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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

Die Überwinterung auf Malta: 28,1–10

1 Als wir gerettet waren, erfuhren wir, dass die Insel Malta heißt.

2 Die Einheimischen erwiesen uns ungewöhnliche Menschenfreundlichkeit; sie zündeten ein Feuer an und holten uns alle zu sich, weil es zu regnen begann und kalt war.

3 Als Paulus einen Haufen Reisig zusammenraffte und auf das Feuer legte, fuhr infolge der Hitze eine Viper heraus und biss sich an seiner Hand fest.

4 Als die Einheimischen das Tier an seiner Hand hängen sahen, sagten sie zueinander: Dieser Mensch ist gewiss ein Mörder; die Rachegöttin lässt ihn nicht leben, obwohl er dem Meer entkommen ist.

5 Er aber schüttelte das Tier von sich ab ins Feuer und erlitt keinen Schaden.

6 Da erwarteten sie, er werde anschwellen oder plötzlich tot umfallen. Als sie aber eine Zeit lang gewartet hatten und sahen, dass ihm nichts Schlimmes geschah, änderten sie ihre Meinung und sagten, er sei ein Gott.

7 In jener Gegend lagen Landgüter, die dem Publius, dem Ersten der Insel, gehörten; er nahm uns auf und bewirtete uns drei Tage lang freundlich als seine Gäste.

8 Der Vater des Publius lag gerade mit Fieber und Ruhr im Bett. Paulus ging zu ihm hinein und betete; dann legte er ihm die Hände auf und heilte ihn.

9 Daraufhin kamen auch die anderen Kranken der Insel herbei und wurden geheilt.

10 Sie erwiesen uns viele Ehren und bei der Abfahrt gaben sie uns alles mit, was wir brauchten.

Von Malta nach Rom: 28,11–15

11 Drei Monate später fuhren wir mit einem alexandrinischen Schiff ab, das auf der Insel überwintert hatte und die Dioskuren als Schiffszeichen trug.

12 Wir liefen in Syrakus ein und blieben drei Tage;

13 von dort fuhren wir die Küste entlang weiter und erreichten Rhegion. Nach einem Tag setzte Südwind ein und so kamen wir in zwei Tagen nach Puteoli.

14 Hier trafen wir Brüder; sie baten uns, sieben Tage bei ihnen zu bleiben. Und so kamen wir nach Rom.

15 Von dort waren uns die Brüder, die von uns gehört hatten, bis Forum Appii und Tres Tabernae entgegengekommen, um uns zu begrüßen. Als Paulus sie sah, dankte er Gott und fasste Mut.

Ankunft und Wirken des Völkerapostels in Rom: 28,16–31

16 Nach unserer Ankunft in Rom erhielt Paulus die Erlaubnis, für sich allein zu wohnen, zusammen mit dem Soldaten, der ihn bewachte.

17 Drei Tage später rief er die führenden Männer der Juden zusammen. Als sie versammelt waren, sagte er zu ihnen: Brüder, obwohl ich mich nicht gegen das Volk oder die Sitten der Väter vergangen habe, bin ich von Jerusalem aus als Gefangener den Römern ausgeliefert worden.

18 Diese haben mich verhört und wollten mich freilassen, da nichts Todeswürdiges gegen mich vorlag.

19 Weil aber die Juden Einspruch erhoben, war ich gezwungen, Berufung beim Kaiser einzulegen, jedoch nicht, um mein Volk anzuklagen.

20 Aus diesem Grund habe ich darum gebeten, euch sehen und sprechen zu dürfen. Denn um der Hoffnung Israels willen trage ich diese Fesseln.

21 Sie antworteten ihm: Wir haben über dich weder Briefe aus Judäa erhalten noch ist einer von den Brüdern gekommen, der uns etwas Belastendes über dich berichtet oder erzählt hätte.

22 Wir wünschen aber von dir zu hören, was du denkst; denn von dieser Sekte ist uns bekannt, dass sie überall auf Widerspruch stößt.

