EÜ, ELB, GNB, LUT online lesen

Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

Angst vor der Landnahme: 14,1–45

1 Da empörte sich die ganze Gemeinde und erhob ihre Stimme und das Volk weinte in jener Nacht.

2 Alle Israeliten murrten über Mose und Aaron und die ganze Gemeinde sagte zu ihnen: Wären wir doch in Ägypten oder in dieser Wüste gestorben!

3 Warum nur will uns der HERR in jenes Land bringen? Etwa damit wir durch das Schwert umkommen und unsere Frauen und Kinder eine Beute der Feinde werden? Wäre es für uns nicht besser, nach Ägypten zurückzukehren?

4 Und sie sagten zueinander: Wir wollen einen neuen Anführer wählen und nach Ägypten zurückkehren.

5 Da warfen sich Mose und Aaron vor der ganzen Versammlung der Gemeinde der Israeliten auf ihr Gesicht nieder.

6 Josua, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jefunnes, zwei von denen, die das Land erkundet hatten, zerrissen ihre Kleider

7 und sagten zu der ganzen Gemeinde der Israeliten: Das Land, das wir durchwandert und erkundet haben, dieses Land ist sehr, sehr gut.

8 Wenn der HERR uns wohlgesinnt ist und uns in dieses Land bringt, dann schenkt er uns ein Land, in dem Milch und Honig fließen.

9 Lehnt euch nur nicht gegen den HERRN auf! Habt keine Angst vor dem Volk des Landes, denn sie werden wie Brot sein, das wir verschlingen! Ihr schützender Schatten ist von ihnen gewichen, denn der HERR ist mit uns. Habt keine Angst vor ihnen!

10 Doch die ganze Gemeinde drohte Mose und Aaron zu steinigen. Da erschien die Herrlichkeit des HERRN am Offenbarungszelt allen Israeliten

11 und der HERR sprach zu Mose: Wie lange verachtet mich dieses Volk noch, wie lange noch wollen sie nicht an mich glauben trotz all der Zeichen, die ich mitten unter ihnen vollbracht habe?

12 Ich will sie mit der Pest schlagen und ausrotten; dich aber will ich zu einer Nation machen, die größer und mächtiger ist als diese.

13 Da antwortete Mose dem HERRN: Die Ägypter werden hören, dass du dieses Volk mit deiner Kraft aus ihrer Mitte heraufgeführt hast,

14 und sie werden zu den Einwohnern dieses Landes sagen, sie hätten gehört, dass du, HERR, mitten in diesem Volk bist, dass du, HERR, dich ihnen Auge in Auge zu sehen gabst, dass deine Wolke über ihnen stand, dass du ihnen bei Tag in einer Wolkensäule und bei Nacht in einer Feuersäule vorangegangen bist,

15 dann aber dieses Volk wie einen einzigen Mann getötet hast. Da werden die Nationen, die die Gerüchte über dich gehört haben, sagen:

16 Weil der HERR nicht imstande war, dieses Volk in das Land zu bringen, das er ihnen mit einem Eid verheißen hatte, hat er sie in der Wüste abgeschlachtet.

17 Gerade jetzt sollte sich die Kraft meines Herrn in ihrer ganzen Größe zeigen, wie du gesagt hast:

18 Der HERR ist langmütig und reich an Huld, er nimmt Schuld und Frevel hinweg, aber er spricht nicht einfach frei, sondern sucht die Schuld der Väter bei den Kindern heim, bis zur dritten und vierten Generation:

19 Vergib diesem Volk nach deiner großen Gnade die Schuld, wie du sie diesem Volk schon früher weggenommen hast von Ägypten bis hierher!

20 Da sprach der HERR: Ich verzeihe ihm, da du mich bittest.

21 Doch so wahr ich lebe und die Herrlichkeit des HERRN das ganze Land erfüllt:

22 Alle Männer, die meine Herrlichkeit und meine Zeichen gesehen haben, die ich in Ägypten und in der Wüste vollbracht habe, und die mich jetzt schon zum zehnten Mal auf die Probe gestellt und doch nicht auf mich gehört haben,

23 sie alle werden das Land niemals zu sehen bekommen, das ich ihren Vätern mit einem Eid verheißen habe. Keiner von denen, die mich verachtet haben, wird es zu sehen bekommen.

