, mit Schande bedeckt, in sein Land zurückkehren. Als er in den Tempel seines Gottes kam, machten ihn dort seine eigenen Söhne mit dem Schwert nieder.
22 So befreite der HERR den Hiskija und die Einwohner Jerusalems aus der Hand Sanheribs, des Königs von Assur, und aus der Hand aller Feinde. Er verlieh ihnen ringsum Ruhe.
23 Viele brachten Gaben für den HERRN nach Jerusalem und kostbare Geschenke für Hiskija, den König von Juda. Er war seitdem hochgeehrt in den Augen aller Völker.
Erfolge, Krankheit und Tod Hiskijas: 32,24–33
24 In jenen Tagen wurde Hiskija schwer krank und war dem Tod nahe. Er betete zum HERRN und dieser erhörte ihn und gab ihm ein Wunderzeichen.
25 Doch Hiskija zeigte keine Dankbarkeit für die empfangene Wohltat und wurde hochmütig. Da kam Zorn über ihn und über Juda und Jerusalem.
26 Nun aber demütigte sich Hiskija mit den Einwohnern Jerusalems in seinem Stolz und so kam der Zorn des HERRN nicht schon in den Tagen Hiskijas über sie.
27 Hiskija wurden Reichtum und Ehre in hohem Maß zuteil. Er erwarb Schätze an Silber, Gold, Edelsteinen, Balsam, Schilden und allerlei kostbaren Geräten.
28 Auch hatte er Speicher für Getreide, Most und Öl, dazu Ställe für jede Art von Vieh und Herden für die Hürden.
29 Er hatte sich nämlich Esel und einen reichen Besitz an Schafen und Rindern verschafft; denn Gott hatte ihm ein sehr großes Vermögen verliehen.
30 Hiskija war es auch, der den oberen Abfluss des Gihonwassers verstopfte und es nach Westen in die Davidstadt hinableitete. Bei allem, was er unternahm, hatte er Erfolg.
31 So war es auch, als die babylonischen Obersten ihre Unterhändler zu ihm sandten, um Auskunft über das Zeichen zu erlangen, das im Land geschehen war. Da überließ ihn Gott sich selbst, um zu erproben und zu erkennen, was alles in seinem Herzen war.
32 Die übrige Geschichte Hiskijas und seine frommen Taten sind aufgezeichnet in der Vision des Propheten Jesaja, des Sohnes des Amoz, und im Buch der Könige von Juda und Israel.
33 Hiskija entschlief zu seinen Vätern und man begrub ihn beim Aufgang zu den Gräbern der Nachkommen Davids. Bei seinem Tod erwiesen ihm ganz Juda und die Einwohner Jerusalems die Ehre. Sein Sohn Manasse wurde König an seiner Stelle.
Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart. Alle Rechte vorbehalten
Elberfelder Bibel
Elberfelder 2006
Belagerung Jerusalems durch die Assyrer – Seine Befreiung
1 Nach diesen Ereignissen und dieser Treue kam Sanherib, der König von Assur. Und er drang in Juda ein und belagerte die befestigten Städte, und er gedachte, sie für sich zu erobern[7]w. aufzubrechen.
2 Und als Hiskia sah, dass Sanherib gekommen und dass sein Gesicht zum Kampf gegen Jerusalem {gerichtet} war,
3 da beriet er sich mit seinen Obersten und seinen Helden, {ob sie} die Wasser der Quellen, die außerhalb der Stadt lagen, verstopfen[8]o. verdecken; o. unkenntlich machen {sollten}. Und sie unterstützten ihn.
4 Und es versammelte sich viel Volk, und sie verstopften[9]o. verdeckten; o. machten unkenntlich alle Quellen und den Bach, der im Innern der Erde fließt[10]o. der mitten durchs Land fließt. Denn sie sagten: Warum sollen die Könige von Assur kommen und viel Wasser finden?
5 Und er fasste Mut und baute die ganze Mauer, wo sie eingerissen war, {wieder} auf und errichtete auf ihr Türme[11]so mit der aram. Üs. ; Mas. T. : und er stieg auf die Türme und {baute} die andere Mauer außerhalb und befestigte den Millo[12]d. h. Aufschüttung; der Millo diente zur Befestigung der Stadt der Stadt Davids; und er fertigte Waffen in Menge an und Schilde.
6 Auch setzte er Kriegsoberste über das Volk. Und er versammelte sie zu sich auf dem Platz am Stadttor und redete zu ihren Herzen und sagte:
7 Seid stark und mutig! Fürchtet euch nicht und seid nicht niedergeschlagen vor dem König von Assur und vor der ganzen Menge, die mit ihm ist! Denn mit uns sind mehr als mit ihm[1]o. Denn mit uns ist ein Größerer als mit ihm.
8 Mit ihm ist ein Arm aus Fleisch. Aber mit uns ist der Herr, unser Gott, um uns zu helfen und unsere Kriege zu führen! Und das Volk verließ sich auf die Worte Hiskias, des Königs von Juda.
9 Danach sandte Sanherib, der König von Assur, seine Knechte nach Jerusalem – er war aber noch vor Lachisch und seine ganze {Streit} macht mit ihm – zu Hiskia, dem König von Juda, und zu ganz Juda, das in Jerusalem war, und ließ {ihnen} sagen:
10 So spricht Sanherib, der König von Assur: Worauf vertraut ihr, dass ihr in der Belagerung in Jerusalem aushalten wollt[2]o. dass ihr in der befestigten Stadt, in Jerusalem, bleibt?
11 Verführt euch Hiskia nicht, um euch dem Tod durch Hunger und Durst preiszugeben, wenn er sagt: Der Herr, unser Gott, wird uns aus der Hand des Königs von Assur retten?
12 Ist es nicht Hiskia, der seine Höhen und seine Altäre beseitigt hat, als er zu Juda und zu Jerusalem gesagt hat: Vor einem Altar sollt ihr euch niederwerfen, und auf ihm sollt ihr Rauchopfer darbringen?
13 Erkennt ihr nicht, was ich und meine Väter allen Völkern der Länder getan haben? Konnten etwa die Götter der Nationen der Länder ihr Land aus meiner Hand retten?
14 Wer ist unter allen Göttern dieser Nationen, an denen meine Väter den Bann vollstreckt haben, der sein Volk aus meiner Hand hat retten können, sodass euer Gott euch aus meiner Hand retten könnte?
15 Und nun, lasst euch von Hiskia nicht täuschen und lasst euch nicht auf diese Weise verführen! Glaubt ihm nicht! Denn kein Gott irgendeiner Nation oder irgendeines Königreiches hat sein Volk aus meiner Hand und aus der Hand meiner Väter retten können. Wie viel weniger wird euer Gott euch aus meiner Hand retten!
16 Und noch mehr redeten seine Knechte gegen Gott, den Herrn, und gegen seinen Knecht Hiskia.
17 Auch schrieb er einen Brief[3]w. Briefe, um den Herrn, den Gott Israels, zu verhöhnen und gegen ihn zu reden, indem er behauptete: Wie die Götter der Nationen der Länder, die ihr Volk nicht aus meiner Hand gerettet haben, so wird auch der Gott Hiskias sein Volk nicht aus meiner Hand retten.
18 Und sie riefen dem Volk von Jerusalem, das auf der Mauer war, mit lauter Stimme auf Judäisch zu, um sie zu schrecken und bestürzt zu machen, damit sie die Stadt einnehmen konnten.
19 Und sie redeten von dem Gott Jerusalems wie von den Göttern der Völker der Erde, die doch Machwerk von Menschenhänden sind.
20 Und der König Hiskia und der Prophet Jesaja, der Sohn des Amoz, beteten deswegen und schrien zum Himmel um Hilfe.
21 Da sandte der Herr einen Engel, der jeden tapferen Helden und Fürsten und Obersten im Lager des Königs von Assur vertilgte. Und dieser zog, mit Schanden bedeckt[4]w. mit Schande des Gesichts, in sein Land zurück. Und als er in das Haus seines Gottes ging, brachten ihn dort seine Söhne[5]w. die aus seinem Leib hervorgegangen waren durch das Schwert zu Fall.
22 So rettete der Herr Hiskia und die Bewohner von Jerusalem aus der Hand Sanheribs, des Königs von Assur, und aus der Hand aller Feinde[6]so mit mehreren hebr. Handschr. ; Mas. T. : aus der Hand aller; und er gab ihnen Ruhe ringsumher[7]so mit LXX und Vulg. ; Mas. T. : und er geleitete sie ringsum.
23 Und viele brachten Gaben für den Herrn nach Jerusalem und Kostbarkeiten für Hiskia, den König von Juda; und er war seitdem hoch {angesehen} in den Augen aller Nationen.
Hiskias Krankheit und Genesung – Gesandtschaft von Babel – Seine gesegnete Regierung
24 In jenen Tagen wurde Hiskia todkrank; und er betete zu dem Herrn. Und der Herr[1]w. er redete zu ihm und gab ihm ein Wunderzeichen[2]o. Wahrzeichen.
25 Aber Hiskia vergalt nicht die Wohltat {, die} an ihm {erwiesen worden war} , denn sein Herz wurde hochmütig. Und es kam ein Zorn {Gottes} über ihn und über Juda und Jerusalem.
26 Da demütigte sich Hiskia wegen des Hochmutes seines Herzens, er und die Bewohner von Jerusalem; und der Zorn des Herrn kam nicht über sie in den Tagen Hiskias.
27 Und Hiskia hatte sehr viel Reichtum und Ehre. Und er machte sich Schatzkammern für Silber und Gold und Edelsteine und für Balsamöle und für Schilde und für allerlei kostbare Geräte
28 und Vorratshäuser für den Ertrag an Getreide und Most und Öl und Ställe für allerlei Vieh und Ställe für die Herden[3]so mit LXX und Vulg. ; Mas. T. : Herden für die Ställe.
29 Und er legte sich Städte an und Besitz von[4]Andere üs. mit Textänderung: er schaffte sich Herden und Besitz an Schafen und Rindern in Menge; denn Gott gab ihm ein sehr großes Vermögen.
30 Und er, Hiskia, verstopfte[5]o. verdeckte; o. machte unkenntlich den oberen Abfluss des Wassers des Gihon und leitete es unter {irdisch}[6]o. abwärts nach Westen in die Stadt Davids. Und Hiskia hatte Gelingen in all seinem Tun.
31 So war es auch bei den Gesandten der Obersten von Babel, die zu ihm gesandt hatten, um nach dem Wunderzeichen[2]o. Wahrzeichen zu fragen, das im Land geschehen war. Da ließ Gott ihn allein[7]o. ließ Gott ihn gewähren, um ihn auf die Probe zu stellen, damit er alles erkannte, was in seinem Herzen war.
32 Und die übrige Geschichte[8]w. der Rest der Begebenheiten Hiskias und seine guten Taten[9]o. seine Treuebeweise; o. Gnadenerweise, siehe, sie sind geschrieben in {dem Buch} der Vision des Propheten Jesaja, des Sohnes des Amoz, in dem Buch der Könige von Juda und Israel.
33 Und Hiskia legte sich zu seinen Vätern, und man begrub ihn bei dem Aufgang zu den Gräbern der Söhne Davids. Und ganz Juda und die Bewohner von Jerusalem erwiesen ihm Ehre bei seinem Tod. Und sein Sohn Manasse wurde König an seiner Stelle.
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen
Gute Nachricht Bibel
Gute Nachricht Bibel 2018
Die Assyrer dringen in Juda ein (2 Kön 18,13; Jes 36,1)
1 Nachdem Hiskija dies alles getan und damit seine Treue zum Herrn bewiesen hatte, rückte Sanherib, der König von Assyrien, mit seinen Truppen heran, fiel in Juda ein und belagerte die befestigten Städte, um sie in seine Gewalt zu bringen.
2 Hiskija erkannte, dass Sanherib es vor allem auf Jerusalem abgesehen hatte.
3 Er beriet sich deshalb mit seinen Ministern und Offizieren, ob man nicht die Wasserquellen außerhalb der Stadt unzugänglich machen sollte, und sie stimmten diesem Vorschlag zu.
4 Sie sagten sich: »Wenn die assyrischen Könige kommen, um uns zu belagern, sollen sie kein Wasser finden!« Sie holten viele Leute zusammen und diese schütteten alle Quellen zu, ebenso auch den Zugang zu dem unterirdischen Kanal, durch den das Wasser in die Stadt geleitet wird.
5 Hiskija ging auch entschlossen daran, die Stadtmauer überall, wo sie schadhaft geworden war, wieder instand setzen zu lassen. Die bestehenden Türme wurden höher gebaut, außerhalb der Mauer wurde noch eine zweite Mauer errichtet und in der Davidsstadt verstärkte man die Befestigung am Millo. Außerdem ließ der König eine große Menge Wurfspeere und Schilde anfertigen.
6 Er setzte auch Truppenführer ein, die die wehrfähigen Männer im Fall einer Belagerung befehligen sollten. Dann bestellte er alle Männer zu sich auf den Platz am Stadttor und sprach ihnen Mut zu. Er sagte:
7 »Seid tapfer und entschlossen! Erschreckt nicht und habt keine Angst vor dem König von Assyrien und seinem ganzen Heer! Auf unserer Seite steht eine Macht, die stärker ist als er.
8 Er stützt sich auf menschliche Macht, wir aber auf den Herrn, unseren Gott! Der wird uns helfen und selbst den Kampf für uns führen. « Durch diese Worte Hiskijas, des Königs von Juda, wurde der Mut der Leute sehr gestärkt.
Jerusalem soll eingeschüchtert werden (2 Kön 18,17-37; Jes 36,2-22)
9 Einige Zeit später schickte König Sanherib – er lag noch mit seiner ganzen Streitmacht vor der Stadt Lachisch – Beauftragte zu König Hiskija von Juda und allen Judäern, die in Jerusalem Zuflucht gesucht hatten. Er gab ihnen folgende Botschaft mit:
10 »König Sanherib von Assyrien lässt euch sagen: Worauf vertraut ihr eigentlich, dass ihr in der belagerten Stadt Jerusalem bleiben wollt?
11 Hiskija führt euch in die Irre, wenn er euch einredet: ›Der Herr, unser Gott, wird uns vor dem König von Assyrien retten. ‹ In Wirklichkeit schickt er euch in den Tod! Verhungern und verdursten werdet ihr!
12 Er selbst hat doch die Opferstätten und Altäre eures Gottes im ganzen Land beseitigt und den Leuten von Juda und Jerusalem befohlen, den Herrn nur noch an einem einzigen Altar anzubeten und ihm nur dort Opfer darzubringen.
13 Wisst ihr nicht, was ich und meine Vorgänger mit den Völkern in anderen Ländern gemacht haben? Haben ihre Götter sie etwa vor mir schützen können?
14 Nicht einer von den vielen Göttern hat das gekonnt! Kein einziges der vielen Völker, die meine Vorgänger vernichtet haben, ist von seinem Gott gerettet worden! Da soll ausgerechnet der Herr, euer Gott, euch vor mir bewahren?
15 Ich sage euch: Lasst euch nicht von Hiskija in die Irre führen und betrügen! Glaubt ihm nicht! Kein Gott irgendeines Landes oder Reiches konnte sein Volk aus meiner Hand oder aus der meiner Vorgänger erretten. Und euer Gott kann das genauso wenig!«
16 In diesem Ton redeten die Abgesandten Sanheribs immer weiter gegen den Herrn, den wahren Gott, und seinen Diener Hiskija.
Sanherib lästert Gott und wird bestraft (2 Kön 19,9-19. 35-37; Jes 37,9-20. 36-38)
17 Sanherib hatte auch einen Brief mitgeschickt, in dem er den Herrn, den Gott Israels, verspottete. Darin hieß es: »Die Götter der anderen Länder haben ihre Völker nicht aus meiner Hand retten können. Genauso wenig kann der Gott Hiskijas sein Volk vor mir retten. «
18 Die Abgesandten des Assyrerkönigs riefen diese Worte mit lauter Stimme auf Hebräisch den Einwohnern von Jerusalem zu, die auf der Stadtmauer standen. Sie wollten sie damit einschüchtern und ihnen Angst einjagen, um die Stadt noch leichter erobern zu können.
19 Dabei redeten sie vom Gott Jerusalems, als wäre er den Göttern der anderen Völker gleichzustellen, die doch nur von Menschenhand hergestellte Bilder sind.
20 Aber König Hiskija und der Prophet Jesaja, der Sohn von Amoz, beteten deswegen zu Gott und schrien zu ihm um Hilfe.
21 Da schickte der Herr einen Engel, der im Lager des Assyrerkönigs alle Kriegsleute, Offiziere und Befehlshaber tötete, sodass der König mit Schimpf und Schande in sein Land zurückkehren musste. Als er eines Tages in den Tempel seines Gottes ging, erschlugen ihn dort seine eigenen Söhne mit dem Schwert.
22 So rettete der Herr König Hiskija und die Bewohner von Jerusalem aus der Hand Sanheribs, des Königs von Assyrien, und schützte sie vor allen ihren Feinden. Er gab ihnen Frieden an allen Grenzen.
23 Aus vielen Ländern wurden Opfergaben für den Herrn nach Jerusalem gebracht und kostbare Geschenke für Hiskija, den König von Juda; denn er stand seitdem bei allen Völkern in hohem Ansehen.
Das Ende der Regierung Hiskijas (2 Kön 20,1-21; Jes 38,1-8; Jes 39,1-8)
24 Einmal wurde Hiskija todkrank. Er betete zum Herrn und der Herr sagte ihm zu, dass er wieder gesund würde; er bestätigte ihm das sogar durch ein offenkundiges Wunder.
25 Aber anstatt dem Herrn für die erwiesene Wohltat zu danken, wurde Hiskija überheblich. Deshalb wurde der Herr zornig auf ihn und auch auf Juda und Jerusalem.
26 Doch Hiskija und die Bewohner von Jerusalem sahen ihre Schuld ein und beugten sich vor dem Herrn. Darum kam seine Strafe noch nicht über sie, solange Hiskija lebte.
27 Hiskija war sehr reich und stand in höchstem Ansehen. Er legte Schatzkammern an für seinen Besitz an Gold, Silber, Edelsteinen, Balsamöl, Schilden und allen möglichen kostbaren Geräten.
28 Er baute auch Vorratshäuser für Getreide, Wein und Olivenöl und Ställe für das Vieh, das er in großer Zahl hielt.
29 Zum Schutz seiner riesigen Rinder- und Schafherden ließ er eine Reihe von Grenzstädten bauen. Gott selbst hatte ihm zu diesem großen Reichtum verholfen.
30 Die Gihon-Quelle, die sich außerhalb der Stadt befindet, ließ Hiskija abdecken und das Wasser unterirdisch in westlicher Richtung in die Davidsstadt leiten. Alles, was er unternahm, gelang ihm.
31 So nahm es auch noch ein gutes Ende, als die Fürsten von Babylon eine Gesandtschaft zu ihm schickten, die sich nach dem Wunder erkundigen sollte, das im Land geschehen war. Damals ließ Gott Hiskija seinen selbst gewählten Weg gehen; aber er tat dies nur, weil er Hiskijas Charakter auf die Probe stellen wollte.
32 Was sonst noch über Hiskija zu berichten ist, über seine Taten, mit denen er seine Treue zum Herrn bewies, das ist nachzulesen in der Niederschrift der Offenbarungen des Propheten Jesaja, des Sohnes von Amoz, und im Buch der Könige von Israel und Juda.
33 Als Hiskija starb, wurde er in der Grabstätte der Nachkommen Davids bestattet, und zwar an bevorzugter Stelle, und die ganze Bevölkerung von Juda und Jerusalem erwies ihm große Ehre. Sein Sohn Manasse wurde sein Nachfolger.
Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
Lutherbibel
Lutherbibel 2017
Jerusalem wird von Sanherib belagert und wunderbar errettet (vgl. 2. Kön 18,13–19,37; Jes 36,1–37,38)
1 Nach diesem Erweis der Treue kam Sanherib, der König von Assur, und zog heran gegen Juda und lagerte sich vor die festen Städte und gedachte, sie an sich zu reißen.
2 Und als Hiskia sah, dass Sanherib heranzog zum Kampf gegen Jerusalem,
3 beriet er sich mit seinen Obersten und Kriegshelden, ob man die Wasserquellen verstopfen sollte, die draußen vor der Stadt waren; und sie halfen ihm.
4 Und es versammelte sich viel Volk, und sie verstopften alle Quellen und den Bach, der mitten durch das Land fließt, und sprachen: Dass die Könige von Assur nur kein Wasser finden, wenn sie kommen!
5 Und Hiskia ward getrost und besserte alle Mauern aus, wo sie Lücken hatten, und führte Türme auf und baute draußen noch eine andere Mauer und befestigte den Millo an der Stadt Davids und machte viele Waffen und Schilde
6 und setzte Hauptleute über das Kriegsvolk und sammelte sie zu sich auf dem Platz am Tor der Stadt und redete ihnen zu Herzen und sprach:
7 Seid getrost und unverzagt, fürchtet euch nicht und verzagt nicht vor dem König von Assur noch vor dem ganzen Heer, das bei ihm ist; denn mit uns ist ein Größerer als mit ihm.
8 Mit ihm ist ein fleischlicher Arm, mit uns aber ist der Herr, unser Gott, dass er uns helfe und führe unsern Streit. Und das Volk verließ sich auf die Worte Hiskias, des Königs von Juda.
9 Danach sandte Sanherib, der König von Assur, seine Großen nach Jerusalem – denn er lag vor Lachisch und seine ganze Heeresmacht mit ihm – zu Hiskia, dem König von Juda, und zu ganz Juda, das in Jerusalem war, und ließ ihm sagen:
10 So spricht Sanherib, der König von Assur: Worauf wollt ihr euch verlassen, die ihr in dem belagerten Jerusalem wohnt?
11 Hiskia verführt euch und gibt euch in den Tod durch Hunger und Durst, wenn er spricht: Der Herr, unser Gott, wird uns erretten aus der Hand des Königs von Assur.
12 Ist das nicht der Hiskia, der seine Opferhöhen und Altäre entfernt und zu Juda und Jerusalem gesagt hat: Vor einem Altar sollt ihr anbeten und darauf opfern?
13 Wisst ihr nicht, was ich und meine Väter getan haben allen Völkern in den Ländern? Haben die Götter der Völker in den Ländern ihr Land erretten können aus meiner Hand?
14 Wo ist einer unter allen Göttern dieser Völker, die meine Väter mit dem Bann geschlagen haben, der sein Volk hätte erretten können aus meiner Hand, dass euer Gott euch aus meiner Hand sollte erretten können?
15 So lasst euch nun von Hiskia nicht betrügen und lasst euch dadurch nicht verführen und glaubt ihm nicht; denn wenn kein Gott eines Volkes und Königreichs sein Volk aus meiner und meiner Väter Hand hat erretten können, so wird euch auch euer Gott nicht erretten aus meiner Hand.
16 Dazu redeten seine Großen noch mehr gegen Gott, den Herrn, und gegen seinen Knecht Hiskia.
17 Auch schrieb er einen Brief, um dem Herrn, dem Gott Israels, Hohn zu sprechen, und redete gegen ihn: Wie die Götter der Völker in den Ländern ihr Volk nicht aus meiner Hand errettet haben, so wird auch der Gott Hiskias sein Volk nicht erretten aus meiner Hand.
18 Und sie riefen mit lauter Stimme auf Judäisch zum Volk von Jerusalem, das auf der Mauer war, um sie furchtsam zu machen und zu erschrecken, damit sie die Stadt erobern könnten,
19 und redeten gegen den Gott Jerusalems wie gegen die Götter der Völker auf Erden, die doch Werke von Menschenhänden waren.
20 Aber der König Hiskia und der Prophet Jesaja, der Sohn des Amoz, beteten deswegen und schrien gen Himmel.
21 Und der Herr sandte einen Engel; der vertilgte alle Kriegsleute und Obersten und Hauptleute im Lager des Königs von Assur, dass er mit Schanden wieder in sein Land zog. Und als er in seines Gottes Haus ging, fällten ihn dort seine Söhne, sein eigen Fleisch und Blut, durch das Schwert.
22 So half der Herr dem Hiskia und denen zu Jerusalem aus der Hand Sanheribs, des Königs von Assur, und aus der Hand aller andern und gab ihnen Ruhe ringsumher,
23 dass viele dem Herrn Geschenke brachten nach Jerusalem und Kleinode für Hiskia, den König von Juda. Und er wurde danach hoch geachtet in den Augen aller Völker.
Das Ende der Regierung Hiskias (vgl. 2. Kön 20,1-21; Jes 38,1–39,8)
24 Zu dieser Zeit wurde Hiskia todkrank; und er betete zum Herrn. Der redete mit ihm und gab ihm ein Wunderzeichen.
25 Aber Hiskia vergalt nicht nach dem, was ihm geschehen war; denn sein Herz überhob sich. Darum kam der Zorn über ihn und über Juda und Jerusalem.
26 Da demütigte sich Hiskia darüber, dass sein Herz sich überhoben hatte, samt denen in Jerusalem. Darum kam der Zorn des Herrn nicht über sie, solange Hiskia lebte.
27 Und Hiskia hatte sehr großen Reichtum und Ehre und sammelte sich Schätze von Silber, Gold, Edelsteinen, Spezerei, Schilden und allerlei kostbarem Gerät
28 und baute Vorratshäuser für den Ertrag an Getreide, Wein und Öl und Ställe für allerlei Vieh und Hürden für die Schafe.
29 Und er baute sich Städte und hatte Vieh die Menge an Schafen und Rindern; denn Gott gab ihm sehr großes Gut.
30 Hiskia war es, der die obere Wasserquelle des Gihon verstopfte und sie hinunterleitete westwärts zur Stadt Davids; denn es gelangen Hiskia alle seine Werke.
31 Als aber die Botschafter der Fürsten von Babel zu ihm gesandt waren, um nach dem Wunder zu fragen, das im Lande geschehen war, verließ ihn Gott, um ihn zu versuchen, auf dass kundwürde alles, was in seinem Herzen war.
32 Was aber mehr von Hiskia zu sagen ist und seine barmherzigen Taten, siehe, das steht geschrieben in den Geschichten des Propheten Jesaja, des Sohnes des Amoz, im Buch der Könige von Juda und Israel.
33 Und Hiskia legte sich zu seinen Vätern, und sie begruben ihn, wo man hinaufgeht zu den Gräbern der Söhne Davids. Und ganz Juda und die Einwohner von Jerusalem gaben ihm Ehre bei seinem Tod. Und sein Sohn Manasse wurde König an seiner statt.
Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart