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Einheitsübersetzung
Einheitsübersetzung 2016
Kritik an Gemeinde und Gegnern: 11,1–15
1 Lasst euch doch ein wenig Unverstand von mir gefallen! Aber das tut ihr ja.
2 Denn ich werbe eifrig um euch mit dem Eifer Gottes; ich habe euch einem einzigen Mann verlobt, um euch als reine Jungfrau zu Christus zu führen.
3 Ich fürchte aber, wie die Schlange einst durch ihre Falschheit Eva täuschte, könntet auch ihr in euren Gedanken von der aufrichtigen und reinen Hingabe an Christus abkommen.
4 Ihr nehmt es ja offenbar hin, wenn irgendeiner daherkommt und einen anderen Jesus verkündet, als wir verkündet haben, wenn ihr einen anderen Geist empfangt, als ihr empfangen habt, oder ein anderes Evangelium, als ihr angenommen habt.
5 Ich denke doch, ich stehe den Überaposteln keineswegs nach.
6 Im Reden mag ich ein Stümper sein, aber nicht in der Erkenntnis; wir haben es euch in jeder Weise gezeigt.
7 Oder habe ich einen Fehler gemacht, als ich, um euch zu erhöhen, mich selbst erniedrigte und euch das Evangelium Gottes verkündete, ohne etwas dafür zu nehmen?
8 Andere Gemeinden habe ich ausgeplündert und Geld von ihnen genommen, um euch dienen zu können.
9 Aber als ich zu euch kam und in Schwierigkeiten geriet, bin ich niemandem zur Last gefallen; was ich zu wenig hatte, ergänzten die Brüder, die aus Mazedonien kamen. Ich habe also darauf Wert gelegt, euch in keiner Weise zur Last zu fallen, und werde auch weiterhin darauf Wert legen.
10 So gewiss die Wahrheit Christi in mir ist: Diesen Ruhm wird mir im Gebiet von Achaia niemand nehmen.
11 Warum? Liebe ich euch etwa nicht? Gott weiß es.
12 Was ich aber tue, werde ich auch in Zukunft tun: Ich werde denen die Gelegenheit nehmen, die nur die Gelegenheit suchen, sich Achtung zu verschaffen, um so dazustehen wie wir.
13 Denn diese Leute sind Lügenapostel, unehrliche Arbeiter; sie tarnen sich freilich als Apostel Christi.
14 Kein Wunder, denn auch der Satan tarnt sich als Engel des Lichts.
15 Es ist also nicht erstaunlich, wenn sich auch seine Diener als Diener der Gerechtigkeit tarnen. Ihr Ende wird ihren Taten entsprechen.
Einleitung zur Narrenrede: 11,16–21a
16 Noch einmal sage ich: Keiner soll mich für einen Narren halten. Tut ihr es aber doch, dann lasst mich auch als Narren gewähren, damit auch ich ein wenig prahlen kann!
17 Was ich hier sage, sage ich nicht im Sinn des Herrn, sondern, wenn es schon um das Prahlen geht, wie ein Narr.
18 Da viele Menschen im Sinn dieser Welt prahlen, will auch ich einmal prahlen.
19 Ihr lasst euch die Narren ja gern gefallen, ihr klugen Leute.
20 Denn ihr nehmt es hin, wenn euch jemand versklavt, wenn euch jemand ausbeutet, wenn euch jemand in seine Gewalt bringt, wenn jemand anmaßend auftritt, wenn euch jemand ins Gesicht schlägt.
21 Zu meiner Schande muss ich gestehen: Dazu bin ich allerdings zu schwach gewesen. Herkunft und Dienst: 11,21b–33 Wozu aber jemand den Mut aufbringt - ich rede jetzt als Narr -, dazu bringe auch ich ihn auf.
22 Sie sind Hebräer - ich auch. Sie sind Israeliten - ich auch. Sie sind Nachkommen Abrahams - ich auch.
23 Sie sind Diener Christi - jetzt rede ich ganz unvernünftig -, ich noch mehr: Ich ertrug mehr Mühsal, war häufiger im Gefängnis, wurde mehr geschlagen, war oft in Todesgefahr.
24 Fünfmal erhielt ich von Juden die vierzig Hiebe weniger einen;
25 dreimal wurde ich ausgepeitscht, einmal gesteinigt, dreimal erlitt ich Schiffbruch, eine Nacht und einen Tag trieb ich auf hoher See.
26 Ich war oft auf Reisen, gefährdet durch Flüsse, gefährdet durch Räuber, gefährdet durch das eigene Volk, gefährdet durch Heiden, gefährdet in der Stadt, gefährdet in der Wüste, gefährdet auf dem Meer, gefährdet durch falsche Brüder.
27 Ich erduldete Mühsal und Plage, viele durchwachte Nächte, Hunger und Durst, häufiges Fasten, Kälte und Nacktheit.
28 Um von allem andern zu schweigen, dem täglichen Andrang zu mir und der Sorge für alle Gemeinden:
29 Wer ist schwach und ich bin nicht schwach? Wer kommt zu Fall und ich werde nicht von brennender Sorge verzehrt?
30 Wenn schon geprahlt sein muss, will ich mit meiner Schwachheit prahlen.
31 Gott, der Vater Jesu, des Herrn, er, der gepriesen ist in Ewigkeit, weiß, dass ich nicht lüge.
32 In Damaskus ließ der Statthalter des Königs Aretas die Stadt der Damaszener bewachen, um mich festzunehmen.
33 Aber durch ein Fenster wurde ich in einem Korb die Stadtmauer hinuntergelassen und so entkam ich ihm.
Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart. Alle Rechte vorbehalten
Elberfelder Bibel
Elberfelder 2006
Lauterkeit des Apostels, Unlauterkeit der falschen Apostel
1 Lasst euch doch ein wenig Torheit von mir gefallen! Doch ihr ertragt mich {ja} auch.
2 Denn ich eifere um euch mit Gottes Eifer; denn ich habe euch einem Mann verlobt, um {euch als} eine keusche Jungfrau vor den Christus hinzustellen.
3 Ich fürchte aber, dass, wie die Schlange Eva durch ihre List verführte, {so} vielleicht euer Sinn[9]w. eure Gedanken, o. eure Wahrnehmungen von der Einfalt [10]in anderen Handschr. nicht enthaltenund Lauterkeit[10]in anderen Handschr. nicht enthalten Christus gegenüber ab {gewandt und} verdorben wird.
4 Denn wenn der, welcher kommt, einen anderen Jesus predigt, den wir nicht gepredigt haben, oder ihr einen anderen[11]o. verschiedenen; o. andersartigen; ein anderes Wort als vorher Geist empfangt, den ihr nicht empfangen habt, oder ein anderes[11]o. verschiedenen; o. andersartigen; ein anderes Wort als vorher Evangelium, das ihr nicht angenommen habt, so ertragt ihr das {recht} gut.
5 Denn ich meine, dass ich den »übergroßen« Aposteln in nichts nachgestanden habe.
6 Wenn ich aber auch ein Unkundiger in der Rede bin, so doch nicht in der Erkenntnis; sondern in jeder Weise und vor allen haben wir {es} euch gegenüber offenbar gemacht.
7 Oder habe ich eine Sünde begangen, als ich mich selbst erniedrigte, damit ihr erhöht wurdet, indem ich euch das Evangelium Gottes umsonst verkündigt habe?
8 Andere Gemeinden[1]o. Versammlungen habe ich beraubt, indem ich Lohn nahm zum Dienst an euch.
9 Und als ich bei euch war und Mangel litt, fiel ich niemand zur Last – denn meinem Mangel halfen die Brüder ab, die aus Mazedonien kamen –, und ich hielt mich in allem {so, dass ich} euch nicht zur Last {fiel} , und werde mich {so} halten.
10 {So gewiss} die Wahrheit Christi in mir ist, wird dieses Rühmen für mich in den Gegenden von Achaja nicht verstummen!
11 Warum? Weil ich euch nicht liebe? Gott weiß es.
12 Was ich aber tue, werde ich auch tun, damit ich denen die Gelegenheit abschneide, die eine Gelegenheit dazu suchen, dass sie in dem, worin sie sich rühmen, {als solche} wie wir befunden werden.
13 Denn solche sind falsche Apostel, betrügerische Arbeiter, die die Gestalt von Aposteln Christi annehmen.
14 Und kein Wunder, denn der Satan selbst nimmt die Gestalt eines Engels des Lichts an;
15 es ist daher nichts Großes, wenn auch seine Diener die Gestalt von Dienern der Gerechtigkeit annehmen; und ihr Ende wird ihren Werken entsprechen.
Bewährung des Apostels in Leiden und Schwachheiten
16 Wiederum sage ich: Niemand halte mich für töricht; wenn aber doch, so nehmt mich doch an als einen Törichten, damit auch ich mich ein wenig rühmen kann.
17 Was ich {jetzt} rede, rede ich nicht nach dem Herrn, sondern wie in Torheit, auf dieser Grundlage des Rühmens.
18 Weil viele sich nach dem Fleisch rühmen, so will auch ich mich rühmen.
19 Ihr als Kluge ertragt die Toren ja gern.
20 Denn ihr ertragt es, wenn jemand euch knechtet, wenn jemand {euch} aufzehrt, wenn jemand {euch} einfängt, wenn jemand sich überhebt, wenn jemand euch ins Gesicht schlägt.
21 Zur Schande sage ich, dass wir {damit verglichen} schwach gewesen sind. Was aber jemand wagt – ich rede in Torheit –, das wage auch ich.
22 Sie sind Hebräer? Ich auch. Sie sind Israeliten? Ich auch. Sie sind Abrahams Nachkommen[2]w. Same? Ich auch.
23 Sie sind Diener Christi? – Ich rede unsinnig – ich über die Maßen. In Mühen umso mehr, in Gefängnissen umso mehr, in Schlägen übermäßig, in Todesgefahren oft.
24 Von Juden habe ich fünfmal vierzig {Schläge} weniger einen bekommen[3]s. Anm. zu Mt10,17; so auch V.25. Die Strafe betrug 39 Schläge, damit die durch das Gesetz vorgeschriebene Zahl von 40 Schlägen nicht aus Versehen überschritten wurde..
25 Dreimal bin ich mit Ruten geschlagen, einmal gesteinigt worden; dreimal habe ich Schiffbruch erlitten; einen Tag und eine Nacht habe ich in Seenot[4]w. in der Tiefe (d. h. des Meeres) zugebracht;
26 oft auf Reisen, in Gefahren von Flüssen, in Gefahren von Räubern, in Gefahren von {meinem} Volk[5]w. Geschlecht, in Gefahren von den Nationen, in Gefahren in der Stadt, in Gefahren in der Wüste, in Gefahren auf dem Meer, in Gefahren unter falschen Brüdern;
27 in Mühe und Beschwerde, in Wachen oft, in Hunger und Durst, in Fasten oft, in Kälte und Blöße;
28 außer dem Übrigen {noch} das, was täglich auf mich eindringt: die Sorge um alle Gemeinden[1]o. Versammlungen.
29 Wer ist schwach, und ich bin nicht schwach? Wer nimmt Anstoß[6]o. Wer kommt zu Fall, und ich brenne nicht?
30 Wenn gerühmt werden muss, so will ich mich der {Zeichen} meiner Schwachheit rühmen.
31 Der Gott und Vater des Herrn Jesus, der gepriesen ist in Ewigkeit[7]griech. Äonen, weiß, dass ich nicht lüge.
32 In Damaskus bewachte der Statthalter des Königs Aretas[1]Schwiegervater des Herodes Antipas (s. Anm. zu Mt14,1) und König eines arabischen Reiches südöstl. von Palästina die Stadt der Damaszener, um mich gefangen zu nehmen,
33 und durch ein Fenster wurde ich in einem Korb durch die Mauer hinabgelassen und entrann seinen Händen.
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen
Gute Nachricht Bibel
Gute Nachricht Bibel 2018
Paulus und die falschen Apostel
1 Wenn ihr mir doch erlauben würdet, einmal den Verrückten zu spielen – aber das erlaubt ihr ja gern – und mich selbst anzupreisen!
2 Wache ich doch ebenso eifersüchtig über euch wie Gott selbst. Ihr seid für mich wie eine Tochter, die ich für einen Mann bestimmt und mit ihm verlobt habe, um sie ihm unberührt zuzuführen, nämlich Christus.
3 Eva wurde durch die klugen Lügen der Schlange verführt. Ich fürchte, dass eure Gedanken genauso verwirrt werden und ihr Christus nicht mehr rein und ungeteilt liebt.
4 Ihr lasst es euch gefallen, wenn jemand kommt und euch einen anderen Jesus verkündet als den, den ich euch gebracht habe. Ihr lasst euch gerne einen anderen Geist geben als den, den ihr zuerst empfangen habt, und nehmt eine andere Gute Nachricht an als die, die ihr von mir gehört habt.
5 Ich bin überzeugt, dass ich euren Überaposteln in nichts nachstehe.
6 Vielleicht bin ich kein Meister im Reden, aber in der Erkenntnis nehme ich es mit jedem auf. Das habe ich euch gegenüber zu jeder Zeit und in jeder Lage bewiesen.
7 Oder war es vielleicht unrecht von mir, dass ich euch die Gute Nachricht ohne jede Gegenleistung verkündete? Ich habe mich selbst erniedrigt, um euch zu erhöhen!
8 Für meinen Dienst an euch habe ich mich von anderen Gemeinden bezahlen lassen; ich habe sie um euretwillen beraubt.
9 Solange ich bei euch war, bin ich niemand zur Last gefallen, wenn ich in Not war. Denn die Brüder, die aus Mazedonien kamen, brachten mir, was ich brauchte. Ich habe nichts von euch in Anspruch genommen. So werde ich es auch in Zukunft halten.
10 Ich verspreche euch bei Christus, der die Wahrheit ist und der in mir lebt: Meinen Ruhm in diesem Punkt wird mir niemand in der ganzen Provinz Achaia nehmen!
11 Warum bestehe ich darauf? Etwa weil ich euch nicht liebe? Gott weiß, wie es damit steht!
12 Wenn ich auch in Zukunft nichts von euch annehme, so hat das einen anderen Grund: Den Gefallen tue ich euren Überaposteln nicht! Sie warten nur auf die Gelegenheit, mich zu sich herabzuziehen und sich noch ungehinderter anpreisen zu können.
13 In Wirklichkeit sind sie falsche Apostel; sie sind Betrüger, die sich nur für Apostel von Christus ausgeben.
14 Das braucht euch nicht zu wundern. Sogar der Satan verstellt sich und gibt sich für einen Engel aus!
15 Es ist also nichts Besonderes, wenn auch seine Helfer sich verstellen und sich als Diener Gottes ausgeben. Aber am Ende ergeht es ihnen, wie sie es mit ihren Taten verdient haben.
Was Paulus vorzuweisen hat
16 Ich wiederhole: Niemand soll glauben, ich sei nicht ganz bei Verstand! Aber wer es meint, soll mich dann eben so nehmen, damit ich mich auch ein klein wenig anpreisen kann.
17 Was ich jetzt sage, ist nicht im Sinne des Herrn gesagt. Ich spreche wie ein Unzurechnungsfähiger, wenn ich mich darauf einlasse, mich zu rühmen.
18 Aber weil so viele sich auf ihre Vorzüge berufen, will ich es auch einmal tun.
19 Ihr seid ja so vernünftig, dass ihr die Verrückten gerne ertragt.
20 Ihr duldet es, wenn euch jemand unterdrückt, euch ausbeutet und einfängt, euch verachtet und ins Gesicht schlägt.
21 Ich muss zu meiner Schande gestehen: Dazu war ich zu schwach! Ich rede jetzt wirklich wie ein Verrückter: Womit andere prahlen, damit kann ich auch prahlen.
22 Sie sind echte Hebräer ? Das bin ich auch. Sie sind Israeliten? Das bin ich auch. Sie sind Nachkommen Abrahams ? Das bin ich auch.
23 Sie dienen Christus? Ich rede im Wahnsinn: Ich diene ihm noch viel mehr! Ich habe härter für Christus gearbeitet. Ich bin öfter im Gefängnis gewesen, öfter geschlagen worden. Häufig war ich in Todesgefahr.
24 Fünfmal habe ich von den Juden die neununddreißig Schläge bekommen.
25 Dreimal wurde ich von den Römern mit Stöcken geprügelt, einmal wurde ich gesteinigt. Ich habe drei Schiffbrüche erlebt; das eine Mal trieb ich eine Nacht und einen Tag auf dem Meer.
26 Auf meinen vielen Reisen haben mich Hochwasser und Räuber bedroht. Juden und Nichtjuden haben mir nachgestellt. Es gab Gefahren in Städten und in Einöden, Gefahren auf hoher See und Gefahren bei falschen Brüdern.
27 Ich hatte Mühe und Not und oftmals schlaflose Nächte. Ich war hungrig und durstig, oft hatte ich tagelang nichts zu essen. Ich fror und hatte nichts Warmes anzuziehen.
28 Ich könnte noch vieles aufzählen; aber ich will nur noch eins nennen: die Sorge um alle Gemeinden, die mir täglich zu schaffen macht.
29 Wenn irgendwo jemand schwach ist, bin ich es mit ihm. Und wenn jemand an Gott irrewird, brennt es mich wie Feuer.
30 Wenn schon geprahlt werden muss, will ich mit meiner Schwäche prahlen.
31 Der Gott und Vater unseres Herrn Jesus – gepriesen sei er in Ewigkeit – weiß, dass ich nicht lüge.
32 Als ich in Damaskus war, stellte der Bevollmächtigte des Königs Aretas Wachen an die Stadttore, um mich zu verhaften.
33 Aber durch das Fenster eines an die Stadtmauer gebauten Hauses wurde ich in einem Korb hinuntergelassen und entkam.
Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
Lutherbibel
Lutherbibel 2017
Der Einsatz des Paulus für die Gemeinde
1 Ach wolltet ihr doch ein wenig Torheit von mir ertragen! Gewiss, ihr ertragt mich.
2 Denn ich eifere um euch mit göttlichem Eifer; denn ich habe euch verlobt mit einem einzigen Mann, damit ich Christus eine reine Jungfrau zuführte.
3 Ich fürchte aber, dass, wie die Schlange Eva verführte mit ihrer List, so auch eure Gedanken abgewendet werden von der Lauterkeit und Reinheit vor Christus.
4 Denn wenn einer zu euch kommt und einen andern Jesus predigt, den wir nicht gepredigt haben, oder ihr einen andern Geist empfangt, den ihr nicht empfangen habt, oder ein anderes Evangelium, das ihr nicht angenommen habt, so ertragt ihr das recht gern!
5 Ich meine doch, dass ich den Überaposteln in nichts nachstehe.
6 Und wenn ich schon ungeschickt bin in der Rede, so bin ich’s doch nicht in der Erkenntnis; sondern in jeder Weise und vor allen haben wir sie bei euch kundgetan.
7 Oder habe ich eine Sünde begangen, als ich mich erniedrigt habe, damit ihr erhöht würdet? Denn ich habe euch das Evangelium Gottes ohne Entgelt verkündigt.
8 Andere Gemeinden habe ich beraubt und Geld von ihnen genommen, um euch dienen zu können.
9 Und als ich bei euch war und Mangel hatte, fiel ich niemandem zur Last. Denn meinem Mangel halfen die Brüder ab, die aus Makedonien kamen. So bin ich euch in keiner Weise zur Last gefallen und will es auch weiterhin so halten.
10 So gewiss die Wahrheit Christi in mir ist, so soll mir dieser Ruhm im Gebiet von Achaia nicht verwehrt werden.
11 Warum das? Weil ich euch nicht lieb habe? Gott weiß es!
Gegen falsche Apostel in Korinth
12 Was ich aber tue, das will ich auch weiterhin tun, um denen den Anlass zu nehmen, die einen Anlass suchen, sich zu rühmen, sie seien wie wir.
13 Denn solche sind falsche Apostel, betrügerische Arbeiter und verstellen sich als Apostel Christi.
14 Und das ist auch kein Wunder; denn er selbst, der Satan, verstellt sich als Engel des Lichts.
15 Darum ist es nichts Großes, wenn sich auch seine Diener verstellen als Diener der Gerechtigkeit; deren Ende wird sein nach ihren Werken.
Paulus in der Rolle des Narren
16 Ich sage abermals: Niemand halte mich für töricht; wenn aber doch, so nehmt mich an als einen Toren, damit auch ich mich ein wenig rühme.
17 Was ich jetzt rede, das rede ich nicht dem Herrn gemäß, sondern wie in Torheit, weil wir so ins Rühmen gekommen sind.
18 Da viele sich rühmen nach dem Fleisch, will ich mich auch rühmen.
19 Denn ihr ertragt gerne die Narren, ihr, die ihr klug seid!
20 Ihr ertragt es, wenn euch jemand knechtet, wenn euch jemand ausnützt, wenn euch jemand gefangen nimmt, wenn sich jemand über euch erhebt, wenn euch jemand ins Angesicht schlägt.
21 Zu meiner Schande muss ich sagen: Dazu waren wir zu schwach! Wo einer kühn ist – ich rede als Narr –, da bin ich auch kühn.
22 Sie sind Hebräer? Ich auch! Sie sind Israeliten? Ich auch! Sie sind Abrahams Kinder? Ich auch!
23 Sie sind Diener Christi? Ich rede wider alle Vernunft: Ich bin’s weit mehr! Ich habe mehr gearbeitet, ich bin öfter gefangen gewesen, ich habe mehr Schläge erlitten, ich bin oft in Todesnöten gewesen.
24 Von Juden habe ich fünfmal erhalten vierzig Geißelhiebe weniger einen;
25 ich bin dreimal mit Stöcken geschlagen, einmal gesteinigt worden; dreimal habe ich Schiffbruch erlitten, einen Tag und eine Nacht trieb ich auf dem tiefen Meer.
26 Ich bin oft gereist, ich bin in Gefahr gewesen durch Flüsse, in Gefahr unter Räubern, in Gefahr von meinem Volk, in Gefahr von Heiden, in Gefahr in Städten, in Gefahr in Wüsten, in Gefahr auf dem Meer, in Gefahr unter falschen Brüdern;
27 in Mühe und Arbeit, in viel Wachen, in Hunger und Durst, in viel Fasten, in Frost und Blöße;
28 und außer all dem noch das, was täglich auf mich einstürmt, die Sorge für alle Gemeinden.
29 Wer ist schwach, und ich werde nicht schwach? Wer wird zu Fall gebracht, und ich brenne nicht?
30 Wenn ich mich denn rühmen soll, will ich mich meiner Schwachheit rühmen.
31 Gott, der Vater des Herrn Jesus, der gelobt sei in Ewigkeit, weiß, dass ich nicht lüge.
32 In Damaskus bewachte der Statthalter des Königs Aretas die Stadt der Damaszener und wollte mich gefangen nehmen,
33 und ich wurde in einem Korb durch ein Fenster die Mauer hinabgelassen und entrann seinen Händen.
Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart