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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

Bittgebet: 3,1–8

1 Herr, Allmächtiger, Gott Israels! Eine Seele in Ängsten, ein Geist voll Kummer schreit zu dir.

2 Höre, Herr, erbarme dich, da wir gegen dich gesündigt haben!

3 Du thronst auf ewig; uns aber droht Vernichtung auf ewig.

4 Herr, Allmächtiger, Gott Israels! Höre doch das Flehen der Todgeweihten Israels, der Nachkommen derer, die gegen dich gesündigt und auf die Stimme des Herrn, ihres Gottes, nicht gehört haben; so hat sich das Unheil an uns geheftet.

5 Gedenke nicht mehr der schlechten Taten unserer Vorfahren, sondern gedenke jetzt deiner starken Hand und deines Namens!

6 Du bist ja der Herr, unser Gott, und wir wollen dich preisen, Herr.

7 Denn dazu hast du uns die Furcht vor dir ins Herz gelegt, dass wir deinen Namen anrufen. Auch in unserer Verbannung wollen wir dich preisen. Wir haben aus unserm Herzen alle Bosheit unserer Vorfahren entfernt, die gegen dich gesündigt haben.

8 Siehe, wir sind noch heute in unserer Verbannung, in die du uns versprengt hast, zum Schimpf, zum Fluchwort und zur Verwünschung, entsprechend allen schlechten Taten unserer Vorfahren, die abtrünnig wurden vom Herrn, unserem Gott.

GABE DER GÖTTLICHEN WEISHEIT: 3,9–4,4

Rückkehr zur Weisheit und zum Leben: 3,9–14

9 Höre, Israel, die Gebote des Lebens; / merkt auf, um Einsicht zu erlangen!

10 Warum, Israel, warum lebst du im Gebiet der Feinde, / wirst alt in einem fremden Land,

11 bist unrein geworden, den Toten gleich, / wurdest gezählt zu denen, die in die Unterwelt hinabsteigen?

12 Du hast den Quell der Weisheit verlassen.

13 Wärest du auf Gottes Weg gegangen, / du wohntest in Frieden für immer.

14 Nun lerne, wo die Einsicht ist, / wo Kraft und wo Klugheit, dann erkennst du zugleich, wo langes Leben und Lebensglück, / wo Licht für die Augen und Frieden zu finden sind!

Die verborgene Weisheit: 3,15–28

15 Wer hat je ihren Ort gefunden? / Wer ist zu ihren Schatzkammern vorgedrungen?

16 Wo sind die Gebieter der Völker? / Sie herrschten sogar über die Tiere der Erde

17 und spielten mit den Vögeln des Himmels; / sie häuften Silber und Gold, worauf die Menschen vertrauen, / und ihr Besitz hatte keine Grenzen.

18 Wo sind sie, die das Silber so kunstvoll schmiedeten, / dass ihre Werke unbegreiflich sind?

19 Verschwunden sind sie, / hinabgestiegen zur Unterwelt; / andere traten an ihre Stelle.

20 Andere erblickten nach ihnen das Licht / und wohnten auf der Erde; / doch auch sie haben den Weg der Erkenntnis nicht erkannt,

21 ihre Pfade nicht verstanden / und ihre Spur nicht aufgenommen. / Auch ihre Nachkommen blieben ihrem Weg fern.

22 Nicht hörte man sie in Kanaan, / nicht erschien sie in Teman.

23 Auch die Nachkommen der Hagar, / die überall auf der Erde nach Einsicht suchen, die Kaufleute von Merran und Teman, / die Geschichtenerzähler und die Forscher nach Einsicht, auch sie haben den Weg der Weisheit nicht erkannt / und ihre Pfade nicht entdeckt.

24 Israel, wie groß ist das Haus Gottes, / wie weit das Gebiet seiner Herrschaft!

25 Unendlich groß / und unermesslich hoch.

26 Dort wurden die Riesen geboren, / die berühmten Männer der Urzeit, hoch an Wuchs / und Meister im Kampf.

27 Und doch hat Gott nicht diese erwählt, / nicht ihnen den Weg der Erkenntnis gezeigt.

28 Sie gingen zugrunde, weil sie ohne Einsicht waren; / ihrer Torheit wegen gingen sie unter.

Die Weisheit bei Gott, bei den Menschen und in Israel: 3,29–4,4

29 Wer stieg zum Himmel hinauf, holte die Weisheit / und brachte sie aus den Wolken herab?

30 Wer fuhr über das Meer und entdeckte sie / und brachte sie her gegen lauteres Gold?

31 Keiner weiß ihren Weg, / niemand kennt ihren Pfad.

32 Doch der Allwissende kennt sie; / er hat sie in seiner Einsicht entdeckt. Er hat ja die Erde für immer gegründet, / er hat sie mit vierfüßigen Tieren bevölkert.

33 Er entsendet das Licht und es eilt dahin; / er ruft es zurück und zitternd gehorcht es ihm.

34 Froh leuchten die Sterne auf ihren Posten.

35 Ruft er sie, so antworten sie: Hier sind wir. / Sie leuchten mit Freude für ihren Schöpfer.

36 Das ist unser Gott; / kein anderer gilt neben ihm.

37 Er hat den Weg der Erkenntnis ganz erkundet / und hat sie Jakob, seinem Diener, verliehen, / Israel, seinem Liebling.

38 Dann erschien sie auf der Erde / und lebte mit den Menschen.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Diese Übersetzung hat dieses Buch nicht

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Bitte um ein Ende der Verbannung

1 Herr, Gott Israels, du hast alle Macht! In unserer Not und Bedrängnis rufe ich zu dir um Hilfe.

2 Herr, höre mein Gebet! Wir brauchen dein Erbarmen, denn wir haben uns gegen dich vergangen.

3 Du thronst in ewiger Herrlichkeit, uns aber droht ewige Vernichtung.

4 Herr, du Gott Israels und Herr der ganzen Welt! Höre den Hilferuf deines todgeweihten Volkes! Wir rufen zu dir als die Söhne derer, die sich gegen dich vergangen haben. Unsere Väter haben deine Warnungen in den Wind geschlagen, darum ist all dies Unheil über uns gekommen.

5 Denk jetzt nicht mehr an die Vergehen unserer Vorfahren, denk an deine Macht und an die Ehre deines Namens!

6 Du bist doch der Herr, unser Gott; dich rühmen wir, Herr!

7 Du hast die Furcht vor dir in unsere Herzen gelegt, damit wir zu dir rufen. Wir preisen dich schon jetzt in der Fremde, wohin wir verbannt sind; denn wir haben uns mit ganzem Herzen abgewandt von all dem bösen Tun, mit dem unsere Vorfahren sich gegen dich vergangen haben.

8 Aber bis heute leben wir noch unter fremden Völkern, wir werden verhöhnt und geächtet und müssen büßen für die Vergehen unserer Väter, die dir, dem Herrn, unserem Gott, den Rücken gekehrt haben.

DIE MAHNREDE (3,9–4,4)

Aufruf an Israel, die Quelle des Lebens, die Weisheit, zu suchen

9 Ihr Israeliten, hört die Weisungen, die zum Leben führen! Achtet darauf, damit ihr zur Einsicht kommt!

10 Wie ist es so weit gekommen, dass ihr im Land eurer Feinde leben und in der Fremde dahinsiechen müsst?

11 Warum müsst ihr Spott und Schande erdulden? Warum rechnet man euch schon zu den Toten?

12 Weil ihr die Weisheit, die Quelle wahren Lebens, verlassen habt!

13 Hättet ihr die Weisungen eures Gottes befolgt, so hätte euch niemals ein Feind aus eurem Land vertreiben und ins Unglück stürzen können.

14 Lasst euch also sagen, wo Einsicht, Verstand und Klugheit zu finden sind, dann werdet ihr auch begreifen, was zu einem langen, erfüllten Leben führt und was euch Glück bringt und eure Augen vor Freude leuchten macht.

Nur in Israel ist die Weisheit zu finden

15 Wer hat je den Wohnsitz der Weisheit entdeckt? Wer ist zu ihren geheimen Schätzen vorgedrungen?

16 Etwa die Männer, die Völker beherrschten, oder die, die wilde Tiere unterwarfen und zähmten

17 und Vögel für ihre Spiele abrichteten? Oder etwa die Reichen, die unermessliche Schätze angehäuft haben, Silber und Gold, worauf die Menschen so gern ihr Vertrauen setzen?

18 Oder die großen Künstler, die aus Silber herrliche Werke schufen, über die man nur staunen kann?

19 Sie alle sind gestorben, in die Totenwelt mussten sie hinunter und andere haben ihren Platz eingenommen.

20 Aber auch ihre Nachfolger fanden nicht den Weg zur Weisheit,

21 sie kamen nicht zur Einsicht, sie begriffen nichts, und deren Nachfolger sind noch weiter vom Weg abgekommen.

22 Weder in Kanaan noch in Teman hat man von ihr gehört.

23 Auch die Nachkommen Hagars, die sich um Einsicht mühen, auch die Händler aus Merran und Tema, die Fabeldichter und Wahrheitssucher – sie alle fanden den Weg zur Weisheit nicht und begriffen nichts von ihr.

24 Ihr Israeliten, wie groß ist das Haus, in dem Gott wohnt? Wie weit erstreckt sich Gottes Besitz?

25 Noch höher als der Himmel ist seine Wohnung, noch weiter als die Erde sein Besitz!

26 Es gab zwar die berühmten Riesen der Urzeit, die hochgewachsenen, mächtigen Helden.

27 Aber Gott erwählte sie nicht; er ließ sie den Weg zur Weisheit nicht finden.

28 Darum sind sie durch ihren Unverstand zugrunde gegangen.

29 Wer ist je durch die Wolken in den Himmel hinaufgestiegen und hat die Weisheit heruntergebracht?

30 Oder wer ist übers weite Meer gefahren und hat sie entdeckt und gegen reines Gold eingetauscht?

31 Niemand gibt es, der den Weg zu ihr kennt, kein Mensch kann zu ihr gelangen.

32 Gott aber, der alles weiß, kennt auch die Weisheit; er hat sie ausfindig gemacht durch seine große Einsicht. Denn er ist der Schöpfer von allem: Er hat die Erde auf sicheren Grund gestellt, dass sie für alle Zeiten besteht, und hat sie mit Tieren bevölkert.

33 Er schickt das Licht und es ist zur Stelle; er ruft es und es gehorcht ihm mit Zittern.

34 Die Sterne leuchten auf ihren Wachtposten und jubeln ihm zu;

35 er ruft sie und sie antworten: »Hier sind wir!« Sie leuchten voll Freude für den, der sie geschaffen hat.

36 Und dieser mächtige Schöpfer ist unser Gott! Keiner ist ihm gleich.

37 Er hat alle Wege erkundet, die zur Weisheit führen, und er hat die Fülle der Weisheit seinem Diener Jakob, seinem Liebling Israel, geschenkt.

38 Später erschien die Weisheit sogar selbst auf der Erde und weilte unter den Menschen.

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

1 Allmächtiger Herr, du Gott Israels, meine geängstigte Seele und mein verzagter Geist schreien zu dir:

2 Höre und sei gnädig, Herr; denn wir haben vor dir gesündigt!

3 Du regierst in Ewigkeit; wir aber vergehen für immer.

4 Allmächtiger Herr, du Gott Israels, höre nun das Gebet der Israeliten, die schon dem Tod preisgegeben sind, und das Gebet der Söhne derer, die sich an dir versündigt und der Stimme des Herrn, ihres Gottes, nicht gehorcht haben; darum haben sich die Übel an unsre Fersen geheftet.

5 Gedenke nicht der Missetaten unsrer Väter, sondern gedenke jetzt der Taten deiner Hand und deines Namens!

6 Denn du bist ja der Herr, unser Gott; und wir wollen, Herr, dich loben.

7 Denn darum hast du die Furcht vor dir in unser Herz gegeben, damit wir deinen Namen anrufen und dich in unserer Gefangenschaft loben. Denn alle Missetaten unsrer Väter, die vor dir gesündigt haben, haben wir aus unserm Herzen getilgt,

8 wir, die jetzt in Gefangenschaft sind. Hierher hast du uns zerstreut zur Schmach, zum Fluch und zur Strafe für alle Missetaten unsrer Väter, die von dem Herrn, unserem Gott, abgewichen sind.

Umkehr zur Weisheit

9 Höre, Israel, die Gebote des Lebens; achtet gut darauf, dass ihr Klugheit lernt!

10 Wie kommt es, Israel, dass du im Land deiner Feinde bist, dass du in einem fremden Land alt wirst,

11 dass du dich unrein machst unter den Toten, dass du zu denen gerechnet wirst, die in der Unterwelt sind?

12 Das ist die Ursache: weil du die Quelle der Weisheit verlassen hast.

13 Wärst du auf Gottes Weg geblieben, du hättest wohl immer im Frieden gewohnt.

14 So lerne nun, wo es Klugheit, Tüchtigkeit und Einsicht gibt, damit du zugleich erfährst, wo es langes Leben und Glück, leuchtende Augen und Frieden gibt.

15 Wer weiß, wo die Weisheit wohnt? Wer ist in ihre Schatzkammern gekommen?

16 Wo sind die Oberen der Völker und die, die über die Tiere auf Erden herrschen,

17 die mit den Vögeln unter dem Himmel spielen, die Silber und Gold anhäufen, worauf die Menschen ihr Vertrauen setzen und wovon sie nie genug haben können,

18 die das Silber bearbeiten und sich darum mühen und deren Werke nicht zu begreifen sind?

19 Sie sind verschwunden und in die Unterwelt gestiegen, und andere sind an ihre Stelle getreten.

20 Die Jüngeren sahen zwar das Licht und wohnten auf dem Erdboden, doch fanden sie den Weg der Erkenntnis nicht

21 und erkannten ihre Pfade nicht; auch ihre Kinder erfassten sie nicht und sind irregegangen.

22 In Kanaan hörte man nichts von ihr; in Teman sah man sie nicht.

23 Die Kinder Hagars forschten der irdischen Einsicht zwar nach, die Kaufleute von Midian und Teman dichteten zwar Fabeln und strebten nach Einsicht; aber sie fanden doch den Weg zur Weisheit nicht, und ihre Pfade hatten sie vergessen.

24 O Israel, wie groß ist das Haus Gottes! Wie weit ist die Stätte, die er besitzt!

25 Sie ist groß und hat kein Ende, sie ist unermesslich hoch.

26 Vorzeiten wurden Riesen geboren, berühmte Leute und gute Krieger;

27 die hat Gott nicht erwählt noch ihnen den Weg der Erkenntnis offenbart.

28 Und sie kamen um, weil sie die Klugheit nicht hatten; sie sind untergegangen wegen ihrer Torheit.

29 Wer ist zum Himmel gefahren und hat die Klugheit geholt und aus den Wolken herabgebracht?

30 Wer ist übers Meer gefahren und hat sie gefunden und für kostbares Gold hergebracht?

31 Es gibt niemanden, der den Weg zu ihr weiß noch über den Pfad zu ihr nachdenkt.

32 Der aber alle Dinge weiß, kennt sie und hat sie durch seine Einsicht bereitet, er, der die Erde auf ewige Zeit gegründet und sie mit vielerlei Tieren erfüllt hat,

33 der das Licht sendet und es fährt dahin, und wenn er’s zurückruft, so gehorcht es mit Zittern.

34 Die Sterne leuchteten auf und hielten Wacht mit Freuden,

35 und er hat sie gerufen, und sie antworteten: Hier sind wir!, und leuchteten mit Freuden für den, der sie geschaffen hat.

36 Das ist unser Gott, und keiner kommt ihm gleich.

37 Er hat jeden Weg der Erkenntnis bereitet und hat ihn Jakob, seinem Diener, und Israel, seinem Geliebten, gewiesen.

38 Danach ist sie auf Erden erschienen und hat bei den Menschen gewohnt.

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