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Einheitsübersetzung
Einheitsübersetzung 2016
Joschafats Teilnahme am Feldzug Ahabs: 18,1–19,3
1 So wurden Joschafat Reichtum und Ehre in hohem Maß zuteil. Joschafat verschwägerte sich mit Ahab.
2 Als er nach einigen Jahren zu Ahab nach Samaria kam, ließ Ahab für ihn und seine Leute eine Menge Schafe und Rinder schlachten und überredete ihn, gegen Ramot-Gilead in den Krieg zu ziehen.
3 Ahab, der König von Israel, fragte Joschafat, den König von Juda: Würdest du mit mir gegen Ramot-Gilead ziehen? Er antwortete: Ich ziehe mit dir, mein Volk mit deinem Volk. Ich nehme mit dir am Krieg teil.
4 Joschafat bat aber den König von Israel: Befrag doch zuvor den HERRN!
5 Da versammelte der König von Israel die Propheten, vierhundert Mann, und fragte sie: Sollen wir gegen Ramot-Gilead zu Felde ziehen oder soll ich es lassen? Sie gaben den Bescheid: Zieh hinauf! Gott gibt die Stadt in die Hand des Königs.
6 Doch Joschafat sagte: Ist hier sonst kein Prophet des HERRN, den wir befragen könnten?
7 Der König von Israel antwortete Joschafat: Es ist noch einer da, durch den wir den HERRN befragen könnten. Doch ich hasse ihn; denn er weissagt mir nie Gutes, sondern immer nur Schlimmes. Es ist Micha, der Sohn Jimlas. Joschafat erwiderte: Der König sage das nicht.
8 Da rief der König von Israel einen Hofbeamten herbei und befahl ihm, unverzüglich Micha, den Sohn Jimlas, zu holen.
9 Der König von Israel und Joschafat, der König von Juda, saßen in königlichen Gewändern auf ihren Thronen. Sie befanden sich auf der Tenne beim Tor Samarias und alle Propheten weissagten vor ihnen.
10 Zidkija, der Sohn Kenaanas, hatte sich eiserne Hörner gemacht und rief: So spricht der HERR: Mit diesen wirst du die Aramäer niederstoßen, bis du sie vernichtet hast.
11 Alle Propheten weissagten in gleicher Weise und riefen: Zieh nach Ramot-Gilead und sei erfolgreich; der HERR gibt die Stadt in die Hand des Königs.
12 Der Bote aber, der Micha holen sollte, redete ihm zu: Die Worte der Propheten waren ohne Ausnahme günstig für den König. Mögen deine Worte ihren Worten gleichen. Sag daher Gutes an!
13 Doch Micha erwiderte: So wahr der HERR lebt: Nur was Gott mir sagt, werde ich sagen.
14 Als er zum König kam, fragte ihn dieser: Micha, sollen wir gegen Ramot-Gilead zu Felde ziehen oder soll ich es lassen? Er antwortete: Zieht hinauf und seid erfolgreich! Sie werden in eure Hand gegeben werden.
15 Doch der König entgegnete: Wie oft muss ich dich beschwören, mir im Namen des HERRN nur die Wahrheit zu sagen?
16 Da sagte Micha: Ich sah ganz Israel über die Berge zerstreut wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und der HERR sagte: Sie haben keine Herren mehr. So gehe jeder in Frieden nach Hause.
17 Da wandte sich der König von Israel an Joschafat: Habe ich es dir nicht gesagt? Er weissagt mir nie Gutes, sondern immer nur Schlimmes.
18 Micha aber fuhr fort: Darum hört das Wort des HERRN: Ich sah den HERRN auf seinem Thron sitzen; das ganze Heer des Himmels stand zu seiner Rechten und seiner Linken.
19 Und der HERR fragte: Wer will Ahab, den König von Israel, betören, sodass er nach Ramot-Gilead hinaufzieht und dort fällt? Da hatte der eine diesen, der andere jenen Vorschlag.
20 Zuletzt trat der Geist vor, stellte sich vor den HERRN und sagte: Ich werde ihn betören. Der HERR fragte ihn: Auf welche Weise?
21 Er gab zur Antwort: Ich werde mich aufmachen und zu einem Lügengeist im Mund all seiner Propheten werden. Da sagte der HERR: Du wirst ihn betören; du vermagst es. Geh und tu es!
22 So hat der HERR jetzt einen Geist der Lüge in den Mund deiner Propheten gelegt; denn er hat über dich Unheil beschlossen.
23 Da trat Zidkija, der Sohn Kenaanas, zu Micha, schlug ihn ins Gesicht und rief: Wie, sollte denn der Geist des HERRN von mir gewichen sein, um mit dir zu reden?
24 Micha erwiderte: Du wirst es an jenem Tag erfahren, an dem du von einem Gemach in das andere eilst, um dich zu verstecken.
25 Der König von Israel aber gab den Befehl: Nehmt Micha fest, führt ihn zum Stadtobersten Amon und zum Prinzen Joasch
26 und meldet: So spricht der König: Werft diesen Mann ins Gefängnis und haltet ihn streng bei Brot und Wasser, bis ich wohlbehalten zurückkomme!
27 Doch Micha erwiderte: Wenn du wohlbehalten zurückkommst, dann hat der HERR nicht durch mich geredet. Und er sagte: Hört, ihr Völker alle!
28 Darauf zog der König von Israel mit Joschafat, dem König von Juda, gegen Ramot-Gilead.
29 Der König von Israel sagte zu Joschafat: Ich will mich verkleiden und so in den Kampf ziehen. Du aber behalte deine Gewänder an! So ging der König von Israel verkleidet in den Kampf.
30 Der König von Aram hatte aber den Obersten seiner Kriegswagen befohlen: Greift niemanden an, er sei hohen oder niederen Ranges, außer den König von Israel!
31 Als daher die Obersten der Kriegswagen Joschafat erblickten und ihn für den König von Israel hielten, stürmten sie auf ihn ein, sodass er um Hilfe schrie. Doch der HERR half ihm und lenkte sie von ihm weg.
32 Als sie nämlich sahen, dass er nicht der König von Israel war, ließen sie von ihm ab.
33 Ein Mann aber spannte aufs Geratewohl seinen Bogen und traf den König von Israel zwischen Panzer und Leibgurt. Dieser befahl daher dem Wagenlenker: Wende um und bring mich aus der Schlacht; denn ich bin verwundet.
34 Da aber die Schlacht an jenem Tag heftig wurde, hielt der König von Israel den Aramäern gegenüber im Wagen stand bis zum Abend. Zur Zeit des Sonnenuntergangs starb er.
Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart. Alle Rechte vorbehalten
Elberfelder Bibel
Elberfelder 2006
Joschafats Bündnis mit Ahab – Gemeinsamer Krieg gegen die Aramäer – Joschafats Rettung und Ahabs Tod – Strafrede gegen Joschafat
1 So hatte Joschafat Reichtum und Ehre in Fülle. Und er verschwägerte sich mit Ahab.
2 Und nach Verlauf von einigen Jahren zog er zu Ahab nach Samaria hinab. Und Ahab schlachtete für ihn und für das Volk, das bei ihm war, Schafe und Rinder in Menge. Und er verleitete ihn, gegen Ramot {in} Gilead hinaufzuziehen.
3 Und Ahab, der König von Israel, sagte zu Joschafat, dem König von Juda: Willst du mit mir nach Ramot {in} Gilead ziehen? Und er sprach zu ihm: Ich bin wie du, und mein Volk ist wie dein Volk. {Ich ziehe} mit dir in den Kampf.
4 Und Joschafat sagte zum König von Israel: Befrage doch heute[1]o. zuerst das Wort des Herrn!
5 Da versammelte der König von Israel die Propheten, vierhundert Mann, und er sagte zu ihnen: Sollen wir gegen Ramot {in} Gilead in den Kampf ziehen, oder soll ich es lassen? Sie sagten: Zieh hinauf, und Gott wird es in die Hand des Königs geben!
6 Aber Joschafat sagte: Ist hier kein Prophet des Herrn mehr, dass wir durch ihn {den Herrn} befragen?
7 Da sagte der König von Israel zu Joschafat: Einen Mann gibt es noch, durch den man den Herrn befragen könnte, aber ich hasse ihn, denn er weissagt nichts Gutes über mich, sondern immer {nur} Böses. Es ist Micha, der Sohn des Jimla. Joschafat aber sagte: Der König spreche nicht so! –
8 Da rief der König von Israel einen Hofbeamten[2]w. einen Eunuchen und sagte: Hol schnell Micha, den Sohn des Jimla!
9 Und der König von Israel und Joschafat, der König von Juda, saßen jeder auf seinem Thron, bekleidet mit {königlichen} Gewändern, und sie saßen auf einem freien Platz am Toreingang von Samaria. Und alle Propheten weissagten vor ihnen.
10 Und Zedekia, der Sohn des Kenaana, machte sich eiserne Hörner und sagte: So spricht der Herr: Mit denen wirst du die Aramäer niederstoßen, bis du sie vernichtet hast.
11 Ebenso weissagten alle Propheten, indem sie sagten: Zieh hinauf nach Ramot {in} Gilead und führe {Israel} zum Sieg! Der Herr wird es in die Hand des Königs geben.
12 Der Bote aber, der hingegangen war, Micha zu rufen, redete zu ihm und sagte: Siehe, die Worte der Propheten sind einstimmig[3]w. mit einem Mund gut für den König. Lass doch dein Wort sein wie {das Wort} eines von ihnen und rede Gutes!
13 Micha aber sagte: So wahr der Herr lebt, nur was mein Gott {mir} sagen wird, das werde ich reden!
14 Und als er zum König kam, sagte der König zu ihm: Micha, sollen wir nach Ramot {in} Gilead in den Kampf ziehen, oder soll ich es lassen? Da sagte er: Zieht hinauf und führt {Israel} zum Sieg! Und sie werden in eure Hand gegeben werden.
15 Der König aber sagte zu ihm: Wievielmal muss ich dich beschwören, dass du im Namen des Herrn nichts zu mir redest als nur Wahrheit?
16 Da sagte er: Ich sah ganz Israel auf den Bergen zerstreut wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und der Herr sprach: Diese haben keinen Herrn. Sie sollen in Frieden zurückkehren, jeder in sein Haus!
17 Da sagte der König von Israel zu Joschafat: Habe ich dir nicht gesagt, er weissagt nichts Gutes über mich, sondern {nur} Böses?
18 Und Micha[4]w. er sprach: Darum hört das Wort des Herrn: Ich sah den Herrn auf seinem Thron sitzen und das ganze Heer des Himmels zu seiner Rechten und zu seiner Linken stehen.
19 Und der Herr sprach: Wer will Ahab, den König von Israel, betören, dass er hinaufzieht und bei Ramot {in} Gilead fällt? Und der eine sagte dies, und der andere sagte das.
20 Da trat der Geist hervor und stellte sich vor den Herrn und sagte: Ich will ihn betören. Und der Herr sprach zu ihm: Womit?
21 Da sagte er: Ich will ausgehen und will ein Lügengeist sein im Mund aller seiner Propheten. Und er sprach: Du sollst ihn betören und wirst es auch können. Geh aus und mach {es} so!
22 Und nun, siehe, der Herr hat einen Lügengeist in den Mund dieser deiner Propheten gegeben, denn der Herr hat Unheil über dich geredet.
23 Da trat Zedekia, der Sohn des Kenaana, heran und schlug Micha auf die Backe und sagte: Auf welchem Weg ist {denn} der Geist des Herrn von mir gewichen, um mit dir zu reden?
24 Micha sagte: Siehe, du wirst es an jenem Tag sehen, wenn du von Zimmer zu Zimmer flüchtest[1]w. kommst, um dich zu verstecken.
25 Da sagte der König von Israel: Nehmt Micha und führt ihn zurück zu Amon, dem Obersten der Stadt, und zu Joasch, dem Sohn des Königs,
26 und sagt: So spricht der König: Setzt diesen ins Gefängnis und speist ihn mit Brot der Bedrängnis und mit Wasser der Bedrängnis[2]s. Anm. zu 1Kö22,27, bis ich in Frieden zurückkomme!
27 Micha aber sagte: Wenn du je in Frieden zurückkehrst, {dann} hat der Herr nicht durch mich geredet! Und er sprach: Hört es, ihr Völker alle!
28 Und der König von Israel und Joschafat, der König von Juda, zogen hinauf nach Ramot {in} Gilead.
29 Und der König von Israel sagte zu Joschafat: Ich will mich verkleiden und in den Kampf ziehen. Du aber lege deine {königlichen} Kleider an! So verkleidete sich der König von Israel, und sie zogen in den Kampf.
30 Der König von Aram hatte aber seinen Wagenführern befohlen: Ihr sollt weder gegen einen Geringen noch gegen einen Großen kämpfen, sondern gegen den König von Israel allein!
31 Und es geschah, als die Wagenführer Joschafat sahen, da sagten sie {sich} : Das ist der König von Israel! Und sie umringten ihn, um ihn anzugreifen[3]w. um zu kämpfen. Da schrie Joschafat um Hilfe. Und der Herr half ihm, und Gott lenkte sie von ihm ab[4]w. lockte sie von ihm fort.
32 Und es geschah, als die Wagenführer sahen, dass nicht er der König von Israel war, da wandten sie sich von ihm ab.
33 Und ein Mann spannte den Bogen aufs Geratewohl[5]w. in seiner Arglosigkeit und traf den König von Israel zwischen die Tragbänder {des Panzers} und den Panzer. Da sagte er zu seinem Wagenlenker: Wende um[6]w. Wende deine Hände und bring mich aus der Schlacht[7]so mit LXX und Vulg. ; Mas. T. : aus dem Lager heraus, denn ich bin schwer verwundet[8]w. {durch eine Verwundung} entkräftet!
34 Und der Kampf wurde heftig an jenem Tag, und der König von Israel blieb aufrecht stehen in dem Wagen angesichts der Aramäer bis zum Abend. Und er starb zur Zeit des Sonnenuntergangs.
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen
Gute Nachricht Bibel
Gute Nachricht Bibel 2018
Joschafat verbündet sich mit König Ahab von Israel (1 Kön 22,1-12)
1 Joschafat war sehr reich und stand in hohem Ansehen. Er verheiratete seinen Sohn mit einer Tochter des Königshauses Ahab.
2 Nach einigen Jahren besuchte er Ahab in Samaria. Dieser ließ für ihn und sein Gefolge eine Menge Schafe und Rinder schlachten. Dann überredete er ihn, mit ihm zusammen die Stadt Ramot in Gilead anzugreifen.
3 König Ahab von Israel fragte König Joschafat von Juda: »Machst du mit, wenn ich gegen Ramot ziehe?« »Ich mache mit«, antwortete Joschafat, »du kannst auf meine Truppen zählen wie auf deine eigenen. «
4 Aber dann sagte er: »Du solltest doch zuerst den Herrn fragen, was er dazu meint. «
5 Da rief der König von Israel alle Propheten zusammen, etwa vierhundert, und fragte sie: »Sollen wir die Stadt Ramot angreifen oder nicht?« »Greif sie an!«, antworteten sie. »Der Herr wird sie in deine Hand geben. «
6 Aber Joschafat zögerte und fragte: »Gibt es hier keinen weiteren Propheten, durch den wir den Herrn fragen könnten?«
7 »Es gibt schon noch einen«, erwiderte der König von Israel, »Micha, den Sohn von Jimla. Aber ich kann ihn nicht ausstehen, weil er mir immer nur Unglück ankündigt. « Doch Joschafat sagte: »So sollte der König nicht reden!«
8 Da rief der König von Israel einen Hofbeamten und befahl ihm, so rasch wie möglich Micha herbeizuholen.
9 Die beiden Könige saßen in ihrem königlichen Ornat auf zwei Thronsesseln, die auf dem freien Platz vor dem Stadttor Samarias aufgestellt waren. Die vierhundert Propheten standen vor ihnen: sie waren im Zustand ekstatischer Begeisterung.
10 Einer von ihnen, Zidkija, der Sohn von Kenaana, hatte sich einen Helm mit eisernen Hörnern aufgesetzt und rief: »So spricht der Herr: ›Unbesiegbar wie ein Stier mit eisernen Hörnern wirst du gegen die Syrer anrennen und sie völlig vernichten. ‹«
11 Die anderen Propheten stimmten ein und riefen: »Zieh nur gegen Ramot! Du wirst siegen! Der Herr wird die Stadt in die Hand des Königs geben!«
Ein unbequemer Prophet (1 Kön 22,13-28)
12 Unterwegs sagte der Bote zu Micha: »Die Propheten haben dem König einstimmig Sieg prophezeit. Sieh zu, dass du es ebenso machst und ihm einen glücklichen Ausgang ankündigst!«
13 Aber Micha antwortete: »So gewiss der Herr lebt, ich kann nur ankündigen, was mein Gott mir aufträgt. «
14 Als Micha vor den König trat, fragte ihn der: »Micha, sollen wir Ramot angreifen oder nicht?« Micha antwortete: »Greift die Stadt nur an; ihr werdet siegen. Der Herr wird sie in eure Hand geben. «
15 Aber der König sagte zu ihm: »Ich beschwöre dich, mir nichts als die reine Wahrheit zu sagen! Was hat der Herr dir gesagt?«
16 Da antwortete Micha: »Ich sah das Heer Israels über die Berge zerstreut wie eine Schafherde, die keinen Hirten hat. Und der Herr sagte zu mir: ›Sie haben keinen Anführer mehr. Der Krieg ist zu Ende; jeder soll nach Hause zurückkehren. ‹«
17 Der König von Israel wandte sich zu Joschafat und sagte: »Habe ich nicht recht? Er kündigt mir immer nur Unglück an!«
18 Aber Micha sprach weiter: »Weil das so ist, hört nun, was der Herr euch sagt! Ich sah den Herrn auf seinem Thron sitzen. Rechts und links stand das ganze Heer der Engel.
19 Da fragte der Herr: ›Wer ködert Ahab, den König von Israel, und bringt ihn dazu, dass er Ramot angreift und dort den Tod findet?‹ Der eine hatte diesen Vorschlag, der andere jenen,
20 bis zuletzt ein Geist vor den Herrn trat und sagte: ›Ich werde ihn ködern. ‹ ›Womit?‹, fragte der Herr
21 und er antwortete: ›Ich werde als Lügengeist aus dem Mund aller seiner Propheten sprechen. ‹ Da sagte der Herr: ›Du darfst ihn ködern, dir wird es gelingen. Geh hin und tu es!‹
22 Du siehst also«, wandte sich Micha an den König, »dass der Herr deinen Propheten Lügen eingegeben hat. In Wirklichkeit hat er deinen Untergang beschlossen. «
23 Da trat Zidkija auf Micha zu, gab ihm eine Ohrfeige und sagte: »Wie soll das zugegangen sein, dass der Geist des Herrn mich verlassen hat und nur noch mit dir redet?«
24 »Du wirst es ja sehen«, erwiderte Micha, »wenn der Tag kommt, an dem du dich im hintersten Winkel deines Hauses verstecken wirst. «
25 »Nehmt ihn fest«, befahl der König, »und führt ihn zum Stadtkommandanten Amon und zum Prinzen Joasch.
26 Sagt zu ihnen: ›Befehl des Königs: Haltet diesen Mann im Gefängnis, bis ich wohlbehalten zurückgekehrt bin! Gebt ihm die kleinste Ration Wasser und Brot!‹«
27 Micha erwiderte: »Wenn du wohlbehalten zurückkehrst, dann hat der Herr nicht durch mich gesprochen. « Und er fügte hinzu: »Hört, ihr Völker der ganzen Erde!«
Der Prophet behält recht (1 Kön 22,29-35)
28 Der König von Israel und Joschafat, der König von Juda, zogen also gemeinsam gegen die Stadt Ramot.
29-30 Unterwegs sagte der König von Israel zu Joschafat: »Ich werde verkleidet in die Schlacht ziehen, aber du kannst unbesorgt deine königlichen Kleider tragen. « Der König von Syrien hatte nämlich den Anführern seiner Streitwagentruppe befohlen: »Ihr sollt nur den König von Israel angreifen. Lasst euch mit keinem anderen ein, und wenn er einen noch so hohen Rang hat!« Deshalb zog der König von Israel verkleidet in die Schlacht.
31 Als die Wagenkämpfer Joschafat sahen, riefen sie: »Da ist der König von Israel!«, und setzten von allen Seiten zum Angriff gegen ihn an. Joschafat aber schrie; und Gott, der Herr, half ihm und lenkte sie von ihm ab.
32 Als die Wagenkämpfer merkten, dass er nicht der Gesuchte war, ließen sie ihn in Ruhe.
33 Ein Soldat aber schoss aufs Geratewohl einen Pfeil ab, der den König von Israel an einer ungeschützten Körperstelle traf. Da befahl der König seinem Wagenlenker: »Dreh um und bring mich aus der Schlacht! Ich bin verwundet. «
34 Weil aber der Kampf an Heftigkeit zunahm, musste der König den Syrern gegenüber durchhalten und bis zum Abend in seinem Wagen aufrecht stehen bleiben. Als die Sonne unterging, starb er.
Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
Lutherbibel
Lutherbibel 2017
Joschafats Verbindung mit Ahab von Israel (vgl. 1. Kön 22,1-40)
1 Und Joschafat hatte großen Reichtum und viel Ehre und verschwägerte sich mit Ahab.
2 Und nach einigen Jahren zog er hinab zu Ahab nach Samaria. Und Ahab ließ für ihn und für das Volk, das bei ihm war, viele Schafe und Rinder schlachten. Und er beredete ihn, dass er hinaufzöge nach Ramot in Gilead.
3 Ahab, der König von Israel, sprach zu Joschafat, dem König von Juda: Willst du mit mir nach Ramot in Gilead ziehen? Er sprach zu ihm: Ich bin wie du und mein Volk wie dein Volk; wir wollen mit dir in den Kampf.
4 Aber Joschafat sprach zum König von Israel: Frage doch zuerst nach dem Wort des Herrn !
5 Und der König von Israel versammelte die Propheten, vierhundert Mann, und sprach zu ihnen: Sollen wir nach Ramot in Gilead in den Kampf ziehen oder soll ich’s lassen? Sie sprachen: Zieh hinauf! Gott wird es in des Königs Hand geben.
6 Joschafat aber sprach: Ist nicht noch irgendein Prophet des Herrn hier, dass wir durch ihn den Herrn befragen?
7 Der König von Israel sprach zu Joschafat: Es ist noch ein Mann hier, durch den man den Herrn befragen kann; aber ich bin ihm gram, denn er weissagt über mich nichts Gutes, sondern immer nur Böses, nämlich Micha, der Sohn Jimlas. Joschafat sprach: Der König rede so nicht.
8 Und der König von Israel rief einen seiner Kämmerer und sprach: Bringe eilends her Micha, den Sohn Jimlas!
9 Und der König von Israel und Joschafat, der König von Juda, saßen ein jeder auf seinem Thron, mit ihren königlichen Kleidern angetan. Sie saßen aber auf dem Platz vor dem Tor von Samaria, und alle Propheten weissagten vor ihnen.
10 Und Zidkija, der Sohn Kenaanas, machte sich eiserne Hörner und sprach: So spricht der Herr: Hiermit wirst du die Aramäer niederstoßen, bis du sie aufreibst.
11 Und alle Propheten weissagten ebenso und sprachen: Zieh hinauf nach Ramot in Gilead! Es wird dir gelingen, der Herr wird es in des Königs Hand geben.
12 Und der Bote, der hingegangen war, um Micha zu rufen, sprach zu ihm: Siehe, die Worte der Propheten sind einmütig gut für den König. Lass doch auch dein Wort wie ihr Wort sein und rede Gutes.
13 Micha aber sprach: So wahr der Herr lebt: Was mein Gott sagen wird, das will ich reden.
14 Und als er zum König kam, sprach der König zu ihm: Micha, sollen wir nach Ramot in Gilead in den Kampf ziehen oder soll ich’s lassen? Er sprach: Ja, zieht hinauf! Es wird euch gelingen, sie werden in eure Hände gegeben werden.
15 Aber der König sprach zu ihm: Wie oft soll ich dich beschwören, dass du mir im Namen des Herrn nichts als die Wahrheit sagst!
16 Da sprach er: Ich sah ganz Israel zerstreut auf den Bergen wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und der Herr sprach: Diese haben keinen Herrn. Ein jeder kehre wieder heim mit Frieden!
17 Da sprach der König von Israel zu Joschafat: Sagte ich dir nicht: Er weissagt nichts Gutes über mich, sondern nur Böses?
18 Micha aber sprach: Darum höret des Herrn Wort! Ich sah den Herrn sitzen auf seinem Thron, und das ganze himmlische Heer stand zu seiner Rechten und zu seiner Linken.
19 Und der Herr sprach: Wer will Ahab, den König von Israel, betören, dass er hinaufziehe und falle bei Ramot in Gilead? Und als dieser so und jener anders redete,
20 trat der Geist vor und stellte sich vor den Herrn und sprach: Ich will ihn betören. Der Herr aber sprach zu ihm: Womit?
21 Er sprach: Ich will ausfahren und ein Lügengeist sein in aller seiner Propheten Mund. Und der Herr sprach: Du wirst ihn betören und wirst es ausrichten; fahr hin und tu das!
22 Nun siehe, der Herr hat einen Lügengeist in den Mund dieser deiner Propheten gegeben, und der Herr hat Unheil gegen dich geredet.
23 Da trat herzu Zidkija, der Sohn Kenaanas, und schlug Micha auf die Backe und sprach: Auf welchem Wege sollte der Geist des Herrn von mir gewichen sein, um nun durch dich zu reden?
24 Micha sprach: Wahrlich, an jenem Tage wirst du’s sehen, wenn du von einer Kammer in die andere gehst, um dich zu verstecken.
25 Aber der König von Israel sprach: Nehmt Micha und bringt ihn zu Amon, dem Stadthauptmann, und zu Joasch, dem Sohn des Königs,
26 und sagt: So spricht der König: Legt diesen ins Gefängnis und speist ihn nur kärglich mit Brot und Wasser, bis ich wiederkomme mit Frieden!
27 Micha sprach: Kommst du mit Frieden wieder, so hat der Herr nicht durch mich geredet. Und er sprach: Höret, alle Völker!
28 So zogen der König von Israel und Joschafat, der König von Juda, hinauf nach Ramot in Gilead.
29 Und der König von Israel sprach zu Joschafat: Ich will mich verkleiden und in den Kampf ziehen, du aber behalte deine königlichen Kleider an! Und der König von Israel verkleidete sich, und sie zogen in den Kampf.
30 Aber der König von Aram hatte den Obersten über seine Wagen geboten: Ihr sollt nicht kämpfen, weder gegen Klein noch gegen Groß, sondern allein gegen den König von Israel.
31 Als nun die Obersten der Wagen Joschafat sahen, dachten sie, es sei der König von Israel, und umringten ihn, um gegen ihn zu kämpfen. Aber Joschafat schrie und der Herr half ihm und Gott lockte sie von ihm weg.
32 Denn als die Obersten der Wagen merkten, dass er nicht der König von Israel war, wandten sie sich von ihm ab.
33 Es spannte aber ein Mann seinen Bogen von ungefähr und schoss den König von Israel zwischen Panzer und Wehrgehänge. Da sprach er zu seinem Wagenlenker: Wende um und führe mich aus dem Kampf; denn ich bin verwundet!
34 Aber der Kampf nahm immer mehr zu an jenem Tage, und der König von Israel blieb in seinem Wagen stehen gegenüber den Aramäern bis zum Abend; und er starb, als die Sonne unterging.
Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart