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Einheitsübersetzung
Einheitsübersetzung 2016
Der Betrug des Hananias und der Saphira: 5,1–11
1 Ein Mann namens Hananias aber und seine Frau Saphira verkauften zusammen ein Grundstück
2 und mit Einverständnis seiner Frau behielt er etwas von dem Erlös für sich. Er brachte nur einen Teil und legte ihn den Aposteln zu Füßen.
3 Da sagte Petrus: Hananias, warum hat der Satan dein Herz erfüllt, dass du den Heiligen Geist belügst und von dem Erlös des Grundstücks etwas für dich behältst?
4 Hätte es nicht dein Eigentum bleiben können und konntest du nicht auch nach dem Verkauf frei über den Erlös verfügen? Warum hast du in deinem Herzen beschlossen, so etwas zu tun? Du hast nicht Menschen belogen, sondern Gott.
5 Als Hananias diese Worte hörte, stürzte er zu Boden und starb. Und über alle, die es hörten, kam große Furcht.
6 Die jungen Männer standen auf, hüllten ihn ein, trugen ihn hinaus und begruben ihn.
7 Nach etwa drei Stunden kam seine Frau herein, ohne zu wissen, was geschehen war.
8 Petrus fragte sie: Sag mir, habt ihr das Grundstück für so viel verkauft? Sie antwortete: Ja, für so viel.
9 Da sagte Petrus zu ihr: Warum seid ihr übereingekommen, den Geist des Herrn auf die Probe zu stellen? Siehe, die Füße derer, die deinen Mann begraben haben, stehen vor der Tür; auch dich wird man hinaustragen.
10 Im selben Augenblick brach sie vor seinen Füßen zusammen und starb. Die jungen Männer kamen herein, fanden sie tot, trugen sie hinaus und begruben sie neben ihrem Mann.
11 Da kam große Furcht über die ganze Gemeinde und über alle, die davon hörten.
Zeichen und Wunder der Apostel: 5,12–16
12 Durch die Hände der Apostel geschahen viele Zeichen und Wunder im Volk. Alle kamen einmütig in der Halle Salomos zusammen.
13 Von den Übrigen wagte niemand, sich ihnen anzuschließen; aber das Volk schätzte sie hoch.
14 Immer mehr wurden im Glauben zum Herrn geführt, Scharen von Männern und Frauen.
15 Selbst die Kranken trug man auf die Straßen hinaus und legte sie auf Betten und Liegen, damit, wenn Petrus vorüberkam, wenigstens sein Schatten auf einen von ihnen fiel.
16 Auch aus den Städten rings um Jerusalem strömten die Leute zusammen und brachten Kranke und von unreinen Geistern Geplagte mit. Und alle wurden geheilt.
Verhaftung und Befreiung der Apostel: 5,17–21a
17 Da erhoben sich voll Eifersucht der Hohepriester und alle, die auf seiner Seite standen, nämlich die Partei der Sadduzäer.
18 Und sie legten Hand an die Apostel und nahmen sie in öffentlichen Gewahrsam.
19 Ein Engel des Herrn aber öffnete nachts die Gefängnistore, führte sie hinaus und sagte:
20 Geht, tretet im Tempel auf und verkündet dem Volk alle Worte dieses Lebens!
21 Sie gehorchten und gingen bei Tagesanbruch in den Tempel und lehrten. Die Apostel vor dem Hohen Rat: 5,21b–42 Währenddessen kam der Hohepriester mit seinen Begleitern. Sie riefen den Hohen Rat und alle Ältesten der Söhne Israels zusammen; man schickte Boten zum Gefängnis, um die Apostel vorführen zu lassen.
22 Die Diener gingen, fanden sie aber nicht im Gefängnis. Sie kehrten zurück und meldeten:
23 Wir fanden das Gefängnis sorgfältig verschlossen und die Wachen vor den Toren stehen; als wir aber öffneten, fanden wir niemanden darin.
24 Der Tempelhauptmann und die Hohepriester waren ratlos, als sie das hörten, und wussten nicht, was nun werden sollte.
25 Da kam jemand und meldete ihnen: Siehe, die Männer, die ihr ins Gefängnis geworfen habt, stehen im Tempel und lehren das Volk.
26 Da ging der Tempelhauptmann mit seinen Leuten hin und holte sie, allerdings nicht mit Gewalt; denn sie fürchteten, vom Volk gesteinigt zu werden.
27 Man führte sie herbei und stellte sie vor den Hohen Rat. Der Hohepriester verhörte sie
28 und sagte: Wir haben euch streng verboten, in diesem Namen zu lehren; und siehe, ihr habt Jerusalem mit eurer Lehre erfüllt; ihr wollt das Blut dieses Menschen über uns bringen.
29 Petrus und die Apostel antworteten: Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.
30 Der Gott unserer Väter hat Jesus auferweckt, den ihr ans Holz gehängt und ermordet habt.
31 Ihn hat Gott als Anführer und Retter an seine rechte Seite erhoben, um Israel die Umkehr und Vergebung der Sünden zu schenken.
32 Zeugen dieser Ereignisse sind wir und der Heilige Geist, den Gott allen verliehen hat, die ihm gehorchen.
33 Als sie das hörten, gerieten sie in Zorn und beschlossen, sie zu töten.
34 Da erhob sich im Hohen Rat ein Pharisäer namens Gamaliël, ein beim ganzen Volk angesehener Gesetzeslehrer; er befahl, die Apostel für kurze Zeit hinausführen.
35 Dann sagte er: Israeliten, überlegt euch gut, was ihr mit diesen Leuten tun wollt!
36 Vor einiger Zeit nämlich trat Theudas auf und behauptete, er sei etwas Besonderes. Ihm schlossen sich etwa vierhundert Männer an. Aber er wurde getötet und sein ganzer Anhang wurde zerstreut und aufgerieben.
37 Nach ihm trat in den Tagen der Volkszählung Judas, der Galiläer, auf; er brachte viel Volk hinter sich und verleitete es zum Aufruhr. Auch er kam um und alle seine Anhänger wurden zerstreut.
38 Darum rate ich euch jetzt: Lasst von diesen Männern ab und gebt sie frei; denn wenn dieses Vorhaben oder dieses Werk von Menschen stammt, wird es zerstört werden;
39 stammt es aber von Gott, so könnt ihr sie nicht vernichten; sonst werdet ihr noch als Kämpfer gegen Gott dastehen. Sie stimmten ihm zu,
40 riefen die Apostel herein und ließen sie auspeitschen; dann verboten sie ihnen, im Namen Jesu zu predigen, und ließen sie frei.
41 Sie aber gingen weg vom Hohen Rat und freuten sich, dass sie gewürdigt worden waren, für seinen Namen Schmach zu erleiden.
42 Und sie ließen nicht ab, Tag für Tag im Tempel und in den Häusern zu lehren, und verkündeten das Evangelium von Jesus, dem Christus.
Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart. Alle Rechte vorbehalten
Elberfelder Bibel
Elberfelder 2006
Hananias und Saphira
1 Ein Mann aber mit Namen Hananias, mit Saphira, seiner Frau, verkaufte ein Gut
2 und schaffte von dem Kaufpreis beiseite, wovon auch die Frau wusste; und er brachte einen Teil und legte ihn nieder zu den Füßen der Apostel.
3 Petrus aber sprach: Hananias, warum hat der Satan dein Herz erfüllt, dass du den Heiligen Geist belogen und von dem Kaufpreis des Feldes beiseitegeschafft hast?
4 Blieb es nicht dein, wenn es {unverkauft} blieb, und war es nicht, nachdem es verkauft war, in deiner Verfügung[1]o. Macht, Vollmacht? Warum hast du dir diese Tat in deinem Herzen vorgenommen? Nicht Menschen hast du belogen, sondern Gott.
5 Als aber Hananias diese Worte hörte, fiel er hin und verschied. Und es kam große Furcht über alle, die es hörten.
6 Die jungen Männer aber standen auf, hüllten ihn ein, trugen ihn hinaus und begruben ihn.
7 Es geschah aber nach Verlauf von etwa drei Stunden, dass seine Frau hereinkam, ohne zu wissen, was geschehen war.
8 Petrus aber antwortete ihr: Sag mir, ob ihr für so viel das Feld verkauft habt. Sie aber sprach: Ja, für so viel.
9 Petrus aber {sprach} zu ihr: Warum seid ihr übereingekommen, den Geist des Herrn zu versuchen? Siehe, die Füße derer, die deinen Mann begraben haben, sind an der Tür, und sie werden dich hinaustragen.
10 Sie fiel aber sofort zu seinen Füßen nieder und verschied. Und als die jungen Männer hereinkamen, fanden sie sie tot; und sie trugen sie hinaus und begruben sie bei ihrem Mann.
11 Und es kam große Furcht über die ganze Gemeinde[2]o. Versammlung und über alle, welche dies hörten.
Krankenheilungen durch die Apostel
12 Aber durch die Hände der Apostel geschahen viele Zeichen und Wunder unter dem Volk; und sie waren alle einmütig in der Säulenhalle Salomos.
13 Von den Übrigen aber wagte keiner, sich ihnen anzuschließen, doch das Volk rühmte sie.
14 Aber umso mehr wurden {solche} , die an den Herrn glaubten, hinzugetan, Scharen von Männern und auch Frauen,
15 sodass sie die Kranken auf die Straßen hinaustrugen und auf Betten und Lager legten, damit, wenn Petrus käme, auch nur sein Schatten einen von ihnen überschattete.
16 Es kam aber auch die Menge aus den Städten um Jerusalem zusammen, und sie brachten Kranke und von unreinen Geistern Geplagte, die alle geheilt wurden.
Gefangennahme und Befreiung der Apostel
17 Der Hohe Priester aber trat auf und alle, die mit ihm waren, nämlich die Sekte der Sadduzäer[3]religiöse Partei, der u. a. die vornehmen Priesterfamilien angehörten; s. auch Anm. zu Mt3,7, und wurden von Eifersucht[4]o. Eifer; o. Neid erfüllt;
18 und sie legten Hand an die Apostel und setzten sie in öffentlichen Gewahrsam.
19 Ein Engel des Herrn aber öffnete während der Nacht die Türen des Gefängnisses und führte sie hinaus und sprach:
20 Geht und stellt euch hin und redet im Tempel zu dem Volk alle Worte dieses Lebens!
21 Als sie es aber gehört hatten, gingen sie frühmorgens in den Tempel und lehrten. Der Hohe Priester aber kam und die, die mit ihm waren, und sie beriefen den Hohen Rat[5]w. Synedrium; so auch V.27-41; s. Anm. zu Mt26,59 und die ganze Ältestenschaft der Söhne Israel zusammen und sandten ins Gefängnis, um sie vorführen zu lassen.
22 Als aber die Diener hinkamen, fanden sie sie nicht im Gefängnis; und sie kehrten zurück, berichteten
23 und sagten: Wir fanden das Gefängnis mit aller Sorgfalt verschlossen und die Wachen an den Türen stehen; als wir aber geöffnet hatten, fanden wir niemand darin.
24 Als aber der Hauptmann des Tempels wie auch die Hohen Priester diese Worte hörten, waren sie ihretwegen in Verlegenheit, was das {noch} werden sollte.
25 Es kam aber einer und berichtete ihnen: Siehe, die Männer, die ihr ins Gefängnis gesetzt habt, stehen im Tempel und lehren das Volk.
26 Da ging der Hauptmann mit den Dienern hin und führte sie herbei, nicht mit Gewalt, denn sie fürchteten das Volk, sie könnten gesteinigt werden.
Zeugnis der Apostel vor dem Hohen Rat
27 Sie führten sie aber herbei und stellten sie vor den Hohen Rat; und der Hohe Priester befragte sie
28 und sprach: Wir haben euch streng geboten, in diesem Namen nicht zu lehren, und siehe, ihr habt Jerusalem mit eurer Lehre erfüllt und wollt das Blut dieses Menschen auf uns bringen.
29 Petrus und die Apostel aber antworteten und sprachen: Man muss Gott mehr gehorchen als Menschen.
30 Der Gott unserer Väter hat Jesus auferweckt, den ihr ermordet habt, indem ihr ihn ans Holz hängtet.
31 Diesen hat Gott durch seine Rechte zum Führer[1]o. Fürsten, Urheber; im Griech. dasselbe Wort wie in Kap.3,15 und Retter erhöht, um Israel Buße und Vergebung der Sünden zu geben.
32 Und wir sind Zeugen von diesen Dingen[2]o. Worten und der Heilige Geist, den Gott denen gegeben hat, die ihm gehorchen.
