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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

Niederlage Antiochus’ V. bei Modeïn: 13,1–17

1 Im Jahr 149 erfuhren die Leute des Judas, dass Antiochus Eupator mit einem großen Heer gegen Judäa marschierte.

2 Er wurde begleitet von dem Reichsverweser Lysias, seinem Vormund. Jeder hatte eine Streitmacht von hundertzehntausend griechischen Fußsoldaten, fünftausenddreihundert Reitern, zweiundzwanzig Elefanten und dreihundert Sichelwagen.

3 Ihnen schloss sich auch Menelaus an; er redete heuchlerisch auf den König ein, nicht um das Vaterland zu retten, sondern weil er glaubte, er habe Aussicht, wieder in sein Amt eingesetzt zu werden.

4 Der höchste König über allen Königen aber ließ Antiochus zornig werden auf den Verruchten, und als Lysias andeutete, dieser sei an allem Unglück schuld, befahl er, ihn nach Beröa zu schaffen und dort, wie es an dem Ort Brauch ist, umzubringen.

5 Es gibt dort nämlich einen fünfzig Ellen hohen Turm, der mit glühender Asche gefüllt ist. In ihm ist eine drehbare Maschine angebracht, die sich nach allen Seiten schräg zur Asche neigt.

6 Wer des Tempelraubes schuldig ist oder ein anderes schweres Verbrechen begangen hat, den stoßen dort alle in den Tod.

7 Auf diese Weise fand der Gesetzesbrecher Menelaus den Tod. Nicht einmal Erde zum Begräbnis wurde ihm zuteil.

8 Damit geschah ihm nur recht; denn er hatte viele Frevel gegen den Altar begangen, dessen Feuer und Asche heilig sind. Nun fand er in Asche den Tod.

9 Der König aber hatte das Herz eines Barbaren; er begann, den Juden noch weit Schlimmeres in Aussicht zu stellen als das, was zur Zeit seines Vaters geschehen war.

10 Judas hörte davon und ließ dem Volk bekannt geben, man solle Tag und Nacht zum Herrn beten. Wenn je zu einer Zeit, dann müsse er ihnen jetzt helfen. Man wolle ihnen das Gesetz, das Vaterland und den heiligen Tempel rauben.

11 Gerade erst habe das Volk ein wenig aufatmen können; Gott möge doch nicht zulassen, dass sie den lästernden Völkern in die Hände fielen.

12 Drei Tage lang lagen sie ohne Unterbrechung auf den Knien und flehten unter Tränen und Fasten gemeinsam den barmherzigen Herrn an. Judas sprach ihnen Mut zu; dann gab er ihnen den Befehl, sich bereitzuhalten.

13 Auf einer geheimen Sitzung der Ältesten ließ er den Beschluss fassen, man solle, bevor das Heer des Königs in Judäa einfallen und die Stadt in seine Gewalt bringen könne, ausrücken und die Sache mit Gottes Hilfe entscheiden.

14 Er stellte den Ausgang dem Schöpfer der Welt anheim und feuerte seine Männer an, bis zum Tod tapfer für Gesetze, Heiligtum, Stadt, Vaterland und Verfassung zu kämpfen. Dann schlug er bei Modeïn ein Lager auf.

15 Er gab seinen Truppen als Losung die Worte: Gottes Sieg. Mit den besten seiner jungen Krieger, die er eigens ausgewählt hatte, überfiel er nachts das Zelt des Königs im Lager, tötete etwa zweitausend Mann und dazu den Leitelefanten mitsamt dem Treiber, der in seinem Sitz saß.

16 Als sie schließlich das ganze Lager in Furcht und Verwirrung gebracht hatten, zogen sie sich siegreich wieder zurück.

17 Bei Tagesanbruch war alles vorbei; der Herr hatte ihnen mit seiner schützenden Macht beigestanden.

Friedensschluss zwischen Judas und Antiochus: 13,18–26

18 Nachdem der König diese Kostprobe jüdischer Tapferkeit erhalten hatte, versuchte er, das Land mit Hilfe von List zu besetzen.

19 Er rückte gegen die starke jüdische Festung Bet-Zur vor, wurde aber zurückgeschlagen; dann stieß er wieder vor und wurde wieder geschlagen.

20 Judas ließ die Besatzung mit allem versorgen, was sie brauchte.

21 Ein jüdischer Soldat namens Rhodokus aber verriet den Feinden die militärischen Geheimnisse. Er wurde verhört, festgenommen und eingekerkert.

22 Dann verhandelte der König zum zweiten Mal mit der Besatzung von Bet-Zur, schloss mit ihnen einen Vertrag und zog ab.

23 Dabei stieß er auf das Heer des Judas und erlitt eine Schlappe. Da erfuhr er, dass Philippus in Antiochia abgefallen sei; er hatte ihn dort zurückgelassen, um die Regierungsgeschäfte zu führen. Der König war sehr niedergeschlagen. Er sprach freundlich mit den Juden, gab ihnen nach, sicherte ihnen eidlich die Erfüllung aller gerechten Ansprüche zu, versöhnte sich mit ihnen und brachte ein Opfer dar, ehrte den Tempel und bewies dem Ort sein Wohlwollen.

24 Für den Makkabäer gab er einen Empfang. Als Befehlshaber über das ganze Gebiet Ptolemaïs bis zu den Gerrenern ließ er den Hegemonides zurück

25 und begab sich nach Ptolemaïs. Die Einwohner dieser Stadt waren nämlich über die Verträge sehr verärgert; sie hatten sich heftig beschwert und wollten die Abmachungen rückgängig machen.

26 Lysias trat auf die Rednerbühne, gab Rechenschaft, so gut er konnte, überredete, beschwichtigte, stimmte die Leute um und brach dann nach Antiochia auf. So verliefen der Anmarsch und der Abzug des Königs.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Diese Übersetzung hat dieses Buch nicht

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Menelaus erhält die verdiente Strafe

1 Im Jahr 149 befand sich König Antiochus Eupator mit einem großen Heer auf dem Weg nach Judäa. Judas und seine Leute erfuhren davon.

2 Der König wurde begleitet von dem Kanzler Lysias, der zugleich mit seiner Erziehung betraut war. Jeder von beiden befehligte ein Heer aus griechischen Söldnern mit jeweils 110000 Fußsoldaten, 5300 Reitern, 22 Kriegselefanten und mit 300 Streitwagen, deren Räder mit scharfen, sichelartigen Eisen bestückt waren.

3 Menelaus schloss sich Antiochus und Lysias an und drängte den König, in Judäa einzumarschieren. Dabei tat er ganz so, als ginge es ihm um das Wohl seines Volkes und Landes, in Wirklichkeit trieb ihn die Hoffnung, bald wieder das Amt des Obersten Priesters ausüben zu können.

4 Der Herr aber, der König der Könige, ließ in Antiochus Zorn gegen Menelaus aufkommen. Als Lysias nur andeutete, dieser Verbrecher sei letztlich schuld an all den Schwierigkeiten, die man jetzt mit den Juden habe, gab der König den Befehl, Menelaus in die Stadt Beröa zu schaffen und ihn in der dort üblichen Art und Weise hinzurichten.

5 In Beröa steht nämlich ein 25 Meter hoher Turm, der mit Asche gefüllt ist. In seinem Innern befindet sich oben ringsum eine Plattform, die trichterförmig zur Asche hin abfällt.

6 Dort pflegte man Tempelräuber und sonstige Schwerverbrecher hinaufzuheben, sodass sie in die Asche stürzten und darin umkamen.

7 Auf diese Weise fand auch Menelaus, dieser Verräter am Gesetz des Herrn, den Tod. Es war ihm nicht einmal vergönnt, in der Erde bestattet zu werden.

8 Damit geschah ihm nur recht. Er hatte sich oft genug gegen den Altar des Herrn vergangen, dessen Feuer, ja sogar dessen Asche heilig ist. Deshalb fand er in der Asche den Tod.

Der Sieg des Makkabäers bei Modeïn (1 Makk 6,28-63)

9 Roh und brutal in seiner Gesinnung hatte König Antiochus vor, die Juden weit härter anzupacken, als es sein Vater je getan hatte.

10 Als Judas von den Absichten des Königs hörte, ermahnte er das Volk, bei Tag und Nacht ununterbrochen zum Herrn zu rufen, denn jetzt brauchten sie seine Hilfe nötiger als je zuvor. Man wolle ihnen das Land und den heiligen Tempel wieder nehmen und ein Leben nach dem Gesetz unmöglich machen.

11 Gerade erst habe das Volk wieder ein wenig aufatmen können; Gott solle doch nicht zulassen, dass es erneut in die Gewalt der Fremden falle.

12 So lagen sie drei Tage lang ununterbrochen auf den Knien und flehten gemeinsam unter Tränen und Fasten den barmherzigen Herrn an. Darauf machte Judas ihnen Mut und gab den Befehl, sich für den Kampf bereitzuhalten.

13 Nach geheimer Beratung mit den Ältesten beschloss Judas, loszuschlagen und mit Gottes Hilfe die Entscheidung herbeizuführen, noch ehe das Heer des Königs in Judäa eindringen oder gar Jerusalem besetzen könnte.

14 Wie das Unternehmen ausgehen würde, das überließ er Gott, dem Schöpfer der Welt. Judas ermahnte seine Leute, tapfer zu kämpfen und ihr Leben nicht zu schonen. Es gehe um die Gesetze und die Verfassung, um ihr Land und um Jerusalem mit dem Tempel. Nahe der Stadt Modeïn schlug Judas sein Lager auf.

15 Er gab die Parole aus: »Gott wird siegen!« Dann nahm er eine Abteilung junger Männer, die sich als die Besten bewährt hatten, überfiel mit ihnen das Hauptlager, in dem das Zelt des Königs stand, und tötete an die 2000 Mann. Auch den Leitelefanten samt dem Mann, der ihn zu lenken hatte, stachen sie nieder.

16 Sie verbreiteten Schrecken und Entsetzen im ganzen Lager und zogen sich nach ihrer erfolgreichen Unternehmung zurück,

17 als der Morgen dämmerte. Judas hatte diese Tat vollbringen können, weil der Herr ihn beschützte.

Antiochus belagert Bet-Zur

18 Diese Kostprobe jüdischer Tapferkeit genügte dem König. Er versuchte nun, die judäischen Festungen mit List in seine Gewalt zu bekommen.

19 Er griff das stark befestigte Bet-Zur an, wurde zurückgeschlagen, griff nochmals an und erlitt eine Niederlage.

20 Judas ließ die Verteidiger nämlich mit allem versorgen, was sie brauchten.

21 Ein jüdischer Soldat namens Rhodokus verriet den Feinden, auf welche Weise das geschah. Judas ließ nach ihm fahnden; er wurde gefasst und hingerichtet.

22 Als der König zum zweiten Mal den Verteidigern von Bet-Zur ein Verhandlungsangebot machte, kam ein Abkommen mit gegenseitigen Garantien zustande und er hob die Belagerung auf.

23a Jetzt stürzte er sich auf Judas und seine Truppe – und wurde geschlagen.

Antiochus schließt Frieden mit den Juden

23b Der König hatte Philippus in Antiochia zurückgelassen und ihn mit der Führung der Regierungsgeschäfte betraut. Als er erfuhr, dass Philippus selbst das Königtum an sich gerissen habe, war er bestürzt. Er redete auf einmal freundlich mit den Juden, machte ihnen Zugeständnisse und schwor, alle ihre gerechten Ansprüche zu erfüllen. Um die Abmachungen zu bekräftigen, brachte er sogar ein Opfer dar und machte dem Tempel großzügige und ehrenvolle Geschenke.

24 Für den Makkabäer gab er einen Empfang. Nachdem er Hegemonides zum Oberbefehlshaber des ganzen Gebietes von Ptolemaïs bis Gerar ernannt hatte,

25 begab sich der König nach Ptolemaïs. Die Bürger der Stadt waren erbittert und empört wegen der Verträge, die er mit den Juden geschlossen hatte, und verlangten, dass sie rückgängig gemacht würden.

26 Lysias musste auf die Rednerbühne. Er rechtfertigte die Verträge, so gut er konnte. Nachdem es ihm gelungen war, das Volk zu beruhigen und umzustimmen, brach er nach Antiochia auf. So viel über den Feldzug des Königs gegen Judäa und über seinen Rückzug.

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Der Tod des Menelaus

1 Im 149. Jahr kam es Judas und seinen Leuten zu Ohren, dass Antiochus Eupator mit einer großen Heeresmacht gegen Judäa heranziehe.

2 Und Lysias, sein Vormund und Statthalter, zog mit ihm, und zwar jeder mit einem griechischen Heer von 110000 Mann zu Fuß und 5300 zu Ross und zweiundzwanzig Elefanten und dreihundert Sichelwagen.

3 Und Menelaus schlug sich auch auf ihre Seite und redete mit viel Heuchelei auf Antiochus ein, nicht um sein Vaterland zu retten, sondern weil er meinte, dass er dadurch das Amt des Hohenpriesters wiedererlangen könnte.

4 Aber der König aller Könige erweckte den Zorn des Antiochus gegen diesen Frevler. Denn Lysias legte ihm dar, dass Menelaus die Ursache aller dieser Unruhen wäre. Darum ließ der König ihn nach Beröa führen und so töten, wie es dort Brauch ist.

5 Denn da gab es einen Turm, fünfzig Ellen hoch, voll glühender Asche; und über der Asche war eine umlaufende Rampe, die überall zur Asche hin steil abfiel.

6 Dorthin trieb die Volksmenge jeden, der des Tempelraubs schuldig war oder andere schwere Verbrechen begangen hatte, sodass er umkam.

7 Eines solchen Todes musste auch der abtrünnige Menelaus sterben und ohne Grab bleiben.

8 Und es geschah ihm recht. Denn weil er sich so oft an dem Altar, wo das Feuer und die Asche heilig sind, versündigt hatte, musste er auch in der Asche den Tod finden.

Sieg bei Modeïn (vgl. 1. Makk 6,28; 1. Makk 6,32-46)

9 Der König aber ergrimmte sehr gegen die Juden und begann, ihnen so Grausames anzutun, wie es sein Vater getan hatte.

10 Das erfuhr Judas und gebot dem ganzen Volk, sie sollten Tag und Nacht den Herrn anrufen, damit er ihnen jetzt, wie schon oft, gegen die helfe,

11 die ihnen das Gesetz, das Vaterland und den heiligen Tempel rauben wollten, und dass er das Volk, das sich kaum ein wenig erholt hatte, nicht in die Hände der ruchlosen Heiden geben möge.

12 Als sie das nun einhellig miteinander taten und den barmherzigen Herrn unter Weinen und Fasten baten und drei Tage unaufhörlich auf der Erde lagen, ermunterte sie Judas und befahl ihnen, zu ihm zu kommen.

13 Und als er mit den Ältesten beisammen war, beschloss er mit ihnen, er wollte, ehe der König mit seinem Heer nach Judäa käme und die Stadt einnähme, ihm entgegenziehen und die Sache mit Gottes Hilfe entscheiden.

14 Und er vertraute sich dem Schöpfer der Welt an und ermahnte seine Leute, sie sollten tapfer bis in den Tod kämpfen, um die Gesetze, den Tempel, die Stadt, das Vaterland und ihre eigne Ordnung zu erhalten. Und er lagerte sich bei Modeïn.

15 Und er gab ihnen diese Worte als Losung: Gott gibt Sieg! Danach machte er sich bei Nacht auf mit den besten und auserlesensten jungen Kriegsleuten, überfiel die königliche Befestigung und erschlug im Lager an die zweitausend Mann, dazu auch den Leitelefanten und den, der mit ihm im Stall war.

16 Damit brachten sie zum Schluss großen Schrecken und Verwirrung in das ganze Lager und zogen glücklich davon

17 am Morgen, als der Tag anbrach; denn der Herr war ihr Helfer gewesen.

Antiochus V. Eupator vor Bet-Zur (vgl. 1. Makk 6,29-31; 1. Makk 6,47-50)

18 Als aber der König den Wagemut der Juden geschmeckt hatte, suchte er die Orte mit List in seine Gewalt zu bringen

19 und zog vor die Festung der Juden Bet-Zur. Aber er wurde in die Flucht geschlagen, griff wieder an und richtete nichts aus;

20 denn Judas hatte alles Nötige in die Festung geschickt.

21 Es war aber einer unter den Juden, Rhodokus, der verriet den Feinden alle Geheimnisse. Man suchte nach ihm, nahm ihn fest und warf ihn ins Gefängnis.

22 Danach verhandelte der König wieder und schloss Frieden mit der Besatzung von Bet-Zur und zog davon.

Der König schließt Frieden mit den Juden (vgl. 1. Makk 6,55-63)

23 Dann griff Antiochus Judas und seine Leute an und verlor die Schlacht. Und als er erfahren hatte, dass Philippus, den er in Antiochia als Statthalter zurückgelassen hatte, abgefallen war, erschrak er sehr und sandte den Juden eine freundliche Botschaft, verhandelte und schwor einen Eid und einigte sich mit ihnen zu gerechten Bedingungen. Er opferte und ehrte den Tempel und behandelte die Stadt freundlich.

24 Er empfing auch Makkabäus und machte den Hegemonides zum Befehlshaber über das Land von Ptolemais bis zum Gebiet der Gerrener.

25 Als aber der König nach Ptolemais kam, sahen die Ptolemaier den Vertrag nicht gern. Denn sie fanden ihn unerträglich und wollten deswegen die Abmachungen aufheben.

26 Da trat Lysias öffentlich auf und entschuldigte den König vielmals und beredete sie, dass sie zufrieden waren, und beruhigte sie. Danach kehrte er wieder nach Antiochia zurück. So gingen Aufmarsch und Rückzug des Königs vor sich.

Videos zu 2. Makkabäer 13,2 (EÜ, ELB, GNB, LUT)