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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

DER BRIEF DES JEREMIA: 6,1–72

Ein Wort aus Jerusalem an die Verbannten:

Versuchung zum Bilderkult: 6,1–6

1 Wegen der Sünden, die ihr gegen Gott begangen habt, werdet ihr von Nebukadnezzar, dem König der Babylonier, als Gefangene nach Babel geführt.

2 Seid ihr dann nach Babel gekommen, so müsst ihr dort viele Jahre bleiben, für lange Zeit, bis zu sieben Generationen; danach führe ich euch von dort in Frieden wieder heraus.

3 Nun werdet ihr in Babel Götter aus Silber, Gold und Holz sehen, die man auf den Schultern trägt und die den Völkern Furcht einflößen.

4 Hütet euch dann, euch den Fremden anzugleichen und euch von Furcht vor diesen Göttern erfassen zu lassen,

5 wenn ihr seht, wie die Menge sich vor und hinter ihnen niederwirft; sprecht vielmehr in Gedanken: Dir gebührt Anbetung, Herr!

6 Denn mein Engel ist bei euch; er wird über euer Leben wachen.

Trügerischer Glanz: 6,7–14

7 Ein Handwerker hat ihnen eine glatte Zunge angefertigt; sie selbst wurden mit Gold und Silber überzogen; doch sind sie Trug und können nicht reden.

8 Wie für ein Mädchen, das Schmuck liebt, nimmt man Gold und fertigt Kronen für die Häupter ihrer Götter.

9 Manchmal nehmen aber die Priester Gold und Silber heimlich von ihren Göttern weg und verwenden es für sich selber; sie geben davon auch den Huren in der Kammer.

10 Man schmückt sie auch, die Götter aus Silber, Gold und Holz, mit Gewändern wie Menschen. Diese Götter werden aber nicht vor Rost und Fraß gerettet.

11 Sie sind in Purpurgewänder gehüllt und doch muss man ihnen den Staub aus dem Gesicht wischen, der im Tempel aufwirbelt und sich dick auf sie legt.

12 Sogar ein Zepter trägt ein solcher Gott, wie jemand, der das Land regiert, doch niemand töten kann, der sich gegen ihn verfehlt.

13 Er hat in der Rechten einen Dolch oder eine Streitaxt, kann aber nicht einmal sich selbst vor Krieg oder Räubern retten.

14 So zeigen sie deutlich, dass sie keine Götter sind. Fürchtet sie also nicht!

Leblose und nutzlose Götterbilder: 6,15–22

15 Wie eines Menschen Gefäß, das zerbricht, unbrauchbar wird, so geht es auch mit ihren Göttern, die in ihren Tempeln aufgestellt sind:

16 Ihre Augen sind voll vom Staub, den die Füße der Besucher hineintragen.

17 Und wie die Höfe rings verschlossen sind, sobald jemand, der sich am König vergangen hat, zur Hinrichtung abgeführt werden soll, so sichern die Priester deren Tempel mit Türen, Riegeln und Querbalken, damit sie nicht von Räubern geplündert werden.

18 Die Priester zünden Lichter an, mehr sogar als für sich selbst, doch die Götter können keines davon sehen.

19 Es geht ihnen wie einem Balken am Tempel: Ihr Inneres wird, wie man sagt, zerfressen. Sie aber bemerken nicht die Würmer, die aus der Erde kommen und sie selbst samt ihren Gewändern aufzehren.

20 Ihre Gesichter sind geschwärzt vom Rauch, der im Tempel aufsteigt.

21 Auf ihrem Körper und auf ihrem Kopf lassen sich Fledermäuse, Schwalben und andere Vögel nieder, ebenso auch Katzen.

22 Daran erkennt ihr, dass sie keine Götter sind. Fürchtet diese da also nicht!

Götterbilder, in den Schmutz gezogen: 6,23–28

23 Sie sind mit Gold überzogen, damit sie schön aussehen; wenn aber niemand den Schmutz wegputzt, glänzen sie ganz und gar nicht. Nicht einmal, als sie gegossen wurden, spürten sie es.

24 Jeden Preis zahlte man für sie, obwohl sie keinen Lebensatem besitzen.

25 Da sie ihre Füße nicht gebrauchen können, werden sie auf den Schultern getragen und zeigen so den Menschen ihren eigenen Unwert. Sie beschämen auch ihre Diener; denn ein solcher Gott muss von ihnen aufgestellt werden, damit er nicht zu Boden fällt.

26 Stellt man ihn aufrecht hin, so kann er sich selbst nicht bewegen; steht er schief, kann er sich nicht aufrichten. Vielmehr setzt man ihnen die Gaben vor wie den Toten.

27 Aus ihren Opfern aber ziehen die Priester Nutzen, indem sie sie verkaufen. Nicht besser handeln ihre Frauen: Sie pökeln davon ein, aber einem Armen oder Schwachen geben sie nichts. Sogar Frauen mit Monatsblutungen und Wöchnerinnen berühren ihre Opfer.

28 Daran erkennt ihr, dass sie keine Götter sind. Fürchtet sie also nicht!

Unwürdige Kulte und ohnmächtige Bilder: 6,29–39

29 Wie könnte man sie Götter nennen, da doch sogar Frauen ihnen Gaben vorsetzen, diesen Göttern aus Silber, Gold und Holz?

30 In ihren Tempeln fahren die Priester den Prozessionswagen, das Gewand zerrissen, Kopf und Bart geschoren und das Haupt entblößt.

31 Sie heulen und schreien vor ihren Göttern wie andere beim Totenmahl.

32 Von ihren Gewändern nehmen die Priester und kleiden damit ihre Frauen und Kinder.

33 Ob jemand diesen Göttern Böses oder Gutes antut, sie sind nicht imstande, es zu vergelten. Einen König können sie weder einsetzen noch absetzen.

34 Ebenso wenig können sie Reichtum oder auch nur Geld verschaffen. Hat ihnen jemand ein Gelübde gemacht, erfüllt es aber nicht, so können sie keine Rechenschaft fordern.

35 Sie können keinen Menschen vom Tod erretten noch einen Schwachen dem Starken entreißen.

36 Einen Blinden können sie nicht sehend machen, einen Bedrängten nicht befreien.

37 Mit der Witwe haben sie kein Mitleid, dem Waisenkind helfen sie nicht.

38 Den Steinen aus den Bergen gleichen die hölzernen, mit Gold und Silber überzogenen Götter. Wer diese da verehrt, wird beschämt.

39 Wie kann einer da glauben oder behaupten, sie seien Götter?

Selbstbetrug im Kult der Götter: 6,40–44

40 Ihrer Ehre schaden die Chaldäer sogar selbst. Sehen sie nämlich einen Stummen, der nicht sprechen kann, so bringen sie ihn zu Bel und bitten, dass er die Sprache erhalte, als ob Bel ihn auch nur wahrnehmen könnte.

41 Und obwohl sie das wissen, bringen sie es doch nicht über sich, diese Götter da zu verlassen; sie haben ja keinen Verstand.

42 Die Frauen aber sitzen, mit Schnüren umwunden, an den Wegen und lassen Kleie in Rauch aufgehen.

43 Sobald nun eine von ihnen von einem Vorübergehenden mitgeschleppt worden ist und bei ihm gelegen hat, schmäht sie ihre Nachbarin, weil diese nicht gleich ihr für würdig befunden und ihre Schnur noch nicht zerrissen wurde.

44 Was immer bei diesen Göttern geschieht, ist Trug. Wie kann einer da glauben oder behaupten, dass diese da Götter seien?

Nichts als Werke von Menschenhand: 6,45–51

45 Von Handwerkern und Goldschmieden sind sie verfertigt. Sie werden nichts anderes, als was sie nach dem Willen der Künstler werden sollten.

46 Die sie machen, erreichen selbst kein hohes Alter; wie sollten da ihre Machwerke Götter sein?

47 Nein, nur Trug und Schande hinterlassen sie ihren Nachkommen.

48 Nähern sich nämlich Krieg und Unheil diesen Göttern da, dann beraten die Priester miteinander, wo sie sich mit ihnen verstecken können.

49 Wie sollte man da nicht merken, dass sie keine Götter sind, da sie sich selbst weder vor Krieg noch vor Unheil retten können?

50 Sie sind ja nur hölzerne, mit Gold und Silber überzogene Gebilde; man wird nach alldem erkennen, dass sie Trug sind. Allen Völkern und Königen wird es dann offenbar, dass jene keine Götter sind, sondern Werke von Menschenhand und dass ihnen keine göttliche Wirkkraft innewohnt.

51 Wer sieht da nicht, dass sie keine Götter sind?

Macht- und schutzlose Götterbilder: 6,52–58

52 Sie können weder einen König im Land einsetzen noch den Menschen Regen spenden.

53 Sie halten nicht Gericht bei ihnen und befreien keinen, dem Unrecht geschah; denn sie sind machtlos wie die Krähen zwischen Himmel und Erde.

54 Ergreift gar Feuer den Tempel der hölzernen, mit Gold und Silber überzogenen Götter, dann fliehen zwar ihre Priester und retten sich, sie selbst aber verbrennen darin wie die Balken.

55 Keinem König und keinem Feind bieten sie Widerstand.

56 Wie kann einer da annehmen oder glauben, dass sie Götter sind?

57 Weder vor Dieben noch vor Räubern können sie sich retten, diese hölzernen, mit Silber und Gold überzogenen Götter. Jene sind stärker und nehmen ihnen das Gold und Silber ringsum ab, samt den Gewändern, die ihnen umgelegt sind, und machen sich damit fort, ohne dass die Götter auch nur sich selber helfen könnten.

58 Besser ist darum ein König, der seine Mannhaftigkeit zeigt, besser ein nützliches Hausgerät, das der Besitzer brauchen kann, als solche trügerischen Götter; besser im Haus eine Tür, die das, was drinnen ist, schützt, als solche trügerischen Götter; besser im Königspalast eine hölzerne Säule als solche trügerischen Götter.

Himmlischen Kräften unterlegen: 6,59–64

59 Sonne, Mond und Sterne, die bestellt sind, um als Leuchten zu nützen, gehorchen willig.

60 Ebenso ist auch der Blitz, wenn er aufleuchtet, schön anzusehen. Genauso ist es beim Wind, der über das ganze Land weht.

61 Wenn den Wolken von Gott befohlen wird, über die ganze Erde dahinzuziehen, so vollführen sie den Auftrag. Wird endlich das Feuer von oben ausgesandt, um Berge und Wälder zu verzehren, so tut es, was befohlen war.

62 Alldem kommen aber diese Götter weder an Erscheinung gleich noch an Kraft.

63 Daher kann man weder glauben noch behaupten, dass sie Götter sind; sie sind ja nicht imstande, Gericht zu halten oder den Menschen Gutes zu tun.

64 Da ihr nun wisst, dass sie keine Götter sind, so fürchtet sie nicht!

Hilflose Götterbilder: 6,65–72

65 Sie können den Königen weder fluchen noch sie segnen.

66 Sie lassen bei den Völkern keine Zeichen am Himmel erscheinen. Sie können nicht strahlen wie die Sonne noch leuchten wie der Mond.

67 Die Tiere sind besser daran als jene; denn sie können an einen schützenden Ort fliehen und sich selber helfen.

68 So ist uns auf gar keine Weise sichtbar, dass sie Götter sind. Darum fürchtet sie nicht!

69 Wie im Gurkenfeld eine Vogelscheuche, die nichts behütet, so sind ihre hölzernen, mit Gold und Silber überzogenen Götter.

70 Ebenso gleichen sie einem Dornbusch im Garten, auf den sich Vögel jeder Art niederlassen; oder auch einem Toten, der ins Dunkel geworfen ist, gleichen diese hölzernen, mit Gold und Silber überzogenen Götter.

71 Auch am Purpur und am Marmor, der an ihnen verrottet, erkennt ihr, dass sie keine Götter sind. Zuletzt werden sie selbst zerfressen und zum Gespött im Land.

72 Besser ist also ein gerechter Mensch, der keine Götterbilder hat; denn er ist sicher vor dem Gespött.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Diese Übersetzung hat dieses Buch nicht

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Warnung vor der Anbetung der Götzen Babylons

1 Hier folgt die Abschrift eines Briefes, den der Prophet Jeremia schrieb. Er war bestimmt für die Leute aus Juda, die vom König von Babylonien in die Verbannung geführt werden sollten. Jeremia sagte ihnen in diesem Brief, was Gott ihm aufgetragen hatte. Weil ihr den Geboten Gottes nicht gehorcht habt, werdet ihr jetzt von Nebukadnezzar, dem König von Babylonien, weggeführt.

2 In Babylonien müsst ihr lange Zeit bleiben, sieben Generationen lang; erst dann wird Gott euch wohlbehalten wieder hierher zurückbringen.

3 In Babylonien werdet ihr Götter aus Silber, Gold und Holz sehen, die in Prozessionen auf den Schultern umhergetragen werden. Die Babylonier verehren diese Götter mit Furcht und Zittern.

4 Lasst euch nur nicht von ihnen anstecken! Lasst euch nicht dazu verleiten, ihren Göttern Ehre zu erweisen!

5 Lasst euch nicht beeindrucken, wenn ihr seht, wie die Massen vor und hinter diesen Götterbildern herziehen und sich anbetend vor ihnen niederwerfen. Sagt vielmehr bei euch selbst: »Dich allein, Herr, sollen Menschen anbeten!«

6 Sein Engel ist euch nahe und steht euch bei.

Die Götzen können weder sich selbst noch ihre Verehrer schützen

7 Diese Götter sind nur Bilder, die mit Gold und Silber überzogen sind. Sie haben eine Zunge, die aus Holz geschnitzt ist; aber reden können sie nicht.

8-9 Wie eitle Mädchen tragen sie goldene Kränze, die man ihnen aufgesetzt hat. Aber sie sind machtlos, wenn die Priester heimlich etwas von dem Gold und Silber wegnehmen, mit dem sie überzogen sind;

10 sogar die Prostituierten werden davon bezahlt. Als ob sie Menschen wären, bekommen sie Kleider angezogen – diese Götzen aus Silber, Gold und Holz;

11 aber sie sind unfähig, sich vor Motten und Rost zu schützen. Sie tragen Purpurgewänder,

12 aber man muss ihnen den Staub abwischen, der fingerdick auf ihren Gesichtern liegt.

13 Sie tragen ein Zepter wie ein Richter in der Provinz; aber sie können keinen töten, der sich gegen sie vergeht.

14 In der rechten Hand halten sie ein Schwert oder eine Streitaxt; aber sie können sich nicht wehren, wenn einer sie angreift und ausraubt. Daran seht ihr, dass sie keine Götter sind. Habt also keine Furcht vor ihnen und betet sie nicht an!

15 Sie sind genauso nutzlos wie ein zerbrochenes Tongefäß.

16 Wenn man sie im Tempel aufgestellt hat, legt sich der Staub auf ihre Augen, der von den Tempelbesuchern aufgewirbelt wird.

17 Und wie man einen Hochverräter, der zur Hinrichtung abgeführt werden soll, sorgfältig einschließt, so müssen die Priester ihre Götter im Tempel mit Türen und Schlössern sichern, damit sie nicht von Räubern ausgeplündert werden.

18 Die Priester zünden viele Lichter für sie an, mehr als für sich selbst; aber keines davon können die Götter sehen.

19 Es ergeht ihnen wie den Balken in ihrem Tempel, die von Holzwürmern ausgehöhlt werden; und wenn die Würmer sie selbst und ihre Kleider fressen, merken sie es nicht einmal.

20 Ihre Gesichter werden vom Opferrauch im Tempel geschwärzt;

21 auf ihren Kopf und den ganzen übrigen Körper setzen sich Fledermäuse, Schwalben und andere Vögel, ja sogar Katzen.

22 Daran seht ihr, dass sie keine Götter sind. Habt also keine Furcht vor ihnen und betet sie nicht an!

23 Sie sind mit herrlichem Gold geschmückt, aber wenn es niemand blank reibt, glänzen sie nicht. Und als sie gegossen wurden, spürten sie es nicht.

24 Teures Geld hat man für sie bezahlt und sie haben doch kein Leben in sich.

25 Weil sie ihre Beine nicht bewegen können, müssen sie auf den Schultern getragen werden, sodass jeder sieht, wie wertlos sie sind. Die Leute, die sie bedienen, müssen sich für sie schämen;

26 denn sie müssen sie wieder aufstellen, wenn sie umgefallen sind. Stellt man sie aufrecht hin, bleiben sie an den Platz gefesselt und können sich nicht fortbewegen; stellt man sie schief hin, bleiben sie so stehen und können sich nicht gerade richten. Sie bekommen Opfergaben vorgesetzt, aber sie haben so wenig davon wie die Toten, denen man Speisen ins Grab stellt.

27 Die Opfer nehmen ihre Priester an sich; einen Teil verkaufen sie, einen Teil salzen ihre Frauen ein; aber den Armen und Notleidenden geben sie nichts davon.

28 Sogar Frauen, die unrein sind, weil sie ihre Monatsblutung haben oder gerade eine Geburt hinter sich haben, fassen die Opfergaben an. Ihr seht daran, dass sie keine Götter sind. Habt also keine Furcht vor ihnen und betet sie nicht an!

29 Mit welchem Recht werden sie denn Götter genannt, die Bilder aus Silber, Gold und Holz? Sogar Frauen nahen sich ihnen und setzen ihnen Opferspeisen vor!

30 In ihren Tempeln sitzen die Priester in zerrissenen Kleidern, Haar und Bart abrasiert und mit unbedecktem Kopf;

31 sie klagen und heulen vor ihren Göttern, wie man es bei einem Begräbnis tut.

32 Von den Gewändern der Götter nehmen sich die Priester ungeniert, was sie brauchen, um ihre Frauen und Kinder zu kleiden.

33 Es kann ihnen jemand Böses antun oder Gutes, sie können es weder bestrafen noch belohnen. Könige können sie weder einsetzen noch absetzen.

34 Sie können kein Geld oder Gut schenken und niemand reich machen. Wenn jemand ihnen in der Not etwas verspricht und es reut ihn hinterher, können sie das Versprochene nicht einfordern.

35 Sie haben noch nie einen Menschen vor dem Tod gerettet oder einen Schwachen vor seinem Unterdrücker in Schutz genommen.

36 Einen Blinden können sie nicht sehend machen; sie helfen keinem, der in Not ist.

37 Sie erbarmen sich nicht über die Witwen, und die Waisen unterstützen sie nicht.

38 Wie die Felsbrocken im Gebirge sind sie, diese Götzen aus Holz, Silber und Gold. Wer sich auf sie verlässt, ist verlassen.

39 Wie kann man so dumm sein, sie für Götter zu halten und das auch noch laut auszuposaunen!

40 Die babylonischen Priester selbst stellen ihre Götter bloß: Wenn sie einen Menschen sehen, der stumm ist, tragen sie ihren Götzen Bel herbei und verlangen von ihm, dass er dem Stummen die Sprache gibt – als ob der Götze ihre Bitte überhaupt hören könnte!

41 Obwohl sie das längst bemerkt haben müssen, lassen sie trotzdem nicht von ihren Götzen; so unverständig sind sie.

42 Die Frauen binden sich eine Schnur um, setzen sich an den Straßenrand und verbrennen Spreu.

43 Wenn dann ein Mann vorbeikommt, eine von ihnen mitnimmt und mit ihr schläft, prahlt sie auch noch damit vor ihrer Nachbarin, deren Schnur unzerrissen blieb und sagt: »Von dir hat der Gott nichts wissen wollen!«

44 Alles, was mit diesen Götzen geschieht, ist Lug und Trug. Wie kann man so dumm sein, sie für Götter zu halten und das auch noch laut auszuposaunen!

45 Holzschnitzer und Goldschmiede haben sie gefertigt und so ist auch nichts anderes aus ihnen geworden, als was ein Handwerker zustande bringt.

46 Ihre Schöpfer sind sterbliche Menschen, denen eine kurze Lebenszeit zugemessen ist.

47 Wie könnten ihre Geschöpfe dann Götter sein und ewig leben? Nein, wenn diese Leute sterben, hinterlassen sie ihren Nachkommen ein Blendwerk, das Lüge ist und Schande bringt.

48 Wenn es aber Krieg gibt und die Götter in Gefahr kommen, halten die Priester Rat, wo sie sich am besten mit ihnen verstecken.

49 Die Götter können sich ja nicht selbst aus der Gefahr retten. Da muss doch jeder merken, dass sie keine Götter sind!

50 Bilder aus Holz, Silber und Gold sind sie und es wird schließlich nicht mehr zu verheimlichen sein, dass sie Trug und Täuschung sind. Vor allen Völkern und Königen wird es offenbar werden, dass sie keine Götter sind, sondern Gebilde von Menschenhand, in denen nichts von göttlicher Kraft lebt.

51 Wer wird dann noch behaupten können, dass sie Götter sind?

52 Sie können keinen König einsetzen und dem Land keinen Regen geben.

53 Sie können niemand zu seinem Recht verhelfen, niemand retten, der Unrecht leidet; ohnmächtig sind sie

54 wie die Krähen, die man vom Acker scheucht. Wenn im Tempel dieser Holzgötzen mit dem Gold- und Silberüberzug ein Feuer ausbricht, können die Priester davonlaufen und ihr Leben retten; aber sie selbst verbrennen wie die Balken im Dach.

55 Und wenn ein feindlicher König mit Heeresmacht anrückt, leisten sie ihm keinen Widerstand.

56 Wie kann man da so dumm sein und sie für Götter halten? Vor Dieben und Räubern können sie sich nicht schützen, die Götter aus Holz, Silber und Gold.

57 Räuber dringen in den Tempel ein, nehmen das Silber und Gold und die kostbaren Kleider und tragen alles fort; die Götter können sich nicht wehren.

58 Da lobe ich mir den König, der tapfer kämpft, oder den Krug, der seinem Besitzer nützt, oder die Tür, die das Haus vor Eindringlingen schützt, oder die Säule aus Holz, die das Dach im Königspalast trägt – sie sind mehr wert als alle falschen Götter.

59 Sonne, Mond und Sterne sind dazu da, um Licht zu geben, und sie tun es willig;

60 und wie herrlich anzusehen ist der Blitz, der den Himmel erhellt. Ein und derselbe Wind streicht über alle Länder hin,

61 und die Wolken ziehen auf Gottes Befehl über die ganze Erde und bringen den ersehnten Regen.

62 Das Feuer, das aus den Wolken fällt, tut seine Pflicht, es verzehrt ganze Wälder und macht die Berge kahl. Weder an Schönheit noch an Kraft können es die Götter auch nur mit einem von all diesen aufnehmen.

63 Deshalb soll niemand denken und es auch noch laut ausposaunen, dass sie Götter sind – ohnmächtig sind sie und können die Menschen weder bestrafen noch belohnen.

64 Wenn ihr euch davon überzeugt habt, dann habt auch keine Furcht vor ihnen und betet sie nicht an!

65 Sie können den Königen der Erde weder Glück noch Unglück bringen.

66 Sie können den Völkern nicht durch Zeichen am Himmel die Zukunft ankündigen; sie können nicht mächtig strahlen wie die Sonne oder mild leuchten wie der Mond.

67 Sogar das Wild ist ihnen überlegen: es kann sich in sein Versteck flüchten und so sich selber retten.

68 Ihr könnt hinblicken, wohin ihr wollt – es ist offenkundig, dass sie keine Götter sind. Darum habt keine Furcht vor ihnen und betet sie nicht an!

69 Diese Götzen aus Holz, Silber und Gold sind genauso viel wert wie eine Vogelscheuche im Gurkenfeld, um die sich kein Vogel kümmert.

70 Sie gleichen einer Dornenhecke im Garten, auf die sich unbekümmert jeder Vogel setzt; sie sind tot wie eine Leiche, die man in der Erde verscharrt.

71 Ihr Purpurmantel und das leinene Gewand, das sie tragen, zerfallen und verrotten; auch daran könnt ihr erkennen, dass sie keine Götter sind. Sie selbst werden schließlich von Würmern zerfressen und werden zum Spott der Leute.

72 Ein rechtschaffener Mensch, der keine Götzen anbetet, ist mehr wert als alle sogenannten Götter; denn er wird kein solches Schicksal erleiden und niemand wird über ihn spotten können.

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Der Brief des Jeremia (vgl. Jer 29,1-29)

1 Dies ist die Abschrift des Briefes, den Jeremia an die gesandt hat, die von dem König von Babel nach Babel gefangen weggeführt werden sollten, worin er ihnen verkündigte, wie es ihm Gott befohlen hatte. Wegen eurer Sünden, die ihr gegen Gott begangen habt, werdet ihr nach Babel gefangen weggeführt werden von Nebukadnezar, dem König von Babel.

2 Und ihr werdet in Babel bleiben müssen viele Jahre, eine lange Zeit, bis zum siebenten Geschlecht. Danach aber will ich euch von dort wieder herausführen mit Frieden.

3 In Babel werdet ihr nun sehen, dass man auf den Schultern die silbernen, goldenen und hölzernen Götzen trägt, vor denen sich die Heiden fürchten.

4 Darum seht euch vor, dass ihr ihnen das nicht nachtut und den Heiden nicht gleich werdet und Furcht vor den Götzen auch euch ergreift.

5 Und wenn ihr seht, wie das Volk vor und hinter ihnen niederfällt und sie anbetet, so sprecht in eurem Herzen: Dich allein, Herr, soll man anbeten!

6 Denn mein Engel ist bei euch und wird auf euer Leben achten.

7 Ihre Zunge ist vom Künstler fein gemacht; sie sind mit Gold und Silber überzogen; aber sie sind Truggebilde und können nicht reden.

8 Sie schmücken sie mit Gold wie ein herausgeputztes Mädchen

9 und flechten Kränze für die göttlichen Häupter. Es kommt auch vor, dass die Priester Gold und Silber von den Götzen stehlen und es für sich verwenden,

10 ja sogar den Huren im Freudenhaus davon geben. Und sie schmücken die silbernen, goldenen und hölzernen Götzen mit Kleidern, als wären’s Menschen.

11 Aber die Götzen können sich nicht vor Rost und Motten schützen. Auch wenn sie ein Purpurkleid anhaben,

12 muss man ihnen den Staub des Tempels vom Gesicht abwischen, der dick auf ihnen liegt.

13 Und der Götze hält ein Zepter wie ein Landesherr, und kann doch niemanden bestrafen, der ihm ein Leid antut.

14 Er hält auch ein Schwert in der Rechten und eine Axt; er kann sich aber des Kriegsvolks und der Räuber nicht erwehren. Daran sieht man deutlich, dass sie keine Götter sind. Darum fürchtet sie nicht!

15 Wie ein zerbrochenes Gefäß unnütz ist, so sind ihre Götzen.

16 Wenn man sie in ihre Tempel gestellt hat, werden ihre Augen voll Staub von den Füßen derer, die hineingehen.

17 Wie man einen gefangen setzt und verwahrt, der sich am König vergriffen hat und zum Tode verurteilt ist, so verwahren die Priester die Götzen in Tempeln mit Türen, Schlössern und Riegeln, damit sie von den Räubern nicht gestohlen werden.

18 Sie zünden ihnen Lampen an, sogar mehr als für sich selbst, von denen sie keine einzige sehen können.

19 Die Götzen sind wie die Balken im Tempel, deren Inneres, wie man sagt, herausgefressen wird. Von den Würmern, die auf der Erde kriechen und sie und ihre Kleider fressen, merken sie nichts.

20 Ihr Angesicht ist schwarz vom Rauch im Tempel.

21 Und die Fledermäuse, Schwalben und andere Vögel setzen sich auf ihre Leiber und Köpfe, ebenso auch die Katzen.

22 Daran könnt ihr merken, dass sie keine Götter sind. Darum fürchtet sie nicht!

23 Das Gold, mit dem man sie zum Schmuck belegt, glänzt nur, wenn man’s poliert. Selbst als sie gegossen wurden, spürten sie nichts.

24 Für teures Geld hat man sie gekauft, und doch ist kein Leben in ihnen.

25 Weil sie nicht gehen können, muss man sie auf Schultern tragen. So zeigen sie den Leuten, wie nichtig sie sind. Auch die müssen sich schämen, die ihnen dienen.

26 Denn wenn die Götzen zu Boden fallen, müssen sie von ihnen wieder aufgerichtet werden. Wenn man sie aufrecht hinsetzt, können sie sich nicht von selbst bewegen. Wenn sie sich zur Seite geneigt haben, können sie sich nicht aufrichten. Und wie Toten setzt man ihnen die Gaben vor.

27 Was ihnen aber geopfert wird, das verkaufen und verbrauchen ihre Priester; ähnlich handeln auch ihre Frauen: Sie salzen davon ein und geben weder dem Armen noch dem Kranken etwas davon ab.

28 Unreine Frauen und Wöchnerinnen rühren ihre Opfer an. Daran könnt ihr merken, dass sie keine Götter sind. Darum fürchtet sie nicht!

29 Weshalb sollten sie Götter genannt werden, wo doch Frauen ihnen Speisen vorsetzen, diesen Göttern aus Silber, Gold und Holz?

30 Und die Priester sitzen in ihren Tempeln mit zerrissenen Gewändern, scheren sich den Bart ab und tragen Glatzen, sitzen da mit bloßen Köpfen,

31 heulen und schreien vor ihren Göttern wie beim Leichenmahl.

32 Die Priester stehlen ihnen Kleider und kleiden damit ihre Frauen und Kinder.

33 Ob man ihnen Böses oder Gutes tut, sie können es doch nicht vergelten. Sie können einen König weder einsetzen noch absetzen.

34 Ebenso können sie weder Geld noch Gut geben. Gelobt ihnen jemand etwas und hält es nicht, so werden sie es gewiss nicht einfordern.

35 Sie können einen Menschen vom Tod nicht erretten noch einen Schwächeren dem Starken entreißen;

36 sie können keinen Blinden sehend machen; sie können einen Menschen nicht aus der Not befreien;

37 sie erbarmen sich der Witwen nicht und tun den Waisen nichts Gutes.

38 Denn sie sind aus Holz, mit Gold und Silber überzogen, den Steinen gleich, die man aus dem Berg haut. Darum müssen, die ihnen dienen, zuschanden werden.

39 Wie darf man sie dann für Götter halten oder Götter nennen?

40 Ja, selbst die Chaldäer halten nichts von ihnen. Wenn sie einen Stummen sehen, der nicht reden kann, bringen sie den Bel herbei und fordern vom Stummen, er solle zu ihm schreien – als ob der das verstünde.

41 Und obwohl sie das wissen, können sie nicht von ihren Götzen lassen, weil sie verblendet sind.

42 Die Frauen aber sitzen am Weg zum Tempel, mit Schnüren umgürtet, und räuchern Kleie.

43 Wenn jemand vorübergeht und eine von ihnen mitnimmt, um mit ihr zu schlafen, verspottet sie die andere, weil diese nicht so wie sie beachtet und ihre Schnur nicht gelöst wurde.

44 Alles, was mit den Götzen geschieht, ist nichts als Betrug. Wie darf man sie dann für Götter halten oder Götter nennen?

45 Von Künstlern und Goldschmieden sind sie gemacht. Was die Handwerker wollten, musste daraus werden und nichts anderes.

46 Und die sie gemacht haben, leben nicht lange.

47 Wie sollten das dann Götter sein, die von ihnen gemacht wurden? Ja, sie hinterlassen ihren Nachkommen nichts als Lug und Trug.

48 Wenn Krieg oder sonst ein Unglück über sie kommt, beraten die Priester, wo sie sich mit ihren Götzen verbergen können.

49 Wie sollte man da nicht merken, dass sie keine Götter sind, wenn sie sich selber weder vor Krieg noch Unglück schützen können?

50 Was aus Holz gemacht und mit Gold und Silber überzogen ist, wird zuletzt als Trugbild erkannt. Allen Völkern und Königen wird offenbar werden, dass sie keine Götter sind, sondern Werke von Menschenhand, und dass keine Gotteskraft in ihnen wirkt.

51 Wer merkt da nicht, dass sie keine Götter sind?

52 Denn sie erwecken keinen König über ein Land, sie geben den Menschen nicht Regen

53 und schaffen ihnen kein Recht noch retten sie den, dem Unrecht geschieht. Sie können’s auch gar nicht,

54 so wenig wie Krähen, die zwischen Himmel und Erde fliegen. Wenn im Tempel der hölzernen, vergoldeten und versilberten Götzen Feuer ausbricht, so laufen die Priester davon und retten sich; die Götter aber verbrennen darin wie die Balken.

55 Sie können weder Königen noch Feinden widerstehen.

56 Wie darf man sie dann für Götter halten oder Götter nennen? Die hölzernen, versilberten und vergoldeten Götter können sich vor Dieben und Räubern nicht schützen.

57 Denn die sie in ihre Gewalt bekommen, die ziehen ihnen das Gold und Silber ab und das Gewand, mit dem sie bekleidet sind, und gehen damit fort; sie können sich selber nicht helfen.

58 Besser als solche ohnmächtigen Götzen ist darum ein König, der seine Tapferkeit beweist, oder nützlicher Hausrat, den der Besitzer gebrauchen kann, oder eine Tür, die das Haus schützt, oder eine hölzerne Säule in einem königlichen Saal.

59 Sonne, Mond und Sterne, die hell scheinen und nützlich sein sollen, sind gehorsam.

60 Ebenso ist auch der Blitz, wenn er aufleuchtet, gut zu sehen; ebenso weht der Wind in jedem Land;

61 und die Wolken ziehen über den ganzen Erdkreis und tun, was Gott ihnen befiehlt. Auch das Feuer, das von oben her gesandt ist, um Berge und Wälder zu verzehren, tut, was ihm geboten ist.

62 Die Götzen aber sind ihnen allen weder an Gestalt noch an Kräften zu vergleichen.

63 Darum darf man sie nicht für Götter halten oder Götter nennen; denn sie können weder Recht sprechen noch den Menschen helfen.

64 Weil ihr also wisst, dass sie keine Götter sind, so fürchtet euch nicht vor ihnen.

65 Denn sie können Könige weder verfluchen noch segnen.

66 Sie können den Völkern auch keine Zeichen am Himmel geben. Sie können es nicht hell werden lassen wie die Sonne noch einen Schein geben wie der Mond.

67 Den wilden Tieren geht es besser als ihnen: Sie können in eine Höhle fliehen und sich schützen.

68 Also ist allenthalben offenbar, dass sie keine Götter sind. Darum fürchtet euch nicht vor ihnen!

69 Denn wie eine Vogelscheuche, die im Gurkenfeld nichts bewachen kann, so sind auch ihre hölzernen, vergoldeten und versilberten Götter.

70 Wie eine Hecke im Garten, auf die sich allerlei Vögel setzen, oder wie ein Toter, der im Grabe liegt, so sind ihre hölzernen, vergoldeten und versilberten Götter.

71 Auch daran werdet ihr merken, dass sie keine Götter sind: Ihr Purpur und das kostbare Leinen werden zerfressen und sie selbst endlich auch. Alle im Land werden über sie spotten.

72 Wohl dem Menschen, der gerecht ist und keine Götzenbilder hat! Der wird nicht zu Spott.

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