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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

ÜBERSCHRIFT: 1,1

1 Ausspruch, den der Prophet Habakuk in einer Vision sah.

DIALOG DES PROPHETEN MIT GOTT: 1,2–2,5

Wie lange? – Das erste Gebet des Propheten: 1,2–4

2 Wie lange, HERR, soll ich noch rufen / und du hörst nicht? Ich schreie zu dir: Hilfe, Gewalt! / Aber du hilfst nicht.

3 Warum lässt du mich die Macht des Bösen sehen / und siehst der Unterdrückung zu? Wohin ich blicke, sehe ich Gewalt und Misshandlung, / erhebt sich Zwietracht und Streit.

4 Darum ist die Weisung ohne Kraft / und das Recht setzt sich nicht mehr durch. Ja, der Frevler umstellt den Gerechten / und so wird das Recht verdreht.

Gottes Antwort: 1,5–11

5 Seht auf die Völker, schaut hin, / staunt und erstarrt! / Denn gewiss vollbringt er in euren Tagen ein Werk / - würde man euch davon erzählen, ihr glaubtet es nicht.

6 Denn seht, ich stachle die Chaldäer auf, / das grausame, ungestüme Volk, das die Weiten der Erde durchzieht, / um Wohnplätze zu erobern, die ihm nicht gehören,

7 ein furchtbares und schreckliches Volk, / das selbst sein Recht und seinen Rang bestimmt.

8 Seine Pferde sind schneller als Panther, / wilder als die Abendwölfe. Seine Rosse und Reiter stürmen heran, / sie kommen aus der Ferne, sie fliegen herbei / wie ein Geier, der sich auf seinen Fraß stürzt.

9 Sie rücken an, entschlossen zu roher Gewalt, / alle Gesichter vorwärts gerichtet. / Gefangene raffen sie zusammen wie Sand.

10 Sie machen sich sogar über Könige lustig / und lachen über mächtige Fürsten; ja, sie spotten über jede Festung, / sie schütten einen Erdwall auf und nehmen sie ein.

11 Dann ziehen sie weiter, wie der Sturmwind sausen sie dahin. / Und sie haben ihre Kraft zu ihrem Gott gemacht.

Warum? – Zweites Gebet des Propheten: 1,12–17

12 Bist du nicht seit Urzeiten, HERR, / mein heiliger Gott? Gewiss werden wir nicht sterben! HERR, du hast sie dazu gerufen, an uns das Gericht zu vollziehen: / Du, unser Fels, du hast sie dazu bestimmt, uns zu bestrafen.

13 Deine Augen sind zu rein, um Böses mit anzusehen, / du kannst der Unterdrückung nicht zusehen. Warum siehst du also den Treulosen zu und schweigst, / wenn der Ruchlose den Gerechten verschlingt?

14 Warum behandelst du die Menschen wie die Fische im Meer, / wie das Gewürm, das keinen Herrn hat?

15 Mit der Angel holt er sie alle herauf, / er schleppt sie weg in seinem Netz und rafft sie fort in seinem Fischgarn; / er freut sich darüber und jubelt.

16 Deshalb opfert er seinem Netz / und bringt seinem Fischgarn Rauchopfer dar; denn durch sie hat er reichen Gewinn / und ein üppiges Mahl.

17 Darum zückt er unablässig sein Schwert, / um ohne Erbarmen die Völker zu morden.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Der Prophet Habakuk

Klage des Propheten über Unrecht und Gewalt – Gottes Antwort

1 Der Ausspruch, den[1]o. Die Last, die der Prophet Habakuk geschaut hat.

2 Wie lange, Herr, rufe ich schon um Hilfe, und du hörst nicht! {Wie lange} schreie ich zu dir: Gewalttat! – doch du rettest nicht?

3 Warum lässt du mich Unrecht sehen und schaust dem Verderben[2]o. Elend zu, sodass Verwüstung[3]o. Unterdrückung und Gewalttat vor mir sind, Streit entsteht und Zank sich erhebt?

4 Darum erstirbt die Weisung, und {der gerechte} Rechtsspruch[4]o. Darum ist das Gesetz kraftlos, und das Recht kommt nie mehr heraus. Denn der Gottlose kreist den Gerechten ein; darum kommt ein verdrehter Rechtsspruch[5]o. verdrehtes Recht heraus.

5 Seht {euch um} unter den Nationen und schaut zu und stutzt, {ja, } staunt! Denn ich wirke[6]so mit LXX; Mas. T. : Denn es wirkt einer ein Werk in euren Tagen – ihr glaubtet es nicht, wenn es erzählt würde.

6 Denn siehe, ich lasse die Chaldäer erstehen, die grimmige und ungestüme Nation, die die Weiten der Erde durchzieht, um Wohnplätze in Besitz zu nehmen, die ihr nicht gehören.

7 Schrecklich und furchtbar ist sie. Von ihr selbst gehen ihr Recht und ihre Hoheit aus.

8 Und schneller als Leoparden sind ihre Pferde und angriffslustiger als Wölfe am Abend[7]Andere lesen mit Textänderung: Wölfe der Steppe. Es stampfen ihre Pferde, ihre Pferde kommen von fern her, fliegen herbei wie ein Adler, der sich auf den Fraß stürzt.

9 Jeder kommt zur Gewalttat. Ihre Front strebt {unaufhaltsam} vorwärts[8]w. Das Streben ihrer Gesichter ist vorwärts, und Gefangene rafft sie zusammen wie Sand.

10 Mit den Königen treibt sie ihren Spott, und Fürsten sind ihr ein Gelächter. Über jede Festung lacht sie, schüttet einen Erdwall[9]w. Erde auf und nimmt sie ein.

11 Dann fährt sie daher wie der Wind und zieht weiter und wird schuldig[10]die Habakuk-Rolle von Qu. : und verheert: so ist der, dem die eigene Kraft sein Gott ist!

Erneute Klage des Propheten und erneute Antwort Gottes

12 Bist du nicht von alters her, Herr, mein Gott, mein Heiliger? Wir werden nicht sterben?[11]o. Wir werden nicht sterben! Herr, du hast sie zum Gericht eingesetzt und, Fels, zum Züchtigen sie bestimmt.[12]o. Herr, hast du zum Gericht ihn eingesetzt und … zur Züchtigung ihn bestimmt?

13 Du hast zu reine Augen, um Böses mitansehen zu können, und Verderben[2]o. Elend vermagst du nicht anzuschauen. Warum schaust du {dann} den Räubern[13]o. den Treulosen zu, schweigst, wenn der Gottlose den verschlingt, der gerechter ist als er?

14 Machst du doch die Menschen wie die Fische des Meeres, wie die Kriechtiere, die keinen Herrscher haben[14]Die Habakuk-Rolle von Qu. überliefert: wie Kriechtiere für den, der über sie herrscht.

15 Sie alle holt er mit der Angel herauf, er schleppt sie mit seinem Fangnetz fort und sammelt sie ein in seinem Garn; darüber freut er sich und jubelt.

16 Darum schlachtet er für sein Netz {Schlachtopfer} und lässt für sein Garn Rauchopfer aufsteigen, denn durch sie ist sein Anteil fett und feist seine Speise.

17 Soll er darum sein Netz ausleeren, und zwar ständig[15]Die Habakuk-Rolle von Qu. überliefert: Darf er darum ständig sein Schwert ziehen, um Nationen ohne Mitleid hinzumorden?

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Buchüberschrift

1 Dieses Buch enthält die Worte, die der Herr dem Propheten Habakuk offenbart hat.

Klage des Propheten über das Unrecht im Land

2 Schon so lange, Herr, rufe ich zu dir um Hilfe und du hörst mich nicht! Ich schreie: »Gewalt regiert!«, und du greifst nicht ein!

3 Warum lässt du mich solches Unrecht erleben? Warum siehst du untätig zu, wie die Menschen geschunden werden? Wo ich hinsehe, herrschen Gewalt und Unterdrückung, Entzweiung und Streit.

4 Weil du nicht eingreifst, ist dein Gesetz machtlos geworden und das Recht kann sich nicht mehr durchsetzen. Verbrecher umzingeln den Unschuldigen und das Recht wird verdreht.

Gottes Antwort: Die Babylonier kommen

5 Der Herr antwortet: »Seht euch einmal um unter den Völkern! Ihr werdet staunen! Es tut sich etwas, ihr werdet es erleben. Wenn es euch jemand erzählen würde, ihr würdet ihm nicht glauben.

6 Ich rufe die Babylonier, dieses wilde, erbarmungslose Volk. Sie ziehen über die Erde hin, um Länder in Besitz zu nehmen, die ihnen nicht gehören.

7 Furcht und Schrecken verbreiten sie; sie nehmen sich heraus zu bestimmen, was recht ist.

8 Ihre Pferde sind schneller als Panther und wilder als hungrige Wölfe. Ihre Reiterei sprengt daher, kommt herangejagt aus weiter Ferne. Wie der Geier sich auf den Fraß stürzt,

9 so stürzen sie sich in die Schlacht. Keiner blickt zurück, sie sammeln Gefangene ein wie Sand.

10 Mit Königen treiben sie ihr Spiel, sie spotten über die hohen Würdenträger. Festungen sind für sie kein Hindernis: Sie schütten einen Belagerungswall auf und nehmen sie in Besitz.

11 Dann ziehen sie weiter; sie fegen dahin wie der Sturm und machen sich schuldig. Die eigene Kraft ist ihr Gott. «

Klage über die Schreckensherrschaft der Babylonier

12 Herr, bist du nicht unser Gott von jeher, ein heiliger Gott? Lass uns nicht sterben! Du, unser starker Schutz, hast die Babylonier gerufen, um dein Strafgericht zu vollstrecken.

13 Aber deine Augen sind zu rein, als dass du Böses mit ansehen könntest. Du kannst doch nicht zusehen, wie Menschen gequält und misshandelt werden! Warum lässt du diese Räuber gewähren? Warum greifst du nicht ein, wenn diese Verbrecher andere verschlingen, die rechtschaffener sind als sie?

14 Warum lässt du zu, dass Menschen behandelt werden, als wären sie Fische und andere Meerestiere, die keinen König haben, der sie beschützt?

15 Mit Angeln holen sie alle heraus und schleppen sie mit Netzen davon. Wie Fischer über ihren Fang, so jubeln sie über ihre Menschenbeute.

16 Und dann bringen sie ihrem Fangnetz Opfergaben und verbrennen vor ihm Weihrauch wie für einen Gott, zum Dank dafür, dass es ihnen so reiche Beute und einen gedeckten Tisch beschert.

17 Dürfen sie denn immerfort mit dem Schwert wüten und ganze Völker erbarmungslos hinmorden?

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Klage über das Unrecht

1 Dies ist die Last, die der Prophet Habakuk geschaut hat.

2 Herr, wie lange soll ich schreien, und du willst nicht hören? Wie lange soll ich zu dir rufen: »Frevel!«, und du willst nicht helfen?

3 Warum lässt du mich Bosheit sehen und siehst dem Jammer zu? Raub und Frevel sind vor mir; es geht Gewalt vor Recht.

4 Darum ist das Gesetz ohnmächtig, und die rechte Sache kann nie gewinnen; denn der Gottlose übervorteilt den Gerechten; darum ergehen verkehrte Urteile.

Gottes Strafgericht durch die Chaldäer

5 Schaut hin unter die Völker, seht und verwundert euch! Denn ich will etwas tun zu euren Zeiten, was ihr nicht glauben werdet, wenn man davon sagen wird.

6 Denn siehe, ich will die Chaldäer erwecken, ein grimmiges und schnelles Volk, das hinziehen wird, so weit die Erde ist, um Wohnstätten einzunehmen, die ihm nicht gehören.

7 Grausam und schrecklich ist es; es gebietet und zwingt, wie es will.

8 Seine Rosse sind schneller als die Panther und bissiger als die Wölfe der Steppe. Seine Reiter sprengen herbei. Seine Reiter kommen von ferne. Sie fliegen, wie die Adler eilen zum Fraß.

9 Sie kommen allesamt, um Schaden zu tun; ihre Gesichter schauen nach vorn. Sie raffen Gefangene zusammen wie Sand.

10 Sie spotten der Könige und verlachen die Fürsten. Alle Festungen sind ihnen ein Scherz; sie schütten Erde auf und erobern sie.

11 Alsdann brausen sie dahin wie ein Sturm und jagen weiter; so machen sie ihre Kraft zu ihrem Gott.

Wo bleibt Gottes Gerechtigkeit?

12 Aber du, Herr, bist du nicht mein Gott, mein Heiliger, von Ewigkeit her? Lass uns nicht sterben; sondern lass sie uns, o Herr, nur eine Strafe sein, und lass sie, o unser Fels, uns nur züchtigen.

13 Deine Augen sind zu rein, als dass du Böses ansehen könntest, und dem Jammer kannst du nicht zusehen! Warum siehst du dann aber den Treulosen zu und schweigst, wenn der Gottlose den verschlingt, der gerechter ist als er?

14 Du lässt es den Menschen gehen wie den Fischen im Meer, wie dem Gewürm, das keinen Herrn hat.

15 Sie ziehen’s alles mit der Angel heraus und fangen’s mit ihrem Netze und sammeln’s mit ihrem Garn. Darüber freuen sie sich und sind fröhlich.

16 Darum opfern sie ihrem Netze und räuchern ihrem Garn, weil durch diese ihr Anteil so fett und ihre Speise so üppig geworden ist.

17 Sollen sie darum ihr Netz immerdar ausleeren und Völker umbringen ohne Erbarmen?

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