23 Sie vereinbarten mit ihm einen bestimmten Tag, an dem sie in noch größerer Zahl zu ihm in die Wohnung kamen. Vom Morgen bis in den Abend hinein erklärte und bezeugte er ihnen das Reich Gottes und versuchte, sie vom Gesetz des Mose und von den Propheten aus für Jesus zu gewinnen.

24 Die einen ließen sich durch seine Worte überzeugen, die andern blieben ungläubig.

25 Sie waren uneins untereinander und gingen weg. Paulus aber sagte noch das eine Wort: Treffend hat der Heilige Geist durch den Propheten Jesaja zu euren Vätern gesprochen:

26 Geh zu diesem Volk und sag: / Hören sollt ihr, hören, aber nicht verstehen; / sehen sollt ihr, sehen, aber nicht erkennen.

27 Denn das Herz dieses Volkes ist hart geworden / und mit ihren Ohren hören sie nur schwer / und ihre Augen halten sie geschlossen, damit sie mit ihren Augen nicht sehen / und mit ihren Ohren nicht hören, / damit sie mit ihrem Herzen nicht zur Einsicht kommen, / sich bekehren und ich sie heile.

28-29 Darum sollt ihr nun wissen: Den Heiden ist dieses Heil Gottes gesandt worden. Und sie werden hören!

30 Er blieb zwei volle Jahre in seiner Mietwohnung und empfing alle, die zu ihm kamen.

31 Er verkündete das Reich Gottes und lehrte über Jesus Christus, den Herrn - mit allem Freimut, ungehindert.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Aufenthalt auf Melite

1 Und als wir gerettet waren, da erfuhren wir, dass die Insel Melite[1]viell. Malta heiße.

2 Die Eingeborenen[2]w. Barbaren; so wurden von den Griechen und Römern alle Völker genannt, die nicht griech. oder röm. Abstammung waren und eine fremde Sprache redeten aber erwiesen uns eine nicht gewöhnliche Freundlichkeit, denn sie zündeten ein Feuer an und nahmen uns alle zu sich wegen des eingetretenen Regens und wegen der Kälte.

3 Als aber Paulus eine Menge Reisig zusammenraffte und auf das Feuer legte, kam infolge der Hitze eine Giftschlange heraus und hängte sich an seine Hand.

4 Als aber die Eingeborenen[2]w. Barbaren; so wurden von den Griechen und Römern alle Völker genannt, die nicht griech. oder röm. Abstammung waren und eine fremde Sprache redeten das Tier an seiner Hand hängen sahen, sagten sie zueinander: Jedenfalls ist dieser Mensch ein Mörder, den Dike[3]bei den Griechen die Göttin der Rache, obschon er aus dem Meer gerettet ist, nicht leben lässt.

5 Er nun schüttelte das Tier in das Feuer ab und erlitt nichts Schlimmes.

6 Sie aber erwarteten, dass er anschwellen oder plötzlich tot hinfallen werde. Als sie aber lange warteten und sahen, dass ihm nichts Ungewöhnliches geschah, änderten sie ihre Meinung und sagten, er sei ein Gott.

7 In der Umgebung jenes Ortes aber besaß der Erste[4]Titel des Statthalters der Insel, mit Namen Publius, Ländereien; der nahm uns auf und beherbergte uns drei Tage freundlich.

8 Es geschah aber, dass der Vater des Publius, von Fieber und Ruhr befallen, daniederlag. Zu dem ging Paulus hinein, und als er gebetet hatte, legte er ihm die Hände auf und heilte ihn.

9 Als dies aber geschehen war, kamen auch die Übrigen auf der Insel, die Krankheiten hatten, herbei und wurden geheilt;

10 diese erwiesen uns auch viele Ehren, und als wir abfuhren, luden sie uns auf, was uns nötig war.

Weiterreise nach Rom

11 Nach drei Monaten aber fuhren wir ab in einem alexandrinischen Schiff mit dem Zeichen der Dioskuren[5]Götterbild am Bug des Schiffes mit den Zwillingssöhnen des Zeus, Kastor und Pollux, das auf der Insel überwintert hatte.

12 Und als wir in Syrakus gelandet waren, blieben wir drei Tage.

13 Von dort fuhren wir in einem Bogen und kamen nach Rhegion; und da nach einem Tag sich Südwind erhob, kamen wir den zweiten Tag nach Puteoli,

14 wo wir Brüder fanden und gebeten wurden, sieben Tage bei ihnen zu bleiben; und so kamen wir nach Rom.

15 Und von dort kamen die Brüder, als sie von uns gehört hatten, uns bis Forum Appii und Tres Tabernae entgegen; und als Paulus sie sah, dankte er Gott und fasste Mut.

16 Als wir aber nach Rom kamen[1]Andere Handschr. fügen hinzu: übergab der Hauptmann die Gefangenen dem Befehlshaber des Lagers (d. h. dem Kommandeur der kaiserlichen Leibgarde) , aber es, wurde dem Paulus erlaubt, mit dem Soldaten, der ihn bewachte, für sich zu bleiben.

Gefangenschaft und Wirken des Paulus in Rom

17 Es geschah aber nach drei Tagen, dass er die, welche die Ersten der Juden waren, zusammenrief. Als sie aber zusammengekommen waren, sprach er zu ihnen: Ihr Brüder[2]w. Männer, Brüder (ein Hebraismus, gew. bei der Anrede verwendet)! Ich, der ich nichts gegen das Volk oder die väterlichen Gebräuche getan habe, bin gefangen aus Jerusalem in die Hände der Römer überliefert worden.

18 Die wollten mich, nachdem sie mich verhört hatten, loslassen, weil keine todeswürdige Schuld an mir war.

19 Als aber die Juden widersprachen, war ich gezwungen, mich auf den Kaiser zu berufen, nicht als hätte ich gegen meine Nation etwas zu klagen.

20 Aus diesem Grund nun habe ich euch herbeigerufen, euch zu sehen und zu euch zu reden; denn wegen der Hoffnung Israels trage ich diese Kette.

21 Sie aber sprachen zu ihm: Wir haben über dich weder Briefe von Judäa empfangen, noch ist jemand von den Brüdern hergekommen und hat uns über dich etwas Böses berichtet oder gesagt.

22 Aber wir begehren von dir zu hören, welche Gesinnung du hast; denn von dieser Sekte ist uns bekannt, dass ihr überall widersprochen wird.

23 Als sie ihm aber einen Tag bestimmt hatten, kamen mehrere zu ihm in die Herberge, denen er das Reich[3]o. die Königsherrschaft Gottes auslegte und bezeugte. Und er suchte sie zu überzeugen von Jesus, sowohl aus dem Gesetz Moses als auch den Propheten, von frühmorgens bis zum Abend.

24 Und einige wurden überzeugt von dem, was gesagt wurde, andere aber glaubten nicht.

25 Als sie aber unter sich uneins waren, gingen sie weg, als Paulus ein Wort sprach: Trefflich hat der Heilige Geist durch Jesaja, den Propheten, zu euren Vätern geredet

26 und gesagt: »Geh hin zu diesem Volk und sprich: Hörend[4]w. Mit Gehör werdet ihr hören und nicht verstehen, und sehend werdet ihr sehen und nicht wahrnehmen.

27 Denn das Herz dieses Volkes ist dick geworden, und mit den Ohren haben sie schwer gehört, und ihre Augen haben sie geschlossen, damit sie nicht etwa mit den Augen sehen und mit den Ohren hören und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren und ich sie heile. «

28 So sei euch nun kund, dass dieses Heil[5]o. diese Rettung Gottes den Nationen gesandt ist; sie werden auch hören.

29 (*)[6]Andere Handschr. fügen hinzu: Und als er dies gesagt hatte, gingen die Juden weg und hatten viel Wortwechsel untereinander.

30 Er aber blieb zwei ganze Jahre in seiner eigenen Mietwohnung und nahm alle auf, die zu ihm kamen;

31 er predigte das Reich[3]o. die Königsherrschaft Gottes und lehrte die Dinge, die den Herrn Jesus Christus betreffen, mit aller Freimütigkeit ungehindert.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Auf der Insel Malta

1 Nach unserer Rettung erfuhren wir, dass die Insel Malta hieß.

2 Die Eingeborenen – keine Griechen – waren überaus freundlich zu uns. Sie machten ein offenes Feuer und holten uns alle dorthin; denn es hatte angefangen zu regnen und es war kalt.

3 Paulus raffte ein Bündel Reisig zusammen und warf es in die Flammen. Da schoss eine Schlange heraus und biss sich an seiner Hand fest; die Hitze hatte sie aufgescheucht.

4 Die Eingeborenen sahen die Schlange an seiner Hand und sagten: »Der Mann muss ein Mörder sein: Aus dem Meer hat er sich gerettet, aber jetzt fordert die Rachegöttin sein Leben. «

5 Doch Paulus schüttelte die Schlange ins Feuer und es geschah ihm nichts.

6 Die Leute warteten darauf, dass er langsam anschwellen oder plötzlich tot umfallen würde. Nachdem sie ihn aber eine Zeit lang beobachtet hatten und nichts dergleichen geschah, änderten sie ihre Meinung und sagten, er sei ein Gott.

7 In der Nähe der Stelle, an der wir uns befanden, hatte der Angesehenste unter den Leuten der Insel, Publius, seine Besitzungen. Er nahm uns freundlich auf und wir waren für drei Tage seine Gäste.

8 Sein Vater hatte die Ruhr und lag mit Fieber im Bett. Paulus ging zu ihm ins Zimmer, betete über ihm, legte ihm die Hände auf und machte ihn gesund.

9 Darauf kamen auch alle anderen Kranken der Insel und ließen sich heilen.

10 Sie überschütteten uns mit ehrenvollen Geschenken, und bei der Abfahrt brachten sie uns alles, was wir für die Reise brauchten.

Von Malta nach Rom

11 Nach drei Monaten fuhren wir mit einem Schiff weiter, das in einem Hafen von Malta überwintert hatte. Es kam aus Alexandria und trug an seinem Bug als Schiffszeichen das Bild der Dioskuren.

12 Wir kamen nach Syrakus, wo wir drei Tage blieben.

13 Von dort ging es weiter nach Rhegion. Am Tag darauf kam Südwind auf und wir brauchten nur zwei Tage bis Puteoli.

14 In der Stadt fanden wir Christen, die uns einluden, eine Woche bei ihnen zu bleiben. Und dann kamen wir nach Rom.

15 Die Christen dort hatten von unserer Ankunft in Puteoli gehört und kamen uns bis Tres-Tabernae (Drei Tavernen) entgegen, einige sogar bis Forum Appii (Appiusmarkt). Als Paulus sie sah, dankte er Gott und wurde voller Zuversicht.

Paulus in Rom. Begegnung mit den Juden der Stadt

16 In Rom bekam Paulus die Erlaubnis, sich eine Privatunterkunft zu suchen. Er hatte nur einen Soldaten als Wache.

17 Nach drei Tagen lud er die führenden Juden der Stadt ein. Als sie alle versammelt waren, sagte er: »Liebe Brüder! Obwohl ich nichts gegen unser Volk oder das Gesetz unserer Vorfahren getan habe, wurde ich in Jerusalem festgenommen und an die Römer ausgeliefert.

18 Die Römer haben mich verhört und wollten mich freilassen, weil sie keinen Grund fanden, mich zum Tod zu verurteilen.

19 Doch weil die Juden dagegen protestierten, blieb mir nur der Ausweg, an den Kaiser zu appellieren. Ich hatte dabei aber nicht die Absicht, mein Volk anzuklagen.

20 Das wollte ich euch sagen und darum habe ich euch hergebeten. Ich bin gefangen, weil ich das verkünde, worauf ganz Israel hofft. «

21 Sie antworteten ihm: »Uns hat niemand aus Judäa über dich geschrieben; es ist auch kein Bruder gekommen, der uns offiziell oder privat etwas Belastendes über dich mitgeteilt hätte.

22 Wir würden aber gern deine Ansichten hören, denn wir haben erfahren, dass die Glaubensrichtung, zu der du gehörst, überall auf Widerspruch stößt. «

23 So verabredeten sie sich für ein andermal. Am festgesetzten Tag kamen noch mehr von ihnen zu Paulus in seine Unterkunft. Er erklärte und bezeugte ihnen, dass Gott angefangen hat, seine Herrschaft aufzurichten. Er wies sie auf die Ankündigungen im Gesetz Moses und in den Schriften der Propheten hin, um sie für Jesus zu gewinnen – den ganzen Tag über, vom Morgen bis zum Abend.

24 Die einen ließen sich von seinen Worten überzeugen, die andern schenkten ihm keinen Glauben.

25 Sie konnten sich darüber nicht einig werden und so gingen sie weg. Paulus sagte noch zu ihnen: »Ich sehe, es ist wahr, was der Heilige Geist durch den Propheten Jesaja zu euren Vorfahren gesagt hat:

26 ›Geh zu diesem Volk und sage: Hört nur zu, ihr versteht doch nichts; seht hin, so viel ihr wollt, ihr erkennt doch nichts!

27 Denn dieses Volk ist im Innersten verstockt. Sie halten sich die Ohren zu und schließen die Augen, damit sie nur ja nicht sehen, hören und begreifen, sagt Gott. Sonst würden sie zu mir umkehren und ich könnte sie heilen. ‹«

28 Paulus fügte hinzu: »Ich muss euch sagen, Gott hat dieses Heil jetzt den anderen Völkern angeboten. Und die werden hören!«

Paulus verkündet die Botschaft Gottes ungehindert in der Hauptstadt der Welt

30 Volle zwei Jahre lang blieb Paulus in seiner Mietwohnung und konnte dort alle empfangen, die ihn aufsuchen wollten.

31 Ihnen allen verkündete er, wie Gott jetzt seine Herrschaft aufrichtet, und lehrte sie alles über Jesus Christus, den Herrn – frei und offen und völlig ungehindert.

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Auf der Insel Malta

1 Und als wir gerettet waren, erfuhren wir, dass die Insel Malta hieß.

2 Die Leute da erwiesen uns nicht geringe Freundlichkeit, zündeten ein Feuer an und nahmen uns alle auf wegen des Regens, der über uns gekommen war, und wegen der Kälte.

3 Als nun Paulus einen Haufen Reisig zusammenraffte und aufs Feuer legte, fuhr wegen der Hitze eine Schlange heraus und biss sich an seiner Hand fest.

4 Als aber die Leute das Tier an seiner Hand hängen sahen, sprachen sie untereinander: Dieser Mensch muss ein Mörder sein, den die Göttin der Rache nicht leben lässt, obgleich er dem Meer entkommen ist.

5 Er aber schlenkerte das Tier ins Feuer, und es widerfuhr ihm nichts Übles.

6 Sie aber warteten, dass er anschwellen oder plötzlich tot umfallen würde. Als sie nun lange gewartet hatten und sahen, dass ihm nichts Schlimmes widerfuhr, änderten sie ihre Meinung und sagten, er wäre ein Gott.

7 In dieser Gegend hatte der angesehenste Mann der Insel, mit Namen Publius, Landgüter; der nahm uns auf und beherbergte uns drei Tage lang freundlich.

8 Es geschah aber, dass der Vater des Publius am Fieber und an der Ruhr darniederlag. Zu dem ging Paulus hinein und betete und legte ihm die Hände auf und machte ihn gesund.

9 Als das geschehen war, kamen auch die andern Kranken der Insel herbei und ließen sich gesund machen.

10 Und sie erwiesen uns große Ehre; und als wir abfuhren, gaben sie uns mit, was wir nötig hatten.

Von Malta nach Rom

11 Nach drei Monaten aber fuhren wir ab mit einem Schiff aus Alexandria, das bei der Insel überwintert hatte und das Zeichen der Zwillinge führte.

12 Und als wir nach Syrakus kamen, blieben wir drei Tage da.

13 Von da fuhren wir die Küste entlang und kamen nach Rhegion; und da am nächsten Tag der Südwind sich erhob, kamen wir in zwei Tagen nach Puteoli.

14 Dort fanden wir Brüder und Schwestern und wurden von ihnen gebeten, dass wir sieben Tage dablieben. Und so kamen wir nach Rom.

15 Von dort kamen die Brüder, die von uns gehört hatten, uns entgegen bis Forum Appii und Tres-Tabernae. Als Paulus sie sah, dankte er Gott und gewann Zuversicht.

16 Als wir nun nach Rom hineinkamen, wurde Paulus erlaubt, für sich allein zu wohnen mit dem Soldaten, der ihn bewachte.

Paulus in Rom

17 Es geschah aber nach drei Tagen, dass Paulus die Angesehensten der Juden bei sich zusammenrief. Als sie zusammengekommen waren, sprach er zu ihnen: Ihr Männer, liebe Brüder, ich habe nichts getan gegen unser Volk und die Ordnungen der Väter und bin doch als Gefangener aus Jerusalem überantwortet in die Hände der Römer.

18 Diese wollten mich losgeben, nachdem sie mich verhört hatten, weil nichts gegen mich vorlag, das den Tod verdient hätte.

19 Da aber die Juden widersprachen, war ich genötigt, mich auf den Kaiser zu berufen, doch nicht, als hätte ich mein Volk wegen etwas zu verklagen.

20 Aus diesem Grund habe ich darum gebeten, dass ich euch sehen und zu euch sprechen könnte; denn um der Hoffnung Israels willen trage ich diese Ketten.

21 Sie aber sprachen zu ihm: Wir haben deinetwegen weder Briefe aus Judäa empfangen noch ist ein Bruder gekommen, der über dich etwas Schlechtes berichtet oder gesagt hätte.

22 Wir wünschen aber von dir zu hören, was du denkst; denn von dieser Sekte ist uns bekannt, dass ihr an allen Enden widersprochen wird.

23 Und als sie ihm einen Tag bestimmt hatten, kamen viele zu ihm in die Herberge. Da erklärte und bezeugte er ihnen das Reich Gottes und predigte ihnen von Jesus aus dem Gesetz des Mose und aus den Propheten vom frühen Morgen bis zum Abend.

24 Die einen ließen sich überzeugen von dem, was er sagte, die andern aber glaubten nicht.

25 Sie waren aber untereinander uneins und gingen weg, als Paulus dies eine Wort gesagt hatte: Mit Recht hat der Heilige Geist durch den Propheten Jesaja zu euren Vätern gesprochen (Jesaja 6,9-10) :

26 »Geh hin zu diesem Volk und sprich: Mit den Ohren werdet ihr’s hören und nicht verstehen; und mit Augen werdet ihr’s sehen und nicht erkennen.

27 Denn das Herz dieses Volkes ist verfettet, und mit ihren Ohren hören sie schwer, und ihre Augen haben sie geschlossen, auf dass sie nicht sehen mit den Augen und hören mit den Ohren und verstehen mit dem Herzen und sich bekehren, und ich sie heile. «

28 So sei es euch kundgetan, dass den Heiden dies Heil Gottes gesandt ist; und sie werden hören.

30 Paulus aber blieb zwei volle Jahre in seiner eigenen Wohnung und nahm alle auf, die zu ihm kamen,

31 predigte das Reich Gottes und lehrte von dem Herrn Jesus Christus mit allem Freimut ungehindert.

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