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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

1 Nachdem der Tumult sich gelegt hatte, rief Paulus die Jünger zusammen und sprach ihnen Mut zu. Dann verabschiedete er sich und ging weg, um nach Mazedonien zu reisen.

Paulus in Mazedonien und Griechenland: 20,2–6

2 Er zog durch die dortigen Gegenden und sprach oft und eindringlich zu den Jüngern. Dann begab er sich nach Griechenland;

3 dort blieb er drei Monate. Als er mit dem Schiff nach Syrien fahren wollte, planten die Juden einen Anschlag auf ihn. So entschloss er sich, den Rückweg über Mazedonien zu nehmen.

4 Dabei begleiteten ihn Sopater, der Sohn des Pyrrhus, aus Beröa, Aristarch und Secundus aus Thessalonich, Gaius aus Derbe und Timotheus sowie Tychikus und Trophimus aus der Provinz Asien.

5 Diese reisten voraus und warteten auf uns in Troas.

6 Nach den Tagen der Ungesäuerten Brote segelten wir von Philippi ab und kamen in fünf Tagen zu ihnen nach Troas, wo wir uns sieben Tage aufhielten.

Der Abschiedsbesuch des Paulus in Troas: 20,7–12

7 Als wir am ersten Tag der Woche versammelt waren, um das Brot zu brechen, redete Paulus zu ihnen, denn er wollte am folgenden Tag abreisen; und er dehnte seine Rede bis Mitternacht aus.

8 In dem Obergemach, in dem wir versammelt waren, brannten viele Lampen.

9 Ein junger Mann namens Eutychus saß im offenen Fenster und sank in tiefen Schlaf, als Paulus immer länger sprach; überwältigt vom Schlaf, fiel er aus dem dritten Stock hinunter; als man ihn aufhob, war er tot.

10 Paulus lief hinab, warf sich über ihn, umfasste ihn und sagte: Beunruhigt euch nicht: Er lebt!

11 Dann stieg er wieder hinauf, brach das Brot und aß und redete mit ihnen bis zum Morgengrauen. So verließ er sie.

12 Den jungen Mann aber führten sie lebend von dort weg und sie wurden nicht wenig getröstet.

Von Troas nach Milet: 20,13–16

13 Wir gingen voraus zum Schiff und fuhren nach Assos, wo wir Paulus an Bord nehmen sollten; so hatte er es angeordnet, weil er selbst zu Fuß gehen wollte.

14 Als er in Assos zu uns stieß, nahmen wir ihn an Bord und erreichten Mitylene.

15 Von dort segelten wir am nächsten Tag ab und kamen bis auf die Höhe von Chios. Am anderen Tag liefen wir Samos an und landeten am folgenden Tag in Milet.

16 Paulus hatte sich entschlossen, an Ephesus vorbeizufahren, um in der Provinz Asien keine Zeit zu verlieren. Denn er hatte es eilig, weil er, wenn möglich, am Pfingsttag in Jerusalem sein wollte.

Die Abschiedsrede des Paulus in Milet: 20,17–38

17 Von Milet aus schickte er jemanden nach Ephesus und ließ die Ältesten der Gemeinde zu sich rufen.

18 Als sie bei ihm eingetroffen waren, sagte er: Ihr wisst, wie ich vom ersten Tag an, seit ich die Provinz Asien betreten habe, die ganze Zeit in eurer Mitte war

19 und wie ich dem Herrn in aller Demut diente unter Tränen und vielen Prüfungen, die ich durch die Nachstellungen der Juden erlitten habe,

20 wie ich nichts verschwiegen habe von dem, was heilsam ist. Ich habe es euch verkündet und habe euch gelehrt, öffentlich und in den Häusern.

21 Ich habe vor Juden und Griechen Zeugnis abgelegt für die Umkehr zu Gott und den Glauben an Jesus, unseren Herrn.

22 Und siehe, nun ziehe ich, gebunden durch den Geist, nach Jerusalem und ich weiß nicht, was dort mit mir geschehen wird.

23 Jedoch bezeugt mir der Heilige Geist von Stadt zu Stadt, dass Fesseln und Drangsale auf mich warten.

24 Aber ich will mit keinem Wort mein Leben wichtig nehmen, wenn ich nur meinen Lauf vollende und den Dienst erfülle, der mir von Jesus, dem Herrn, übertragen wurde: das Evangelium von der Gnade Gottes zu bezeugen.

25 Und siehe, ich weiß, dass ihr mich nicht mehr von Angesicht sehen werdet, ihr alle, zu denen ich gekommen bin und denen ich das Reich verkündet habe.

26 Darum bezeuge ich euch am heutigen Tag: Ich bin rein vom Blut aller.

27 Denn ich habe mich der Pflicht nicht entzogen, euch den ganzen Ratschluss Gottes zu verkünden.

28 Gebt Acht auf euch und auf die ganze Herde, in der euch der Heilige Geist zu Vorstehern bestellt hat, damit ihr als Hirten für die Kirche des Herrn sorgt, die er sich durch sein eigenes Blut erworben hat!

29 Ich weiß: Nach meinem Weggang werden reißende Wölfe bei euch eindringen und die Herde nicht schonen.

30 Und selbst aus eurer Mitte werden Männer auftreten, die mit ihren falschen Reden die Jünger auf ihre Seite ziehen.

31 Seid also wachsam und denkt daran, dass ich drei Jahre lang Tag und Nacht nicht aufgehört habe, unter Tränen jeden Einzelnen zu ermahnen.

32 Und jetzt vertraue ich euch Gott und dem Wort seiner Gnade an, das die Kraft hat, aufzubauen und das Erbe in der Gemeinschaft der Geheiligten zu verleihen.

33 Silber oder Gold oder Kleider habe ich von keinem verlangt;

34 ihr wisst selbst, dass für meinen Unterhalt und den meiner Begleiter diese Hände hier gearbeitet haben.

35 In allem habe ich euch gezeigt, dass man sich auf diese Weise abmühen und sich der Schwachen annehmen soll, in Erinnerung an die Worte Jesu, des Herrn, der selbst gesagt hat: Geben ist seliger als nehmen.

36 Nach diesen Worten kniete er nieder und betete mit ihnen allen.

37 Und alle brachen in lautes Weinen aus, fielen Paulus um den Hals und küssten ihn;

38 am meisten schmerzte sie sein Wort, sie würden ihn nicht mehr von Angesicht sehen. Dann begleiteten sie ihn zum Schiff.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Reise durch Mazedonien und Griechenland und zurück bis Troas

1 Nachdem aber der Tumult aufgehört hatte, ließ Paulus die Jünger kommen und ermahnte sie; und als er Abschied genommen hatte, ging er fort, um nach Mazedonien zu reisen.

2 Als er aber jene Gegenden durchzogen und sie[6]d. h. die dortigen Christen mit vielen Worten ermahnt[7]o. ermuntert, getröstet hatte, kam er nach [8]o. Griechenland, nachdem er sich drei Monate (in Mazedonien) aufgehalten hatte. Da wurdeGriechenland.

3 Und als er sich drei Monate aufgehalten hatte, wurde[8]o. Griechenland, nachdem er sich drei Monate (in Mazedonien) aufgehalten hatte. Da wurde, als er nach Syrien abfahren wollte, von den Juden ein Anschlag gegen ihn unternommen. Da entschloss er sich, durch Mazedonien zurückzukehren.

4 Es begleitete ihn aber[1]Andere Handschr. fügen hinzu: bis nach Asien Sopater, des Pyrrhus {Sohn} , ein Beröer; von den Thessalonichern aber Aristarch und Sekundus und Gajus von Derbe und Timotheus und aus Asien Tychikus und Trophimus.

5 Diese gingen voraus und warteten auf uns in Troas.

6 Wir aber segelten nach den Tagen der ungesäuerten Brote von Philippi ab und kamen in fünf Tagen zu ihnen nach Troas, wo wir sieben Tage verweilten.

Auferweckung des Eutychus

7 Am ersten Tag der Woche aber, als wir versammelt waren, um Brot zu brechen, unterredete sich Paulus mit ihnen, da er am folgenden Tag abreisen wollte; und er zog das Wort hinaus bis Mitternacht.

8 Es waren aber viele Lampen in dem Obersaal, wo wir versammelt waren.

9 Ein junger Mann aber mit Namen Eutychus saß im Fenster und wurde von tiefem Schlaf überwältigt, während Paulus noch weiterredete[2]o. sich unterredete; so auch V.11; und vom Schlaf überwältigt, fiel er vom dritten Stock hinunter und wurde tot aufgehoben.

10 Paulus aber ging hinab und warf sich über ihn, und ihn umfassend sagte er: Seid nicht beunruhigt! Denn seine Seele ist in ihm.

11 Und als er hinaufgestiegen war und das Brot gebrochen und gegessen und lange bis zum Anbruch des Tages geredet hatte, reiste er so ab.

12 Sie brachten aber den Jungen lebend und wurden nicht wenig getröstet.

Reise nach Milet

13 Wir aber gingen voraus auf das Schiff und fuhren ab nach Assos und wollten dort den Paulus aufnehmen; denn so hatte er es angeordnet, da er selbst zu Fuß gehen wollte.

14 Als er aber in Assos mit uns zusammentraf, nahmen wir ihn auf und kamen nach Mitylene.

15 Und als wir von da abgesegelt waren, kamen wir am folgenden Tag Chios gegenüber an; am anderen Tag aber legten wir in Samos an und[3]Andere Handschr. fügen hinzu: nachdem wir in Trogyllion geblieben waren, kamen wir kamen am folgenden Tag nach Milet;

16 denn Paulus hatte sich entschlossen, an Ephesus vorbeizufahren, um nicht veranlasst zu werden, in Asien[4]d. i. die röm. Provinz Asien; vgl. auch Anm. zu Kap.16,6 Zeit zu versäumen; denn er eilte, um, wenn es ihm möglich wäre, am Pfingsttag in Jerusalem zu sein.

Abschiedsworte des Paulus an die Ältesten von Ephesus

17 Von Milet aber sandte er nach Ephesus und rief die Ältesten der Gemeinde[5]o. Versammlung; so auch V.28 herüber.

18 Als sie aber zu ihm gekommen waren, sprach er zu ihnen: Ihr wisst, wie ich vom ersten Tag an, da ich nach Asien kam, die ganze Zeit bei euch gewesen bin

19 und dem Herrn diente[6]o. Sklave war mit aller Demut und unter Tränen und Versuchungen, die mir durch die Nachstellungen der Juden widerfuhren;

20 wie ich nichts zurückgehalten habe von dem, was nützlich ist, dass ich es euch nicht verkündigt und euch gelehrt hätte, öffentlich und in den Häusern,

21 da ich sowohl Juden als auch Griechen[7]Darunter wurden alle griech. sprechenden und griech. beeinflussten nichtjüdischen Menschen des östl. Mittelmeerraumes verstanden. die Buße zu Gott und den Glauben an unseren Herrn Jesus Christus bezeugte.

22 Und nun siehe, gebunden im Geist, gehe ich nach Jerusalem und weiß nicht, was mir dort begegnen wird,

23 außer dass der Heilige Geist mir von Stadt zu Stadt bezeugt und sagt, dass Fesseln und Bedrängnisse auf mich warten.

24 Aber ich achte mein Leben nicht der Rede wert, damit ich meinen Lauf vollende und den Dienst, den ich von dem Herrn Jesus empfangen habe: das Evangelium der Gnade Gottes zu bezeugen.

25 Und nun siehe, ich weiß, dass ihr alle, unter denen ich umhergegangen bin und das Reich[1]o. die Königsherrschaft gepredigt habe, mein Angesicht nicht mehr sehen werdet.

26 Deshalb bezeuge ich euch am heutigen Tag, dass ich rein bin vom Blut aller;

27 denn ich habe nicht zurückgehalten, euch den ganzen Ratschluss Gottes zu verkündigen.

28 Habt acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, in welcher der Heilige Geist euch als Aufseher eingesetzt hat, die Gemeinde Gottes[2]andere Handschr. : Gemeinde des Herrn zu hüten, die er[3]d. i. Gott sich erworben hat durch das Blut seines eigenen {Sohnes}[4]o. durch sein eigenes Blut!

29 Ich weiß, dass nach meinem Abschied grausame Wölfe zu euch hereinkommen werden, die die Herde nicht verschonen.

30 Und aus eurer eigenen Mitte werden Männer aufstehen, die verkehrte Dinge reden, um die Jünger abzuziehen hinter sich her.

31 Darum wacht und denkt daran, dass ich drei Jahre lang Nacht und Tag nicht aufgehört habe, einen jeden unter Tränen zu ermahnen!

32 Und nun befehle ich euch Gott und dem Wort seiner Gnade, das die Kraft hat, aufzuerbauen und ein Erbe unter allen Geheiligten zu geben.

33 Ich habe von niemandem Silber oder Gold oder Kleidung begehrt.

34 Ihr selbst wisst, dass meinen Bedürfnissen und denen, die bei mir waren, diese Hände gedient haben.

35 Ich habe euch in allem gezeigt, dass man so arbeitend sich der Schwachen annehmen und an die Worte des Herrn Jesus denken müsse, der selbst gesagt hat: Geben ist seliger als Nehmen[5]Ist so in den Evangelien nicht enthalten; offensichtlich ein mündlich überlieferter Ausspruch Jesu..

36 Und als er dies gesagt hatte, kniete er nieder und betete mit ihnen allen.

37 Es entstand aber lautes Weinen bei allen; und sie fielen Paulus um den Hals und küssten ihn[6]o. küssten ihn zärtlich,

38 am meisten betrübt über das Wort, das er gesagt hatte, sie würden sein Angesicht nicht mehr sehen. Sie geleiteten ihn aber zu dem Schiff.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Reise durch Mazedonien und Griechenland und Rückkehr nach Troas

1 Als der Tumult sich gelegt hatte, rief Paulus die Gemeinde zusammen. Er machte den Jüngern und Jüngerinnen noch einmal Mut und verabschiedete sich von ihnen, um nach Mazedonien zu reisen.

2 Dort besuchte er überall die Gemeinden und stärkte sie durch seine Worte. Schließlich kam er nach Griechenland

3 und blieb drei Monate dort. Dann wollte er mit einem Schiff nach Syrien fahren. Weil aber die Juden während der Schiffsreise einen Anschlag auf ihn machen wollten, entschloss er sich, wieder den Landweg über Mazedonien zu nehmen.

4 Auf dieser Reise begleiteten ihn sieben Vertreter der Gemeinden: aus Beröa Sopater, der Sohn von Pyrrhus, aus Thessalonich Aristarch und Sekundus, aus Derbe Gaius, weiter Timotheus und schließlich aus der Provinz Asien Tychikus und Trophimus.

5 Diese beiden fuhren nach Troas voraus und erwarteten uns dort.

6 Wir anderen bestiegen nach dem Passafest in Philippi ein Schiff und stießen nach fünftägiger Fahrt in Troas zu ihnen. Wir blieben dort eine Woche.

Abschied in Troas. Tod und Auferweckung von Eutychus

7 Am Sonntagabend kamen wir zum Mahl des Herrn zusammen. Paulus sprach zu den Versammelten, und weil er zum letzten Mal mit ihnen zusammen war – denn er wollte am nächsten Tag weiterreisen –, dehnte er seine Rede bis Mitternacht aus.

8 In unserem Versammlungsraum im obersten Stock brannten zahlreiche Lampen.

9 Auf der Fensterbank saß ein junger Mann mit Namen Eutychus. Als Paulus so lange sprach, schlief er ein und fiel drei Stockwerke tief aus dem Fenster. Als sie ihn aufhoben, war er tot.

10 Paulus aber ging hinunter, legte sich auf ihn, umfasste ihn und sagte: »Macht euch keine Sorgen, er lebt!«

11 Dann ging er wieder hinauf. Er brach das Brot, teilte es aus und aß es mit ihnen. Danach sprach er noch lange mit ihnen und verabschiedete sich erst, als die Sonne aufging.

12 Den jungen Mann aber brachten sie gesund nach Hause und alle waren von großer Freude erfüllt.

Von Troas nach Milet

13 Wir alle außer Paulus bestiegen ein Schiff und fuhren nach Assos. Dort sollten wir Paulus an Bord nehmen. Er hatte es so angeordnet, weil er die Strecke zu Fuß gehen wollte.

14 Als er in Assos zu uns stieß, fuhren wir gemeinsam nach Mitylene.

15 Von da aus ging es am nächsten Tag weiter bis in die Nähe von Chios. Am Tag darauf legten wir in Samos an und noch einen Tag später erreichten wir Milet.

Abschiedsrede an die Ältesten der Gemeinde von Ephesus

16 Paulus hatte beschlossen, an Ephesus vorbeizufahren, um nicht zu viel Zeit zu verlieren. Er wollte so schnell wie möglich weiterkommen, um bis Pfingsten in Jerusalem zu sein.

17 Von Milet aus schickte er jedoch den Ältesten der Gemeinde in Ephesus eine Nachricht und ließ sie bitten, zu ihm zu kommen.

18 Als sie eingetroffen waren, sagte Paulus zu ihnen: »Ihr wisst, wie ich von dem Tag an, als ich die Provinz Asien betrat, bei euch gelebt habe.

19 Mit selbstloser Hingabe habe ich mich für den Herrn eingesetzt und ihm gedient, manchmal unter Tränen und unter schweren Prüfungen, die ich zu bestehen hatte, wenn die Juden mich verfolgten.

20 Ich habe euch nichts verschwiegen, was für euch wichtig ist, wenn ich in der Öffentlichkeit oder in euren Hausgemeinden sprach.

21 Juden wie Nichtjuden habe ich beschworen, zu Gott umzukehren und ihr Vertrauen auf Jesus, unseren Herrn, zu setzen.

22 Seht, ich gehe jetzt nach Jerusalem – gefesselt vom Heiligen Geist und als sein Gefangener. Ich weiß nicht, wie es mir dort ergehen wird;

23 aber das weiß ich: In jeder Stadt, in die ich komme, kündigt der Heilige Geist mir an, dass in Jerusalem Verfolgung und Fesselung auf mich warten.

24 Doch was liegt schon an meinem Leben! Wichtig ist nur, dass ich bis zum Schluss den Auftrag erfülle, den mir Jesus, der Herr, übertragen hat: die Gute Nachricht zu verkünden, dass Gott sich über die Menschen erbarmt hat.

25 Seht, ich weiß, dass ich jetzt zum letzten Mal unter euch bin. Ihr und alle, denen ich die Botschaft von der anbrechenden Herrschaft Gottes gebracht habe, ihr werdet mich nicht wiedersehen.

26 Deshalb erkläre ich heute feierlich vor euch: Mich trifft keine Schuld, wenn einer von euch verloren geht.

27 Ich habe euch nichts vorenthalten, sondern euch die Heilsabsicht Gottes unverkürzt verkündet.

28 Gebt acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, die der Heilige Geist eurer Aufsicht und Leitung anvertraut hat! Seid treue Hirten der Gemeinde, die Gott durch das Blut seines eigenen Sohnes für sich erworben hat!

29 Denn ich weiß, wenn ich nicht mehr unter euch bin, werden gefährliche Wölfe bei euch eindringen und unter der Herde wüten.

30 Aus euren eigenen Reihen werden Männer auftreten und mit ihren verkehrten Lehren die Jünger und Jüngerinnen zu verführen suchen, sodass sie nicht mehr dem Herrn, sondern ihnen folgen.

31 Darum gebt acht und denkt daran, dass ich mich drei Jahre lang bei Tag und Nacht, oft unter Tränen, um jeden und jede in der Gemeinde bemüht habe.

32 Nun stelle ich euch unter den Schutz Gottes und unter die Botschaft seiner rettenden Gnade. Durch sie wird er eure Gemeinde im Glauben reifen lassen und ihr das ewige Erbe schenken, gemeinsam mit allen anderen, die er zu seinem heiligen Volk gemacht hat.

33-34 Noch etwas: Ihr wisst, dass ich nie Unterstützung angenommen habe. Weder Geld noch Kleider habe ich je von jemand erbeten. Mit diesen meinen Händen habe ich erarbeitet, was ich und meine Begleiter zum Leben brauchten.

35 Überhaupt habe ich euch mit meiner Lebensführung gezeigt, dass wir hart arbeiten müssen, um auch den Bedürftigen etwas abgeben zu können. Wir sollen uns immer an das erinnern, was Jesus, der Herr, darüber gesagt hat. Von ihm stammt das Wort: ›Auf dem Geben liegt mehr Segen als auf dem Nehmen. ‹«

36 Nachdem Paulus geendet hatte, kniete er zusammen mit allen nieder und betete.

37 Als es an den Abschied ging, brachen alle in lautes Weinen aus, umarmten und küssten ihn.

38 Am meisten bedrückten sie seine Worte: »Ihr werdet mich nicht wiedersehen. « Dann begleiteten sie ihn zum Schiff.

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Paulus in Griechenland und Troas

1 Als sich die Empörung gelegt hatte, rief Paulus die Jünger zu sich und tröstete sie, nahm Abschied und brach auf, um nach Makedonien zu reisen.

2 Und als er diese Gegenden durchzogen und die Gemeinden mit vielen Worten ermahnt hatte, kam er nach Griechenland

3 und blieb dort drei Monate. Da ihm aber die Juden nachstellten, als er zu Schiff nach Syrien fahren wollte, beschloss er, durch Makedonien zurückzukehren.

4 Es zogen aber mit ihm Sopater aus Beröa, der Sohn des Pyrrhus, aus Thessalonich aber Aristarch und Sekundus und Gaius aus Derbe und Timotheus, aus der Provinz Asia aber Tychikus und Trophimus.

5 Diese reisten voraus und warteten auf uns in Troas.

6 Wir aber fuhren nach den Tagen der Ungesäuerten Brote mit dem Schiff von Philippi ab und kamen am fünften Tag zu ihnen nach Troas und blieben dort sieben Tage.

7 Am ersten Tag der Woche aber, als wir versammelt waren, das Brot zu brechen, predigte ihnen Paulus, und da er am nächsten Tag weiterreisen wollte, zog er die Rede hin bis Mitternacht.

8 Und es waren viele Lampen in dem Obergemach, wo wir versammelt waren.

9 Es saß aber ein junger Mann mit Namen Eutychus in einem Fenster und sank in einen tiefen Schlaf, weil Paulus so lange redete; und vom Schlaf überwältigt fiel er hinunter vom dritten Stock und wurde tot aufgehoben.

10 Paulus aber ging hinab und warf sich über ihn, umfing ihn und sprach: Macht kein Geschrei; denn seine Seele ist in ihm.

11 Dann ging er hinauf und brach das Brot und aß und redete viel mit ihnen, bis der Tag anbrach; und so zog er hinweg.

12 Sie brachten aber den jungen Mann lebend herein und wurden nicht wenig getröstet.

Die Reise nach Milet

13 Wir aber zogen voraus zum Schiff und fuhren nach Assos und wollten dort Paulus zu uns nehmen; denn er hatte es so befohlen, weil er selbst zu Fuß gehen wollte.

14 Als er nun in Assos zu uns stieß, nahmen wir ihn mit uns und kamen nach Mitylene.

15 Und von dort fuhren wir weiter und kamen am nächsten Tag auf die Höhe von Chios; am folgenden Tag gelangten wir nach Samos und am nächsten Tag kamen wir nach Milet.

16 Denn Paulus hatte beschlossen, an Ephesus vorüberzufahren, um in der Provinz Asia keine Zeit zu verlieren; denn er eilte, am Pfingsttag in Jerusalem zu sein, wenn es ihm möglich wäre.

Die Abschiedsrede des Paulus an die Ältesten von Ephesus

17 Aber von Milet sandte er nach Ephesus und ließ die Ältesten der Gemeinde rufen.

18 Als sie aber zu ihm kamen, sprach er zu ihnen: Ihr wisst, wie ich mich vom ersten Tag an, als ich in die Provinz Asia gekommen bin, die ganze Zeit bei euch verhalten habe,

19 wie ich dem Herrn gedient habe in aller Demut und mit Tränen und unter Anfechtungen, die mir durch die Nachstellungen der Juden widerfahren sind.

20 Ich habe euch nichts vorenthalten, was nützlich ist, dass ich’s euch nicht verkündigt und gelehrt hätte, öffentlich und in den Häusern,

21 und habe Juden und Griechen bezeugt die Umkehr zu Gott und den Glauben an unsern Herrn Jesus.

22 Und nun siehe, durch den Geist gebunden, fahre ich nach Jerusalem und weiß nicht, was mir dort begegnen wird,

23 nur dass der Heilige Geist mir in allen Städten bezeugt, dass Fesseln und Bedrängnisse auf mich warten.

24 Aber ich achte mein Leben nicht der Rede wert, wenn ich nur meinen Lauf vollende und das Amt ausrichte, das ich von dem Herrn Jesus empfangen habe, zu bezeugen das Evangelium von der Gnade Gottes.

25 Und nun siehe, ich weiß, dass ihr mein Angesicht nicht mehr sehen werdet, ihr alle, zu denen ich hingekommen bin und das Reich gepredigt habe.

26 Darum bezeuge ich euch am heutigen Tage, dass ich rein bin vom Blut aller;

27 denn ich habe nicht unterlassen, euch den ganzen Ratschluss Gottes zu verkündigen.

28 So habt nun acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, in der euch der Heilige Geist eingesetzt hat zu Bischöfen, zu weiden die Gemeinde Gottes, die er durch sein eigenes Blut erworben hat.

29 Denn das weiß ich, dass nach meinem Abschied reißende Wölfe zu euch kommen, die die Herde nicht verschonen werden.

30 Auch aus eurer Mitte werden Männer aufstehen, die Verkehrtes reden, um die Jünger an sich zu ziehen.

31 Darum seid wachsam und denkt daran, dass ich drei Jahre lang Tag und Nacht nicht abgelassen habe, einen jeden unter Tränen zu ermahnen.

32 Und nun befehle ich euch Gott und dem Wort seiner Gnade, der da mächtig ist, euch zu erbauen und das Erbe zu geben mit allen, die geheiligt sind.

33 Ich habe von niemandem Silber oder Gold oder Kleidung begehrt.

34 Denn ihr wisst selber, dass mir diese Hände zum Unterhalt gedient haben, mir und denen, die mit mir gewesen sind.

35 Ich habe euch in allem gezeigt, dass man so arbeiten und sich der Schwachen annehmen muss im Gedenken an das Wort des Herrn Jesus, der selbst gesagt hat: Geben ist seliger als nehmen.

36 Und als er das gesagt hatte, kniete er nieder und betete mit ihnen allen.

37 Da begannen alle laut zu weinen, und sie fielen Paulus um den Hals und küssten ihn,

38 am allermeisten betrübt über das Wort, das er gesagt hatte, sie würden sein Angesicht nicht mehr sehen. Und sie geleiteten ihn auf das Schiff.

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