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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

Das verlorene Beil: 6,1–7

1 Die Prophetenjünger klagten bei Elischa: Der Raum, in dem wir vor dir sitzen, ist zu eng für uns.

2 Wir wollen an den Jordan gehen und dort soll jeder von uns einen Balken holen, damit wir uns hier einen Raum errichten, in dem wir wohnen können. Er antwortete: Geht!

3 Einer aber bat ihn: Erweis uns den Gefallen und geh mit deinen Knechten! Er erwiderte: Ich gehe mit.

4 Er ging also mit ihnen und sie kamen an den Jordan und fällten Bäume.

5 Einem aber fiel beim Fällen seines Stammes die eiserne Klinge des Beils in das Wasser. Er rief laut: Wehe, mein Herr, das Beil ist auch noch geliehen!

6 Der Gottesmann fragte: Wohin ist es gefallen? Er zeigte ihm die Stelle; Elischa schnitt ein Stück Holz ab, warf es dorthin und brachte das Eisen zum Schwimmen.

7 Dann befahl er: Hol es herauf! Der Mann streckte die Hand aus und ergriff es.

Irreführung der Aramäer: 6,8–23

8 Der König von Aram führte Krieg mit Israel. Er verabredete mit seinen Untergebenen: An dem und dem Ort soll mein Lager sein.

9 Aber der Gottesmann ließ dem König von Israel sagen: Hüte dich, an jener Stelle vorbeizugehen; denn die Aramäer kommen dort herab.

10 Der König von Israel schickte nun Späher an die Stelle, die ihm der Gottesmann genannt und vor der er ihn gewarnt hatte, und nahm sich dort in Acht. Als das nicht nur einmal oder zweimal geschah,

11 wurde der König von Aram beunruhigt. Er rief seine Untergebenen und fragte sie: Könnt ihr mir nicht angeben, wer von den Unsrigen zum König von Israel hält?

12 Da sagte einer von seinen Leuten: Niemand, mein Herr und König, sondern Elischa, der Prophet in Israel, verrät dem König von Israel, was du in deinem Schlafzimmer sprichst.

13 Da befahl er: Geht und erkundet, wo er sich aufhält, damit ich ihn festnehmen lasse. Man meldete ihm: Er ist in Dotan.

14 Er schickte also Pferde und Wagen und eine starke Truppe dorthin. Sie erreichten die Stadt in der Nacht und umstellten sie.

15 Als der Diener des Gottesmannes am nächsten Morgen aufstand und hinaustrat, hatte die Truppe die Stadt mit Pferden und Wagen umstellt. Da sagte der Diener zu seinem Herrn: Wehe, mein Herr, was sollen wir tun?

16 Doch dieser sagte: Fürchte dich nicht! Bei uns sind mehr als bei ihnen.

17 Dann betete Elischa: HERR, öffne ihm die Augen, damit er sieht! Und der HERR öffnete dem Diener die Augen: Er sah den Berg rings um Elischa voll von feurigen Pferden und Wagen.

18 Als dann die Aramäer zu ihm herabstiegen, betete Elischa zum HERRN und rief: Schlag doch diese Leute mit Verblendung! Und der HERR schlug sie auf das Wort Elischas hin mit Verblendung.

19 Daraufhin sagte Elischa zu ihnen: Das ist nicht der richtige Weg und nicht die richtige Stadt. Folgt mir! Ich werde euch zu dem Mann führen, den ihr sucht. Er führte sie aber nach Samaria.

20 Als sie dort angekommen waren, betete Elischa: HERR, öffne ihnen die Augen, damit sie sehen! Der HERR öffnete ihnen die Augen und sie sahen, dass sie mitten in Samaria waren.

21 Sobald nun der König von Israel sie erblickte, rief er Elischa zu: Soll ich sie totschlagen, mein Vater?

22 Doch dieser erwiderte: Töte sie nicht! Erschlägst du denn jene, die du mit deinem Schwert und Bogen gefangen nimmst? Setz ihnen Brot und Wasser vor, damit sie essen und trinken und dann zu ihrem Herrn zurückkehren!

23 Der König gab ihnen reichlich zu essen und zu trinken und entließ sie zu ihrem Herrn. Seitdem kamen keine aramäischen Streifscharen mehr in das Land Israel.

Befreiung Samarias: 6,24–7,20

24 Danach sammelte Ben-Hadad, der König von Aram, seine ganze Streitmacht, zog gegen Samaria und belagerte es.

25 In der eingeschlossenen Stadt entstand eine große Hungersnot, sodass der Kopf eines Esels achtzig Silberschekel kostete und ein Viertel Kab Taubenmist fünf Silberschekel.

26 Als der König von Israel einmal auf der Mauer vorbeischritt, rief ihm eine Frau zu: Hilf mir, mein Herr und König!

27 Er antwortete: Wenn dir der HERR nicht hilft, wie soll ich dir helfen? Soll es etwas von der Tenne oder von der Kelter sein?

28 Dann fragte er sie: Was fehlt dir? Sie sagte: Diese Frau hat von mir verlangt: Gib deinen Sohn her, damit wir ihn heute aufessen! Meinen Sohn werden wir dann morgen verzehren.

29 So haben wir meinen Sohn gekocht und aufgegessen. Als ich aber am nächsten Tag zu ihr sagte: Gib jetzt deinen Sohn her, damit wir ihn verzehren, hatte sie ihren Sohn versteckt.

30 Als der König die Worte der Frau hörte, zerriss er seine Kleider, und da er auf der Mauer entlangging, sah das Volk, dass er ein Bußgewand auf dem bloßen Leib trug.

31 Er rief: Gott soll mir dies und das antun, wenn Elischa, der Sohn Schafats, bis heute Abend seinen Kopf behält.

32 Elischa hielt sich in seinem Haus auf und die Ältesten saßen bei ihm. Der König hatte einen Mann vor sich her gesandt; aber noch vor der Ankunft des Boten sagte Elischa zu den Ältesten: Merkt ihr, dass dieser Sohn eines Mörders jemanden schickt, der mir den Kopf abschlagen soll? Gebt nun Acht! Wenn der Bote kommt, verschließt die Tür und haltet ihn an der Tür zurück! Sind nicht schon die Schritte seines Herrn hinter ihm zu hören?

33 Noch während er mit ihnen redete, kam der König und sagte: Dieses Elend kommt vom HERRN. Was soll ich noch vom HERRN erwarten?

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Elisa und das schwimmende Eisen

1 Und die Söhne der Propheten[1]o. die Prophetenschüler sagten zu Elisa: Sieh doch, der Raum, wo wir vor dir wohnen, ist zu eng für uns.

2 Lass uns doch an den Jordan gehen und von dort jeder einen Balken holen und uns hier einen Ort herrichten, um dort zu wohnen! Und er sagte: Geht hin!

3 Und einer sagte: Tu uns den Gefallen[2]w. Entschließe dich {mit Selbstüberwindung} ; d. i. ein Ausdruck der Höflichkeit und geh mit deinen Knechten! Und er sagte: Ich will mitgehen.

4 So ging er mit ihnen. Und sie kamen an den Jordan und hieben die Bäume um.

5 Es geschah aber, als einer einen Balken fällte, da fiel das Eisen ins Wasser. Und er schrie auf und sagte: Ach, mein Herr! Und {dabei} ist es doch geliehen!

6 Der Mann Gottes aber sagte: Wohin ist es gefallen? Und er zeigte ihm die Stelle. Da schnitt er ein {Stück} Holz ab und warf es hinein und brachte das Eisen zum Schwimmen.

7 Und er sagte: Hole es dir heraus! Da streckte er seine Hand aus und nahm es.

Elisa vereitelt die Kriegsabsichten der Aramäer

8 Und der König von Aram führte Krieg gegen Israel; und er beriet sich mit seinen Knechten und sagte: An dem und dem Ort soll mein Lager sein[3]Da die Bedeutung des Wortes nicht gesichert ist, lesen andere mit Textänderung: sollt ihr einen Hinterhalt legen.

9 Da sandte der Mann Gottes zum König von Israel und ließ {ihm} sagen: Hüte dich davor, an diesem Ort vorbeizuziehen! Denn dort kommen die Aramäer herab[4]Andere lesen mit Textänderung: Dort liegen die Aramäer im Hinterhalt.

10 Und der König von Israel sandte hin an den Ort, den der Mann Gottes ihm gesagt und {vor dem} er ihn gewarnt hatte, und war dort auf der Hut. {Das geschah} nicht {nur} einmal und nicht {nur} zweimal.

11 Da wurde das Herz des Königs von Aram über diese Sache {sehr} beunruhigt, und er rief seine Knechte und sagte zu ihnen: Könnt ihr mir nicht mitteilen, wer von den Unseren zum König von Israel {hält} ?

12 Da sagte einer von seinen Knechten: Nein, mein Herr {und} König, aber der Prophet Elisa, der in Israel ist, teilt dem König von Israel die Worte mit, die du in deinem Schlafzimmer redest.

13 Da sagte er: Geht hin und seht, wo er ist! Ich werde hinsenden und ihn holen. Und es wurde ihm berichtet: Siehe, er ist in Dotan.

14 Da sandte er Pferde und Kriegswagen dorthin und ein starkes Heer. Und sie kamen bei Nacht und umringten die Stadt.  –

15 Und als der Diener des Mannes Gottes früh aufstand und hinausging, siehe, da umringte ein Heer die Stadt und Pferde und Kriegswagen. Und sein Diener sagte zu ihm: Ach, mein Herr! Was sollen wir tun?

16 Er aber sagte: Fürchte dich nicht! Denn zahlreicher sind die, die bei uns sind, als die, die bei ihnen sind.

17 Und Elisa betete und sagte: Herr, öffne doch seine Augen, dass er sieht! Da öffnete der Herr die Augen des Dieners, und er sah. Und siehe, der Berg war voll von feurigen Pferden und Kriegswagen um Elisa herum.

18 Und sie kamen zu ihm herab. Und Elisa betete zu dem Herrn und sagte: Schlag doch diese Kriegsschar[5]w. diese Nation mit Blindheit! Da schlug er sie mit Blindheit nach dem Wort des Elisa.

19 Und Elisa sagte zu ihnen: Dies ist nicht der Weg und dies nicht die Stadt. Folgt mir! Ich will euch zu dem Mann führen, den ihr sucht. Und er führte sie nach Samaria.

20 Und es geschah, als sie nach Samaria gekommen waren, da sagte Elisa: Herr, öffne die Augen dieser {Männer} , dass sie sehen! Da öffnete der Herr ihre Augen, und sie sahen. Und siehe, {sie waren} mitten in Samaria.

21 Und der König von Israel sagte zu Elisa, als er sie sah: Soll ich losschlagen, soll ich losschlagen, mein Vater?

22 Er aber sagte: Du sollst nicht schlagen! Würdest du {etwa} die erschlagen, die du mit deinem Schwert und mit deinem Bogen gefangen genommen hast? Setze ihnen Brot und Wasser vor, dass sie essen und trinken und {dann} zu ihrem Herrn ziehen!

23 Und er richtete ein großes Festmahl für sie aus, und sie aßen und tranken. Dann entließ er sie, und sie zogen zu ihrem Herrn. Und die Streifscharen Arams kamen fortan nicht mehr in das Land Israel.

Hungersnot im belagerten Samaria – Weissagung Elisas – Samarias Rettung

24 Und es geschah danach, da versammelte Ben-Hadad, der König von Aram, sein ganzes Heer und zog herauf und belagerte Samaria.

25 Und es entstand eine große Hungersnot in Samaria; und siehe, sie belagerten es, bis ein Eselskopf für achtzig {Schekel} Silber und ein viertel Kab[1]1 Kab = ein achtzehntel Efa, das sind etwa 1,2 l. Ein viertel Kab fasst also etwa 0,3 l. Taubenmist für fünf {Schekel} Silber {gehandelt} wurden.

26 Und es geschah, als der König von Israel auf der Mauer einherging, da schrie eine Frau ihm zu: Hilf[2]o. Rette, mein Herr und König!

27 Er aber sagte: Hilft dir der Herr nicht, woher sollte ich dir helfen[3]o. dich retten? {Etwa} von der Tenne oder von der Kelterkufe?

28 Und der König sagte zu ihr: Was hast du? Sie sagte: Diese Frau da hat zu mir gesagt: Gib deinen Sohn her, dass wir ihn heute essen! Meinen Sohn wollen wir dann morgen essen.

29 So kochten wir meinen Sohn und aßen ihn. Als ich aber am anderen Tag zu ihr sagte: Gib deinen Sohn her, dass wir ihn essen! – da hatte sie ihren Sohn versteckt.

30 Und es geschah, als der König die Worte der Frau hörte, da zerriss er seine Kleider, und zwar als er {noch} auf der Mauer einherging; und das Volk sah, und siehe, {er trug} Sacktuch darunter auf seinem Leib[4]w. Fleisch.

31 Und er sagte: So soll mir Gott tun und so hinzufügen, wenn[5]hebr. Schwurformel, die meint: Alles nur erdenkliche Unglück soll Gott mir zufügen, wenn … der Kopf Elisas, des Sohnes Schafats, heute auf ihm bleibt!

32 Elisa aber saß in seinem Haus, und die Ältesten saßen bei ihm. Und der König[6]w. er sandte einen Mann vor sich her. Bevor nun der Bote zu ihm kam, sagte er zu den Ältesten: Habt ihr gesehen, dass dieser Mördersohn hergesandt hat, um mir den Kopf abzuschlagen[7]w. meinen Kopf zu entfernen? Seht zu, sobald der Bote kommt, verschließt die Tür und drängt ihn mit der Tür zurück! Ist nicht der Schall der Tritte seines Herrn hinter ihm {zu hören} ?

33 Noch redete er mit ihnen, siehe, da kam der Bote[8]Andere lesen mit Streichung eines Buchstabens: der König zu ihm herab; und er[9]d. i. der König sagte: Siehe, dieses Unglück {kommt} von dem Herrn. Was soll ich noch {länger} auf den Herrn warten?

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Elischa bringt die ins Wasser gefallene Axt zum Schwimmen

1 Die Männer der Prophetengemeinschaft beklagten sich bei Elischa: »Der Raum, in dem wir zusammenkommen, um dir zuzuhören, ist zu eng.

2 Wir möchten deshalb zum Jordan gehen und dort Bäume fällen. Wenn jeder von uns einen Balken heranschafft, können wir einen neuen Versammlungsraum bauen. « »Geht nur!«, sagte Elischa.

3 Aber einer der Männer bat ihn: »Komm doch mit uns!« Elischa sagte Ja

4 und ging mit. So kamen sie an den Jordan und fällten Bäume.

5 Bei der Arbeit flog plötzlich einem die eiserne Axtklinge vom Stiel und fiel ins Wasser. Laut aufschreiend sagte der Mann zu Elischa: »Herr, was mache ich jetzt? Die Axt war nur geliehen!«

6 Elischa fragte: »Wo ist die Klinge hineingefallen?« Der Mann zeigte ihm die Stelle. Darauf schnitt Elischa sich einen Stock ab, warf ihn an der Stelle ins Wasser und die Klinge kam an die Oberfläche.

7 »Greif sie!«, sagte Elischa. Und der Mann holte sie sich heraus.

Elischa stiftet Frieden zwischen Syrien und Israel

8 Der König von Syrien führte Krieg gegen Israel. Er beriet sich mit seinen Truppenführern und entschied, an welcher Stelle sie sich für einen Überraschungsangriff bereithalten wollten.

9 Da schickte Elischa, der Mann Gottes, einen Boten zum König von Israel, nannte ihm den Ort und warnte ihn: »Mach einen Bogen um die Stelle, denn dort wollen sie dich angreifen!«

10 Darauf ließ der König von Israel die Gegend, vor der ihn der Prophet gewarnt hatte, gut auskundschaften und war dort besonders vorsichtig. So ging es nicht nur ein- oder zweimal, sondern noch öfter.

11 Den König von Syrien beunruhigte die Sache. Er ließ seine Truppenführer zusammenrufen und sagte: »Einer von den Unseren verrät uns an den König von Israel. Könnt ihr mir sagen, wer es ist?«

12 »Nein, nein, mein Herr und König«, antwortete einer von den Truppenführern. »Der Prophet Elischa ist schuld. Er meldet dem König von Israel sogar, was du in deinem Schlafzimmer sagst. «

13 »Findet mir heraus, wo er ist!«, befahl der König. »Dann werde ich ihn schon in meine Gewalt bringen. « Man meldete dem König, Elischa sei in Dotan.

14 Da schickte er ein großes Heer dorthin, verstärkt durch eine Streitwagenabteilung. Die Truppen rückten bei Nacht an und umzingelten die Stadt.

15 Als der Diener Elischas morgens aufstand und vor die Tür trat, sah er die Stadt von Truppen und Streitwagen umstellt. »Was sollen wir jetzt tun?«, fragte er Elischa.

16 Der gab ihm zur Antwort: »Lass dir keine Angst einjagen, weil es so viele sind! Auf unserer Seite stehen noch mehr. «

17 Darauf betete Elischa: » Herr, öffne doch meinem Diener die Augen!« Da öffnete der Herr ihm die Augen, und er sah: Der ganze Berg, auf dem die Stadt lag, war rings um Elischa bedeckt mit Pferden und Streitwagen aus Feuer.

18 Als die Syrer nun vorrückten, bat Elischa den Herrn: »Schlag sie mit Blindheit!« Und der Herr schlug sie mit Blindheit, wie Elischa es erbeten hatte.

19 Elischa ging ihnen entgegen und sagte zu ihnen: »Ihr müsst den falschen Weg eingeschlagen haben; dies ist nicht die Stadt, die ihr sucht. Folgt mir, ich führe euch zu dem Mann, hinter dem ihr her seid!« Und er führte sie nach Samaria.

20 Dort betete er: » Herr, jetzt öffne ihnen wieder die Augen!« Da öffnete der Herr ihnen die Augen, und sie sahen, dass sie sich mitten in der Stadt Samaria befanden.

21 Als der König von Israel die Syrer sah, fragte er Elischa: »Mein Vater, soll ich sie niedermachen lassen?«

22 »Nein, tu es nicht«, sagte Elischa. »Sogar Soldaten, die du im Kampf gefangen genommen hast, wirst du nicht einfach erschlagen. Gib ihnen lieber etwas zu essen und zu trinken, und dann sollen sie zu ihrem König zurückkehren!«

23 Darauf ließ der König von Israel ein reiches Mahl für sie bereiten. Sie aßen und tranken und durften dann heimkehren. Seitdem unternahmen die Syrer keine Raubzüge mehr in das Gebiet Israels.

Hungersnot im belagerten Samaria

24 Einige Zeit danach zog Ben-Hadad, der König von Syrien, sein Heer zusammen, fiel in Israel ein und belagerte Samaria.

25 Die Nahrungsmittel in der Stadt wurden so knapp, dass man schließlich für einen Eselskopf 80 Silberstücke und für eine Handvoll Taubendreck 5 Silberstücke zahlen musste.

26 Eines Tages, als der König von Israel gerade die Stadtmauer inspizierte, rief eine Frau ihm zu: »Hilf mir doch, mein Herr und König!«

27 Der entgegnete: »Hilft dir der Herr nicht, wie soll ich dir dann helfen? Es ist kein Getreide mehr da und auch kein Wein.

28 Oder bedrückt dich etwas anderes?« Da zeigte sie auf eine andere Frau und rief: »Diese Frau da hatte zu mir gesagt: ›Gib deinen Sohn her, den essen wir heute; morgen essen wir dann den meinen. ‹

29 So haben wir also meinen Sohn gekocht und aufgegessen. Als ich aber am folgenden Tag zu ihr sagte: ›Gib deinen Sohn her, wir wollen ihn essen‹, da hatte sie ihn versteckt!«

30 Als der König das hörte, zerriss er sein Gewand. Und weil er oben auf der Mauer stand, konnten alle sehen, dass er darunter auf dem bloßen Leib den Sack trug.

31 Dann rief der König: »Gottes Zorn soll mich treffen, wenn ich nicht heute Elischa, dem Sohn Schafats, den Kopf abschlagen lasse!«

Elischa sagt das Ende der Hungersnot voraus

32 Sofort machte sich der König auf den Weg zu Elischa und ein Bote musste ihm vorauslaufen. Elischa saß in seinem Haus; die Ältesten der Stadt waren um ihn versammelt. Noch ehe der Bote des Königs eintraf, sagte Elischa zu den Ältesten: »Wisst ihr schon, dass der König, dieser Mörder, jemand hergeschickt hat, der mir den Kopf abschlagen soll? Wenn der Mann kommt, schließt die Tür ab und lasst ihn nicht herein! Der König selbst folgt ihm auf dem Fuß!«

33 Elischa hatte noch nicht ausgeredet, da erschien auch schon der König bei ihm und rief: »Wie kann ich noch weiter darauf warten, dass der Herr uns hilft? Er selbst hat uns doch in dieses Unglück gestürzt!«

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Elisa macht Eisen schwimmen

1 Die Prophetenjünger sprachen zu Elisa: Siehe, der Raum, wo wir vor dir wohnen, ist uns zu eng.

2 Lass uns an den Jordan gehen, und jeder von uns soll dort einen Stamm holen, damit wir uns eine Stätte bauen, wo wir wohnen können. Er sprach: Geht hin!

3 Und einer sprach: Geh doch mit deinen Knechten! Er sprach: Ich will mitgehen.

4 Und er ging mit ihnen. Und als sie an den Jordan kamen, hieben sie Bäume um.

5 Und als einer einen Stamm fällte, fiel ihm das Eisen ins Wasser. Und er schrie: O weh, mein Herr! Und dazu ist’s noch entliehen!

6 Aber der Mann Gottes sprach: Wo ist’s hingefallen? Und als er ihm die Stelle zeigte, schnitt er einen Stock ab und stieß dahin. Da schwamm das Eisen.

7 Und er sprach: Heb’s auf! Da streckte er seine Hand aus und nahm es.

Die Aramäer werden mit Blindheit geschlagen

8 Und der König von Aram führte Krieg mit Israel und beriet sich mit seinen Obersten und sprach: Da und da wollen wir uns lagern.

9 Aber der Mann Gottes sandte zum König von Israel und ließ ihm sagen: Hüte dich, dass du nicht an diesem Ort vorüberziehst, denn die Aramäer lauern dort.

10 So sandte denn der König von Israel hin an den Ort, den ihm der Mann Gottes gesagt und vor dem er ihn gewarnt hatte, und war dort auf der Hut; und tat das nicht nur einmal oder zweimal.

11 Da wurde das Herz des Königs von Aram voller Unmut darüber, und er rief seine Obersten und sprach zu ihnen: Wollt ihr mir denn nicht sagen, wer von den Unsern es mit dem König von Israel hält?

12 Da sprach einer seiner Obersten: Nicht doch, mein Herr und König, sondern Elisa, der Prophet in Israel, sagt alles dem König von Israel, auch was du in der Kammer redest, wo dein Lager ist.

13 Er sprach: So geht hin und seht, wo er ist, dass ich hinsende und ihn holen lasse. Und sie sagten es ihm an und sprachen: Siehe, er ist in Dotan.

14 Da sandte er hin Rosse und Wagen und ein großes Heer. Und als sie bei Nacht hinkamen, umstellten sie die Stadt.

15 Und der Diener des Mannes Gottes stand früh auf und trat heraus, und siehe, da lag ein Heer um die Stadt mit Rossen und Wagen. Da sprach sein Diener zu ihm: O weh, mein Herr! Was sollen wir nun tun?

16 Er sprach: Fürchte dich nicht, denn derer sind mehr, die bei uns sind, als derer, die bei ihnen sind!

17 Und Elisa betete und sprach: Herr, öffne ihm die Augen, dass er sehe! Da öffnete der Herr dem Diener die Augen, und er sah, und siehe, da war der Berg voll feuriger Rosse und Wagen um Elisa her.

18 Und als die Aramäer zu ihm herabkamen, betete Elisa und sprach: Herr, schlage dies Volk mit Blindheit! Und er schlug sie mit Blindheit nach dem Wort Elisas.

19 Und Elisa sprach zu ihnen: Dies ist nicht der Weg und nicht die Stadt. Folgt mir nach! Ich will euch führen zu dem Mann, den ihr sucht. Und er führte sie nach Samaria.

20 Und als sie nach Samaria kamen, sprach Elisa: Herr, öffne diesen die Augen, dass sie sehen! Und der Herr öffnete ihnen die Augen, und sie sahen, und siehe, da waren sie mitten in Samaria.

21 Und als der König von Israel sie sah, sprach er zu Elisa: Mein Vater, soll ich sie erschlagen?

22 Er sprach: Du sollst sie nicht erschlagen. Erschlägst du denn die, die du mit Schwert und Bogen gefangen hast? Setze ihnen Brot und Wasser vor, dass sie essen und trinken, und lass sie zu ihrem Herrn ziehen!

23 Da wurde ein großes Mahl bereitet. Und als sie gegessen und getrunken hatten, ließ er sie gehen, dass sie zu ihrem Herrn zogen. Seitdem kamen streifende Rotten der Aramäer nicht mehr ins Land Israel.

Belagerung und Errettung Samarias

24 Danach begab es sich, dass Ben-Hadad, der König von Aram, sein ganzes Heer versammelte, und er zog herauf und belagerte Samaria.

25 Und es war eine große Hungersnot in Samaria. Sie aber belagerten die Stadt, bis ein Eselskopf achtzig Silberstücke und eine Handvoll Taubenmist fünf Silberstücke galt.

26 Und als der König von Israel auf der Mauer einherging, schrie ihn eine Frau an und sprach: Hilf mir, mein Herr und König!

27 Er sprach: Hilft dir der Herr nicht, woher soll ich dir helfen? Von der Tenne oder von der Kelter?

28 Und der König sprach zu ihr: Was ist dir? Sie sprach: Diese Frau da sprach zu mir: Gib deinen Sohn her, dass wir ihn heute essen; morgen wollen wir meinen Sohn essen.

29 So haben wir meinen Sohn gekocht und gegessen. Und ich sprach zu ihr am nächsten Tage: Gib deinen Sohn her und lass uns ihn essen! Aber sie hat ihren Sohn versteckt.

30 Als der König die Worte der Frau hörte, zerriss er seine Kleider, während er auf der Mauer ging. Da sah alles Volk, dass er darunter den Sack auf seinem Leib trug.

31 Und er sprach: Gott tue mir dies und das, wenn Elisa, der Sohn Schafats, heute seinen Kopf behält!

32 Elisa aber saß in seinem Hause, und die Ältesten saßen bei ihm. Und der König sandte einen Mann vor sich her. Aber ehe der Bote zu ihm kam, sprach Elisa zu den Ältesten: Habt ihr gesehen, wie dieser Mörder hergesandt hat, dass er mir das Haupt abschlage? Seht zu, wenn der Bote eintritt, dass ihr die Tür zuschließt und ihn mit der Tür wegstoßt. Hört man nicht schon das Geräusch der Tritte seines Herrn hinter ihm her?

33 Als er noch so mit ihnen redete, siehe, da kam schon der König zu ihm hinab und sprach: Siehe, dies Übel kommt von dem Herrn ! Was soll ich noch von dem Herrn erwarten?

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