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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

EIN JÜDISCHER MANN AM PERSISCHEN HOF: 1,1a–r

Mordechais Traum: 1,1a–l

1a Im zweiten Jahr der Regierung des Großkönigs Artaxerxes, am ersten Tag des Monats Nisan, hatte Mordechai, der Sohn Jaïrs, des Sohnes Schimis, des Sohnes des Kisch, aus dem Stamm Benjamin, einen Traum.

1b Der Jude Mordechai wohnte in der Stadt Susa; er war ein angesehener Mann, der am Hof des Königs diente.

1c Er gehörte zu den Gefangenen, die der babylonische König Nebukadnezzar mit Jojachin, dem König von Juda, aus Jerusalem verschleppt hatte.

1d Er hatte folgenden Traum: Es gab Geschrei und Lärm, Donner und Erdbeben und ein Tumult entstand auf der Erde.

1e Plötzlich kamen zwei große Drachen, beide bereit zu kämpfen. Sie brüllten laut

1f und durch ihr Brüllen wurden alle Völker zum Kampf aufgereizt, sodass sie gegen das Volk der Gerechten Krieg führten.

1g Es war ein Tag des Dunkels und der Finsternis; Bedrängnis und Not, Unheil und großer Tumult waren auf der Erde.

1h Das ganze Volk der Gerechten geriet in Bestürzung. Sie fürchteten Unheil und rechneten mit ihrem Untergang. Da schrien sie zu Gott.

1i Aus ihrem Schreien wurde wie aus einer kleinen Quelle ein großer Strom mit viel Wasser.

1k Licht und Sonne schienen wieder; die Niedrigen wurden erhöht und sie vernichteten die Angesehenen.

1l Als Mordechai diesen Traum gehabt hatte, erwachte er. Den ganzen Tag überlegte er, was Gott wohl beschlossen habe, und versuchte, auf jede nur mögliche Weise den Traum zu verstehen.

Verschwörung gegen den König: 1,1m–q

1m Mordechai schlief im Palast in der Nähe der zwei Eunuchen Gabata und Teresch, die den Palast bewachten.

1n Dabei hörte er, was sie miteinander überlegten; er versuchte, über ihre Pläne Genaueres zu erfahren, und entdeckte, dass sie einen Anschlag gegen König Artaxerxes vorbereiteten. Er zeigte sie beim König an

1o und der König verhörte die beiden Eunuchen. Sie gestanden und wurden abgeführt.

1p Zur Erinnerung ließ der König diese Begebenheit aufzeichnen; auch Mordechai machte Aufzeichnungen darüber.

1q Und der König beauftragte Mordechai, im Palast zu dienen, und belohnte ihn für seine Tat mit reichen Geschenken.

Der Feind der Juden: 1,1r

1r Aber der Bugäer Haman, der Sohn Hammedatas, ein angesehener Mann beim König, suchte wegen der beiden Eunuchen des Königs Unheil über Mordechai und sein Volk zu bringen.

EINE JÜDISCHE FRAU ALS PERSISCHE KÖNIGIN: 1,1–2,23

Königliche Feste als Machterweis: 1,1–9

1 Es war zur Zeit des Artaxerxes, jenes Artaxerxes, der von Indien bis Kusch über hundertsiebenundzwanzig Provinzen herrschte.

2 Damals, als König Artaxerxes in der Burg Susa den Thron seines Reiches bestiegen hatte,

3 im dritten Jahr seiner Herrschaft, gab er ein Festmahl für alle seine Fürsten und Beamten. Die Heeresmacht von Persien und Medien, die Vornehmen und die Statthalter der Provinzen waren erschienen

4 und er stellte viele Tage lang seinen ganzen Reichtum und seine königliche Pracht, seine Herrlichkeit und seinen ungeheuren Prunk zur Schau, hundertachtzig Tage lang.

5 Am Ende dieser Tage gab der König allen, die in der Burg Susa waren, vom Größten bis zum Geringsten, sieben Tage lang im Hofgarten des Palastes ein Festmahl.

6 Weißes Leinen, violetter Purpurstoff und andere feine Gewebe waren mit weißen und roten Schnüren in silbernen Ringen an Alabastersäulen aufgehängt. Auf dem Mosaikboden aus Alabaster, weißem und buntem Marmor und Perlmuttsteinen standen goldene und silberne Ruhelager.

7 Man trank aus goldenen Gefäßen, von denen keines den andern gleich war. Großzügig ließ der König seinen Wein ausschenken.

8 Bei dem Gelage sollte keinerlei Zwang herrschen. Denn der König hatte seinen Palastbeamten befohlen: Jeder kann tun, was ihm beliebt.

9 Auch Königin Waschti gab ein Festmahl für die Frauen, die im Palast des Königs Artaxerxes lebten.

Waschtis Befehlsverweigerung: 1,10–22

10 Als der König am siebten Tag vom Wein angeheitert war, befahl er Mehuman, Biseta, Harbona, Bigta, Abagta, Setar und Karkas, den sieben Eunuchen, die ihn persönlich bedienten,

11 Königin Waschti im königlichen Diadem vor den König zu bringen, damit das Volk und die Fürsten ihre Schönheit bewunderten; denn sie war sehr schön.

12 Aber Waschti, die Königin, weigerte sich, dem Befehl des Königs, den die Eunuchen überbracht hatten, zu folgen und zu kommen. Da wurde der König erbost und es packte ihn großer Zorn.

13 Er besprach sich mit den Weisen, die sich in der Geschichte auskennen; denn er pflegte seine Angelegenheiten vor den Kreis der Gesetzes- und Rechtskundigen zu bringen,

14 die zu ihm Zutritt hatten, nämlich Karschena, Schetar, Admata, Tarschisch, Meres, Marsena, Memuchan, die sieben Fürsten Persiens und Mediens. Sie hatten freien Zugang zum König und nahmen den ersten Rang im Königreich ein.

15 Er fragte: Was soll man nach dem Gesetz mit Waschti, der Königin, tun, nachdem sie dem Befehl des Königs Artaxerxes, den ihr die Eunuchen überbracht haben, nicht gefolgt ist?

16 Da sagte Memuchan zum König und zu den Fürsten: Nicht nur gegen den König, sondern auch gegen alle Fürsten und alle Völker, die in all den Provinzen des Königs Artaxerxes leben, hat sich Königin Waschti verfehlt.

17 Denn das Verhalten der Königin wird allen Frauen bekannt werden und sie werden die Achtung vor ihren Ehemännern verlieren und sagen: König Artaxerxes befahl der Königin Waschti, vor ihm zu erscheinen; aber sie kam nicht.

18 Von heute an werden alle Fürstinnen Persiens und Mediens, die vom Verhalten der Königin hören, dies allen Fürsten des Königs vorhalten und es gibt viel Ärger und Verdruss.

19 Wenn es dem König recht ist, möge ein unwiderruflicher königlicher Erlass ergehen, der in den Gesetzen der Perser und Meder aufgezeichnet wird: Waschti darf dem König Artaxerxes nicht mehr unter die Augen treten. Der König aber verleihe den Rang der Königin einer anderen, die würdiger ist als sie.

20 Wenn die Anordnung, die der König erlässt, in seinem ganzen großen Reich bekannt wird, dann werden alle Frauen ihren Ehemännern, den vornehmsten wie den geringsten, die gebührende Achtung erweisen.

21 Der Vorschlag gefiel dem König und den Fürsten und der König handelte nach Memuchans Worten.

22 Er sandte Schreiben an alle königlichen Provinzen, an jede Provinz in ihrer eigenen Schrift und an jedes Volk in seiner Sprache, dass jeder Mann in seinem Hause herrsche und in der Sprache seines Volkes rede.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Das Buch Ester

Das Fest in Susa – Verstoßung der Königin Wasti

1 Und es geschah in den Tagen des Ahasveros[1]d. i. Xerxes, der Sohn des Darius I. – das ist der Ahasveros, der von Indien bis nach Kusch über 127 Provinzen regierte –,

2 in jenen Tagen also, als der König Ahasveros auf seinem Königsthron saß, der in der Burg Susa war,

3 im dritten Jahr seiner Regierung, da veranstaltete er ein Gastmahl[2]o. Gelage für all seine Fürsten und Knechte, wobei das Heer[3]d. h. die Generäle des Heeres von Persien und Medien, die Vornehmen und Fürsten der Provinzen vor ihm waren

4 {und} wobei er den Reichtum {und} die Herrlichkeit seines Königreiches und die glänzende Pracht seiner Größe viele Tage lang, 180 Tage, zur Schau stellte.

5 Und als diese Tage zu Ende waren, veranstaltete der König für alles Volk, das sich in der Burg Susa befand, vom Größten bis zum Kleinsten, ein Gastmahl[2]o. Gelage von sieben Tagen im Hof des königlichen Palastgartens.

6 Weißes Leinen, Baumwollstoffe und violetter Purpur waren mit Schnüren aus Byssus und rotem Purpur in silbernen Ringen und an Marmorsäulen[4]o. Alabastersäulen aufgehängt. Goldene und silberne Ruhelager {standen} auf einem Mosaikboden aus Bahat[5]d. i. eine kostbare Steinart und Marmor[6]o. Alabaster und Darsteinen[7]Das nicht sicher zu deutende hebr. Wort wird von LXX mit »Perlmuttersteine« übersetzt. und Socheret[8]Die Bedeutung des Wortes »Socheret« ist unbekannt. Es handelt sich wohl um ein Mineral..

7 Und die Getränke reichte man in goldenen Gefäßen, und die Gefäße waren {alle} voneinander verschieden; und königlichen Wein gab es in Menge, nach der Freigebigkeit[9]o. dem Vermögen; w. der Hand des Königs.

8 Und als Trinkordnung galt: Keiner soll nötigen! Denn so hatte es der König für alle Vorsteher seines Hauses angeordnet, dass sie nach dem Belieben eines jeden tun sollten.

9 Auch die Königin Wasti veranstaltete ein Gastmahl[2]o. Gelage für die Frauen im königlichen Haus, das dem König Ahasveros gehörte.

10 Am siebten Tag, als das Herz des Königs vom Wein fröhlich war, befahl er Mehuman, Biseta, Harbona, Bigta und Abagta, Setar und Karkas, den sieben Eunuchen[10]o. Hofbeamten. – Das hebr. Wort bedeutet im engeren Sinn »Eunuch«, im weiteren Sinn »Hofbeamter«. Eunuchen bekleideten häufig hohe Staatsämter., die den König Ahasveros persönlich bedienten[11]w. die das Gesicht (o. die Person) des Königs Ahasveros bedienten,

11 die Königin Wasti mit dem königlichen Diadem vor den König kommen zu lassen, um den Völkern und Fürsten ihre Schönheit zu zeigen; denn sie war von schönem Aussehen.

12 Aber die Königin Wasti weigerte sich, auf das Wort des Königs hin zu kommen, das {ihr} durch die Eunuchen[10]o. Hofbeamten. – Das hebr. Wort bedeutet im engeren Sinn »Eunuch«, im weiteren Sinn »Hofbeamter«. Eunuchen bekleideten häufig hohe Staatsämter. {überbracht worden war}. Da wurde der König sehr zornig, und sein Zorn entbrannte in ihm.

13 Und der König sprach zu den Weisen, die die Zeiten[12]d. h. vielleicht: frühere Rechtsfälle. – Andere üs. mit Textänderung: die Gesetze kannten – denn so {kam gewöhnlich} eine Angelegenheit des Königs vor alle Gesetzes- und Rechtskundigen,

14 und die ihm am nächsten Stehenden waren Karschena, Schetar, Admata, Tarsis, Meres, Marsena, {und} Memuchan, die sieben Fürsten der Perser und Meder, die das Gesicht des Königs sahen, die den ersten Sitz im Königreich innehatten –:

15 Was ist nach dem Gesetz mit der Königin Wasti zu tun, dafür, dass sie den Befehl des Königs Ahasveros {, der} durch die Eunuchen[1]o. Hofbeamten. – Das hebr. Wort bedeutet im engeren Sinn »Eunuch«, im weiteren Sinn »Hofbeamter«. Eunuchen bekleideten häufig hohe Staatsämter. {überbracht worden ist, } nicht befolgt hat?

16 Da sprach Memuchan vor dem König und den Fürsten: Nicht allein am König hat sich die Königin Wasti vergangen, sondern auch an allen Fürsten und an allen Völkern, die in allen Provinzen des Königs Ahasveros {wohnen}.

17 Denn das Verhalten der Königin wird zu allen Frauen hinausdringen und ihre {Ehe} herren in ihren Augen verächtlich machen, wenn man sagt: Der König Ahasveros befahl, die Königin Wasti vor ihn kommen zu lassen, aber sie kam nicht!

18 Noch heute werden die Fürstinnen von Persien und Medien, die von dem Verhalten der Königin gehört haben, das allen Fürsten des Königs vorhalten; und es wird Verachtung und Verdruss genug geben.

19 Wenn es dem König recht ist, gehe ein königlicher Erlass von ihm aus, und er werde geschrieben in die Gesetze der Perser und Meder, und {zwar} unwiderruflich[2]w. und er wird nicht vergehen, o. und man darf {ihn} nicht übertreten: Wasti darf nicht mehr vor den König Ahasveros kommen! Ihre Königswürde aber gebe der König einer anderen, die besser ist als sie.

20 Und wird man den Befehl des Königs, den er erlassen wird, in seinem ganzen Königreich hören – es ist wirklich groß –, dann werden alle Frauen ihren {Ehe} herren Ehre geben, vom Größten bis zum Kleinsten.

21 Das Wort war gut in den Augen des Königs und der Fürsten, und der König handelte nach dem Wort Memuchans.

22 Er sandte Briefe an alle Provinzen des Königs, an jede Provinz in ihrer Schrift und an jedes Volk in seiner Sprache, dass jeder Mann Herr in seinem Hause sei und dass er in der Sprache seines Volkes reden solle.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Macht und Reichtum des Perserkönigs

1 Es war in der Zeit, als König Xerxes über das Perserreich herrschte, ein Reich aus 127 Provinzen, das von Indien bis Äthiopien reichte;

2 sein Königsthron stand in der Stadt Susa.

3 In seinem dritten Regierungsjahr gab er ein Fest für alle führenden Männer des gesamten Reiches. Die hochrangigen Offiziere aus Persien und Medien, der hohe Adel und die Statthalter aller Provinzen nahmen daran teil.

4 Volle sechs Monate stellte der König seine Macht und seinen unermesslichen Reichtum vor ihnen zur Schau.

5 Anschließend veranstaltete der König ein Fest für alle Bewohner des Palastbezirks, vom vornehmsten bis zum geringsten. Sieben Tage lang wurde im Schlosspark gefeiert.

6 Zwischen Alabastersäulen waren weiße und blaue Vorhänge aus kostbaren Stoffen aufgehängt, befestigt mit weißen und purpurroten Schnüren und silbernen Ringen. Polsterbetten mit goldenen und silbernen Füßen standen auf dem kostbaren Fußboden aus verschiedenfarbigen Steinplatten.

7 Getrunken wurde aus goldenen Bechern, von denen keiner dem andern glich; Wein gab es in Fülle aus den königlichen Kellern.

8 Alle konnten trinken, so viel sie wollten; aber niemand wurde dazu gezwungen. Der König hatte die Diener angewiesen, sich ganz nach den Wünschen der Gäste zu richten.

Die Königin fällt in Ungnade

9 Königin Waschti veranstaltete gleichzeitig im Palast des Königs ein Fest für die Frauen.

10 Am siebten Tag des Festes rief König Xerxes die sieben Eunuchen zu sich, die ihn persönlich bedienten: Mehuman, Biseta, Harbona, Bigta, Abagta, Setar und Karkas. In seiner Weinlaune befahl er ihnen,

11 die Königin im Schmuck ihrer Krone herzubringen. Alle seine Gäste, die führenden Männer seines Reiches ebenso wie die Bewohner des Palastbezirks, sollten ihre außerordentliche Schönheit bewundern.

12 Aber Königin Waschti weigerte sich, dem Befehl des Königs zu gehorchen. Da packte den König der Zorn.

13 Sofort besprach er sich mit seinen Ratgebern, weisen Männern, die sich auf den Lauf der Gestirne verstanden und über das Recht Bescheid wussten.

14 Es waren Karschena, Schetar, Admata, Tarschisch, Meres, Marsena und Memuchan. Diese sieben Fürsten der Perser und Meder hatten den höchsten Rang nach dem König. Sie waren seine engsten Vertrauten und durften jederzeit bei ihm vorsprechen.

15 Er sagte zu ihnen: »Ich habe meine Diener mit einem Befehl zur Königin Waschti gesandt, aber sie hat ihn nicht befolgt. Was soll nach dem Gesetz mit ihr geschehen?«

16 Memuchan antwortete: »Königin Waschti hat sich nicht nur am König vergangen, sondern auch an seinen Fürsten, ja am ganzen Volk in allen Provinzen des Reiches.

17 Was sie getan hat, wird sich unter allen Frauen herumsprechen. Sie werden auf ihre Männer herabsehen und sagen: ›König Xerxes befahl der Königin Waschti, vor ihm zu erscheinen; aber sie weigerte sich. ‹

18 Die Frauen der Fürsten im Reich haben es gehört und sie werden sich schon heute ihren Männern gegenüber darauf berufen. Das wird eine Menge böses Blut geben.

19 Wenn der König es für richtig hält, sollte er einen königlichen Befehl erlassen, dass Waschti nie wieder vor ihm erscheinen darf. Dies müsste unter die Gesetze der Meder und Perser aufgenommen werden, die unwiderruflich sind. Und dann sollte der König an ihrer Stelle eine andere zur Königin machen, die diese Würde auch verdient.

20 Wenn dieser Beschluss des Königs in seinem ganzen Reich bekannt wird, werden alle Frauen, von den vornehmsten bis zu den einfachsten Familien, ihren Männern den schuldigen Respekt erweisen. «

21 Dem König und seinen Fürsten gefiel dieser Rat gut. Wie Memuchan vorgeschlagen hatte,

22 schickte der König einen Erlass in alle Provinzen seines Reiches, jeweils in der Schrift und Sprache des betreffenden Landes. Auf diese Weise wollte er sicherstellen, dass jeder Mann in seinem Haus der Herr bleibt.

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Der König Ahasveros verstößt seine Gemahlin

1 Zu den Zeiten des Ahasveros, der König war von Indien bis Kusch über hundertsiebenundzwanzig Provinzen,

2 als er auf seinem königlichen Thron saß in der Festung Susa,

3 im dritten Jahr seiner Herrschaft, machte er ein Festmahl für alle seine Fürsten und Großen, die Heerführer von Persien und Medien, die Edlen und Obersten in seinen Provinzen,

4 damit er sehen ließe den herrlichen Reichtum seines Königtums und die köstliche Pracht seiner Majestät viele Tage lang, hundertachtzig Tage.

5 Und als die Tage um waren, machte der König ein Festmahl für alles Volk, das in der Festung Susa war, vom Größten bis zum Kleinsten, sieben Tage lang im Hofe des Gartens beim königlichen Palast.

6 Da hingen weiße, rote und blaue Tücher, mit leinenen und scharlachroten Schnüren eingefasst, in silbernen Ringen an Marmorsäulen. Da waren Polster, golden und silbern, auf grünem, weißem, gelbem und schwarzem Marmor.

7 Und die Getränke trug man auf in goldenen Gefäßen, von denen keins wie das andere war, königlichen Wein in Menge nach königlicher Weise.

8 Und man schrieb niemand vor, was er trinken sollte; denn der König hatte allen Vorstehern in seinem Palast befohlen, den Wunsch eines jeden zu erfüllen.

9 Und die Königin Waschti machte auch ein Festmahl für die Frauen im königlichen Palast des Königs Ahasveros.

10 Und am siebenten Tage, als der König guter Dinge war vom Wein, befahl er Mehuman, Biseta, Harbona, Bigta, Abagta, Setar und Karkas, den sieben Kämmerern, die vor dem König Ahasveros dienten,

11 dass sie die Königin Waschti mit ihrer königlichen Krone holen sollten vor den König, um dem Volk und den Fürsten ihre Schönheit zu zeigen; denn sie war schön.

12 Aber die Königin Waschti wollte nicht kommen, wie der König durch seine Kämmerer geboten hatte. Da wurde der König sehr zornig, und sein Grimm entbrannte in ihm.

13 Und der König sprach zu den Weisen, die sich auf die Gesetze verstanden – denn des Königs Sachen mussten vor alle kommen, die sich auf Recht und Gesetz verstanden;

14 unter ihnen waren ihm am nächsten Karschena, Schetar, Admata, Tarsis, Meres, Marsena und Memuchan, die sieben Fürsten der Perser und Meder, die das Angesicht des Königs sehen durften und obenan saßen im Königreich –:

15 Was soll man nach dem Gesetz mit der Königin Waschti tun, weil sie nicht getan hat, wie der König durch seine Kämmerer geboten hatte?

16 Da sprach Memuchan vor dem König und den Fürsten: Die Königin Waschti hat sich nicht allein an dem König verfehlt, sondern auch an allen Fürsten und an allen Völkern in allen Provinzen des Königs Ahasveros.

17 Denn es wird diese Tat der Königin allen Frauen bekannt werden, sodass sie ihre Männer verachten und sagen: Der König Ahasveros gebot der Königin Waschti, vor ihn zu kommen; aber sie wollte nicht.

18 Dann werden die Fürstinnen in Persien und Medien auch so sagen zu allen Fürsten des Königs, wenn sie von dieser Tat der Königin hören; und es wird Verachtung und Zorn genug geben.

19 Gefällt es dem König, so lasse man ein königliches Gebot von ihm ausgehen und unter die Gesetze der Perser und Meder aufnehmen, sodass man es nicht aufheben darf, dass Waschti nicht mehr vor den König Ahasveros kommen dürfe und der König ihre königliche Würde einer andern geben solle, die besser ist als sie.

20 Und wenn dieser Erlass des Königs, den er geben wird, bekannt würde in seinem ganzen Reich, welches groß ist, so würden alle Frauen ihre Männer in Ehren halten bei Hoch und Niedrig.

21 Das gefiel dem König und den Fürsten, und der König tat nach dem Wort Memuchans.

22 Da wurden Schreiben ausgesandt in alle Provinzen des Königs, in jede Provinz nach ihrer Schrift und zu jedem Volk nach seiner Sprache, dass ein jeder Mann der Herr in seinem Hause sei; und man sagte es in der Sprache seines Volkes.

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