33 Sie aber ergrimmten[3]w. wurden in ihren Herzen zersägt, d. h. es schnitt ihnen durchs Herz, als sie es hörten, und ratschlagten, sie umzubringen.
Rat des Gamaliel
34 Es stand aber im Hohen Rat ein Pharisäer[4]religiöse Partei im Judentum, die auf genaue Einhaltung des Gesetzes Wert legte; s. auch Anm. zu Mt3,7 mit Namen Gamaliel auf, ein Gesetzesgelehrter, angesehen bei dem ganzen Volk, und befahl, die Leute für kurze Zeit hinauszutun.
35 Und er sprach zu ihnen: Männer von Israel[5]w. Männer, Israeliten, seht euch bei diesen Menschen vor, was ihr tun wollt!
36 Denn vor diesen Tagen stand Theudas auf und sagte, dass er selbst etwas sei, dem eine Anzahl von etwa vierhundert Männern anhing; der ist getötet worden, und alle, die ihm Gehör gaben, sind zerstreut und zunichtegeworden.
37 Nach diesem stand Judas der Galiläer auf, in den Tagen der Einschreibung[6]s. Anm. zu Lk2,1, und machte {eine Menge} Volk abtrünnig {und brachte sie} hinter sich; auch der kam um, und alle, die ihm Gehör gaben, wurden zerstreut.
38 Und jetzt sage ich euch: Lasst ab von diesen Menschen und lasst sie {laufen} ! Denn wenn dieser Rat oder dieses Werk aus Menschen ist, so wird es zugrunde gehen;
39 wenn es aber aus Gott ist, so werdet ihr sie nicht zugrunde richten können; damit ihr nicht gar als solche befunden werdet, die gegen Gott streiten. Und sie gaben ihm Gehör.
Freilassung der Apostel
40 Und als sie die Apostel herbeigerufen hatten, schlugen sie sie[7]Gemeint ist die Strafe der Geißelung; vgl. Anm. zu Mt10,17. und geboten ihnen, nicht im Namen Jesu zu reden, und entließen sie.
41 Sie nun gingen aus dem Hohen Rat fort, voller Freude, dass sie gewürdigt worden waren, für den Namen Schmach zu leiden;
42 und sie hörten nicht auf, jeden Tag im Tempel und in den Häusern zu lehren und Jesus als den Christus zu verkündigen[8]o. Christus als Evangelium zu verkündigen.
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen
Gute Nachricht Bibel
Gute Nachricht Bibel 2018
Hananias und Saphira belügen den Heiligen Geist
1 Auch ein Mann namens Hananias und seine Frau Saphira verkauften ein Stück Land.
2 Hananias behielt mit Wissen seiner Frau einen Teil des Geldes zurück; das Übrige brachte er und legte es den Aposteln zu Füßen.
3 Doch Petrus sagte zu ihm: »Hananias, warum hast du dein Herz dem Satan geöffnet? Warum belügst du den Heiligen Geist und behältst einen Teil vom Erlös deines Feldes für dich?
4 Du hättest ja das Land behalten können, und nachdem du es verkauft hattest, auch das Geld. Warum hast du dich auf dieses falsche Spiel eingelassen? Du hast nicht Menschen, sondern Gott belogen!«
5 Als Hananias diese Worte hörte, brach er zusammen und starb. Ein gewaltiger Schrecken packte alle, die davon erfuhren.
6 Ein paar junge Leute standen auf, wickelten den Toten in ein Tuch, trugen ihn hinaus und begruben ihn.
7 Etwa drei Stunden später kam seine Frau. Sie wusste noch nicht, was geschehen war.
8 Petrus fragte sie: »Sag mir, habt ihr das Feld zu diesem Preis verkauft?« »Ja«, antwortete sie, »zu diesem Preis. «
9 Da sagte Petrus: »Warum habt ihr euch verabredet, den Geist des Herrn herauszufordern? Ich sage dir: Vor der Tür stehen schon die Leute, die deinen Mann begraben haben. Sie werden auch dich hinaustragen!«
10 Im selben Augenblick fiel sie vor seinen Füßen zu Boden und starb. Die jungen Leute kamen herein, sahen sie tot daliegen, trugen sie hinaus und begruben sie neben ihrem Mann.
11 Ein gewaltiger Schrecken packte die ganze Gemeinde und alle, die davon hörten.
Das Ansehen der Gemeinde wächst
12 Durch die Apostel geschahen viele staunenerregende Wunder unter dem Volk. Die ganze Gemeinde war Tag für Tag einmütig in der Salomohalle beisammen.
13 Das Volk sprach voller Lob von ihnen, doch eine heilige Scheu hielt die Außenstehenden davon ab, sich zu ihnen zu gesellen.
14 Umso mehr führte der Herr selbst ihnen Menschen zu, die zum Glauben gekommen waren, eine große Zahl von Männern und Frauen.
15 Die Leute trugen die Kranken auf die Straße und legten sie dort auf Betten und Matten. Wenn Petrus vorbeiging, sollte wenigstens sein Schatten auf einige von ihnen fallen.
16 Auch aus der Umgebung von Jerusalem brachten die Leute Kranke und solche, die von bösen Geistern besessen waren, und alle wurden gesund.
Die Apostel werden verhaftet und vor den Rat gestellt
17 Der Oberste Priester und sein ganzer Anhang, die Partei der Sadduzäer, wurden neidisch und beschlossen einzugreifen.
18 Sie ließen die Apostel verhaften und ins öffentliche Gefängnis werfen.
19 Doch in der Nacht öffnete der Engel des Herrn die Gefängnistore, führte die Apostel heraus und sagte zu ihnen:
20 »Geht in den Tempel und verkündet dem Volk die Botschaft von dem Leben, das Jesus gebracht hat!«
21 Die Apostel gehorchten, gingen früh am Morgen in den Tempel, stellten sich hin und lehrten das Volk. Der Oberste Priester und sein Anhang hatten inzwischen den jüdischen Rat samt allen Ältesten des Volkes Israel zu einer Sitzung zusammengerufen. Sie schickten in das Gefängnis, um die Apostel vorführen zu lassen.
22 Aber die Diener, die sie hinschickten, konnten die Apostel dort nicht finden. Sie kamen zurück und berichteten:
23 »Wir fanden das Gefängnis ordnungsgemäß verschlossen und vor allen Türen standen die Wachen. Aber als wir aufschlossen, war niemand darin. «
24 Der Befehlshaber der Tempelwache und die führenden Priester waren ratlos und konnten sich das nicht erklären.
25 Da kam einer und berichtete: »Die Männer, die ihr ins Gefängnis gesperrt habt, stehen im Tempel und lehren das Volk!«
26 Der Befehlshaber ging mit der Tempelwache hin, um sie zu holen. Sie vermieden es aber, Gewalt anzuwenden; denn sie hatten Angst, das Volk würde sie steinigen.
27 Sie brachten die Apostel vor den jüdischen Rat und der Oberste Priester verhörte sie.
28 Er sagte: »Wir haben euch deutlich genug befohlen, nicht mehr unter Berufung auf diesen Namen vor dem Volk als Lehrer aufzutreten. Und was habt ihr getan? Ganz Jerusalem ist voll von dem, was ihr lehrt! Ihr macht uns für den Tod dieses Menschen verantwortlich und wollt die Strafe Gottes über uns bringen!«
29 Aber Petrus und die anderen Apostel antworteten: »Gott muss man mehr gehorchen als den Menschen.
30 Der Gott unserer Vorfahren hat Jesus vom Tod auferweckt, ebenden, den ihr ans Kreuz gebracht und damit zu einem von Gott Verfluchten erklärt habt.
31 Und er hat ihn als Bringer des Lebens und Retter der Menschen auf den Ehrenplatz an seiner rechten Seite erhoben. Damit gibt er dem Volk Israel die Gelegenheit umzukehren, damit ihm seine Schuld vergeben wird.
32 Das alles haben wir zu bezeugen und durch uns bezeugt es der Heilige Geist, den Gott denen gegeben hat, die ihm gehorchen. «
Der Pharisäer Gamaliël rät zum Zuwarten
33 Als die Ratsmitglieder das hörten, wurden sie zornig und wollten die Apostel töten.
34 Da meldete sich im Rat ein Pharisäer namens Gamaliël zu Wort, ein Gesetzeslehrer, der beim ganzen Volk in hohem Ansehen stand. Er verlangte, dass die Angeklagten vorübergehend aus dem Saal gebracht werden,
35 und sagte dann zu dem versammelten Rat: »Ihr Männer aus Israel, seid vorsichtig und überlegt euch gut, wie ihr mit diesen Leuten verfahren wollt.
36 Vor einiger Zeit trat Theudas auf und behauptete, eine besondere Sendung zu haben. Etwa vierhundert Männer schlossen sich ihm an; aber dann fand er den Tod, seine Anhänger liefen auseinander und alles war zu Ende.
37 Danach kam zur Zeit der Volkszählung der Galiläer Judas und rief zum Aufstand auf. Er brachte eine stattliche Schar von Anhängern zusammen; aber auch er kam um, und alle, die ihm gefolgt waren, wurden auseinandergetrieben.
38 Darum rate ich euch: Geht nicht gegen diese Leute vor! Lasst sie laufen! Wenn das, was sie wollen und was sie da angefangen haben, nur von Menschen kommt, löst sich alles von selbst wieder auf.
39 Kommt es aber von Gott, dann könnt ihr nichts gegen sie machen. Wollt ihr am Ende als Leute dastehen, die gegen Gott kämpfen?« Die Ratsmitglieder gaben Gamaliël recht.
40 Sie riefen die Apostel wieder herein, ließen sie auspeitschen und verboten ihnen, weiterhin von Jesus zu sprechen und unter Berufung auf seinen Namen öffentlich aufzutreten. Dann ließen sie sie frei.
41 Die Apostel gingen aus dem Rat weg und waren voller Freude, weil Gott sie für wert gehalten hatte, für den Namen von Jesus zu leiden.
42 Unbeirrt lehrten sie Tag für Tag im Tempel und in den Häusern und verkündeten die Gute Nachricht von Jesus, dem versprochenen Retter.
Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
Lutherbibel
Lutherbibel 2017
Hananias und Saphira
1 Ein Mann aber mit Namen Hananias und seine Frau Saphira verkauften einen Acker,
2 doch er hielt mit Wissen seiner Frau etwas von dem Geld zurück und brachte nur einen Teil und legte ihn den Aposteln zu Füßen.
3 Petrus aber sprach: Hananias, warum hat der Satan dein Herz erfüllt, dass du den Heiligen Geist belogen und etwas vom Geld für den Acker zurückbehalten hast?
4 Hättest du den Acker nicht behalten können, als du ihn hattest? Und konntest du nicht auch, als er verkauft war, noch tun, was du wolltest? Warum hast du dir dies in deinem Herzen vorgenommen? Du hast nicht Menschen, sondern Gott belogen.
5 Als Hananias diese Worte hörte, fiel er zu Boden und gab den Geist auf. Und es kam eine große Furcht über alle, die dies hörten.
6 Da standen die jungen Männer auf und hüllten ihn ein, trugen ihn hinaus und begruben ihn.
7 Es begab sich aber, etwa nach drei Stunden, da kam seine Frau herein und wusste nicht, was geschehen war.
8 Aber Petrus sprach zu ihr: Sag mir, habt ihr den Acker für diesen Preis verkauft? Sie sprach: Ja, für diesen Preis.
9 Petrus aber sprach zu ihr: Warum seid ihr euch denn einig geworden, den Geist des Herrn zu versuchen? Siehe, die Füße derer, die deinen Mann begraben haben, sind vor der Tür und werden auch dich hinaustragen.
10 Und sogleich fiel sie zu Boden, ihm vor die Füße, und gab den Geist auf. Da kamen die jungen Männer und fanden sie tot, trugen sie hinaus und begruben sie neben ihrem Mann.
11 Und es kam eine große Furcht über die ganze Gemeinde und über alle, die das hörten.
Wundertaten der Apostel
12 Es geschahen aber viele Zeichen und Wunder im Volk durch die Hände der Apostel; und sie waren alle in der Halle Salomos einmütig beieinander.
13 Von den andern aber wagte keiner, sich zu ihnen zu halten; doch das Volk schätzte sie hoch.
14 Immer mehr aber wuchs die Zahl derer, die an den Herrn glaubten – eine Menge Männer und Frauen –,
15 sodass sie die Kranken sogar auf die Straßen hinaustrugen und sie auf Betten und Bahren legten, damit, wenn Petrus käme, wenigstens sein Schatten auf einige von ihnen fiele.
16 Es kamen auch viele aus den Städten rings um Jerusalem und brachten Kranke und solche, die von unreinen Geistern geplagt waren; und alle wurden geheilt.
Die Apostel vor dem Hohen Rat
17 Es erhoben sich aber der Hohepriester und alle, die mit ihm waren, nämlich die Gruppe der Sadduzäer, von Eifer erfüllt,
18 und legten Hand an die Apostel und warfen sie in das öffentliche Gefängnis.
19 Aber der Engel des Herrn tat in der Nacht die Türen des Gefängnisses auf und führte sie heraus und sprach:
20 Geht hin und tretet im Tempel auf und redet zum Volk alle Worte dieses Lebens.
21 Als sie das gehört hatten, gingen sie frühmorgens in den Tempel und lehrten. Der Hohepriester aber und die mit ihm waren, kamen und riefen den Hohen Rat und alle Ältesten in Israel zusammen und sandten hin zum Gefängnis, sie zu holen.
22 Die Diener gingen hin und fanden sie nicht im Gefängnis, kamen zurück und berichteten:
23 Das Gefängnis fanden wir sicher verschlossen und die Wächter vor den Türen stehen; aber als wir öffneten, fanden wir niemanden darin.
24 Als der Hauptmann des Tempels und die Hohenpriester diese Worte hörten, wurden sie ratlos und wussten nicht, was das noch werden sollte.
25 Da kam jemand, der berichtete ihnen: Siehe, die Männer, die ihr ins Gefängnis geworfen habt, stehen im Tempel und lehren das Volk.
26 Da ging der Hauptmann mit den Dienern hin und holte sie, doch nicht mit Gewalt; denn sie fürchteten sich vor dem Volk, dass sie gesteinigt würden.
27 Und sie brachten sie und stellten sie vor den Hohen Rat. Und der Hohepriester fragte sie
28 und sprach: Haben wir euch nicht streng geboten, in diesem Namen nicht zu lehren? Und seht, ihr habt Jerusalem erfüllt mit eurer Lehre und wollt das Blut dieses Menschen über uns bringen.
29 Petrus aber und die Apostel antworteten und sprachen: Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.
30 Der Gott unsrer Väter hat Jesus auferweckt, den ihr an das Holz gehängt und getötet habt.
31 Den hat Gott durch seine rechte Hand erhöht zum Fürsten und Heiland, um Israel Buße und Vergebung der Sünden zu geben.
32 Und wir sind Zeugen dieses Geschehens und mit uns der Heilige Geist, den Gott denen gegeben hat, die ihm gehorchen.
33 Als sie das hörten, ging’s ihnen durchs Herz und sie wollten sie töten.
Der Rat des Gamaliel
34 Da stand aber im Hohen Rat ein Pharisäer auf mit Namen Gamaliel, ein Lehrer des Gesetzes, vom ganzen Volk in Ehren gehalten, und ließ die Männer für kurze Zeit hinausführen.
35 Und er sprach zu ihnen: Ihr Männer von Israel, seht genau zu, was ihr mit diesen Menschen tun wollt.
36 Denn vor einiger Zeit stand Theudas auf und gab vor, er wäre etwas, und ihm hing eine Anzahl Männer an, etwa vierhundert. Der wurde erschlagen und alle, die ihm folgten, wurden zerstreut und zunichte.
37 Danach stand Judas der Galiläer auf in den Tagen der Volkszählung und brachte eine Menge Volk hinter sich zum Aufruhr; und der ist auch umgekommen und alle, die ihm folgten, sind zerstreut.
38 Und nun sage ich euch: Lasst ab von diesen Menschen und lasst sie gehen! Ist dies Vorhaben oder dies Werk von Menschen, so wird’s untergehen;
39 ist’s aber von Gott, so könnt ihr sie nicht vernichten – damit ihr nicht dasteht als solche, die gegen Gott streiten wollen. Da stimmten sie ihm zu
40 und riefen die Apostel herein, schlugen sie und geboten ihnen, sie sollten nicht mehr im Namen Jesu reden, und ließen sie gehen.
41 Sie gingen aber fröhlich von dem Hohen Rat fort, weil sie würdig gewesen waren, um Seines Namens willen Schmach zu leiden,
42 und sie hörten nicht auf, alle Tage im Tempel und hier und dort in den Häusern zu lehren und zu predigen das Evangelium von Jesus Christus.
Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart