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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

Das Beispiel Jesu Christi: 12,1–3

1 Darum wollen auch wir, die wir eine solche Wolke von Zeugen um uns haben, alle Last und die Sünde abwerfen, die uns so leicht umstrickt. Lasst uns mit Ausdauer in dem Wettkampf laufen, der vor uns liegt,

2 und dabei auf Jesus blicken, den Urheber und Vollender des Glaubens; er hat angesichts der vor ihm liegenden Freude das Kreuz auf sich genommen, ohne auf die Schande zu achten, und sich zur Rechten von Gottes Thron gesetzt.

3 Richtet also eure Aufmerksamkeit auf den, der solche Anfeindung von Seiten der Sünder gegen sich erduldet hat, damit ihr nicht ermattet und mutlos werdet!

Die Zucht des Herrn: 12,4–17

4 Ihr habt im Kampf gegen die Sünde noch nicht bis aufs Blut Widerstand geleistet

5 und ihr habt die Mahnung vergessen, die euch als Söhne anredet: Mein Sohn, verachte nicht die Erziehung des Herrn / und verzage nicht, wenn er dich zurechtweist!

6 Denn wen der Herr liebt, den züchtigt er; / er schlägt mit der Rute jeden Sohn, den er gern hat.

7 Haltet aus, wenn ihr gezüchtigt werdet! Gott behandelt euch wie Söhne. Denn wo ist ein Sohn, den sein Vater nicht züchtigt?

8 Würdet ihr nicht gezüchtigt, wie es doch bisher allen ergangen ist, dann wäret ihr keine legitimen Kinder, ihr wäret nicht seine Söhne.

9 Ferner: An unseren leiblichen Vätern hatten wir harte Erzieher und wir achteten sie. Sollen wir uns dann nicht erst recht dem Vater der Geister unterwerfen und so das Leben haben?

10 Jene haben uns für kurze Zeit nach ihrem Ermessen in Zucht genommen; er aber tut es zu unserem Besten, damit wir Anteil an seiner Heiligkeit gewinnen.

11 Jede Züchtigung scheint zwar für den Augenblick nicht Freude zu bringen, sondern Leid; später aber gewährt sie denen, die durch sie geschult worden sind, Gerechtigkeit als Frucht des Friedens.

12 Darum macht die erschlafften Hände und die wankenden Knie wieder stark,

13 schafft ebene Wege für eure Füße, damit die lahmen Glieder nicht ausgerenkt, sondern vielmehr geheilt werden!

14 Trachtet nach Frieden mit allen und nach der Heiligung, ohne die keiner den Herrn sehen wird!

15 Seht zu, dass niemand von der Gnade Gottes abkomme, damit keine bittere Wurzel aufsprosst, Schaden stiftet und viele durch sie verunreinigt werden,

16 dass keiner unzüchtig ist oder gottlos wie Esau, der für eine einzige Mahlzeit sein Erstgeburtsrecht verkaufte!

17 Ihr wisst auch, dass er verworfen wurde, als er später den Segen erben wollte; denn er fand keinen Raum zur Umkehr, obgleich er unter Tränen danach suchte.

Die Größe der göttlichen Berufung: 12,18–29

18 Denn ihr seid nicht zu einem sichtbaren, lodernden Feuer hinzugetreten, zu dunklen Wolken, zu Finsternis und Sturmwind,

19 zum Klang der Posaunen und zum Schall der Worte, bei denen die Hörer flehten, diese Stimme solle nicht weiter zu ihnen reden;

20 denn sie ertrugen nicht den Befehl: Sogar ein Tier, das den Berg berührt, soll gesteinigt werden.

21 Ja, so furchtbar war die Erscheinung, dass Mose rief: Ich bin voll Angst und Schrecken.

22 Ihr seid vielmehr zum Berg Zion hinzugetreten, zur Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem, zu Tausenden von Engeln, zu einer festlichen Versammlung

23 und zur Gemeinschaft der Erstgeborenen, die im Himmel verzeichnet sind, und zu Gott, dem Richter aller, und zu den Geistern der schon vollendeten Gerechten,

24 zum Mittler eines neuen Bundes, Jesus, und zum Blut der Besprengung, das mächtiger ruft als das Blut Abels.

25 Gebt Acht, dass ihr den nicht ablehnt, der redet! Denn wenn schon die nicht entronnen sind, die ihn abgelehnt haben, als er auf Erden seine Gebote verkündete, um wie viel mehr gilt dies für uns, wenn wir uns von dem abwenden, der jetzt vom Himmel her spricht.

26 Seine Stimme hat damals die Erde erschüttert, jetzt aber hat er verheißen: Noch einmal werde ich zum Wanken bringen - nicht nur die Erde, sondern auch den Himmel.

27 Dieses Noch einmal aber zeigt an: Das, was erschüttert wird, weil es geschaffen ist, soll verwandelt werden, damit allein das bleibt, was nicht erschüttert werden kann.

28 Darum wollen wir dankbar sein, weil wir ein unerschütterliches Reich empfangen, und wollen Gott so dienen, wie es ihm gefällt, in ehrfürchtiger Scheu;

29 denn unser Gott ist verzehrendes Feuer.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Ausharren in Prüfungen nach dem Vorbild Jesu

1 Deshalb lasst nun auch uns, da wir eine so große Wolke von Zeugen um uns[4]w. uns umgebend haben, jede Bürde und die {uns so} leicht umstrickende Sünde ablegen und mit Ausdauer[5]o. Ausharren laufen den vor uns liegenden Wettlauf,

2 indem wir hinschauen auf Jesus[6]w. wegschauend {von allem anderen} auf Jesus hin, den Anfänger[7]o. Urheber, o. Führer; einer, der in einer Sache den ersten Schritt tut und anderen vorangeht und Vollender des Glaubens, der um der vor ihm liegenden Freude willen die Schande nicht achtete und das Kreuz erduldete und sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones Gottes.

3 Denn betrachtet den, der so großen Widerspruch von den Sündern gegen sich erduldet hat, damit ihr nicht ermüdet und in euren Seelen ermattet!

4 Ihr habt im Kampf gegen die Sünde noch nicht bis aufs Blut widerstanden

5 und habt die Ermahnung[8]o. Ermunterung vergessen, die zu euch als zu Söhnen spricht: »Mein Sohn, schätze nicht gering des Herrn Züchtigung, und ermatte nicht, wenn du von ihm gestraft[9]o. zurechtgewiesen wirst!

6 Denn wen der Herr liebt, den züchtigt er; er schlägt[10]w. geißelt aber jeden Sohn, den er aufnimmt. «

7 {Was} ihr erduldet, {ist} zur Züchtigung: Gott behandelt euch als Söhne. Denn ist der ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt?

8 Wenn ihr aber ohne Züchtigung seid, deren alle teilhaftig geworden sind, so seid ihr Bastarde und nicht Söhne.

9 Zudem hatten wir auch unsere leiblichen Väter[11]w. die Väter unseres Fleisches als Züchtiger und scheuten sie. Sollen wir uns nicht vielmehr dem Vater der Geister unterordnen und leben?

10 Denn sie züchtigten {uns} zwar für wenige Tage nach ihrem Gutdünken, er aber zum Nutzen, damit wir seiner Heiligkeit teilhaftig werden.

11 Alle Züchtigung scheint uns zwar für die Gegenwart nicht Freude, sondern Traurigkeit zu sein; nachher aber gibt sie denen, die durch sie geübt sind, die friedvolle Frucht der Gerechtigkeit.

Heiligung im Blick auf das Ziel

12 Darum »richtet auf die erschlafften Hände und die gelähmten Knie«,

13 und »macht gerade Bahn für eure Füße!«, damit das Lahme nicht abirrt, sondern vielmehr geheilt wird.

14 Jagt dem Frieden mit allen nach und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn schauen wird;

15 und achtet darauf, dass nicht jemand an der Gnade Gottes Mangel leidet[1]w. von der Gnade Gottes fernbleibt, o. zurückbleibt, dass nicht irgendeine Wurzel der Bitterkeit aufsprosst und {euch} zur Last wird und durch sie viele verunreinigt werden;

16 dass nicht jemand ein Hurer oder ein Gottloser ist wie Esau, der für eine Speise sein Erstgeburtsrecht verkaufte!

17 Denn ihr wisst, dass er auch nachher, als er den Segen erben wollte, verworfen wurde, denn er fand keinen Raum zur Buße, obgleich er sie[2]o. ihn; das griech. Fürwort kann sich sowohl auf »Segen« als auch auf »Buße« beziehen mit Tränen eifrig suchte.

18 Denn ihr seid nicht gekommen zu etwas, das betastet werden konnte, und zu einem angezündeten Feuer[3]o. und der von Feuer brannte. – Andere Handschr. fügen »Berg« hinzu; die Üs. lautet dann: Denn ihr seid nicht gekommen zu einem Berg, der betastet werden konnte, … und dem Dunkel und der Finsternis und dem Sturm

19 und zu dem Schall der Posaune und der Stimme der Worte, deren Hörer baten, dass das Wort nicht mehr an sie gerichtet werde

20 – denn sie konnten nicht ertragen, was angeordnet wurde: »Und wenn ein Tier den Berg berührt, soll es gesteinigt werden«,

21 und so furchtbar war die Erscheinung, dass Mose sagte: »Ich bin voll Furcht und Zittern« –,

22 sondern ihr seid gekommen zum Berg Zion und zur Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem; und zu Myriaden[4]d. i. Zehntausende oder auch unzählige Tausende von Engeln, einer Festversammlung;

23 und zu der Gemeinde[5]o. Versammlung der Erstgeborenen, die in den Himmeln angeschrieben sind; und zu Gott, dem Richter aller; und zu den Geistern der vollendeten Gerechten;

24 und zu Jesus, dem Mittler eines neuen Bundes; und zum Blut der Besprengung[6]o. Reinigung, das besser redet als {das Blut} Abels.

25 Seht zu, dass ihr den nicht abweist, der da redet! Denn wenn jene nicht entkamen, die den abwiesen, der auf Erden die göttlichen Weisungen gab; wie viel mehr wir {nicht} , wenn[7]w. die wir uns von dem abwenden, der von den Himmeln her {redet} !

26 Dessen Stimme erschütterte damals die Erde; jetzt aber hat er verheißen und gesagt: »Noch einmal werde ich nicht nur die Erde bewegen, sondern auch den Himmel. «

27 Aber das »noch einmal« deutet die Verwandlung der Dinge an, die als geschaffene erschüttert werden, damit die unerschütterlichen bleiben.

28 Deshalb lasst uns, da wir ein unerschütterliches Reich[8]o. eine unerschütterliche Königsherrschaft empfangen, dankbar sein, wodurch wir Gott wohlgefällig dienen mit Scheu und Furcht!

29 Denn auch unser Gott »ist ein verzehrendes Feuer«.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Das Vertrauen auch im Leiden nicht aufgeben: Das Beispiel von Jesus

1 Alle diese Zeugen, die uns wie eine Wolke umgeben, spornen uns an. Darum lasst uns durchhalten in dem Wettlauf, zu dem wir angetreten sind, und alles ablegen, was uns dabei hindert, vor allem die Sünde, die uns so leicht umgarnt!

2 Wir wollen den Blick auf Jesus richten, der uns auf dem Weg vertrauenden Glaubens vorangegangen ist und uns auch ans Ziel bringt. Er hat das Kreuz auf sich genommen und die Schande des Todes für nichts gehalten, weil eine so große Freude auf ihn wartete. Jetzt hat er den Platz an der rechten Seite Gottes eingenommen.

3 Denkt daran, welche Anfeindung er von den sündigen Menschen erdulden musste! Das wird euch helfen, mutig zu bleiben und nicht aufzugeben.

Das Vertrauen auch im Leiden nicht aufgeben: Gott erzieht uns

4 In eurem Kampf gegen die Sünde ist es bis jetzt noch nicht auf Leben und Tod gegangen.

5 Und da habt ihr schon die ermutigenden Worte vergessen, die Gott an euch, seine Kinder, gerichtet hat: »Nimm es an, mein Sohn, wenn der Herr dich hart anfasst! Verlier nicht den Mut, wenn er dich schlägt!

6 Denn wen der Herr liebt, den erzieht er mit Strenge; und wen er als seinen Sohn annimmt, dem gibt er auch Schläge. «

7 Ertragt also die Schläge! Gott behandelt euch als seine Kinder! Gibt es einen Sohn, der von seinem Vater nicht mit Strenge erzogen wird?

8 Alle seine Kinder hat Gott so erzogen. Wenn es euch anders erginge, dann wärt ihr ja sozusagen unehelich geboren und nicht seine rechtmäßigen Kinder.

9 Unsere leiblichen Väter erzogen uns mit Strafen, und wir hatten Respekt vor ihnen. Erst recht sollen wir uns unserem himmlischen Vater unterordnen, damit wir das ewige Leben gewinnen.

10 Unsere leiblichen Väter straften uns eine Zeit lang, wie es ihnen gerade gut schien. Aber Gott handelt an uns zu unserem Besten, damit wir an seiner Heiligkeit Anteil bekommen.

11 In dem Augenblick, in dem wir gestraft werden, bereitet uns das nicht Freude, sondern Schmerz. Aber später bringt es denen, die durch diese Schule gegangen sind, als Frucht Frieden und die Annahme bei Gott.

Aufruf zu ernsthaftem Neubeginn

12 Macht also die erschlafften Hände wieder stark, die zitternden Knie wieder fest!

13 Geht auf rechten Wegen, damit die lahm gewordenen Füße nicht auch noch verrenkt, sondern wieder heil werden!

14 Bemüht euch um Frieden mit allen in der Gemeinde und darum, dass ihr heilig seid und euer ganzes Leben Gott gehört. Wer das versäumt, wird den Herrn nicht zu sehen bekommen.

15 Gebt aufeinander acht, dass niemand die Gnade Gottes verscherzt und keiner unter euch wie eine giftige Wurzel austreibt und viele vergiftet.

16 Keiner von euch soll ein ausschweifendes Leben führen wie Esau. Weil er Gott nicht ehrte, verkaufte er das Vorrecht des Erstgeborenen für eine einzige Mahlzeit.

17 Und ihr wisst: Als er später den Segen seines Vaters und damit sein Erbe haben wollte, wurde er abgewiesen. Es war zu spät zur Umkehr, auch wenn er noch so sehr und unter Tränen nach einer Möglichkeit dazu suchte.

Noch einmal: Die Größe und der Ernst der Berufung

18 Ihr seid nicht zu dem Berg Sinai gekommen, den man berühren konnte. Ihr seid nicht zum lodernden Feuer gekommen, zur Dunkelheit und schwarzen Nacht, zum Sturm,

19 zum Schall der Posaune und zu der donnernden Stimme. Als das Volk Israel diese Stimme hörte, bat es darum, kein weiteres Wort hören zu müssen.

20 Denn sie konnten den Befehl nicht ertragen, der lautete: »Auch kein Tier darf den Berg berühren, sonst muss es gesteinigt werden. «

21 Ja, so furchtbar war der Anblick, dass sogar Mose sagte: »Ich zittere vor Angst!«

22 Ihr seid vielmehr zum Berg Zion gekommen und zur Stadt des lebendigen Gottes. Diese Stadt ist das himmlische Jerusalem mit seinen vielen Tausend Engeln.

23 Ihr seid zu einer festlichen Versammlung gekommen, zur Gemeinde von Gottes erstgeborenen Söhnen und Töchtern, deren Namen im Himmel aufgeschrieben sind. Ihr seid zu Gott gekommen, der alle Menschen richtet, und zu den seligen Geistern: den Menschen, die den Willen Gottes getan haben und schon vollendet sind.

24 Ihr seid zu Jesus gekommen, der als Mittler den neuen Bund in Kraft gesetzt hat, und zu dem reinigenden Blut, das – anders als Abels Blut – Vergebung zuspricht, nicht nach Vergeltung ruft.

25 Gebt also acht und verweigert euch dem nicht, der jetzt spricht! Das Volk, das am Berg Sinai den nicht hören wollte, der auf der Erde sprach, ist der Strafe nicht entgangen. Wie viel weniger werden wir ungestraft davonkommen, wenn wir den zurückweisen, der vom Himmel spricht!

26 Damals erschütterte seine Stimme die Erde, aber jetzt hat er angekündigt: »Noch einmal werde ich die Erde zum Beben bringen und den Himmel dazu!«

27 Die Worte »noch einmal« weisen darauf hin, dass bei dieser Erschütterung die ganze Welt, die Gott geschaffen hat, umgewandelt werden soll. Nur das bleibt unverändert, was nicht erschüttert werden kann.

28 Wir wollen dankbar sein, weil wir schon jetzt Anteil an jener neuen Welt bekommen, die durch nichts erschüttert werden kann. Lasst uns Gott in heiliger Scheu und Ehrfurcht danken und ihm dienen, wie es ihm gefällt!

29 Denn auch unser Gott ist ein verzehrendes Feuer!

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Der Weg des Glaubens seit Christus

1 Darum auch wir: Weil wir eine solche Wolke von Zeugen um uns haben, lasst uns ablegen alles, was uns beschwert, und die Sünde, die uns umstrickt. Lasst uns laufen mit Geduld in dem Kampf, der uns bestimmt ist,

2 und aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens, der, obwohl er hätte Freude haben können, das Kreuz erduldete und die Schande gering achtete und sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones Gottes.

3 Gedenkt an den, der so viel Widerspruch gegen sich von den Sündern erduldet hat, dass ihr nicht matt werdet und den Mut nicht sinken lasst.

4 Ihr habt noch nicht bis aufs Blut widerstanden im Kampf gegen die Sünde

5 und habt den Trost vergessen, der zu euch redet wie zu Kindern (Sprüche 3,11-12) : »Mein Sohn, achte nicht gering die Zucht des Herrn und verzage nicht, wenn du von ihm gestraft wirst.

6 Denn wen der Herr lieb hat, den züchtigt er, und er schlägt jeden Sohn, den er annimmt. «

7 Es dient zu eurer Erziehung, wenn ihr dulden müsst. Wie mit Kindern geht Gott mit euch um. Denn wo ist ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt?

8 Seid ihr aber ohne Züchtigung, die doch alle erfahren haben, so seid ihr Ausgestoßene und nicht Kinder.

9 Wenn unsre leiblichen Väter uns gezüchtigt haben und wir sie doch geachtet haben, sollten wir uns dann nicht viel mehr unterordnen dem Vater der Geister, damit wir leben?

10 Denn jene haben uns gezüchtigt wenige Tage nach ihrem Gutdünken, dieser aber tut es zu unserm Besten, auf dass wir an seiner Heiligkeit Anteil erlangen.

11 Jede Züchtigung aber, wenn sie da ist, scheint uns nicht Freude, sondern Schmerz zu sein; danach aber bringt sie als Frucht denen, die dadurch geübt sind, Frieden und Gerechtigkeit.

12 Darum stärkt die müden Hände und die wankenden Knie

13 und tut sichere Schritte mit euren Füßen, dass nicht jemand strauchle wie ein Lahmer, sondern vielmehr gesund werde.

14 Jagt dem Frieden nach mit jedermann und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird,

15 und seht darauf, dass nicht jemand Gottes Gnade versäume; dass nicht etwa eine bittere Wurzel aufwachse und Unfrieden anrichte und viele durch sie verunreinigt werden;

16 dass nicht jemand sei ein Hurer oder Gottloser wie Esau, der um der einen Speise willen sein Erstgeburtsrecht verkaufte.

17 Ihr wisst ja, dass er hernach, als er den Segen ererben wollte, verworfen wurde, denn er fand keinen Raum zur Buße, obwohl er sie mit Tränen suchte.

18 Denn ihr seid nicht zu etwas gekommen, das man anrühren konnte und das mit Feuer brannte, nicht zu Dunkelheit und Finsternis und Ungewitter

19 und nicht zum Schall der Posaune und zum Klang der Worte. Die das hörten, baten, dass ihnen kein Wort mehr gesagt würde;

20 denn sie konnten’s nicht ertragen, was da gesagt wurde (2. Mose 19,13) : »Und auch wenn ein Tier den Berg anrührt, soll es gesteinigt werden. «

21 Und so schrecklich war die Erscheinung, dass Mose sprach (5. Mose 9,19) : »Ich bin erschrocken und zittere. «

22 Sondern ihr seid gekommen zu dem Berg Zion und zu der Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem, und zu den vielen tausend Engeln und zur Festversammlung

23 und zu der Gemeinde der Erstgeborenen, die im Himmel aufgeschrieben sind, und zu Gott, dem Richter über alle, und zu den Geistern der vollendeten Gerechten

24 und zu dem Mittler des neuen Bundes, Jesus, und zu dem Blut der Besprengung, das besser redet als Abels Blut.

25 Seht zu, dass ihr den nicht abweist, der da redet. Denn wenn jene nicht entronnen sind, die den abwiesen, der auf Erden den Willen Gottes verkündete, wie viel weniger werden wir entrinnen, wenn wir den abweisen, der vom Himmel her redet.

26 Seine Stimme hat zu jener Zeit die Erde erschüttert, jetzt aber verheißt er und spricht (Haggai 2,6) : »Noch einmal will ich erschüttern nicht allein die Erde, sondern auch den Himmel. «

27 Dieses »Noch einmal« aber zeigt an, dass das, was erschüttert wird, weil es geschaffen ist, verwandelt werden soll, auf dass bleibe, was nicht erschüttert wird.

28 Darum, weil wir ein Reich empfangen, das nicht erschüttert wird, lasst uns dankbar sein und so Gott dienen mit Scheu und Furcht, wie es ihm gefällt;

29 denn unser Gott ist ein verzehrendes Feuer.

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