24 Meinen Knecht Kaleb aber, der anders denkt und treu zu mir hält, ihn werde ich in das Land bringen. Er darf es betreten und seine Nachkommen sollen es erben.

25 Die Amalekiter und die Kanaaniter sitzen in der Ebene. Brecht also morgen auf und schlagt eine andere Richtung ein, in die Wüste, zum Roten Meer hin!

26 Der HERR sprach zu Mose und Aaron:

27 Wie lange soll das mit dieser bösen Gemeinde so weitergehen, die über mich murrt? Ich habe das Murren der Israeliten gehört. Gegen mich murren sie.

28 Sag ihnen: So wahr ich lebe - Spruch des HERRN -, wovon ihr mir die Ohren vollgeredet habt, das werde ich euch tun:

29 Hier in der Wüste werden eure Leichen liegen bleiben, alle ohne Ausnahme; jeder von euch, der gemustert worden ist, wird sterben, alle Männer von zwanzig Jahren an aufwärts, die über mich gemurrt haben.

30 Keiner von euch wird in das Land kommen, obwohl ich meine Hand erhoben und geschworen hatte, euch darin wohnen zu lassen, außer Kaleb, der Sohn Jefunnes, und Josua, der Sohn Nuns.

31 Eure Kinder aber, von denen ihr gesagt habt, sie würden eine Beute der Feinde werden, sie werde ich in das Land bringen. Sie werden das Land kennenlernen, das ihr verworfen habt.

32 Eure Leichen aber werden in dieser Wüste liegen bleiben.

33 Eure Söhne müssen ihre Herde vierzig Jahre lang in der Wüste hüten und eure Hurerei tragen, bis eure Leichen in der Wüste liegen.

34 So viele Tage, wie ihr gebraucht habt, um das Land zu erkunden, nämlich vierzig Tage, so viele Jahre lang - für jeden Tag ein Jahr - müsst ihr die Folgen eurer Schuld tragen, also vierzig Jahre lang, dann werdet ihr erkennen, was es heißt, wenn ich mich von euch abwende.

35 Ich, der HERR, habe gesprochen. Unwiderruflich werde ich es mit dieser ganzen bösen Gemeinde so machen, die sich gegen mich zusammengerottet hat: In dieser Wüste finden sie ihr Ende, hier müssen sie sterben.

36 Die Männer, die Mose ausgeschickt hatte, um das Land zu erkunden, und die nach ihrer Rückkehr die ganze Gemeinde zum Murren verführt hatten, weil sie ein Gerücht über das Land ausgestreut hatten,

37 diese Männer, die ein Gerücht über das Land ausgestreut hatten, starben an einer Plage vor dem HERRN.

38 Nur Josua, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jefunnes, blieben am Leben, als Einzige von allen, die ausgezogen waren, um das Land zu erkunden.

39 Mose sagte das alles den Israeliten. Da brach das Volk in Wehklage aus.

40 Sie standen am nächsten Morgen auf, um auf die Höhe des Gebirges zu steigen; sie sagten: Siehe, wir ziehen jetzt zu dem Ort hinauf, den der HERR genannt hat. Ja, wir haben gesündigt.

41 Da sagte Mose: Warum übertretet ihr den Befehl des HERRN? Das wird euch nicht gelingen.

42 Zieht nicht hinauf, denn der HERR ist nicht bei euch; ihr werdet von euren Feinden nur geschlagen werden.

43 Denn ihr habt dort die Amalekiter und die Kanaaniter gegen euch und ihr werdet durch das Schwert umkommen. Weil ihr euch vom HERRN abgewendet habt, wird der HERR nicht mit euch sein.

44 Doch in ihrem Starrsinn stiegen sie auf die Höhe des Gebirges hinauf. Aber die Bundeslade des HERRN und Mose wichen nicht von ihrer Stelle mitten im Lager.

45 Da kamen die Amalekiter und die Kanaaniter, die dort im Gebirge wohnten, herunter und schlugen die Israeliten und zersprengten sie bis nach Horma.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Der Protest der Gemeinde und Gottes Gerichtsankündigung

1 Da erhob die ganze Gemeinde ihre Stimme und schrie, und das Volk weinte in jener Nacht.

2 Und alle Söhne Israel murrten gegen Mose und gegen Aaron, und die ganze Gemeinde sagte zu ihnen: Wären wir doch im Land Ägypten gestorben, oder wären wir doch in dieser Wüste gestorben!

3 Wozu bringt uns der Herr in dieses Land? Damit wir durchs Schwert fallen und unsere Frauen und unsere kleinen Kinder zur Beute werden? Wäre es nicht besser für uns, nach Ägypten zurückzukehren?

4 Und sie sagten einer zum andern: Lasst uns ein Haupt {über uns} setzen und nach Ägypten zurückkehren!

5 Da fielen Mose und Aaron auf ihr Angesicht vor der ganzen Versammlung der Gemeinde der Söhne Israel.

6 Und Josua, der Sohn des Nun, und Kaleb, der Sohn des Jefunne, von denen, die das Land ausgekundschaftet hatten, zerrissen ihre Kleider

7 und sagten zu der ganzen Gemeinde der Söhne Israel: Das Land, das wir durchzogen haben, um es auszukundschaften, das Land ist sehr, sehr gut.

8 Wenn der Herr Gefallen an uns hat, so wird er uns in dieses Land bringen und es uns geben, ein Land, das von Milch und Honig überfließt.

9 Nur empört euch nicht gegen den Herrn! Und fürchtet doch nicht das Volk des Landes, denn unser Brot werden sie sein! Ihr Schutz[1]w. Schatten ist von ihnen gewichen, und der Herr ist mit uns. Fürchtet sie nicht!

10 Und die ganze Gemeinde sagte, dass man sie steinigen solle. Da erschien die Herrlichkeit des Herrn an dem Zelt der Begegnung allen Söhnen Israel.

11 Und der Herr sprach zu Mose: Wie lange will mich dieses Volk verachten, und wie lange wollen sie mir nicht glauben[2]o. mir misstrauen bei all den Zeichen, die ich in ihrer Mitte getan habe?

12 Ich will es mit der Pest schlagen und es austilgen[3]o. enterben; und ich will dich zu einer Nation machen, größer und stärker als sie.

13 Und Mose sagte zu dem Herrn: Dann werden es die Ägypter hören. Denn durch deine Macht hast du dieses Volk aus ihrer Mitte heraufgeführt;

14 und man wird es den Bewohnern dieses Landes sagen. Sie haben gehört, dass du, Herr, in der Mitte dieses Volkes bist, dass du, Herr, Auge in Auge dich sehen lässt und dass deine Wolke über ihnen steht und du in einer Wolkensäule vor ihnen hergehst bei Tag und in einer Feuersäule bei Nacht.

15 Und wenn du dieses Volk wie einen Mann tötest, werden die Nationen, die die Kunde von dir gehört haben, sagen:

16 Weil der Herr dieses Volk nicht in das Land bringen konnte, das er ihnen zugeschworen hatte, darum hat er sie in der Wüste hingeschlachtet.

17 Und nun möge sich doch die Macht des Herrn groß erweisen, so wie du geredet hast, als du sprachst:

18 »Der Herr ist langsam zum Zorn und groß an Gnade, der Schuld und {Treue} bruch vergibt, aber keineswegs ungestraft lässt[4]o. nicht völlig ungestraft lässt, der die Schuld der Väter heimsucht an den Kindern, an der dritten und vierten {Generation}. «

19 Vergib doch die Schuld dieses Volkes nach der Größe deiner Gnade und so, wie du diesem Volk vergeben hast von Ägypten an bis hierher!

20 Und der Herr sprach: Ich habe vergeben nach deinem Wort.

21 Jedoch, so wahr ich lebe und von der Herrlichkeit des Herrn die ganze Erde erfüllt werden wird:

22 Alle die Männer, die meine Herrlichkeit und meine Zeichen gesehen haben, die ich in Ägypten und in der Wüste getan habe, und mich nun zehnmal auf die Probe gestellt und nicht gehört haben auf meine Stimme,

23 werden das Land nicht sehen[5]w. wenn sie das Land sehen werden {, dann …!} – Der Satz ist eine hebr. Schwurformel, deren zweiter Teil nicht ausgesprochen wurde., das ich ihren Vätern zugeschworen habe! Alle, die mich verachtet haben, sollen es nicht sehen.

24 Aber meinen Knecht Kaleb – weil ein anderer Geist in ihm war und er mir treu nachgefolgt ist[6]w. {die Nachfolge} hinter mir her erfüllt hat –, ihn werde ich in das Land bringen, in das er hineingegangen ist; und seine Nachkommen sollen es besitzen.

25 Die Amalekiter aber und die Kanaaniter wohnen in der Ebene. Morgen wendet euch und brecht auf zur Wüste in der Richtung zum Schilfmeer[7]w. den Weg des Schilfmeers!

26 Und der Herr redete zu Mose und Aaron und sprach:

27 Wie lange {soll es} mit dieser bösen Gemeinde {weitergehen} , dass sie gegen mich murrt? Das Murren der Söhne Israel, womit sie gegen mich murren, habe ich gehört.

28 Sage zu ihnen: So wahr ich lebe, spricht der Herr[1]w. ist der Ausspruch des Herrn, wenn ich es nicht so mit euch machen werde, wie ihr vor meinen Ohren geredet habt[2]Der Satz ist eine hebr. Schwurformel, deren zweiter Teil nicht ausgesprochen wurde.!

29 In dieser Wüste sollen eure Leichen fallen, ja, alle eure Gemusterten nach eurer ganzen Zahl, von zwanzig Jahren an und darüber, die ihr gegen mich gemurrt habt.

30 Niemals sollt ihr in das Land kommen[3]w. Wenn ihr in das Land kommen werdet {, dann …!} ; s. vorige Anm., in dem euch wohnen zu lassen ich meine Hand {zum Schwur} erhoben habe, außer Kaleb, dem Sohn des Jefunne, und Josua, dem Sohn des Nun!

31 Und eure kleinen Kinder, von denen ihr gesagt habt, sie werden zur Beute werden, sie will ich hineinbringen, und sie sollen das Land kennenlernen, das ihr verworfen habt.

32 Ihr aber, eure Leichen sollen in dieser Wüste fallen!

33 Und eure Kinder sollen vierzig Jahre lang in der Wüste Hirten sein[4]w. weiden und eure Hurereien tragen, bis eure Leiber in der Wüste umkommen[5]w. bis eure Leichen in der Wüste vollständig sind.

34 Nach der Zahl der Tage, die ihr das Land ausgekundschaftet habt, vierzig Tage, je einen Tag für ein Jahr, sollt ihr vierzig Jahre lang eure Sünden tragen, und ihr sollt erkennen, was es ist, wenn ich mich abwende[6]w. und ihr sollt meine Abwendung erkennen!

35 Ich, der Herr, habe es geredet. Wenn ich das nicht tun werde an dieser ganzen bösen Gemeinde, die sich gegen mich zusammengerottet hat[2]Der Satz ist eine hebr. Schwurformel, deren zweiter Teil nicht ausgesprochen wurde.! In dieser Wüste sollen sie umkommen, und dort sollen sie sterben!

36 Und die Männer, die Mose ausgesandt hatte, das Land auszukundschaften, und die zurückkehrten und die ganze Gemeinde gegen ihn zum Murren verleitet hatten, indem sie ein böses Gerede über das Land aufbrachten,

37 diese Männer, die ein böses Gerede über das Land aufgebracht hatten, starben durch eine Plage[7]w. durch einen Schlag vor dem Herrn.

38 Aber Josua, der Sohn des Nun, und Kaleb, der Sohn des Jefunne, blieben am Leben von jenen Männern, die ausgezogen waren, um das Land auszukundschaften.

39 Und als Mose diese Worte zu allen Söhnen Israel redete, trauerte das Volk sehr.

40 Und sie machten sich am {nächsten} Morgen früh auf, um auf die Höhe des Gebirges hinaufzuziehen, und sagten: Hier sind wir und wollen an den Ort hinaufziehen, von dem der Herr geredet hat; denn wir haben gesündigt.

41 Aber Mose sagte: Warum denn übertretet ihr den Befehl des Herrn {schon wieder} ? Es wird {euch} nicht gelingen.

42 Zieht nicht hinauf – denn der Herr ist nicht in eurer Mitte –, damit ihr nicht vor euren Feinden geschlagen werdet!

43 Denn die Amalekiter und die Kanaaniter stehen euch dort gegenüber[8]w. sind dort vor euch, und ihr werdet durchs Schwert fallen. Weil ihr euch von der Nachfolge des Herrn[9]w. von hinter dem Herrn her abgewandt habt, wird der Herr nicht mit euch sein.

44 Doch sie waren so vermessen, auf die Höhe des Gebirges hinaufzuziehen; aber die Lade des Bundes des Herrn und Mose wichen nicht aus der Mitte des Lagers.

45 Da kamen die Amalekiter und die Kanaaniter, die auf jenem Gebirge wohnten, herab und schlugen und versprengten sie bis nach Horma.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Das Volk vertraut Gott nicht mehr

1 Die ganze Gemeinde Israel schrie laut auf vor Entsetzen und die Leute weinten die ganze Nacht.

2 Alle miteinander lehnten sich gegen Mose und Aaron auf, sie murrten und sagten: »Wären wir doch lieber in Ägypten gestorben oder unterwegs in der Wüste!

3 Warum will der Herr uns in dieses Land bringen? Wir werden im Kampf umkommen und unsere Frauen und kleinen Kinder werden den Feinden in die Hände fallen. Es wäre besser, wir kehrten wieder nach Ägypten zurück!«

4 Schon gaben einige die Parole aus: »Wir wählen einen neuen Anführer und gehen zurück nach Ägypten!«

5 Da warfen sich Mose und Aaron vor den versammelten Israeliten auf die Erde.

6 Josua und Kaleb aber, die zusammen mit den anderen das Land erkundet hatten, zerrissen ihre Kleider

7 und sagten zu der ganzen Gemeinde Israel: »Das Land, das wir erkundet haben, ist ein sehr gutes Land,

8 das von Milch und Honig überfließt! Wenn der Herr uns gut ist, wird er uns in dieses Land hineinbringen und es uns geben.

9 Lehnt euch nicht gegen ihn auf! Habt keine Angst vor den Bewohnern des Landes! Wir werden im Handumdrehen mit ihnen fertig. Sie sind von ihren Göttern verlassen, aber uns steht der Herr zur Seite. Habt also keine Angst vor ihnen!«

10 Aber die ganze Gemeinde wollte sie steinigen. Da erschien die Herrlichkeit des Herrn vor den Augen aller Israeliten über dem Heiligen Zelt.

Mose bittet für das ungehorsame Volk

11 Der Herr sagte zu Mose: »Wie lange will mich dieses Volk noch verhöhnen? Wie lange weigern sie sich noch, mir zu vertrauen? Habe ich ihnen nicht genug Beweise meiner Macht und Fürsorge gegeben?

12 Ich will sie an der Pest sterben lassen, ich will das ganze Volk ausrotten. Mit dir will ich neu beginnen und deine Nachkommen zu einem Volk machen, das größer und stärker ist als sie. «

13 Aber Mose erwiderte: »Was werden dann die Ägypter sagen? Sie haben gesehen, wie du dieses Volk durch deine Macht aus ihrem Land geführt und bis hierher gebracht hast.

14 Und was werden die Bewohner dieses Landes sagen? Sie haben gehört, dass du, Herr, selbst mitten unter uns bist, dass du mir Auge in Auge gegenübertrittst, dass deine Wolke über uns steht und dass du vor uns hergehst, bei Tag in einer Wolkensäule und in einer Feuersäule bei Nacht.

15 Und dann tötest du dieses ganze Volk auf einen Schlag! Die Völker, die von deinen Taten gehört haben, werden sagen:

16 ›Er war zu schwach, um dieses Volk in das Land zu bringen, das er ihnen mit einem Eid versprochen hatte. Deshalb hat er sie in der Wüste abgeschlachtet. ‹

17 Ach Herr, lass doch deine Macht an uns sichtbar werden! Du hast uns zugesagt:

18 ›Ich bin der Herr, ich habe Geduld, meine Güte ist grenzenlos. Ich vergebe Schuld und Auflehnung; aber ich lasse nicht alles ungestraft hingehen. Wenn sich jemand gegen mich wendet, dann bestrafe ich dafür noch seine Kinder und Enkel bis in die dritte und vierte Generation. ‹

19 Weil nun deine Güte so groß ist, darum vergib diesem Volk seine Schuld! Du hast ihm ja auch bisher vergeben während der ganzen Zeit, seit du es aus Ägypten herausgeführt hast!«

20 Der Herr antwortete: »Ich vergebe ihnen, weil du mich darum bittest.

21 Aber so gewiss ich lebe und meine Herrlichkeit die ganze Erde erfüllen wird:

22-23 Diese Männer werden nicht in das Land kommen, das ich ihren Vorfahren versprochen habe! Sie haben meine Herrlichkeit gesehen und die Wunder, die ich in Ägypten und in der Wüste getan habe, und trotzdem haben sie mich nun zehnmal auf die Probe gestellt und sich gegen mich aufgelehnt. Keiner von denen, die mich missachtet haben, wird das Land betreten.

24 Nur meinen Diener Kaleb will ich in das Land bringen, das er erkundet hat; seine Nachkommen sollen dort leben. Denn in ihm war ein anderer Geist, er ließ sich nicht beirren und hat mir vertraut.

25 In den Ebenen aber bleiben die Amalekiter und Kanaaniter wohnen. Morgen kehrt ihr um und zieht wieder durch die Wüste, dem Schilfmeer zu. «

Die Strafe: vierzig Jahre in der Wüste

26 Der Herr sagte zu Mose und Aaron:

27 »Wie lange soll ich es noch hinnehmen, dass dieses eigensinnige Volk sich gegen mich auflehnt? Ich habe wohl gehört, wie sie gegen mich murren.

28 Richte ihnen meine Antwort aus! Sage zu ihnen: ›Ich, der Herr, schwöre euch: Was ihr da gesagt habt, lasse ich in Erfüllung gehen – so gewiss ich lebe!

29 In dieser Wüste sollt ihr sterben, alle wehrfähigen Männer von zwanzig Jahren an aufwärts. Das ist die Strafe dafür, dass ihr euch gegen mich aufgelehnt habt.

30 Keiner von euch soll in das Land kommen, das ich euch mit einem Eid zugesichert habe, mit Ausnahme von Kaleb und Josua.

31 Eure kleinen Kinder dagegen, von denen ihr gesagt habt: Sie werden den Feinden in die Hände fallen – die werde ich in das Land hineinbringen, das ihr verschmäht habt; genau sie werden es in Besitz nehmen.

32 Ihr aber werdet in dieser Wüste sterben.

33 Doch auch eure Söhne werden wegen eurer Untreue zu leiden haben: Noch vierzig Jahre lang müssen sie mit ihrem Vieh in der Wüste umherziehen, bis von eurer Generation keiner mehr am Leben ist.

34 Vierzig Tage lang habt ihr das Land erkundet; so sollt ihr nun vierzig Jahre lang, für jeden Tag ein Jahr, eure Schuld abbüßen. Dann merkt ihr, was für Folgen es hat, wenn jemand sich von mir abwendet.

35 Ich werde mein Wort nicht zurücknehmen. Keiner von euch soll aus dieser Wüste herauskommen; alle werden in ihr den Tod finden. Diese ganze böse Gemeinde, die sich gegen mich zusammengerottet hat, soll ihrer Strafe nicht entgehen. ‹«

36-37 Die Männer aber, die Mose ausgesandt hatte, um das Land zu erkunden, bestrafte der Herr auf der Stelle, sodass sie tot umfielen. Sie hatten nach ihrer Rückkehr schreckliche Dinge über das Land erzählt und so die ganze Gemeinde gegen Mose aufgewiegelt und zum Murren gegen ihn gebracht.

38 Nur Josua und Kaleb blieben verschont.

Die Reue kommt zu spät

39 Mose sagte allen Israeliten die Antwort des Herrn. Da begann das Volk zu weinen und zu klagen.

40 Am anderen Morgen aber rüsteten sich die Männer Israels, um ins Bergland hinaufzuziehen. Sie sagten zu Mose: »Wir sind jetzt bereit! Wir wollen dem Herrn gehorchen und in das Land ziehen. Wir haben gestern unrecht getan. «

41 Aber Mose erwiderte: »Warum wollt ihr gegen den ausdrücklichen Befehl des Herrn handeln? Das kann nicht gut gehen.

42 Ich sage euch: Zieht nicht hinauf; denn der Herr wird nicht mit euch gehen! Die Feinde werden euch in die Flucht schlagen.

43 Die Amalekiter und die Kanaaniter sind gerüstet und warten auf euch; ihr werdet alle umkommen. Ihr habt euch vom Herrn abgewandt; denkt nur nicht, dass er euch jetzt beistehen wird!«

44 Sie aber hatten es sich in den Kopf gesetzt, ins Bergland hinaufzuziehen. Mose ging nicht mit und auch die Bundeslade blieb im Lager.

45 Die Amalekiter und die Kanaaniter, die das Bergland bewohnten, griffen sie von oben her an, schlugen sie in die Flucht und verfolgten sie bis nach Horma.

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Streit über den Einzug ins Land

1 Da fuhr die ganze Gemeinde auf und schrie, und das Volk weinte in jener Nacht.

2 Und alle Israeliten murrten gegen Mose und Aaron, und die ganze Gemeinde sprach zu ihnen: Ach dass wir gestorben wären in Ägyptenland oder in dieser Wüste, ach wären wir doch gestorben.

3 Warum führt uns der Herr in dies Land, damit wir durchs Schwert fallen und unsere Frauen und unsere Kinder ein Raub werden? Ist’s nicht besser, wir ziehen wieder nach Ägypten?

4 Und einer sprach zu dem andern: Lasst uns einen Hauptmann über uns setzen und wieder nach Ägypten ziehen!

5 Mose aber und Aaron fielen auf ihr Angesicht vor der ganzen Versammlung der Gemeinde der Israeliten.

6 Und Josua, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jefunnes, die auch das Land erkundet hatten, zerrissen ihre Kleider

7 und sprachen zu der ganzen Gemeinde der Israeliten: Das Land, das wir durchzogen haben, um es zu erkunden, ist sehr gut.

8 Wenn der Herr uns gnädig ist, so wird er uns in dies Land bringen und es uns geben, ein Land, darin Milch und Honig fließt.

9 Fallt nur nicht ab vom Herrn und fürchtet euch vor dem Volk dieses Landes nicht, denn wir wollen sie fressen wie Brot. Es ist ihr Schutz von ihnen gewichen, der Herr aber ist mit uns. Fürchtet euch nicht vor ihnen!

10 Aber das ganze Volk sprach, man sollte sie steinigen. Da erschien die Herrlichkeit des Herrn über der Stiftshütte allen Israeliten.

11 Und der Herr sprach zu Mose: Wie lange lästert mich dies Volk? Und wie lange wollen sie nicht an mich glauben trotz all der Zeichen, die ich unter ihnen getan habe?

12 Ich will sie mit der Pest schlagen und sie vertilgen und dich zu einem größeren und mächtigeren Volk machen als dieses.

13 Mose aber sprach zu dem Herrn: Dann werden’s die Ägypter hören; denn du hast dies Volk mit deiner Kraft aus ihrer Mitte herausgeführt.

14 Auch wird man es sagen zu den Bewohnern dieses Landes, die da gehört haben, dass du, Herr, unter diesem Volk bist, dass du von Angesicht gesehen wirst und deine Wolke über ihnen steht und dass du, Herr, vor ihnen hergehst in der Wolkensäule am Tage und in der Feuersäule bei Nacht.

15 Würdest du nun dies Volk töten wie einen Mann, so würden die andern Völker, die solch ein Gerücht über dich hören, sagen:

16 Der Herr vermochte es nicht, dies Volk in das Land zu bringen, das er ihnen zu geben geschworen hatte; darum hat er sie hingeschlachtet in der Wüste.

17 So lass nun deine Kraft, o Herr, groß werden, wie du gesagt hast:

18 »Der Herr ist geduldig und von großer Barmherzigkeit und vergibt Missetat und Übertretung, aber er lässt niemand ungestraft, sondern sucht heim die Missetat der Väter an den Kindern bis ins dritte und vierte Glied. «

19 So vergib nun die Missetat dieses Volks nach deiner großen Barmherzigkeit, wie du auch diesem Volk vergeben hast von Ägypten an bis hierher.

20 Und der Herr sprach: Ich habe vergeben, wie du es erbeten hast.

21 Aber so wahr ich lebe und alle Welt der Herrlichkeit des Herrn voll werden soll:

22 Alle die Männer, die meine Herrlichkeit und meine Zeichen gesehen haben, die ich getan habe in Ägypten und in der Wüste, und mich nun zehnmal versucht und meiner Stimme nicht gehorcht haben,

23 von denen soll keiner das Land sehen, das ich ihren Vätern zu geben geschworen habe; auch keiner soll es sehen, der mich gelästert hat.

24 Nur meinen Knecht Kaleb, weil ein anderer Geist in ihm ist und er mir treu nachgefolgt ist, den will ich in das Land bringen, in das er gekommen ist, und seine Nachkommen sollen es einnehmen,

25 während die Amalekiter und Kanaaniter in der Ebene wohnen bleiben. Morgen wendet euch und zieht in die Wüste auf dem Wege zum Schilfmeer!

26 Und der Herr redete mit Mose und Aaron und sprach:

27 Wie lange murrt diese böse Gemeinde gegen mich? Ich habe das Murren der Israeliten, womit sie gegen mich gemurrt haben, gehört.

28 Darum sprich zu ihnen: So wahr ich lebe, spricht der Herr: Ich will mit euch tun, wie ihr vor meinen Ohren gesagt habt.

29 Eure Leiber sollen in dieser Wüste verfallen. Alle, die ihr gezählt seid von zwanzig Jahren an und darüber, die ihr gegen mich gemurrt habt,

30 wahrlich, ihr sollt nicht in das Land kommen, über das ich meine Hand zum Schwur erhoben habe, euch darin wohnen zu lassen, außer Kaleb, dem Sohn Jefunnes, und Josua, dem Sohn Nuns.

31 Eure Kinder aber, von denen ihr sagtet: Sie werden ein Raub sein, die will ich hineinbringen, dass sie das Land kennenlernen, das ihr verwerft.

32 Aber eure eigenen Leiber sollen in dieser Wüste verfallen.

33 Und eure Kinder sollen Hirten sein in der Wüste vierzig Jahre und eure Untreue tragen, bis eure Leiber aufgerieben sind in der Wüste.

34 Nach der Zahl der vierzig Tage, in denen ihr das Land erkundet habt – je ein Tag soll ein Jahr gelten –, sollt ihr vierzig Jahre eure Schuld tragen, auf dass ihr innewerdet, was es sei, wenn ich mich abwende.

35 Ich, der Herr, habe es gesagt und wahrlich, das will ich auch tun mit dieser ganzen bösen Gemeinde, die sich gegen mich empört hat. In dieser Wüste sollen sie aufgerieben werden und dort sterben.

36 Die Männer aber, die Mose ausgesandt hatte, um das Land zu erkunden, und die zurückgekommen waren und die ganze Gemeinde gegen ihn zum Murren verleitet hatten,

37 diese Männer starben durch eine Plage vor dem Herrn, weil sie über das Land ein böses Gerücht aufbrachten.

38 Aber Josua, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jefunnes, blieben am Leben von den Männern, die gegangen waren, um das Land zu erkunden.

Kampf gegen Amalek und Kanaan

39 Als Mose diese Worte allen Israeliten sagte, da trauerte das Volk sehr.

40 Und sie machten sich früh am Morgen auf und zogen auf die Höhe des Gebirges und sprachen: Hier sind wir und wollen hinaufziehen in das Land, von dem der Herr geredet hat; denn wir haben gesündigt.

41 Mose aber sprach: Warum wollt ihr das Wort des Herrn übertreten? Es wird euch nicht gelingen.

42 Zieht nicht hinauf – denn der Herr ist nicht unter euch –, dass ihr nicht geschlagen werdet vor euren Feinden.

43 Denn die Amalekiter und Kanaaniter stehen euch dort gegenüber, und ihr werdet durchs Schwert fallen, weil ihr euch vom Herrn abgekehrt habt, und der Herr wird nicht mit euch sein.

44 Aber sie waren so vermessen und zogen hinauf auf die Höhe des Gebirges; aber die Lade des Bundes des Herrn und Mose wichen nicht aus dem Lager.

45 Da kamen die Amalekiter und Kanaaniter, die auf dem Gebirge wohnten, herab und schlugen und zersprengten sie bis nach Horma.

Videos zu 4. Mose 14,18 (EÜ, ELB, GNB, LUT)