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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

Naamans Heilung vom Aussatz: 5,1–27

1 Naaman, der Feldherr des Königs von Aram, galt viel bei seinem Herrn und war angesehen; denn durch ihn hatte der HERR den Aramäern den Sieg verliehen. Der Mann war tapfer, aber an Aussatz erkrankt.

2 Nun hatten die Aramäer bei einem Streifzug ein junges Mädchen aus dem Land Israel verschleppt. Es war in den Dienst der Frau Naamans gekommen.

3 Es sagte zu seiner Herrin: Wäre mein Herr doch bei dem Propheten in Samaria! Er würde seinen Aussatz heilen.

4 Naaman ging zu seinem Herrn und meldete ihm: Das und das hat das Mädchen aus Israel gesagt.

5 Der König von Aram antwortete: So geh doch hin; ich werde dir ein Schreiben an den König von Israel mitgeben. Naaman machte sich auf den Weg. Er nahm zehn Talente Silber, sechstausend Schekel Gold und zehn Festkleider mit

6 und überbrachte dem König von Israel das Schreiben. Es hatte folgenden Inhalt: Wenn jetzt dieser Brief zu dir gelangt, so wisse: Ich habe meinen Knecht Naaman zu dir geschickt, damit du seinen Aussatz heilst.

7 Als der König von Israel den Brief gelesen hatte, zerriss er seine Kleider und rief: Bin ich denn ein Gott, der töten und zum Leben erwecken kann? Er schickt einen Mann zu mir, damit ich ihn von seinem Aussatz heile. Merkt doch und seht, dass er nur Streit mit mir sucht!

8 Als der Gottesmann Elischa hörte, der König von Israel habe seine Kleider zerrissen, ließ er ihm sagen: Warum hast du deine Kleider zerrissen? Naaman soll zu mir kommen; dann wird er erfahren, dass es in Israel einen Propheten gibt.

9 So kam Naaman mit seinen Pferden und Wagen und hielt vor dem Haus Elischas.

10 Dieser schickte einen Boten zu ihm hinaus und ließ ihm sagen: Geh und wasch dich siebenmal im Jordan! Dann wird dein Leib wieder gesund und du wirst rein.

11 Doch Naaman wurde zornig. Er ging weg und sagte: Ich dachte, er würde herauskommen, vor mich hintreten, den Namen des HERRN, seines Gottes, anrufen, seine Hand über die kranke Stelle bewegen und so den Aussatz heilen.

12 Sind nicht der Abana und der Parpar, die Flüsse von Damaskus, besser als alle Gewässer Israels? Kann ich nicht dort mich waschen, um rein zu werden? Voll Zorn wandte er sich ab und ging weg.

13 Doch seine Diener traten an ihn heran und redeten ihm zu: Wenn der Prophet etwas Schweres von dir verlangt hätte, würdest du es tun; wie viel mehr jetzt, da er zu dir nur gesagt hat: Wasch dich und du wirst rein.

14 So ging er also zum Jordan hinab und tauchte siebenmal unter, wie ihm der Gottesmann befohlen hatte. Da wurde sein Leib gesund wie der Leib eines Kindes und er war rein.

15 Nun kehrte er mit seinem ganzen Gefolge zum Gottesmann zurück, trat vor ihn hin und sagte: Jetzt weiß ich, dass es nirgends auf der Erde einen Gott gibt außer in Israel. So nimm jetzt von deinem Knecht ein Dankgeschenk an!

16 Elischa antwortete: So wahr der HERR lebt, in dessen Dienst ich stehe: Ich nehme nichts an. Auch als Naaman ihn dringend bat, es zu nehmen, lehnte er ab.

17 Darauf sagte Naaman: Wenn es also nicht sein kann, dann gebe man deinem Knecht so viel Erde, wie zwei Maultiere tragen können; denn dein Knecht wird keinem andern Gott mehr Brand- und Schlachtopfer darbringen als dem HERRN allein.

18 Nur dies möge der HERR deinem Knecht verzeihen: Wenn mein Herr zur Anbetung in den Tempel Rimmons geht, stützt er sich dort auf meinen Arm. Ich muss mich dann im Tempel Rimmons niederwerfen, wenn er sich dort niederwirft. Dann möge das der HERR deinem Knecht verzeihen.

19 Elischa antwortete: Geh in Frieden! Als Naaman schon eine Strecke Weges von ihm entfernt war,

20 sagte sich Gehasi, der Diener Elischas, des Gottesmannes: Mein Herr hat diesen Aramäer Naaman geschont und nichts von dem angenommen, was er mitgebracht hatte. So wahr der HERR lebt: Ich werde ihm nachlaufen und mir etwas von ihm holen.

21 Gehasi eilte ihm also nach. Als ihn Naaman hinter sich herankommen sah, beugte er sich ihm vom Wagen aus zu und fragte: Steht alles gut?

22 Er antwortete: Ja; nur lässt mein Herr sagen: Soeben sind vom Gebirge Efraim zwei junge Männer, zwei Prophetenjünger, zu mir gekommen. Gib ihnen doch ein Talent Silber und zwei Festkleider!

23 Naaman erwiderte: Tu mir den Gefallen und nimm zwei Talente! Er bat ihn dringend darum und tat zwei Talente Silber in zwei Beutel, legte zwei Festkleider dazu und ließ sie durch zwei Diener vor ihm hertragen.

24 Als Gehasi auf der Höhe angekommen war, nahm er ihnen die Geschenke ab und brachte sie in das Haus. Die Männer schickte er weg und sie kehrten zurück.

25 Er selbst ging hinein und trat vor seinen Herrn. Elischa fragte ihn: Woher kommst du, Gehasi? Er antwortete: Dein Knecht ist nirgendwohin gegangen.

26 Da sagte Elischa zu ihm: War nicht mein Geist zugegen, als sich jemand von seinem Wagen aus dir zuwandte? Ist es denn Zeit, Geld anzunehmen und Kleider, Ölgärten, Weinberge, Schafe und Rinder, Knechte und Mägde zu erwerben?

27 Der Aussatz Naamans aber soll für immer an dir und deinen Nachkommen haften. Gehasi ging hinaus und war vom Aussatz weiß wie Schnee.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Elisa und die Heilung des Naaman – Gericht über Gehasi

1 Und Naaman, der Heeroberste des Königs von Aram, war ein bedeutender Mann vor seinem Herrn und angesehen[2]w. war ein großer Mann vor seinem Herrn und erhobenen Gesichts; denn durch ihn hatte der Herr Sieg[3]w. Rettung für Aram gegeben. Der Mann war ein Kriegsheld[4]o. ein vermögender Mann; o. ein angesehener Mann, {aber} aussätzig.

2 Und die Aramäer waren auf Raub ausgezogen und hatten aus dem Land Israel ein junges Mädchen gefangen weggeführt, das kam in den Dienst der Frau[5]w. das war vor der Frau des Naaman.

3 Und sie sagte zu ihrer Herrin: Ach, wäre mein Herr doch vor dem Propheten, der in Samaria {wohnt} ! Dann würde er ihn von seinem Aussatz befreien[6]w. aufnehmen {in die menschliche Gesellschaft}.

4 Und Naaman[7]w. er ging und berichtete es seinem Herrn und sagte: So und so hat das Mädchen geredet, das aus dem Land Israel ist.

5 Da sagte der König von Aram: Geh, zieh hin! Und ich will {dazu} an den König von Israel einen Brief senden. Da ging er hin und nahm zehn Talente Silber mit sich und sechstausend {Schekel} Gold und zehn Wechselkleider.

6 Und er brachte den Brief zum König von Israel; und er lautete so: Und nun, wenn dieser Brief zu dir kommt, {so wisse, } siehe, ich habe meinen Knecht Naaman zu dir gesandt, damit du ihn von seinem Aussatz befreist[8]w. aufnimmst {in die menschliche Gesellschaft}.

7 Und es geschah, als der König von Israel den Brief gelesen hatte, da zerriss er seine Kleider und sagte: Bin ich Gott, {der die Macht hat, } zu töten und lebendig zu machen, dass dieser zu mir sendet, einen Menschen von seinem Aussatz zu befreien[6]w. aufnehmen {in die menschliche Gesellschaft}? Ja, wahrlich, erkennt doch und seht, dass er einen Anlass {zum Streit mit} mir sucht!

8 Und es geschah, als Elisa, der Mann Gottes, hörte, dass der König von Israel seine Kleider zerrissen hatte, da sandte er zu dem König und ließ {ihm} sagen: Warum hast du deine Kleider zerrissen? Lass ihn doch zu mir kommen! Und er soll erkennen, dass ein Prophet in Israel ist.

9 Da kam Naaman mit seinen Pferden und mit seinem Wagen und hielt am Eingang zu Elisas Haus.

10 Und Elisa schickte einen Boten zu ihm und ließ {ihm} sagen: Geh hin und bade dich siebenmal im Jordan! So wird dir dein Fleisch wiederhergestellt werden[9]so mit anderer Vokalisierung; Mas. T. : So wird dein Fleisch zurückkehren und rein sein.[10]so die syr. Üs. ; Mas. T. : und sei rein!

11 Da wurde Naaman zornig und ging {weg}. Und er sagte: Siehe, ich hatte mir gesagt: Er wird nach draußen zu mir herauskommen und hintreten und den Namen des Herrn, seines Gottes, anrufen und wird seine Hand über die Stelle schwingen und so den Aussätzigen {vom Aussatz} befreien[6]w. aufnehmen {in die menschliche Gesellschaft}.

12 Sind nicht Abana und Parpar, die Flüsse von Damaskus, besser als alle Wasser von Israel? Kann ich mich nicht darin baden und rein werden? Und er wandte sich um und ging im Zorn {davon}.

13 Da traten seine Diener herzu und redeten zu ihm und sagten: Mein Vater, hätte der Prophet eine große Sache zu dir geredet, hättest du es nicht getan? Wie viel mehr, da er {nur} zu dir gesagt hat: Bade, und du wirst rein sein[1]w. und sei rein!

14 Da stieg er hinab und tauchte im Jordan siebenmal unter nach dem Wort des Mannes Gottes. Da wurde sein Fleisch wieder wie das Fleisch eines kleinen Jungen, und er wurde rein.

15 Und er kehrte zu dem Mann Gottes zurück, er und sein ganzes Gefolge[2]w. Heer, und er kam und trat vor ihn und sagte: Siehe doch, ich habe erkannt, dass es keinen Gott auf der ganzen Erde gibt als nur in Israel. Und nun nimm doch ein Segensgeschenk von deinem Knecht!

16 Er aber sagte: So wahr der Herr lebt, vor dem ich stehe, wenn ich es nehmen werde[3]Der Satz ist eine hebr. Schwurformel, deren zweite Hälfte nicht ausgesprochen wurde.! Und er drang in ihn, es zu nehmen, doch er weigerte sich.

17 Da sagte Naaman: Wenn {also} nicht, dann möge man deinem Knecht doch die Traglast eines Maultiergespannes Erde geben! Denn dein Knecht wird nicht mehr anderen Göttern Brandopfer und Schlachtopfer zubereiten, sondern nur {noch} dem Herrn.

18 In dieser {einen} Sache wolle der Herr deinem Knecht {jedoch} vergeben: Wenn mein Herr in das Haus Rimmons geht, um sich dort niederzubeugen, dann stützt er sich auf meinen Arm[4]w. auf meine Hand, und {auch} ich beuge mich nieder im Haus Rimmons. Wenn ich mich {nun dabei} niederbeuge im Haus Rimmons, dann möge doch der Herr deinem Knecht in dieser Sache vergeben!

19 Und er sagte zu ihm: Gehe hin in Frieden!Als er nun von ihm weg eine Strecke Weges[5]w. Landes gegangen war,

20 da sagte {sich} Gehasi, der Diener Elisas, des Mannes Gottes: Siehe, mein Herr hat diesen Aramäer Naaman geschont, dass er nicht aus seiner Hand genommen hat, was er {ihm} gebracht hatte. So wahr der Herr lebt, wenn ich nicht hinter ihm herlaufe und etwas von ihm nehme[3]Der Satz ist eine hebr. Schwurformel, deren zweite Hälfte nicht ausgesprochen wurde.!

21 So jagte Gehasi Naaman nach. Als nun Naaman sah, dass jemand hinter ihm herlief, sprang er vom Wagen herab, {kam} ihm entgegen und sagte: Friede?

22 Er sagte: Friede! Mein Herr sendet mich und lässt sagen: Siehe, eben jetzt sind vom Gebirge Ephraim zwei junge Männer von den Söhnen der Propheten[6]o. den Prophetenschülern zu mir gekommen. Gib {mir} doch ein Talent Silber und zwei Wechselkleider für sie!

23 Da sagte Naaman: Tu mir den Gefallen[7]w. Entschließe dich {mit Selbstüberwindung} ; d. i. ein Ausdruck der Höflichkeit, nimm zwei Talente! Und er drängte ihn und band zwei Talente Silber in zwei Beutel und {nahm} zwei Wechselkleider und gab es zwei von seinen Dienern; und sie trugen es vor ihm her.

24 Als er aber an den Hügel kam, nahm er es aus ihrer Hand und brachte es im Haus unter. Dann entließ er die Männer, und sie gingen {fort}.

25 Er aber ging hinein und trat vor seinen Herrn. Da sagte Elisa zu ihm: Woher {kommst du} , Gehasi? Er sagte: Dein Knecht ist weder hierhin noch dorthin gegangen.

26 Da sagte er zu ihm: Ging mein Herz nicht mit, als ein Mann sich von seinem Wagen herab dir entgegenwandte? Ist es {denn} Zeit, Silber zu nehmen und Kleider zu nehmen und Olivenbäume und Weinberge und Schafe und Rinder und Knechte und Mägde?

27 So wird der Aussatz Naamans an dir haften und an deinen Nachkommen für ewig! Da ging er von ihm hinaus, aussätzig wie Schnee.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Ein aussätziger Feind sucht Hilfe

1 Naaman, der Heerführer des Königs von Syrien, war an Aussatz erkrankt. Er war ein tapferer Soldat und der König hielt große Stücke auf ihn, weil der Herr durch ihn den Syrern zum Sieg verholfen hatte.

2 In seinem Haus befand sich ein junges Mädchen, das von syrischen Kriegsleuten bei einem Streifzug aus Israel geraubt worden war. Sie war Dienerin bei seiner Frau geworden.

3 Einmal sagte sie zu ihrer Herrin: »Wenn mein Herr doch zu dem Propheten gehen könnte, der in Samaria lebt! Der würde ihn von seiner Krankheit heilen. «

4 Naaman ging zum König und berichtete ihm, was das Mädchen gesagt hatte.

5 »Geh doch hin«, antwortete der König, »ich werde dir einen Brief an den König von Israel mitgeben. « Naaman machte sich auf den Weg. Er nahm sieben Zentner Silber, eineinhalb Zentner Gold und zehn Festgewänder mit.

6 Er überreichte dem König von Israel den Brief, in dem es hieß: »Ich bitte dich, meinen Diener Naaman freundlich aufzunehmen und von seinem Aussatz zu heilen. «

7 Als der König den Brief gelesen hatte, zerriss er sein Gewand und rief: »Ich bin doch nicht Gott! Er allein hat Macht über Tod und Leben! Der König von Syrien verlangt von mir, dass ich einen Menschen von seinem Aussatz heile. Da sieht doch jeder: Er sucht nur einen Vorwand, um Krieg anzufangen!«

Der Geheilte erkennt den wahren Gott

8 Als Elischa, der Mann Gottes, davon hörte, ließ er dem König sagen: »Warum hast du dein Gewand zerrissen? Schick den Mann zu mir! Dann wird er erfahren, dass es in Israel einen Propheten gibt!«

9 Naaman fuhr mit all seinen pferdebespannten Wagen hin und hielt vor Elischas Haus.

10 Der Prophet schickte einen Boten hinaus und ließ ihm sagen: »Fahre an den Jordan und tauche siebenmal darin unter! Dann bist du von deinem Aussatz geheilt. «

11 Naaman war empört und sagte: »Ich hatte gedacht, er würde zu mir herauskommen und sich vor mich hinstellen, und dann würde er den Herrn, seinen Gott, beim Namen rufen und dabei seine Hand über der kranken Stelle hin- und herbewegen und mich so von meinem Aussatz heilen.

12 Ist das Wasser des Abana und des Parpar, der Flüsse von Damaskus, nicht besser als alle Gewässer Israels? Dann hätte ich ja auch in ihnen baden können, um geheilt zu werden!« Voll Zorn wollte er nach Hause zurückfahren.

13 Aber seine Diener redeten ihm zu und sagten: »Herr, bedenke doch: Wenn der Prophet etwas Schwieriges von dir verlangt hätte, hättest du es bestimmt getan. Aber nun hat er nur gesagt: ›Bade dich und du wirst gesund!‹ Solltest du es da nicht erst recht tun?«

14 Naaman ließ sich umstimmen, fuhr zum Jordan hinab und tauchte siebenmal in seinem Wasser unter, wie der Mann Gottes es befohlen hatte. Da wurde er völlig gesund und seine Haut wurde wieder so rein wie die eines Kindes.

15 Mit seinem ganzen Gefolge kehrte er zu Elischa zurück, trat vor ihn und sagte: »Jetzt weiß ich, dass der Gott Israels der einzige Gott ist auf der ganzen Erde. Nimm darum von mir ein kleines Dankgeschenk an!«

16 Aber Elischa erwiderte: »So gewiss der Herr lebt, dem ich diene: Ich nehme nichts an. « Sosehr Naaman ihm auch zuredete, Elischa blieb bei seiner Ablehnung.

17 Schließlich sagte Naaman: »Wenn du schon mein Geschenk nicht annimmst, dann lass mich wenigstens so viel Erde von hier mitnehmen, wie zwei Maultiere tragen können. Denn ich will in Zukunft keinem anderen Gott mehr Brand- oder Mahlopfer darbringen, nur noch dem Herrn.

18 In einem Punkt jedoch möge der Herr Nachsicht mit mir haben: Wenn mein König zum Tempel seines Gottes Rimmon geht, um zu beten, muss ich ihn mit dem Arm stützen und mich zugleich mit ihm niederwerfen – der Herr möge es mir verzeihen!«

19a Elischa sagte: »Kehre heim in Frieden !«

Der Aussatz trifft Elischas habgierigen Diener

19b Als Naaman schon ein Stück weit entfernt war,

20 sagte sich Gehasi, der Diener Elischas: »Mein Herr lässt diesen reichen Syrer mit der ganzen Last seiner Geschenke wieder abziehen. Er hätte ihm ruhig etwas davon abnehmen können. So gewiss der Herr lebt: Ich laufe hinterher und hole das nach!«

21 Gehasi lief, so schnell er konnte. Als Naaman ihn herankommen sah, stieg er von seinem Wagen, ging ihm entgegen und fragte: »Es ist doch nichts passiert?«

22 »Nein«, sagte Gehasi, »aber mein Herr lässt dir sagen: ›Eben sind aus dem Bergland Efraïm zwei junge Leute von der dortigen Prophetengemeinschaft zu mir gekommen. Gib mir doch einen Zentner Silber und zwei Festgewänder für sie!‹«

23 »Ich bitte dich, nimm zwei Zentner«, sagte Naaman und drängte es ihm sogar auf. Er ließ das Silber in zwei Säcke verpacken, legte die beiden Festgewänder darauf und schickte zwei seiner Leute mit, die das Geschenk vor Gehasi hertragen sollten.

24 Beim Hügel vor der Stadt schickte Gehasi die beiden Männer zurück und brachte die Geschenke heimlich in Elischas Haus.

25 Als er zu seinem Herrn kam, fragte ihn der: »Woher kommst du, Gehasi?« »Ich war doch nicht weg«, sagte der Diener.

26 Aber Elischa entgegnete ihm: »Ich war im Geist dabei, als der Mann von seinem Wagen stieg und dir entgegenging! Dies ist nicht der Augenblick, Geld und Festkleider anzunehmen und sich dafür Olivenhaine und Weingärten, Schafe und Rinder, Sklaven und Sklavinnen zuzulegen.

27 Der Aussatz Naamans wird dich und alle deine Nachkommen befallen und ihr werdet ihn nie wieder loswerden!« Als Gehasi von Elischa wegging, war seine Haut vom Aussatz so weiß wie Schnee.

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Elisa heilt den aramäischen Feldhauptmann Naaman und bestraft den Gehasi

1 Naaman, der Feldhauptmann des Königs von Aram, war ein trefflicher Mann vor seinem Herrn und wert gehalten; denn durch ihn gab der Herr den Aramäern Sieg. Und er war ein gewaltiger Mann, jedoch aussätzig.

2 Aber die Kriegsleute der Aramäer waren ausgezogen und hatten ein junges Mädchen weggeführt aus dem Lande Israel; die war im Dienst der Frau Naamans.

3 Die sprach zu ihrer Herrin: Ach dass mein Herr wäre bei dem Propheten in Samaria! Der könnte ihn von seinem Aussatz befreien.

4 Da ging Naaman hinein zu seinem Herrn und sagte es ihm an und sprach: So und so hat das Mädchen aus dem Lande Israel geredet.

5 Der König von Aram sprach: So zieh hin, ich will dem König von Israel einen Brief schreiben. Und er zog hin und nahm mit sich zehn Zentner Silber und sechstausend Schekel Gold und zehn Feierkleider

6 und brachte den Brief dem König von Israel; der lautete: Wenn dieser Brief zu dir kommt, siehe, so wisse, ich habe meinen Knecht Naaman zu dir gesandt, damit du ihn von seinem Aussatz befreist.

7 Und als der König von Israel den Brief las, zerriss er seine Kleider und sprach: Bin ich denn Gott, dass ich töten und lebendig machen könnte, dass er zu mir schickt, ich solle den Mann von seinem Aussatz befreien? Merkt und seht, wie er Streit mit mir sucht!

8 Als Elisa, der Mann Gottes, hörte, dass der König von Israel seine Kleider zerrissen hatte, sandte er zu ihm und ließ ihm sagen: Warum hast du deine Kleider zerrissen? Lass ihn zu mir kommen, damit er innewerde, dass ein Prophet in Israel ist.

9 So kam Naaman mit Rossen und Wagen und hielt vor der Tür am Hause Elisas.

10 Da sandte Elisa einen Boten zu ihm und ließ ihm sagen: Geh hin und wasche dich siebenmal im Jordan, so wird dir dein Fleisch wieder heil und du wirst rein werden.

11 Da wurde Naaman zornig und zog weg und sprach: Ich meinte, er selbst sollte zu mir herauskommen und hertreten und den Namen des Herrn, seines Gottes, anrufen und seine Hand über der Stelle bewegen und mich so von dem Aussatz befreien.

12 Sind nicht die Flüsse von Damaskus, Abana und Parpar, besser als alle Wasser in Israel, sodass ich mich in ihnen waschen und rein werden könnte? Und er wandte sich und zog weg im Zorn.

13 Da machten sich seine Diener an ihn heran, redeten mit ihm und sprachen: Lieber Vater, wenn dir der Prophet etwas Großes geboten hätte, würdest du es nicht tun? Wie viel mehr, wenn er zu dir sagt: Wasche dich, so wirst du rein!

14 Da stieg er ab und tauchte unter im Jordan siebenmal, wie der Mann Gottes geboten hatte. Und sein Fleisch wurde wieder heil wie das Fleisch eines jungen Knaben, und er wurde rein.

15 Und er kehrte zurück zu dem Mann Gottes samt seinem ganzen Gefolge. Und als er hinkam, trat er vor ihn und sprach: Siehe, nun weiß ich, dass kein Gott ist in allen Landen außer in Israel; so nimm nun eine Segensgabe von deinem Knecht.

16 Elisa aber sprach: So wahr der Herr lebt, vor dem ich stehe: Ich nehme es nicht. Und er nötigte ihn, dass er es nehme; aber er wollte nicht.

17 Da sprach Naaman: Wenn nicht, so könnte doch deinem Knecht gegeben werden von dieser Erde eine Last, so viel zwei Maultiere tragen! Denn dein Knecht will nicht mehr andern Göttern Brandopfer und Schlachtopfer darbringen, sondern allein dem Herrn.

18 Nur darin wolle der Herr deinem Knecht gnädig sein: Wenn mein Herr in den Tempel Rimmons geht, um dort anzubeten, und er sich auf meinen Arm lehnt und ich auch anbeten muss, wenn er anbetet, im Tempel Rimmons, dann möge der Herr deinem Knecht vergeben.

19 Er sprach zu ihm: Zieh hin mit Frieden! Und als er von ihm eine Strecke Weges fortgezogen war,

20 dachte Gehasi, der Diener Elisas, des Mannes Gottes: Siehe, mein Herr hat diesen Aramäer Naaman verschont, dass er nichts von ihm genommen hat, was er gebracht hat. So wahr der Herr lebt: Ich will ihm nachlaufen und mir etwas von ihm nehmen.

21 So jagte Gehasi dem Naaman nach. Und als Naaman sah, dass er ihm nachlief, stieg er vom Wagen, ging ihm entgegen und sprach: Steht alles gut?

22 Er sprach: Ja. Aber mein Herr hat mich gesandt und lässt dir sagen: Siehe, jetzt sind zu mir gekommen vom Gebirge Ephraim zwei von den Prophetenjüngern. Gib ihnen doch einen Zentner Silber und zwei Feierkleider!

23 Naaman sprach: Nimm lieber zwei Zentner! Und er nötigte ihn und band zwei Zentner Silber in zwei Beutel und zwei Feierkleider und gab’s seinen beiden Dienern; die trugen’s vor ihm her.

24 Und als Gehasi an den Hügel kam, nahm er’s von ihren Händen und legte es beiseite im Hause und ließ die Männer gehen.

25 Er selbst aber ging hinein und trat vor seinen Herrn. Und Elisa sprach zu ihm: Woher, Gehasi? Er sprach: Dein Knecht ist weder hierhin noch dorthin gegangen.

26 Er aber sprach zu ihm: Ist nicht mein Herz mit dir gegangen, als ein Mann sich umwandte von seinem Wagen dir entgegen? Ist es an der Zeit, Silber und Kleider zu nehmen und Ölgärten und Weinberge, Schafe und Rinder, Knechte und Mägde?

27 Aber der Aussatz Naamans wird dir anhangen und deinen Nachkommen allezeit. Da ging Gehasi von ihm hinaus, aussätzig wie Schnee.

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